E-Book, Deutsch, 192 Seiten
Schäfer Kleine Schriften
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7519-2698-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 192 Seiten
ISBN: 978-3-7519-2698-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
In diesem Band sind kurze Texte und kleinere Veröffentlichungen von Karl-Heinz Schäfer zusammengestellt, die auch heute noch interessant und lesenswert erscheinen. Der Überblick, der durch diese gesammelten Texte entsteht, gibt ein facettenreiches Bild seiner Erfahrungen in drei Jahrzehnten therapeutischer Tätigkeit und seiner Beschäftigung mit den Spezialgebieten Hypnotherapie, Entspannung und Bogenschießen. Auch die chronologische Entwicklung der fachlichen Schwerpunkte wird deutlich.
Karl-Heinz Schäfer ist Diplom-Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut. Nach dem Studium der Klassischen Philologie und der Psychologie und verschiedenen Psychotherapie-Ausbildungen (Gesprächspsychotherapie nach Rogers, Focusing, Hypnotherapie) war er langjährig psychotherapeutisch tätig in einer psychosomatischen Klinik und leitet Seminare im Bereich der Gesundheitsvorsorge. Seine besonderen fachlichen Schwerpunkte sind Entspannungstraining und Therapeutisches Bogenschießen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Runter vom Rauchen
Begleittexte zu einem Sofort-Ausstiegs-Programm
in einer Tageszeitung Samstag: Ankündigung Besonders interessant verspricht die Aktion „Runter vom Rauchen“ zu werden, die am Dienstag beginnt. Denn erstens handelt es sich um ein Sofort-Programm, d. h. die Teilnehmer hören von einem Tag zum andern mit dem Rauchen auf. Das ist oft wirklich der sicherste Weg heraus aus der Abhängigkeit vom Glimmstengel; wer im Alleingang erfolgreich aufhört, tut es meist auf diese Art. Zweitens werden Sie bei Ihrem Abschied von der Zigarette und in der ersten schwierigen Phase der „Entgiftung“ unterstützt von fünf Zeitungsartikeln, die der Diplom-Psychologe Karl-Heinz Schäfer speziell für dieses Programm zusammengestellt hat. Dort werden Sie eine Menge Tipps und Hinweise bekommen, die erfahrungsgemäß den Ausstieg erleichtern, z. B. auch positive Gedanken, Entspannungsmöglichkeiten, geeignete Ernährung. Wer will, kann auch zu Gruppentreffen kommen (am Mittwoch und Freitag, auch noch in der darauffolgenden Woche) oder bei Herrn Schäfer anrufen (Tel. xx, an jedem der Aktionstage jeweils 18.30 – 19.00 Uhr), damit der Sprung in die neue Freiheit auch wirklich klappt. Sind Sie entschlossen, dem Rauchen Ade zu sagen, und trauen Sie sich zu, das sofort zu tun? Dann machen Sie bitte Folgendes: Überlegen Sie sich Ihren Entschluss noch mal in aller Ruhe – Sie haben bis Dienstag Abend Zeit. Was sind Ihre Beweggründe? Was erwarten Sie sich? Ihre Teilnahme hat nur dann einen Sinn, wenn Sie wirklich sicher sind, dass Sie aufhören wollen. Machen Sie sich klar, dass Sie am Dienstag Ihre letzte Zigarette rauchen werden, auch wenn der Abschied schwer fällt, und dass am Mittwoch etwas Neues beginnen wird. Wie sieht Ihre „Vision“ dieses Neuen aus? Wie sehen Sie sich und Ihr Leben, nachdem das Rauchproblem sich aufgelöst hat, vergangen und vergessen ist? Lesen Sie bitte im Lauf des Dienstag den ersten Artikel der Aktion „Runter vom Rauchen“. Und machen Sie's gut! Viel Spaß beim Aufhören! Dienstag: