Buch, Deutsch, 208 Seiten, Format (B × H): 125 mm x 190 mm
Buch, Deutsch, 208 Seiten, Format (B × H): 125 mm x 190 mm
ISBN: 978-3-7076-0886-1
Verlag: Czernin Verlags GmbH
1903 ereignet sich im damaligen russischen Kaiserreich ein Verbrechen an der ju¨dischen Bevölkerung, das als »Massaker von Kischinjow« in die Geschichtsbu¨cher einging und heute weitgehend vergessen ist.
In »Als der Golem die Augen schloss« erinnert der auf Jiddisch schreibende Boris Sandler an die 49 Toten und hunderten Opfer des Pogroms und ergru¨ndet die ihm vorausgegangenen Hetzkampagnen und ihre nicht nur in Osteuropa bis heute spu¨rbaren Nachwirkungen. Sein historischer Roman zeugt aber nicht nur von antisemitischen Ressentiments und Gewaltbereitschaft der Täter und Zuschauer, sondern entwirft zugleich ein lebendiges und unsentimentales Zeugnis vom einstigen Leben im Schtetl und dem multikulturellen Reichtum der ju¨dischen Kultur- und Geistesgeschichte.
»Die Städte und Dörfer ruhten. Menschen und Tiere hatten sich nach den Anstrengungen eines Tages endlich in einem Traum verloren, lang wie die Nacht und kurz wie das Leben. Selbst Gott schien nach seinen Mu¨hen fu¨r die Welt einen Moment ein Nickerchen zu machen … Ein stiller unschuldiger Augenblick am Vorabend eines blutigen Massakers.«