Becketts No-Thing
E-Book, Deutsch, 252 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm
Reihe: Lettre
ISBN: 978-3-8394-2704-0
Verlag: transcript
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
1. Warum ein Buch zu diesem Thema?
Beckett bricht mit einem tief verwurzelten Verständnis von (realistischer) Literatur, das im 18. Jahrhundert geboren wurde, im 19. Jahrhundert triumphierte und sich im 20. Jahrhundert den Neuerungen in Literatur und Film entgegenstellte. Beckett hat Punkt für Punkt mit einer spontanen Theorie und Wertung der Literatur gebrochen, um stattdessen Grundlagen für die Literatur der Zukunft zu legen. An einem ausgewählten Aspekt – der Rollen und Funktionen von Null, Nichts und Negation bei Beckett – möchten wir diskutieren, wie diese neue Literatur, dieses kleine Theater funktioniert.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Je genauer man auf die Texte Becketts schaut, desto deutlicher wird: Becketts Texte können selbst stehen, stellen ihre eigenen Fragen und geben ihre eigenen Antworten. Die Forschung hat lange Zeit an Beckett die ganz großen Themen verhandelt: Die Abwesenheit von Sinn oder letzte Fragen der Metaphysik oder philosophische Probleme. Die Beiträge dieses Bandes verfolgen (bescheidenere) direkt an die Texte gerichtete Fragestellungen. Mit dem Thema ›Null, Nichts und Negation‹ taucht zwangsläufig die Frage nach den Möglichkeiten von Bedeutungsgenese und Repräsentation auf.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Es stehen drei Problemstellungen, die wir in Becketts Texten und Stücken gefunden haben, im Zentrum des Buchs: die Unterscheidung von Aussagen, die jeweils festgelegten Spielregeln folgen, und sprachlichen Äußerungen, die gerade nicht die Dignität einer Aussage gewinnen können, das Konzept eines ›kleinen Theaters‹ und Becketts eigene Suche nach dem Neuen in der Literatur. Insofern schließt Becketts ›No-Thing‹ an breiter geführte kulturwissenschaftliche Debatten an.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Einerseits mit Leuten, die auf nicht akademische Weise mit Becketts Texten und Stücken arbeiten, also mit Leuten am Theater, im Rundfunk oder mit Autoren, die in ihren Schreibweisen nicht zuletzt eine Auseinandersetzung mit Beckett führen. Und andererseits mit Literaturwissenschaftlern, die an den medienwissenschaftlichen Aspekten bei Beckett und an dekonstruktiven Lektüren interessiert sind. Und außerdem mit Brian Rotman und Topologen, mit Dunkle-Materie-Spezialisten, Quantenphysikern und Hirnforschern.
5. Ihr Buch in einem Satz:
Mit einem Zitat von Beckett: ›All of old. Nothing else ever. Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.‹