Der letzte Rauch-Tag Guten Morgen, guten Tag, Raucher, Nichtraucher, Nicht-Noch-Nicht-Raucher, Nicht-Mehr-Noch-Raucher – gehören Sie zu denen, die entschlossen sind, heute den letzten Tag zu rauchen? Wenn Sie wirklich fest entschlossen sind, dann machen Sie Ihre Entscheidung ruhig auch vernehmlich sichtbar und spürbar. Setzen Sie nach der letzten Zigarette einen deutlichen Punkt: Weg mit allem Rauchzeug, Fenster auf, eine Blume, einen Zweig dorthin, wo einst der Aschenbecher stand, Waschen und Baden, legen Sie frische Kleidung bereit und eine neue Platte auf usw. Sie tun das für sich selbst (andere dürfen es natürlich auch wissen), und achten Sie darauf: Versuchen Sie ein Hintertürchen offenzuhalten, damit es leicht danebengehen kann? Schließen Sie lieber ernsthaft ab. Sie wissen, Sie dürfen meinetwegen noch ein Jahr rauchen oder noch fünf Jahre – es ist wirklich Ihre freie Entscheidung. Dann wird in Ihrem „Tagebuch einer Entwöhnung“ sogar ein Rückfall etwas sein, was Ihnen helfen kann, Ihren neuen Weg umso sicherer zu finden. Zweitens: Sind Sie innerlich und äußerlich schon gut vorbereitet auf den Beginn des neuen Tages morgen? Zum Beispiel könnten Sie heute etwas früher als sonst zu Bett gehen, morgen früh etwas (mehr) kaltes Wasser benützen, das Frühstück mit zwei kleinen Äpfeln beginnen und ansonsten alles, was Sie zum Rauchen bringen könnte, austauschen gegen Gleichwertiges oder Besseres. Lassen Sie sich von Ihren eigenen Einfällen überraschen, je ungewöhnlicher, desto passender an diesem Tag des Neubeginns. Alles Gute bis morgen und für den morgigen Tag! Mittwoch: Erster Nicht-Rauch-Tag Guten Morgen, guten Tag, besonders natürlich denen, die heute nach langer Zeit erstmals wieder freiere Luft atmen. Was ist das für ein Gefühl, guten Gewissens tief durchatmen zu können? Gelegenheit zu haben, vor und nach der Arbeit etwas für seine Gesundheit zu tun, mehr Bewegung, ausgesuchtes Essen? Schwimmen, mit kräftigen Zügen? Sich erholen, entspannen, in frischer Luft? An diesem ersten Tag heute kommt es vor allem auf Ihre Einstellung an, Ihre innerlich klar ausgedrückte, feste Entschiedenheit. Spüren Sie sie so deutlich wie gestern? Empfehlen kann ich Ihnen den Satz: „Ich will heute lieber nicht rauchen.“ Dabei weiß ich, wie zweifelhaft solche gutgemeinten direkten Ratschläge sind. Wer hält sich schon daran, wenn sie überhaupt passen? Zig-mal habe ich selbst die Geschichte von dem Arzt erzählt, der erst – dann aber schlagartig – aufhörte zu rauchen, als seine Frau die Geduld verlor und sagte: - Das schaffst Du nie! - Natürlich sind nicht alle Ärzte, aber vielleicht bin ich wirklich blauäugig; anzunehmen, dass diese paar Zeilen Ihnen helfen könnten, einen ganzen Tag oder auch nur zwei Stunden ... Jetzt aber Schluss! Das führt zu nichts. Ein Freund und Kollege, dem ich von dieser Aktion erzählte, wollte mit mir wetten, dass keine drei Leute allein mit Hilfe meiner Zeitungsartikel (wenn jemand zu den Treffen ginge oder anriefe, das wäre etwas anderes) ganz frei kämen vom Rauchen. Andernfalls würde er mir hochoffiziell die Hand reichen: „Respekt, Respekt, das hätte ich Dir nicht zugetraut.