E-Book, Deutsch, 344 Seiten, eBook
Reihe: ATZ/MTZ-Fachbuch
Grundlagen, Prozesse, Methoden und Werkzeuge effizient einsetzen
E-Book, Deutsch, 344 Seiten, eBook
Reihe: ATZ/MTZ-Fachbuch
ISBN: 978-3-8348-9085-6
Verlag: Vieweg & Teubner
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Dieses Buch enthält Grundlagen und praktische Beispiele zu Prozessen, Methoden und Werkzeugen, die zur sicheren Beherrschbarkeit von elektronischen Systemen und Software im Fahrzeug beitragen. Dabei stehen die elektronischen Systeme des Antriebsstrangs, des Fahrwerks und der Karosserie im Vordergrund.
Die überarbeitete 3. Auflage enthält verbesserte Bilddarstellungen sowie ein deutsch-englisches Sachwortverzeichnis.
Dipl.-Ing. Jörg Schäuffele ist ehemaliger Mitarbeiter der BMW AG und war bei der ETAS GmbH verantwortlich für die Koordination der Produktbereiche. Ab Anfang 2007 ist er im Produktmanagement der Firma Vector beschäftigt.
Dr.-Ing. Thomas Zurawka war langjähriger Geschäftsführer der ETAS GmbH und ist derzeit Geschäftsführer der SYSTECS GmbH.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Einführung und Überblick.- Grundlagen.- Unterstützungsprozesse zur Entwicklung von elektronischen Systemen und Software.- Kernprozess zur Entwicklung von elektronischen Systemen und Software.- Methoden und Werkzeuge in der Entwicklung.- Methoden und Werkzeuge in Produktion und Service.- Zusammenfassung und Ausblick.
2 Grundlagen (S. 37-38)
Die Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen - wie Maschinenbau, Elektrotechnik, Elektronik und Software-Technik - ist eine wesentliche Voraussetzung fiir die Entwicklung von Fahrzeugfunktionen, die sich insbesondere auch auf die Entwicklung von Software fiir elektronische Fahrzeugsysteme auswirkt. Hieran sind verschiedene Fachgebiete beteiligt, die oft simultan an unterschiedlichen Aufgabenstellungen arbeiten. Dies erfordert ein gemeinsames Problem- und Losungsverstandnis. In diesem Kapitel erfolgt daher eine Einfuhrung in die Fachgebiete, die wesentlichen Einfluss auf die Software als Subsystem haben.
Dies betrifft vor allem die Entwicklung von steuerungsund regelungstechnischen Systemen, von diskreten, eingebetteten Echtzeitsystemen, sowie von verteilten und vemetzten, zuverlassigen und sicherheitsrelevanten Systemen. Ziel ist die Funktionsweise und das Zusammenwirken der verschiedenen Software- Komponenten eines MikrocontroUers, wie in Bild 1-22 dargestellt, verstandlich zu machen. Der Anspruch ist nicht die umfassende Behandlung der verschiedenen Gebiete, sondem die Darstellung von Grundlagen und Begriffen, soweit sie fiir die folgenden Kapitel notwendig sind. Die gewahlte Begriffswelt orientiert sich an den verbreiteten Standards und - soweit moglich und sinnvoll - an deutschen Begriffen. Die englischen Begriffe werden, wo es notwendig erscheint, in Klammem angegeben. Englisch-deutsche Wortzusammensetzungen werden mit Bindestrich geschrieben. Die Reihenfolge der Behandlung der einzelnen Fachgebiete stellt keine Wertung dar. Da die verschiedenen Fachgebiete jedoch in vielfaltiger Weise voneinander abhangen, wurde die Reihenfolge so gewahlt, dass diese Einfuhrung moglichst ohne Verweise auf nachfolgende Abschnitte auskonmit.
2.1 Steuerungs- und regelungstechnische Systeme
Viele Fahrzeugfunktionen in den Bereichen Antriebsstrang, Fahrwerk und Karosserie haben steuerungs- oder regelungstechnischen Charakter. Die Methoden und Begriffe der Steuerungsund Regelungstechnik stellen deshalb ein notwendiges Grundgertist fiir den Entwurf vieler Fahrzeugfunktionen dar. 2.1.1 Modellbildung Die steuerungs- und regelungstechnischen Entwurfsmethoden abstrahieren dabei zunachst von der technischen Realisierung. Diese Abstraktion wird als Modellbildung bezeichnet.
Dabei wird zwischen einer Modellbildung fiir das Steuer- oder Regelgerat, dem so genannten Steuerungs- Oder Regelungsmodell, und einer Modellbildung fiir das zu steuemde oder zu regelnde System, dem so genannten Steuerstrecken- oder Regelstreckenmodell, unterschieden. Die Losung von Steuerungs- und Regelungsaufgaben ist weitgehend von den besonderen konstruktiven Gesichtspunkten eines zu regelnden oder zu steuemden technischen Systems unabhangig. Entscheidend fiir den Entwurf von Steuer- und Regelgeraten ist in erster Linie das statische und dynamische Verhalten des zu steuemden oder zu regelnden technischen Systems. In Anlehnung an den Sprachgebrauch in der Automobilindustrie wird in diesem Buch vereinfachend von Steuergeraten gesprochen.
Darunter werden Gerate verstanden, die - unter anderem - sowohl Steuerungs- als auch Regelungsaufgaben ausfiihren. Die Art der physikalischen GroBe, ob es sich also zum Beispiel um eine Temperatur, eine Spannung, einen Druck, ein Drehmoment, eine Leistung oder eine Drehzahl handelt, die zu steuem oder zu regeln ist, und die geratetechnische Realisierung sind zweitrangig. Diese Moglichkeit zur Abstraktion erlaubte es der Steuerungs- und Regelungstechnik, sich zu einem eigenstandigen Fachgebiet zu entwickeln. Dadurch, dass diese Ingenieurwissenschaft versucht, gemeinsame Eigenschaften technisch voUig verschiedener Systeme zu erkennen, um darauf basierend allgemein anwendbare Entwurfsmethoden fur Steuerungs- und Regelungssysteme zu entwickeln, wurde diese Disziplin zu einem verbindenden Element verschiedener Fachrichtungen.