Schenk | Überfall auf Shanyar | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 24, 212 Seiten

Reihe: Sky-Navy

Schenk Überfall auf Shanyar


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7541-9500-0
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 24, 212 Seiten

Reihe: Sky-Navy

ISBN: 978-3-7541-9500-0
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der Besitz von Hiromata-Kristallen ist entscheidend für die Nullzeit-Technologie. Als Truppen der Colonial Stars die Heimatwelt der Shanyar überfallen, bleibt Sky-Navy und Sky-Troopern des Direktorats keine Wahl, als in eine Schlacht zu ziehen, die im Weltraum, zu Lande und in der Luft ausgetragen wird.

Michael Schenk, Jahrgang 1955, schreibt Fantasy, Science Fiction, Horror und historische Romane. Auf seiner Homepage www.michael-h-schenk.de stellt er nicht nur seine Person und seine Romane vor, sondern bietet auch viele Hintergrundinformationen, Grafiken und ausführliche Leseproben. Speziell für seine Serien 'Sky-Navy' und 'Sky-Troopers' wurde unter www.sky-navy.de eine eigene Homepage angelegt.
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Kapitel 2 Die Bedrohung


Patrol Boat LR-FLV PB-381 “Long-Eye”, auf Patrouille im System Honkrest

Captain Philamon „Phil“ Gerwood war nun einhundertneunzehn Jahre alt und hatte sechzig dieser Jahre in der Sky-Navy gedient. Er hatte noch jene Zeiten erlebt, in denen die interstellaren Schiffe nur den Cherkov-Antrieb nutzen konnten. Damals galt die dreißigfache Lichtgeschwindigkeit als Wunder, obwohl die Raumschiffe zwischen den entfernten Systemen immer noch Wochen, Monate oder sogar Jahre unterwegs waren, welche die Menschen an Bord im Kryo-Schlaf verbringen mussten. Jetzt gab es, dank des Hiromata-Kristalls und der zufälligen Entdeckung seiner Möglichkeiten, den Nullzeit-Antrieb.

Gerwood musste noch ein letztes Jahr dienen, dann würde er in den verdienten Ruhestand gehen können. Wenn die Gesundheit mitspielte, dann blieben ihm noch vierzig entspannte Jahre, bevor seine Seele abberufen wurde. So war es verständlich, dass er in seinem letzten Jahr bei der Sky-Navy kein unnötiges Risiko eingehen wollte.

Er war zufrieden damit, ein modifiziertes Langstrecken-FLV mit dessen kleiner Besatzung zu befehligen. Diese umfasste, neben ihm selbst, noch die Co-Pilotin, den Bordtechniker und drei Tetroniker, deren Aufgabe es war, die Bestimmung des Patrouillenfahrzeugs zu erfüllen.

Die Navy hatte nicht genug Kreuzer. Die gab es eigentlich nie und so waren Dutzende von LR-FLVs umgebaut und mit dem neuen Hiromata-Nullzeit-Scanner ausgerüstet worden.

Ein Gerät, welches wieder einmal die Begeisterung von Beth, seiner Co-Pilotin, hervorrief.

„Das Ding ist einfach der Wahnsinn“, murmelte sie, als sich die taktische Karte, die halbtransparent auf die Innenseiten der Cockpitscheiben projiziert wurde, vor ihr mit Symbolen füllte. „Grundgütiger, Cap, sieh dir das an. Wir sehen jedes Objekt, bis zu einer Entfernung von dreißig Lichtjahren und das ohne jeden Zeitverlust.“

„Ja, wirklich faszinierend“, brummte Gerwood. „Aber denke daran, dass das Ding den gleichen Schwachpunkt hat wie die alten Radargeräte. Man kann nicht durch ein Objekt hindurchsehen und wenn sich etwas im Ortungsschatten eines solchen Dings befindet, dann sehen wir es nicht.“

„Das Ding ist ein Hiromata-Nullzeit-Scanner mit einer Reichweite von dreißig Lichtjahren“, meldete sich der Bordtechniker zu Wort.

