Schenk | Die Pferdelords 06 - Die Paladine der toten Stadt | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 6, 623 Seiten

Reihe: Die Pferdelords

Schenk Die Pferdelords 06 - Die Paladine der toten Stadt


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7502-2203-8
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 6, 623 Seiten

Reihe: Die Pferdelords

ISBN: 978-3-7502-2203-8
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Mit der zwölfteiligen Saga um die Pferdelords entsteht die faszinierende Chronologie eines Reitervolkes. Im Verlauf der Abenteuer entwickeln sich Kultur und Technik der beteiligten Völker, vom einfachen Signalspiegel hin zum optischen Präzisionsinstrument, der Dampfmaschine und, im letzten Abenteuer, sogar dem Luftschiff. Die Pferdelords begegnen bestehenden und untergegangenen Königreichen, den Elfen des Waldes und denen der See, Zwergen, Sandbarbaren, fliegenden Lederschwingen und krebsartigen Irghil, immer wieder bedroht von den Orks des schwarzen Lords und seinen gestaltwandlerischen Magiern. Die Pferdelords lassen eine faszinierende Welt entstehen und unterhalten mit Action, Spannung und Humor. Hier liegt die Reihe nun erstmals in einer vom Autor überarbeiteten und ergänzten e-Book-Ausgabe vor. Jedes Abenteuer ist in sich abgeschlossen.

Michael Schenk, Jahrgang 1955, wurde vor allem durch seine zwölf Romane um die Pferdelords bekannt. Er schreibt Fantasy, Science Fiction, Horror und historische Romane. Auf seiner Homepage www.michael-h-schenk.de stellt er nicht nur seine Person und seine Romane vor, sondern bietet auch viele Hintergrundinformationen, Grafiken und ausführliche Leseproben. Speziell für seine Serien 'Sky-Navy' und 'Sky-Troopers' wurde unter www.sky-navy.de eine eigene Homepage angelegt.
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Kapitel 2


Sie marschierten im Kampfschritt des elfischen Volkes. Zehn Schritte gehen,

zehn Schritte laufen, immer im steten Wechsel; eine rasche Schrittart, welche

die Männer nicht zu schnell ermüdete. Die Hundertschaft hatte nun fast

dreihundert Tausendlängen in der nördlichen Öde zurückgelegt. Fünf

Tageswenden, in denen sie dem Verlauf des Gebirges Noren-Brak gefolgt

waren, wobei sie vermieden hatten, die Öde von Rushaan zu betreten. Nun

waren sie fast am Ziel, und der Führer der Bogen war erleichtert, als er die

gewaltige Felsklippe von Niyashaar vor sich sah. Sie ähnelte einem

zerklüfteten Kegel und ragte mehrere Hundertlängen in den Himmel auf.

Dabei schien sie sich auf gefährliche Weise dem Vorposten zuzuneigen, der

sich an ihrem Fuß erhob. Elgeros beschlich jedes Mal ein unangenehmes

Gefühl, wenn er diese Klippe sah und sich vorstellte, sie könnte in sich

zusammenstürzen. Zweifellos würde sie Niyashaar dabei zerstören. Aber die

Klippe hatte all die Äonen ohne merklichen Schaden überstanden, und es gab

keinen Grund, warum dies nicht auch in Zukunft so sein sollte. Klobig und

aus massivem Fels würde sie noch stehen, wenn die Elfen das Land längst

verlassen hatten.

»Noch drei Zehnteltage, ihr Elfen des Hauses Tenadan«, sagte er an die

Männer gewandt, »dann haben wir Niyashaar erreicht.«

»Die Wachen dort werden erfreut sein, uns zu sehen«, erwiderte

Unterführer Neolaras. »Wir kommen früher als erwartet.«

Die Anspannung der Männer ließ nun, da sie in der Nähe des Vorpostens

waren, ein wenig nach. Keiner von ihnen fühlte sich in dem toten Land der

Öde wohl, und der befestigte Posten versprach Schutz, die Nähe anderer Elfen

und die Ruhe, die man nach einem anstrengenden Marsch benötigte.

Die Kleidung und das Schuhwerk der Männer waren ebenso von Staub

bedeckt wie ihre Gesichter. Nur der Schmutz abweisende Stoff der hellblauen

Umhänge wirkte fremdartig in seiner Sauberkeit und hellen Farbe. Elgeros

verzog das Gesicht zu einem Lächeln voller Vorfreude, als er an den

erfrischenden Wein dachte, der im Stützpunkt auf sie wartete. Gut gekühlt,

leicht sauer und auf der Zunge prickelnd. So, wie ein elfischer Wein sein

sollte, der einem Krieger zu entspannen half.

»Sie werden neugierig auf das sein, was sich ereignet hat.« Neolaras

schloss zu seinem Freund auf und deutete auf den Vorposten, der mit jedem

Schritt näher kam. »Sechs Monde halten sie hier schon die Stellung. Eine

einsame und lange Wache.«

»Eigentlich müssten sie bis zur Ablösung eine volle Jahreswende wachen.

Sie können sich also denken, dass wir wichtige Kunde bringen.«

»Ja, wir werden die letzte Wache am Pass von Rushaan sein.« Neolaras

nickte zufrieden zu seinen Worten. »Die letzte Wache, bevor der Posten

Niyashaar aufgegeben wird und wir endlich das Land verlassen. Auf zu den

Neuen Ufern.« Er schob seinen Bogen weiter auf die Schulter zurück.

