E-Book, Deutsch, Band 37, 203 Seiten
Reihe: Sky-Navy
Schenk Sky-Navy 37 - Commonwealth of Stars
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8187-8528-4
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 37, 203 Seiten
Reihe: Sky-Navy
ISBN: 978-3-8187-8528-4
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Michael Schenk, Jahrgang 1955, schreibt Fantasy, Science Fiction, Horror und historische Romane. Speziell für seine Serien 'Sky-Navy', 'Sky-Troopers' und 'Die Pferdesoldaten' wurde unter www.sky-navy.de eine eigene Homepage angelegt, die eine Vielzahl zusätzlicher Informationen beinhaltet.
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Kapitel 3 Zur Lage des Commonwealth
Senats-Gebäude, Mars Central City, Mars, Hauptwelt des Commonwealth of Stars
Der Mars.
Einst der rote Planet, war er zur neuen Heimat der solaren Menschheit geworden. Es gab nur noch wenige Wüstengebiete, das Grün und Blau von Pflanzen und Gewässern dominierte. Die großen Terraforming-Anlagen hatten den Mars in einen lebenswerten Ort verwandelt. Doch die großen Terraformer liefen auch jetzt noch, um den Luftdruck der Atmosphäre in einem menschlichen Niveau zu halten. Große Shriever-Anlagen erzeugten eine passable Schwerkraft, die nur geringfügig unter jener der alten Erde lag.
Die Erde hatte sich inzwischen von der Anwesenheit des Menschen erholen können und so sollte es auch weiterhin bleiben. Jedes Jahr wurde es einem kleinen Kontingent erlaubt, die alte Heimat, unter den gestrengen Augen der Ranger, zu besuchen. Es waren Besuche aus Neugierde oder Sentimentalität, denn die Menschheit strebte in den Weltraum hinaus. Dutzende von Welten waren besiedelt worden und weitere würden folgen, denn jede Gemeinschaft konnte im All nach ihren eigenen Vorstellungen leben. Hinzu kamen jene Sonnensysteme, die von den Verbündeten der Menschheit in Anspruch genommen wurden.
Menschen, Negaruyen und Hanari waren seit zehn Jahren im Commonwealth of Stars vereint. Es war ein Schutzbündnis, in dem zugleich die Regeln für das gemeinschaftliche Leben festgelegt wurden und in dem man in Streitfällen Recht sprach.
Im Orbit des Planeten befanden sich vier private Schiffswerften und die beiden Stationen der Luft- und Raumüberwachung. Mars Star-Port war eines der geschäftigsten Zentren des interstellaren Handels. Bei den weit über hundert besiedelten Welten des Commonwealth bedeutete dies rund zwei Dutzend Frachter und Passagierschiffe, die jede Woche auf dem Mars eintrafen oder von dort abflogen.
Ein Kontingent der Sky-Navy wachte über die Sicherheit des Mars und die dortigen militärischen Industrieanlagen sowie die Akademien der Streitkräfte und das Verwaltungszentrum des Commonwealth. Ein weiteres Schutzgeschwader stand bei Honcrest-3, der einzigen Welt, auf der das Commonwealth den Hiromata-Kristall abbauen konnte. Auch das Hanari-System genoss besonderen Schutz, denn dort lagen die eigentlichen militärischen Industrien und die großen Raumwerften, in denen die Schiffe der Sky-Navy gebaut und gewartet wurden.
Mars Central City entstand zu einer Zeit, in welcher der Mars noch lebensfeindlich war. Damals musste man die Stadt mit einer Kuppel aus Klarstahl schützen und es waren kaum fünftausend Menschen gewesen, die auf dem Planeten lebten. Die Stadt war weit über ihre alten Grenzen hinaus gewachsen. Die Kuppel, fünftausend Meter hoch und zwanzigtausend Meter im Durchmesser, existierte noch immer, jetzt jedoch als Erinnerung an vergangene Zeiten. Inzwischen lebten und arbeiteten fast zwanzig Millionen Menschen auf dem Mars. Hinzu kamen einige Hundert Angehörige der Negaruyen und Hanari, die hier ihre Heimatwelten vertraten, Handel trieben oder für das Commonwealth arbeiteten.
