Sonstiges, Deutsch
Wege aus der Trauer Gedanken, Meditationen, Musik, Geschichten und Verse, die begleiten
Sonstiges, Deutsch
ISBN: 978-3-943261-64-6
Verlag: hsm healthstyle.media
Wir werden geboren, um zu sterben. Den Tod eines geliebten Menschen zu verkraften, gehört zu den schwierigsten Aufgaben. Wir müssen loslassen und den Verlust akzeptieren.
Wenn man wahrhaftig geliebt hat, scheint kein Trost der Welt zu helfen. Trauer braucht Zeit. Und Geduld mit sich selbst. Nur dann kann aus Trauer eine dankbare Erinnerung wachsen.
Der unendliche Schmerz scheint die Seele aufzulösen. An manchen Tagen ist es schwer weiterzugehen. In gewohnter Weise geht das nicht mehr. Unser Herz ist auf der Suche nach Antworten und fragt nach dem „Warum“.
Erst wenn wir einsehen, dass es dem geliebten Menschen dort, wo er nun ist, gut geht, kann die wichtige Heilung beginnen – für ein Weiterleben in Freude und Geborgenheit, in Vertrauen und Zuversicht.
Wir möchten Dich mit wertvollen Gedanken, heilsamen Meditationen, liebevoller Musik, weisen Geschichten und berührenden Versen dabei begleiten und Dir hilfreiche Wege aus der Trauer schenken.
Zielgruppe
Alle Trauernde, Freunde, Familie und Angehörige
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Kurzgeschichte: Ein schwedisches Waldmärchen
An einem schönen Sommertag war mittags eine Stille im Wald eingetreten. Die Vögel steckten ihre Köpfe unter die Flügel. Alles ruhte. Bis auf den Buchfink, der fragte: „Was ist das Leben?“ Alle überlegten. Eine Rose entfaltete ihre Knospe, sie schob Blatt für Blatt heraus und sprach: „Das Leben ist eine Entwicklung.“
Ein Schmetterling flog von einer Blume auf die andere, naschte und piepte: „Das Leben ist voller Freude und Sonnenschein.“ Am Boden schleppte eine Ameise einen Strohhalm, der zehnmal länger als sie selbst war, und stöhnte: „Das Leben ist nichts als Mühe und Arbeit.“ Geschäftig kam eine Biene von einer honighaltigen Blume zurück und summte: „Das Leben ist ein Wechsel von Arbeit und Vergnügen.“
Der Maulwurf streckte seinen Kopf aus der Erde und grunzte: „Das Leben ist ein Kampf im Dunkel.“ Die Elster, die nur vom Spott der anderen lebt, meinte: „Was Ihr für weise Reden führt! Man sollte meinen, was Ihr für gescheite Leute seid!“ Es hätte nun einen großen Streit gegeben, wenn nicht ein Regen eingesetzt hätte, der brauste: „Das Leben besteht aus Tränen.“ Dann zog er zum Meer.
Dort brandeten Wogen. Sie warfen sich gegen die Felsen, kletterten daran in die Höhe, schleuderten sich mit Kraft ins Meer zurück und jammerten: „Das Leben ist ein vergebliches Ringen nach Freiheit.“ Über ihnen zog majestätisch ein Adler seine Kreise, der frohlockte: „Das Leben ist ein Streben nach oben.“
Nicht weit davon stand eine Weide, die hatte der Sturm zur Seite geneigt. Sie sprach: „Das Leben ist ein Sich-Neigen unter eine höhere Macht.“ Dann kam die Nacht. Im lautlosen Flug glitt ein Uhu durchs Geäst und krächzte: „Das Leben heißt, die Gelegenheiten zu nutzen, wenn die anderen schlafen.“ Schließlich wurde es still im Wald.
Nach einer Weile ging ein Mann durch die menschenleeren Straßen nach Hause. Er kam von einer Lustbarkeit und brummte: „Das Leben ist ein ständiges Suchen nach Glück und eine Kette von Enttäuschungen.“ Auf einmal flammte die Morgenröte in ihrer voller Pracht auf und stellte klar: „Wie ich, die Morgenröte, der Beginn des kommenden
Tages bin, so ist das Leben der Anbruch der Ewigkeit.“