»Wahrlich, Elgeros, mein Freund, ich habe viele Jahrtausendwenden auf

diesen Tag gewartet.«

»Das haben wir alle, Neolaras.«

»Ich frage mich, warum die Besatzung überhaupt noch abgelöst wird. Man

sollte Niyashaar schon jetzt aufgeben.«

Elgeros lachte. »Du weißt, dass das nicht geht. Bevor nicht die letzten

Häuser die Schiffe bestiegen haben, muss die Grenze noch gesichert werden.

Eine Jahreswende mag das noch dauern, aber dann werden wir endlich in die

neue Heimat reisen.«

Schon seit vielen Jahrtausenden planten die elfischen Häuser, das alte Land

zu verlassen und die künftige Heimat an den Neuen Ufern aufzusuchen. Zur

Zeit des Ersten Bundes, als die Häuser der Elfen mit den Reichen der

Menschen gegen den Schwarzen Lord und seine Orks standen, war eine

Expedition zu den Neuen Ufern aufgebrochen. Auf ihrer Rückreise erlitt sie

Schiffbruch, und nur Jalan-olud-Deshay, der Erste und Älteste des Hauses

Deshay, erreichte die alte Heimat. Aber dann ereilte ein verhängnisvolles

Schicksal die Elfen, und gelähmt durch den Fluch eines Grauen Wesens

konnte Jalan sein Wissen über die Neuen Ufer nicht mehr weitergeben. Erst

vor wenigen Jahreswenden war er von dem Fluch befreit worden, und nun

bereiteten sich die Elfen darauf vor, endgültig abzureisen.

Die Häuser der See bauten die notwendigen Schiffe, und Vorräte wurden

angelegt und an Bord gebracht, denn die Reise würde lange dauern, und viele

Tausend Elfen würden versorgt werden müssen. Zwei der Häuser des Waldes

waren bereits aufgebrochen, andere sammelten sich an den Weißen Sänden,

wo die Schiffe bereitlagen. Das Haus Tenadan würde zum nächsten Transport

gehören.

»Niyashaar hätte auch von der jetzigen Besatzung gehalten werden

können«, murmelte Neolaras. »Das hätte uns den Weg erspart. Ein einzelner

Bote hätte genügt.«

»Unter der Besatzung Niyashaars befinden sich Männer, die sich vor der

Reise noch der Schröpfung unterziehen müssen.«

»Hm.« Neolaras seufzte. Diesem Argument konnte er nichts

entgegensetzen.

»Seltsam. Ich kann keinen Mann auf der Mauer oder auf dem Turm

erkennen«, murmelte Neolaras ein wenig später. »Sie müssten uns doch

längst erspäht haben.«

Elgeros ließ seinen Blick über die marschierende Kolonne schweifen.

Hinter den Männern stieg Staub auf, der von ihren Füßen hochgewirbelt

wurde, und die hellblauen Umhänge der Krieger hoben sich farbenfroh von

der Umgebung ab. Die Hundertschaft war also kaum zu übersehen. Der

Bogenführer sah zum Turm des Vorpostens hinüber. »Du hast recht. Sie

müssten uns längst bemerkt haben.«

Sie waren dem Vorposten nun nahe genug, um Einzelheiten erkennen zu

können.

Niyashaar war nach den Schlachten des Ersten Bundes errichtet worden.

Zuvor hatte das mächtige Menschenreich Rushaan das Land beherrscht und

seine Grenzen geschützt, aber Rushaan war vergangen und zur Öde

geworden, und die Grenze nach Osten hatte offen gestanden. Obwohl der

Schwarze Lord bezwungen schien, hatten die Elfen den Vorposten an der

einzigen Verbindung zwischen der Ebene von Cantarim und der Öde

Rushaans erbaut. Es war ein einsamer Vorposten, weit entfernt von den

elfischen Häusern. Dennoch war seine Lage mit Bedacht gewählt worden. Er

würde niemals einem massierten Ansturm standhalten können, aber das war

auch nicht seine Aufgabe. Vielmehr sollte er Spähtrupps der Bestien aufhalten

und verhindern, dass sie nach Westen einsickerten, und er sollte einen

Vormarsch der feindlichen Armee an die fernen Häuser melden, sodass deren

Krieger sich rechtzeitig sammeln konnten. Über fünftausend Jahreswenden

hatte Niyashaar diese Aufgabe erfüllt, doch nun war der Zeitpunkt

gekommen, an dem die Anlage endgültig aufgegeben würde.

Niyashaar war ein schlichtes Mauergeviert mit wenigen Gebäuden und

einem einzelnen, alles überragenden Turm. Das einzige Tor, das aus

massigen, durch Metallbänder verstärkten Balken bestand, war nach Westen

gerichtet und lag somit auf der dem Pass von Rushaan abgewandten Seite.

Insgesamt ließ die Anlage die Eleganz der elfischen Baukunst vermissen, aber

sie erfüllte ihren Zweck.

Elgeros und die Hundertschaft der Bogenschützen konnten direkt auf das

Tor sehen, und was sie dort erkannten, gefiel ihnen nicht.

»Das Tor von Niyashaar ist offen«, sagte Neolaras mit einem grimmigen

Unterton in der Stimme.

»Und es ist beschädigt«, ergänzte Elgeros. Der Bogenführer hob einen

Arm und ließ die Kolonne haltmachen. »Schwärmt aus, ihr Elfen des Hauses

Tenadan, und achtet mir auf die Flanken. Etwas ist in Niyashaar geschehen,

und was ich sehe, macht mir Sorgen.«

...



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