Buch, Deutsch, 326 Seiten, PB, Format (B × H): 168 mm x 240 mm
Reihe: Monographie
Buch, Deutsch, 326 Seiten, PB, Format (B × H): 168 mm x 240 mm
Reihe: Monographie
ISBN: 978-3-7007-8621-4
Verlag: LexisNexis ARD ORAC
1,21 Milliarden Euro Prämienaufkommen, 4,3 Millionen versicherte Risiken, 236.499 Schadenfälle im Geschäftsjahr 2022[1] – die volkswirtschaftliche und gesellschaftspolitische Bedeutung der privaten Unfallversicherung liegt auf der Hand. Nach Art 1.2.1. AUVB 2022 liegt ein Unfall vor, „wenn die versicherte Person durch ein plötzlich von außen auf ihren Körper wirkendes Ereignis (Unfallereignis) unfreiwillig eine Gesundheitsschädigung erleidet“. Inhalt, Umfang und Reichweite dieses Unfallbegriffes nach den AUVB sind in vielen Konstellationen unklar: Ist der Tod eines Bergsteigers, der sich unlösbar im Seil verhängt hat und erfriert, als plötzliches Unfallereignis versichert? Ist ein Wespenstich wirklich ein von außen auf den Körper einwirkendes Ereignis, wenn man bedenkt, dass das Insektengift erst durch die (innere) allergische Prädisposition des Versicherten zu einer Schädigung führt? Ist der Unfallbegriff erfüllt, wenn die Schädigung auf eigene Bewegungen zurückzuführen ist, also zB der versicherte Jogger aus Unachtsamkeit stolpert, stürzt und sich verletzt, oder der Versicherte so schwere Lasten anhebt, dass er sich einen Bandscheibenvorfall zuzieht? Liegt ein Unfall vor, wenn der Versicherte beim Anbohren einer Gasleitung in Panik verfällt und deshalb einen Hirnschlag erleidet? Und wie sind Selbstmordversuche in der Unfallversicherung zu qualifizieren – sind diese als unfreiwillige Gesundheitsschädigung im Sinne dieses Unfallbegriffes einzuordnen? Schon diese wenigen Beispiele zeigen – eine umfassende Aufarbeitung all dieser ganz verschiedenen Aspekte ist für die Versicherungspraxis überaus wichtig.
AleksandarSandic legt eine umfassende Analyse des privatversicherungsrechtlich geprägten Unfallbegriffes sowie der in den jeweiligen AUVB verankerten Risikoausschlüsse vor und gibt einen fundierten und umfassenden Einblick über den Meinungsstand in Lehre und Rechtsprechung in Österreich und Deutschland. Dabei analysiert Sandic nicht nur die primäre Risikoumschreibung des Art 1 AUVB 2022, sondern auch die sekundären Risikoausschlüsse des Art 4 AUVB 2022, wobei er die Parallelen und die Unterschiede zwischen den nunmehr aktuellen AUVB 2022 einerseits und den Vorfassungen der Muster-AUVB 2008 bzw auch deren Version 06/2017 sowie den verschiedenen Anstaltsbedingungen andererseits aufzeigt – ein Handbuch des Unfallversicherungsbegriffes – wertvoll für Praxis und Rechtsprechung.
[1] Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs, Jahresbericht 2022, 88 f.




