E-Book, Deutsch, Band 304, 128 Seiten, E-Book
Reihe: Haufe TaschenGuide
Scharnhorst Pausen machen munter
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-648-09370-2
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Kraft tanken am Arbeitsplatz
E-Book, Deutsch, Band 304, 128 Seiten, E-Book
Reihe: Haufe TaschenGuide
ISBN: 978-3-648-09370-2
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Julia Scharnhorst ist Diplom-Psychologin und approbierte psychologische Psychotherapeutin. Als Inhaberin der Unternehmensberatung 'Health Professional Plus' unterstützt sie Vorhaben zur gesundheitsförderlichen Führung und Organisation und zur besseren Umsetzung von Change-Management-Projekten. Julia Scharnhorst ist außerdem Lehrbeauftragte an der Universität Hamburg und Leiterin der Fachgruppe Gesundheitspsychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP).
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
Warum wir Pausen brauchen
- Leben Sie nach Ihrem Biorhythmus
- Pausenlos arbeiten hat Folgen
- Warum wir auf Pausen verzichten
- Ihr Recht auf Pausen
- Pausen wirken Wunder
Wie Sie Ihre Pausen optimal gestalten
- Selbstcheck: Wie sehen Ihre Pausen aus?
- Regeln für die optimale Pause
- Zeit zum Auftanken: Pausensignale
- Richtig abschalten: Wo, wann und wie lange?
- Allein oder in Gesellschaft?
- Versteckte Pausen
- Pausen von der Bildschirmarbeit
- Wochenplan für die optimale Pausengestaltung
Praktische Übungen für die Pause
- Ihr persönliches Übungsrepertoire
- Übungen zur körperlichen Entspannung
- Kurzentspannungsübungen
- Übungen zur Entspannung der Augen
- Gelassenheit finden
- Genussübungen
- Welche Übungen zu Ihnen passen
Führungskräfte und Pausenkultur
- Warum Führungskräfte Pausen besonders brauchen
- Mut zur Pause
- Pausenkultur im Team fördern
Abschalten am Feierabend
- Rituale entwickeln
- Methoden zum Abschalten
- Wochenplan für den optimalen Feierabend
Literatur
Stichwortverzeichnis
Wie Sie Ihre Pausen optimal gestalten
Die meisten Menschen machen Pausen „ganz nebenbei“, schlingen schnell ein Brot hinunter, erledigen rasch private Dinge am PC und nehmen sich eine Auszeit, wann es gerade in den Alltag passt. Stopp – ziehen Sie die Notbremse! Nur derjenige, der seine Pause ganz bewusst gestaltet, kann sich erholen.
In diesem Kapitel erfahren Sie u. a.,
-
wodurch sich eine wirklich erholsame Auszeit auszeichnet,
-
wann, wo und wie oft Sie eine Pause machen sollten,
-
wie Sie Ihren persönlichen Pausenplan für die ganze Woche erstellen.
Selbstcheck: Wie sehen Ihre Pausen aus?
Haben Sie schon einmal bewusst darüber nachgedacht, was Sie in Ihrer Pause eigentlich machen? Und ob das für Sie erholsam ist oder nicht?
Nehmen Sie sich die folgende Checkliste vor und prüfen Sie, womit Sie häufig Ihre Pause verbringen. Die Aktivitäten, die für Ihre Pause typisch sind, bekommen ein Kreuz.
Wo, mit wem und wie verbringen Sie Ihre Pause? | Trifft zu: |
---|
Wo? |
Am Arbeitsplatz, vor dem Bildschirm |
In der Kantine oder im Pausenraum |
Mit wem? |
Alleine |
Mit einer Kollegin, einem Kollegen |
Mit einer größeren Gruppe |
Mit dem Chef |
Wie? |
Ich gehe spazieren, bin an der frischen Luft. |
Ich erledige Einkäufe oder Besorgungen. |
Ich surfe im Internet oder spiele am Handy oder PC. |
Ich chatte mit Freunden über Handy oder PC. |
Ich mache ein Nickerchen, eine Entspannungsübung. |
Ich bin körperlich aktiv. |
Ich gehe etwas Leckeres essen oder trinken. |
Ich lese eine Zeitung oder ein Buch. |
Ich arbeite durch, Pausen gibt es für mich nicht. |
Ich werde dauernd in der Pause gestört |
Ich esse schnell eine Kleinigkeit und arbeite dann gleich weiter. |
Ich bespreche etwas Dienstliches mit Kollegen. |
Ich nutze die ruhige Zeit in der Pause für ein paar Telefonate mit Kunden. |
Ich besuche in der Pause Kollegen aus anderen Abteilungen. |
……. |
Gehen Sie die ausgefüllte Checkliste kritisch durch. Machen Sie überhaupt Pausen? Oder fallen sie aus und werden sie mit dienstlichen Aufgaben gefüllt? Sind Sie eher alleine oder in Gesellschaft? Sind Sie eher drinnen oder draußen? Sind Sie körperlich aktiv oder entspannen Sie sich? Sehen Sie nicht nur bei der Arbeit, sondern auch in der Pause noch auf einen großen oder kleinen Bildschirm?
Wie bewerten Sie Ihre eigenen Pausenaktivitäten? Was halten Sie für erholsam und was nicht? Welche Aktivitäten möchten Sie bewahren? Welche abbauen? Welche Art von Pausengestaltung möchten Sie in Zukunft einmal ausprobieren? Überlegen Sie sich deshalb, wozu Ihre Pausen dienen sollen. Denn Erholung kann mit ganz unterschiedlichen Zielen verbunden sein, die alle ihre Berechtigung haben. Welches Ziel verfolgen Sie?
