Buch, Deutsch, Band 115, 443 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 235 mm, Gewicht: 532 g
Reihe: Theorie und Geschichte der Literatur und der Schönen Künste
Beichten und Gestehen in der russischen Literatur
Buch, Deutsch, Band 115, 443 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 235 mm, Gewicht: 532 g
Reihe: Theorie und Geschichte der Literatur und der Schönen Künste
ISBN: 978-3-7705-4629-9
Verlag: Wilhelm Fink Verlag
Die russische Literatur ist voll von Beicht- und Geständnistexten. Die meisten dieser Texte verletzen die klassischen Parameter des Beichtens; sie sind im Sinne Michail Bachtins Antibeichten und selbst schon wieder Sünden – Wortsünden. Literarische Beichten und Geständnisse – so die These – wiederholen das Beichten und Gestehen nicht nur inhaltlich, sondern übertragen die Kommunikationssituation zwischen Beichtendem und Beichtvater, Gestehendem und Richter immer auch auf die Beziehung zwischen Text und Leser. Der Leser wird somit in Anrede, Anspruch und Adressierung vom Text aus bereits präfiguriert. Dem Lesenden kommt dann nicht mehr eine Unschuld oder Freiheit des Urteilens zu, sondern er ist als ästhetisch und juridisch Urteilender immer schon Figur des Textes.