“ Ehrlich gesagt dachte ich in dem Moment: Dass Du Dich ja nicht zu sehr verausgabst! Alles Gute bis morgen und für den morgigen Tag! Donnerstag: Zweiter Tag des Nicht-Rauchens Guten Morgen, guten Tag, den zweiten Tag schon. Wundern Sie sich, wie Sie den ersten Tag überstanden haben? Es ist immer noch Neubeginn, wissen Sie das? Wenn eine ganze Reihe altvertrauter Gewohnheiten zerfällt, dann werden neue Möglichkeiten sichtbar und greifbar, und man erlebt sie sogar, wenn man die ein, zwei Schritte tut, intensiver, gewissermaßen ungeschützt. Auch dieser Tag ist eine Gelegenheit. Und er wird seine Herausforderungen haben. Falls der Rauch-Druck einmal immer unerträglicher wird, was hilft sofort? Sich aufrichten, drei Mal tief durchatmen, sich bewegen, Luft schöpfen, Sprudel oder Saft trinken, einen Apfel essen, sich die Ohrläppchen massieren, den Sekundenzeiger beobachten, immer in dem Bewusstsein: „Ich kann jetzt rauchen oder in zehn Minuten“, und jemanden ansprechen oder anrufen, der Ihr Aufhören wirklich zu würdigen weiß. Diese Dinge wirken vor allem deshalb, weil sie den gewohnheitsmäßigen Ablauf unterbrechen. Man gestaltet gewissermaßen seinen alten Rauchplatz völlig um und neu, es entstehen freie Räume, z. B. nach dem Essen gleich aufzustehen und Luft zu holen oder sich im richtigen Moment daran zu erinnern, wie viel Freiheit, Genussfähigkeit, Selbstachtung, Gesundheit und Leistungsfähigkeit Sie bereits angefangen haben zu gewinnen. Wo das nicht genügt, lohnt es sich, genau zu beobachten: Wozu sollte denn die Zigarette jetzt dienen? Denn das führt zu dem Gedanken: Ich will lieber auf andere Art… Sie werden vermutlich überrascht sein, wie viele Möglichkeiten sich da plötzlich eröffnen. Und solange Sie die volle Verantwortung für sich selbst und Ihre Gesundheit behalten, sind Hilfsmittel erlaubt. Denn „Entzugserscheinungen“ sind Zeichen der Gesundung. Alles Gute bis morgen und für den morgigen Tag! Freitag: Dritter Tag Nicht-Rauchen Guten Morgen, guten Tag, der dritte Tag, sagt man, ist der schwerste. War“s denn bisher schwerer oder leichter, als Sie sich vorgestellt hatten, sich loszulösen? Sie haben einengende Grenzpfähle niedergelegt, und so belebend es ist, sich jetzt freier bewegen zu können, zu spüren, wie das Leben auch sein kann, so wäre es doch fast ein Wunder, wenn nicht auch harte und dunkle Momente aufträten, Unruhe, Nervosität, Gereiztheit. Es gilt, rechtzeitig Kräfte zu sammeln, andere Probleme vorübergehend beiseite zu stellen, wie Pakete, die man später auspacken kann und wird. Haben Sie schon eine Idee, was Sie innerlich stärken und aufbauen könnte, Ihnen Befriedigung geben, ruhige Sicherheit, Freude? Manchmal geht es mehr in Richtung Aktivität, Bewegung, Beschäftigung, Begegnung, manchmal mehr in Richtung Erholung, Sich-Verwöhnen(-Lassen), Entspannung. Oft fühlt man sich ja schon wohl und entspannt, wenn man nur irgendwo bequem sitzen oder liegen kann, in angenehmer Umgebung, Zeit hat zum Atmen und den eigenen Körper einmal wahrzunehmen, nicht nur Füße und Beine, sondern auch den gesamten Rücken, nicht nur Hände und Arme, sondern auch Schultern und Nacken, nicht nur das ganze Gesicht, sondern auch den Brustraum und die Tiefe des Körpers, die Mitte, wo nicht nur Ruhe und Gelöstheit auf besondere Art spürbar werden, sondern auch die inneren Kräfte, die Sie später vielleicht gut brauchen können. Alles Gute bis morgen und für die nächsten Tage! Samstag: Den vierten Tag Nichtraucher Guten Morgen,...