Mögliche Ziele der Erholung |
---|
Energie tanken |
Zur Ruhe kommen |
Etwas Anregendes unternehmen |
Sich abreagieren |
Etwas Sinnvolles tun |
Essen oder trinken |
Geselligkeit genießen |
Nach langem Sitzen oder anstrengenden Arbeiten körperlich entspannen |
In den folgenden Abschnitten finden Sie Informationen darüber, welche Pausengestaltung für Sie optimal ist und was Sie alles in Ihrer Pause tun können, um wieder richtig Kraft zu tanken.
Regeln für die optimale Pause
Eine optimale Pausengestaltung, die für alle gelten würde, gibt es natürlich nicht. Aber es gibt einige Prinzipien, die Sie beachten sollten, um eine für Sie persönlich optimale Gestaltung zu finden.
Schaffen Sie einen Kontrast
Überlegen Sie zunächst, welche Bestandteile Ihrer Arbeit für Sie besonders anstrengend sind. Womit beschäftigen Sie sich viel, was machen Sie über lange Zeit hinweg? Nun können Sie darüber nachdenken, was das Gegenteil davon ist. Suchen Sie sich für Ihre Pausen und Auszeiten am Feierabend dann etwas aus, das ganz anders ist als Ihre normalen Tätigkeiten, wenn Sie arbeiten.
Beispiel
Arbeiten Sie viel im Sitzen, brauchen Sie Bewegung. Sehen Sie den ganzen Tag auf den Bildschirm, brauchen die Augen Entspannung. Haben Sie den ganzen Tag mit Menschen zu tun, brauchen Sie Ruhe.
Werden Sie aktiv
Eine aktiv verbrachte Pause hilft Ihnen beim Abschalten mehr als Passivität, z. B. der Abend auf der Couch vor dem Fernseher. Gerade wenn wir sehr erschöpft sind und uns völlig ausgepowert fühlen, steht uns jedoch oft der Sinn nicht mehr nach Aktivitäten. Leider ist der Erholungswert von passiv im Zustand der Erschöpfung verbrachten Zeiten äußerst gering. Das werden Sie sicher auch schon selbst festgestellt haben.
Beispiel
Sie haben eigentlich gar keine Lust, in der Arbeitspause nach draußen zu gehen. Kein Wunder, es regnet. Stattdessen überlegen Sie, einfach ein Brötchen vor dem Bildschirm zu essen. Da kommt eine Kollegin herein und überredet Sie zu einem kleinen Spaziergang. Trotz anfänglichen Murrens ziehen Sie sich warm an und gehen mit. Nach 20 Minuten kommen Sie zwar etwas feucht und vom Wind durchgepustet, jedoch aufgeweckt und gut gelaunt an den Arbeitsplatz zurück. Während des Spaziergangs haben Sie mit der Kollegin viel gelacht über die eigene Verrücktheit, bei diesem Wetter rauszugehen. Sie sind ein bisschen stolz auf sich und gehen wieder voller Schwung an die Arbeit.
Machen Sie sich solche Erfahrungen bewusst. Sie helfen dabei, immer wieder den „inneren Schweinehund“ zu überwinden – und jede weitere positive Erfahrung hilft beim nächsten Mal.
Keine Unterbrechungen
Sorgen Sie dafür, dass Sie in der Pause nicht gestört werden. Das gelingt am besten, indem Sie Ihren Arbeitsplatz verlassen. Pausen, in denen Sie ständig mit Unterbrechungen rechnen müssen, führen nicht zum gewünschten Erfolg.
Daher ist die Auszeit am Arbeitsplatz nicht empfehlenswert. Schließlich kann jederzeit das Telefon klingeln oder jemand mit einem Anliegen hereinkommen.
Wichtig
Die drei Grundvoraussetzungen für erholsame und effektive Pausen:
-
Schaffen Sie einen Kontrast.
-
Werden Sie aktiv.
-
Es darf keine Unterbrechungen geben
Erholung in drei Phasen
Erholung stellt sich nicht auf Knopfdruck ein. Sie müssen zunächst Abstand gewinnen, bevor Sie sich erholen können. Und erst, wenn es wieder zurück an den Schreibtisch geht, sollten Sie Ihre Gedanken wieder auf die Arbeit richten. In einer Pause sollten Sie also drei Phasen der Erholung durchlaufen:
-
Abstand von der Arbeit bzw. der Belastung, sowohl räumlich als auch gedanklich und gefühlsmäßig;
-
Erholung und Regeneration, sowohl körperlich als auch geistig;
-
Neuorientierung auf die Arbeit, gedanklich und gefühlsmäßig.
Zeit zum Auftanken: Pausensignale
Zunächst jedoch müssen Sie überhaupt merken, dass Sie eine Pause brauchen. Leider sind die Signale unseres Körpers nicht immer ganz verlässlich. Häufig spüren wir viel zu spät, dass wir eine Auszeit benötigen. Sie kennen das vielleicht auch, dass Sie manchmal das Essen und Trinken oder den Gang zur Toilette völlig vergessen, wenn Sie in eine Aufgabe vertieft sind.
Vielleicht haben Sie beim Lesen des Kapitels „Leben Sie nach Ihrem Biorhythmus“ schon erste Anzeichen gesammelt, an denen Sie erkennen, dass Sie eine Auszeit brauchen. Hier finden Sie eine ausführliche Liste mit typischen Pausensignalen. Bitte kreuzen...