„Exakt dreißig Lichtjahre“, knurrte Gerwood verdrießlich. „Und wirklich keinen Kilometer weiter.“

„Verdammt, Phil, in letzter Zeit entwickelst du dich zu einem richtigen Nörgler“, sagte Beth beleidigt.

„Ich bin immer unerträglich, wenn mir der Magen knurrt.“ Gerwood warf ihr einen raschen Blick zu. „Deswegen gehe ich jetzt was essen und du wirst unsere Kiste übernehmen.“

„Aye, Cap, wird gemacht.“ Sie deutete einen militärischen Gruß an. „Iss bloß etwas Leckeres, damit du deine miese Laune verlierst.“

Er nahm ihr die Bemerkung nicht übel. Sie flogen nun seit acht Jahren zusammen und in dieser Zeit war die kleine Flight-Crew zusammengewachsen. Nur die drei Tetroniker waren neu und für sie alle eine Art Fremdkörper, den sie gelegentlich geringschätzig als „Fracht“ bezeichneten, denn der Scanner und alle dazugehörenden Geräte waren im Laderaum des FLV aufgebaut worden. Auf der Oberseite des Patrouillenbootes erhob sich die pilzförmige Konstruktion mit der dreißig Meter durchmessenden Schüssel des Scanners. Aufgrund dieses Ortungsgerätes nannte man die umgerüsteten LR-FLVs auch „Long-Eye“. Ein durchaus zutreffender Begriff, denn dank des Nullzeit-Scanners gehörte Gerwoods Boot zu den sechs „Augen“ der „Tactical Operations Group Five Charly“, einem Geschwader aus einem Trägerschlachtschiff, sechs Kreuzern der APS-A-Baureihe und vieren der B-Ausführung. Der Auftrag von TOG Five Charly war der Schutz des Sonnensystems Honkrest und hier besonders der Eiswelt Honkrest-3, auf der reiche Hiromata-Vorkommen abgebaut wurden. Es sah ganz danach aus, als würde der Hiromata-Mangel im Direktorat damit bald der Vergangenheit angehören. Daher galt es, den bedeutenden Planeten zu schützen und zu verhindern, dass der unbekannte Feind ihn erneut in seinen Besitz brachte.

Philamon Gerwood verließ das kleine und nahezu rundum verglaste Cockpit und betrat den verlängerten Mittelteil des Raumfahrzeugs. Hier befanden sich die kleine Bordküche, die sanitäre Anlage, die Schlafkabine mit den sechs Kojen und ein winziger Aufenthaltsraum, der zugleich als Messe diente. Direkt daran schloss sich der noch kleinere Raum an, der den Hiromata-Antrieb enthielt.

Routinemäßig warf Gerwood einen kurzen Blick in die „Ladebucht“ des Frachtraums. Wo sonst zwei schwere Kampffahrzeuge oder hundert Sky-Trooper genug Platz fanden, ging es nun ebenso beengt zu wie im Bugbereich. Der einzige Luxus für die drei Tetroniker bestand aus drei sehr bequemen und somit für längeres Verweilen geeigneten Sesseln und einem Gerät für Heißgetränke. Alles starrte vor Technik und ein einsamer kleiner Topffarn kämpfte erfolglos gegen die Tristesse an.

Zwei der Techniker dösten vor sich hin, der dritte grüßte den Captain mit einem kurzen Nicken und konzentrierte sich dann wieder auf seine Instrumente und Monitore.

Gerwood ging in die Bordküche, wählte eine Fertigmahlzeit und einen Tee und quetschte sich dann auf die enge Sitzbank. Ursprünglich auf drei Personen ausgelegt, musste der Raum nun für die doppelte Personenzahl ausreichen.

Eine Woche Patrouille am äußersten Rand des Honkrest-Systems, dann ging es zurück zum Trägerschlachtschiff D.C.S. Clavijo, das in einer geostationären Umlaufbahn über Mining Facility 17 stand, in der die Bluelight Corporation erneut nach Hiromata schürfte. Diesmal allerdings im Auftrag des Direktorats und der Sky-Navy. Vier Tage Freizeit, dann drei Tage Innendienst, bevor es wieder hinausging. Philamon Gerwood hatte schon unter wesentlich schlechteren Bedingungen gearbeitet. Zur Zeit des Cherkov-Antriebs war ein Patrouillenschiff oft über Monate „draußen“ gewesen.