Mars Central City war das Zentrum des Commonwealth, denn das Bündnis hatte beschlossen, hier den Senat des Commonwealth einzurichten.
Quartiere und Büros der Senatsmitglieder befanden sich im Turm des Senats, der im Zentrum der Stadt lag. Einst Sitz des Direktorats, war der Turm umgebaut und den neuen Anforderungen angepasst worden. Die Basis bildete das scheibenförmige Erdgeschoss, das mit fünfhundert Metern Durchmesser und dreißig Metern Höhe kein besonders beeindruckendes Bauwerk war. Doch über dem Erdgeschoss ragte der Turm empor. Mit rund vier Kilometern Höhe und einem Durchmesser von zweihundertfünfzig Metern, vermittelte die Konstruktion den Eindruck einer Nadel. Sie endete in einem zweiten Scheibenbau, der neu errichtet worden war. Dieser enthielt den großen Saal des Senats. Darüber lag die riesige Kommunikationszentrale des Commonwealth und wiederum über dieser der Dachlandeplatz, auf dem Schwebegleiter und andere Fluggeräte landen und starten konnten. Zwei Plätze waren für Landungsboote reserviert.
Ordnungs- und Sicherheitskräfte des Senats wurden von der zivilen Polizei, den Constables, gestellt. Als Ehrenformation zu besonderen Anlässen stand ein Troop der Sky-Cavalry zur Verfügung. Handverlesene Männer und Frauen, die nicht nur zur Parade taugten, sondern sich bereits mehrfach im Kampf bewährt hatten. Inzwischen war man es auf dem Mars auch gewohnt, dass Hanari und Negaruyen zu den Sky-Troopern gehörten.
Fraglos war in den zehn vergangenen Jahren viel Positives geschaffen worden, dennoch verlief die Einigung der Völker nicht immer reibungslos. Viele einstige Angehörige des Direktorats und der Sternenkonföderation konnten sich noch sehr gut an Tod und Verheerung erinnern, die durch die geklonten Negaruyen des alten Reiches verursacht worden waren. Nicht alle verstanden, dass diese Negaruyen nun gleichberechtigte Angehörige des Commonwealth waren.
Um die Einigkeit des Völkerbundes und die Akzeptanz bei den Regierten zu erhöhen, wurden die Sitzungen des Senats öffentlich übertragen. So war es auch an diesem Tag. Wieder einmal war es Edgar Zoineman von den „Galactic News“, der die Sitzung übertrug. Ein Nachteil war der Umstand, dass man die Versammlung auf den außerhalb des Sol-Systems liegenden Planeten erst mit zeitlicher Verzögerung erleben würde. Einige Stunden oder sogar Tage später, da die Aufzeichnungen mit dem nächsten Raumschiff gebracht werden mussten.
Der Senats-Saal durchmaß zweihundert Meter und glich dem Auditorium einer wissenschaftlichen Akademie. Jede Sitzreihe war, im Bezug auf die davor, ein wenig erhöht, so dass jedes Senatsmitglied freie Sicht auf die Mitte des Raumes und die „Stirnseite“ genoss, wo sich die Plätze des jeweiligen Redners und des Hoch-Senats befanden.
Die bequemen Sitze waren in weiß gehalten, die Polsterung in einem mittleren Blau. Jeder Platz verfügte über einen Fremdsprachen-Translator, eine Tastatur für Abstimmungen oder Anträge, einen Monitor und Mulden, um Erfrischungsgetränke und Dokumente aufzunehmen. Ein Mikrofon ermöglichte die Übertragung zum Pult des Sitzungs-Leiters.
