Scherle | Bilaterale Unternehmenskooperationen im Tourismussektor | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 396 Seiten, Web PDF

Reihe: mir-Edition

Scherle Bilaterale Unternehmenskooperationen im Tourismussektor

Ausgewählte Erfolgsfaktoren
2006
ISBN: 978-3-8349-9261-1
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Ausgewählte Erfolgsfaktoren

E-Book, Deutsch, 396 Seiten, Web PDF

Reihe: mir-Edition

ISBN: 978-3-8349-9261-1
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Kultur stellt einen nach wie vor unterschätzten Faktor bei der Internationalisierung von Unternehmensaktivitäten dar. Der im Rahmen der vorliegenden Studie vertretene Ansatz begreift Kultur als zentrale Ressource für ein erfolgreiches "Managing across Cultures" und interkulturelle Kompetenz als nachhaltige Investition in das qualitative Wachstum von Unternehmen. Als Untersuchungsobjekte fungieren bilateral kooperierende Tourismusunternehmen, die in vielfacher Hinsicht Globalisierung und Interkulturalität in Reinkultur verkörpern. Aufgezeigt aus einer bilateralen und prozessualen Perspektive, erschließt sich dem Leser die ungemeine Komplexität grenzüberschreitender Unternehmenskooperationen. Im Fokus des Erkenntnisinteresses stehen ausgewählte strategische Erfolgsfaktoren, die erstmalig hinsichtlich ihrer interkulturellen Dimension untersucht werden.

Scherle Bilaterale Unternehmenskooperationen im Tourismussektor jetzt bestellen!

Zielgruppe


Research


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Konzeptionelle Einführung in die Arbeit.- Going international — Unternehmenstätigkeit im Globalisierungszeitalter unter besonderer Berücksichtigung der Tourismusbranche.- Kultur, Interkulturalität und interkulturelle Kompetenz.- Pojektrelevante strategische Erfolgsfaktoren im interkulturellen Kooperationsalltag aus theoretischer Perspektive.- Die Incoming-Destination Marokko im Überblick.- Methodische Umsetzung des Forschungsprojekts.- Partizipierende Kooperationsunternehmen und Gesprächspartner im Überblick.- Bilaterale Perspektiven auf den interkulturellen Kooperationsalltag zwischen deutschen und marokkanischen Reiseveranstaltern.- Einschätzungen des bilateralen Kooperationsgeschehens und des Marokkotourismus im Spiegel projektrelevanter Institutionen.- Resümee.


VI Methodische Umsetzung des Forschungsprojekts (S. 132-133)

VI. 1 Qualitative Sozialforschung

,Jeder, der eine Zeit lang auf dem redlichen Forschen verharrt, muss seine Methode irgendeinmal umändern."
Johann Wolfgang von Goethe

Die qualitative Sozialforschung, die vor allem der geisteswissenschaftlichen Tradition der deutschen Soziologie, der Chicago School und der Kulturanthropologie verpflichtet ist, umfasst ein komplexes methodologisches und methodisches Spektrum verschiedener Ansatze einschliefilich der dazugehorigen wissenschaftstheoretischen Begründungen. Der Zusammenhalt der entsprechenden Verfahren liegt dabei weniger in einer geschlossenen und einheitlichen Konzeption als vielmehr in einer gemeinsam geteilten Abgrenzung zu traditionellen quantitativ-statistischen Vorgehensweisen (vgl. GARZ/KRAIMER 1991).

In den letzten drei Jahrzehnten hat die quahtative Sozialforschung sukzessive an Bedeutung gewonnen, wobei diese Entwicklung nicht zuletzt in engem Konnex mit den Implikationen des cultural turns in den Kultur- und Sozialwissenschaften steht (vgl. Kapitel III.2). Mit diesem sind verstärkt qualitative, insbesondere interpretierende Methoden, etwa Textanalyse, teilnehmende Beobachtung, leitfadengestiitzte Interviews sowie die Diskursanalyse, in den Vordergrund getreten.

BLOTEVOGEL (2003, S. 11) konstatiert in diesem Zusammenhang: „Hinter dieser Wende zu qualitativen empirischen Methoden steht ein tiefgreifend verandertes methodologisches Programm, das weit über eine lediglich pragmatisch begründete Wahl bestimmter empirischer Methoden hinausreicht. Mit dem cultural turn erfolgt eine Hinwendung zur Hermeneutik, zu interpretativen Methoden der SinnerschlieKung, der Re- und Dekonstruktion der Bedeutung von Handlungen, Handlungsartefakten und Texten, ja von ganzen Handlungssystemen und Sinnordnungen."

Diese Verschiebung umfasst eine gewandelte Auffassung vom Sein der Forschungsgegenstande (Ontologie) und von der Möglichkeit ihrer Wahrnehmung und Beschreibung (Epistemologie), wobei es in diesem Kontext nicht um die Erfassung der - vom Menschen und speziell vom beobachtenden Wissenschaftler als unabhangig existent angenommenen - Realitat, sondern um die Reinterpretation der von den Menschen bereits vorinterpretierten Wirklichkeiten geht. Auch wenn der Trend zu qualitativen Erkenntnismethoden in den letzten Jahrzehnten nachhaltige Veranderungen innerhalb der Sozialwissenschaften evoziert hat, so darf man sich nicht darüber hinwegtauschen, dass die Kontroverse um quantitative beziehungsweise qualitative Methoden seit jeher wie kaum eine Zweite polarisiert:

Das eine Extrem steht fur die Auffassung, zu objektiver Erkenntnis des sozialen Lebens gelange man primar durch Klassifizieren, Messen, Tabellieren und die Anwendung statistischer Methoden. Das andere Extrem reprasentiert die Ansicht, nach der quantitative Methoden eine wesensfremde Struktur und Form an das Geflecht des sozialen Lebens herantragen, das vielmehr nur in seiner einzel- und ganzheitlichen Komplexitat erfassbar sei. Die entsprechenden Diskurse innerhalb der scientific community Ytileihen den jeweiligen Positioner! nur vordergründig Kontur, da die Interdependenz der Methoden in der Praxis weitgehend als selbstverstandlich gilt.

Der amerikanische Soziologe WILSON (1982, S. 488) bemerkt diesbezüglich: „Die meisten Sozialwissenschaftler neigen wohl zu einer gemafiigten Auffassung zwischen dem quantitativen und dem qualitativen Extrem, vor allem dann, wenn man sie nicht zu einem wissenschaftlichen OfFenbarungseid drangt. Auch wenn sie in ihrer eigenen Arbeit die eine oder die andere Orientierung bevorzugen, sind sie doch bereit, auch andere Methoden als notwendig anzuerkennen, und sie greifen zur Erganzung und Deutung ihrer eigenen Ergebnisse auch auf ganz anders orientierte Untersuchungen zurück."


Dr. Nicolai Scherle ist wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Kulturgeographie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Er ist Mitglied der Royal Geographical Society und des Kompetenznetzwerks für interkulturelle Kommunikation (FORAREA).



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.