Die meisten Patrouillen verliefen ausgesprochen langweilig. Man begegnete nur selten anderen Raumschiffen und meist war man damit beschäftigt, die Sternkarten mit den neuesten Messdaten zu vergleichen und eventuelle Änderungen einzutragen. Eine Schicht betrug zwölf Stunden. Natürlich solare Standardzeit. Die galt überall in der Sky-Navy, unabhängig davon, aus welchem Sternensystem ein Besatzungsmitglied stammte. Der Vorteil bestand darin, dass für alle die gleiche Zeitregelung bestand, was vor allem bei der Laufzeit der Dienstverpflichtung wichtig war. Die Heimatwelten der Navy-Angehörigen hatten ihre eigenen Umlaufbahnen und Kalender und es musste ein Standardmaß geben, damit ein Vertrag überall die gleiche Laufzeit aufwies. Philamon Gerwood konnte sich noch an seine Zeit als Ensign erinnern, in der es ihm schwergefallen war, sich von der Zeitrechnung seiner Heimatwelt auf die des Sol-Systems umzustellen. Früher hatte man das Phänomen wohl Jetlag genannt und manchmal fragte sich Philamon halb belustigt, ob er dieser Eigenheit auch wieder unterliegen würde, wenn er nach Hause zurückkehrte.

„Nach Hause“, murmelte er in Gedanken versunken. „Mein Zuhause ist seit Jahren der verdammte Träger und diese blöde Blechkiste hier.“

Eigentlich war er müde, aber er entschloss sich zur Entspannung seine VR-Brille aufzusetzen und einen Holo-Vid-Film anzusehen. Wenigstens sorgte die Navy dafür, dass die Schiffe regelmäßig ein Update mit neuen Produktionen erhielten.

Philamon verließ die Messe und legte die wenigen Schritte zur Schlafkabine zurück. Seufzend ließ er sich auf das Polster sinken und langte nach dem Aktivierungsschalter des Abspielgerätes. Noch bevor er ihn betätigen konnte, kam die erregte Stimme eines der Tetroniker über die Bordsprechanlage.

„Äh, Captain Gerwood, Sie sollten mal ins Observatorium kommen“, sagte der Spezialist. „Da ist etwas, das Sie interessieren dürfte.“

„Ich komme“, bestätigte er und warf die VR-Brille in eine Ecke der Koje. „Observatorium … klingt für die natürlich vornehmer als Nutzlast. Am Ende deklarieren die mein Patrouillenboot noch zum Forschungsschiff. Verdammte Tetroniker. Wahrscheinlich haben sie wieder einen Kometen erspäht und wollen mich als Zeuge, damit sie dem Ding einen Namen geben können.“

Lautlos vor sich hin fluchend, schlurfte Philamon Gerwood nach hinten. Wenig später beugte er sich über die Schulter eines der Techniker. Man spürte deren Aufregung und alle drei hockten jetzt angespannt vor ihren Geräten.

Der Mann, der Gerwood gerufen hatte, deutete auf seinen Monitor, auf dem die Sternkarte des Honkrest-Systems und alle Objekte im Umkreis von dreißig Lichtjahren wiedergegeben wurden. Natürlich stimmte der Maßstab nicht, aber der Monitor diente auch nur einer groben Erfassung dessen, was sich da draußen tat.

Alle vom Scanner erfassten Objekte wurden in verschiedenen Symbolen und Farben dargestellt. Gerwood sah eine Reihe orangefarbener Punkte und das gefiel ihm absolut nicht.

„Orange?“, sinnierte er. „Nicht identifiziert? Und gleich dreißig Objekte?“ Phil strich sich über das stoppelige Kinn. „Verdammt, was hat das zu bedeuten?“

„Dass da draußen, gerade noch in Reichweite unseres Nullzeit-Scanners, dreißig nicht identifizierte Objekte sind“, antwortete der Tetroniker mit treuherzigem Augenaufschlag, ob der scheinbaren Begriffsstutzigkeit des Kommandanten.

„Wollen Sie mich zum Narren...



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