Zwischen den ansteigenden Sitzreihen gab es kleine grüne Oasen, in denen Pflanzen gehalten wurden, welche zur Reinigung der Luft und einer angenehmen Atmosphäre beitragen sollten. In der Mitte des Raumes war das Hoheitszeichen des Commonwealth of Stars in den Boden eingearbeitet.
Der gesamte Saal wurde von einer hohen Klarstahl-Scheibe umgeben, die Tageslicht einließ, jedoch auch bis zur völligen Lichtundurchlässigkeit gesteuert werden konnte.
Der Platz von Edgar Zoineman war ein wenig seitlich, neben denen des Hoch-Senats. Zwei Techniker assistierten dem Reporter, damit dieser sich ganz auf seine Kommentare konzentrieren konnte.
Die letzten Senatoren waren gerade dabei, ihre Plätze einzunehmen. Zoineman sah zu einem der Techniker, der mit den Fingern nach unten zählte. Mit dem Nicken des Helfers öffnete der Reporter den Übertragungskanal am Mikrofon. Die holografischen Kameras würden Zoineman und den jeweiligen Sprecher des Senats im Bild einfangen.
„Hier sind die Galactic News mit Edgar Zoineman. Wir übertragen aus dem großen Saal des Commonwealth auf dem Mars. Der Sprecher des Hoch-Senats, der frühere Oberbefehlshaber der Streitkräfte John Redfeather, hat eine Rede zur Lage des Commonwealth angekündigt. Soeben haben die letzten Delegierten der Welten ihre Plätze eingenommen. Wir warten nun mit Spannung auf die Worte von Hoch-Senator Redfeather, der, unseren Informationen nach, mit der Rede auch einen wichtigen Antrag an den Senat begründen will. Ich verrate wohl kaum ein Geheimnis, wenn ich Ihnen sage, dass es bei diesem Antrag um weitere Stützpunkte der Navy in der Nähe des Outer Rim gehen wird. Ein Anliegen, das den Hoch-Senator schon einige Male bewegt hat und, wie Sie sicherlich wissen, bei den Welten im Outer Rim auf wenig Gegenliebe stößt. Es wird also … Einen Augenblick, der Hoch-Senator tritt soeben an das Rednerpult. Sie hören nun die Rede von Hoch-Senator Redfeather zur Lage des Commonwealth.“
John Redfeather war ein Lakota-Indianer, ein Angehöriger der südlichen Sioux, und seine Haut wies deren typischen kupferbraunen Farbton auf. Er trug das Haar in zwei langen geflochtenen Zöpfen, die nach vorne auf die Brust fielen. Dessen einst tiefschwarze Farbe war dem Grauton des hohen Alters gewichen. Man erinnerte sich noch an ihn in der Uniform des Hoch-Admirals, als militärischer Oberbefehlshaber der Streitkräfte des einstigen Direktorats. Nun trug er die weiße Toga des Senats, mit ihrer typischen himmelblauen Einfassung und dazu die rote Schärpe, die ihn als Angehörigen des Hoch-Senats auswies.
John Redfeather war in den vergangenen Jahren sichtlich gealtert, doch er hatte nichts von seiner Kraft und Ausstrahlung verloren, welche die Anwesenden immer wieder in ihren Bann zogen.
John Redfeather klopfte leicht gegen das Mikrofon und nickte unmerklich, als das Geräusch zu denn Rängen übertragen wurde. „Verehrte Angehörige des Hoch-Senats, verehrte Angehörige des Senats, geschätzte Bevölkerung der Welten, es ist mir eine Pflicht und Ehre, Ihnen allen nun den siebten Jahresbericht zur Lage des Commonwealth of Stars bekannt zu geben. Ich werde mich kurz fassen, da in Folge dieses Berichts sicher eine Reihe von Entscheidungen diskutiert und getroffen werden müssen.“
John Redfeather sprach frei und ohne Manuskript oder Teleprompter, aber er musste eine Reihe von Stichworten in die tetronische Steuerung des Holo-Projektors eingegeben haben. Jeweils passend zu...