Sanders | Tales of Beatnik Glory, Band I-IV (Deutsche Edition) | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 1100 Seiten

Sanders Tales of Beatnik Glory, Band I-IV (Deutsche Edition)

Gesamtausgabe
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-86287-099-8
Verlag: Fuego
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Gesamtausgabe

E-Book, Deutsch, 1100 Seiten

ISBN: 978-3-86287-099-8
Verlag: Fuego
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Deutschsprachige Gesamtausgabe der vierbändigen Edition von 'Tales of Beatnik Glory' über die Jahre 1957 bis 1969. Eine Sammlung von höchst vergnüglichen und schrägen Geschichten um einen Dichter aus dem Hinterland, der zuerst in New York landet und von dort aus die verschiedenen Phasen der alternativen Szene der USA erlebt. Ed Sanders, Mitglied der Anarcho-Rock-Band 'The Fugs', Dichter und Barde, erzählt aus der Distanz der vergangenen Jahrzehnte Geschichten vom Ruhm und Glanz der Beatniks. Seine locker zusammenhängenden Stories sind als kulturhistorisches Dokument höchst aufschlussreich, funktionieren aber auch als eigenständige Erzählungen überaus gelungen und satirisch amüsant. Die Lower East Side und die neue Szene mit politischen Aktionen, psychedelischen Drogen und Musik sind Schauplatz und geben Einblick in die Lebensweisen einer Generation, die von den ersten Dichterlesungen der Beatniks in den 50ern bis zum 'Sommer der Liebe' des Jahres '67 reicht. Rückblickend erkennt man, dass dies Ursprünge eines Aufbruch zu neuen, friedlicheren, lustbetonten und schöpferischen Formen des Zusammenlebens waren und wirklich zu gesellschaftlichen Änderungen geführt hat. Kaum jemand hat die neueren kulturellen Strömungen in der Kunst, der Musik und vor allem in der Literatur stärker beeinflusst als die amerikanische Nachkriegsgeneration der Beatniks. Jack Kerouac, Allen Ginsberg, William S. Burroughs und Ed Sanders sind Vertreter jener 'Wilden Generation', die in den Fünfziger- und Sechzigerjahren und noch heute mit ihren literarischen Werken neue Formen des Schreibens dokumentierten. Ed Sanders, Gründungsmitglied der legendären Fugs und Herausgeber des nicht minder legendären Avantgarde-Magazins 'Fuck You', gilt als Verbindungsglied zwischen der Beatnik-Szene der 1950er und der Hippie-Bewegung der 1960er Jahre. In den 'Tales of Betanik Glory' hat er seine Erinnerungen an diese Jahre literarisch aufgearbeitet.

Ed Sanders wurde 1939 in Kansas City geboren. Er studierte Mathematik und Griechisch in den späten 1950er Jahren an der Columbia-Universität in Missouri und anschließend in New York, wo er sich dem literarischen und künstlerischen Underground anschloss. An der Lower East Side betrieb er den Peace Eye Bookstore und betätigte sich als Independent-Filmer. In den sechziger Jahren trat er sowohl als Dichter, Friedensaktivist, als Herausgeber des Avantgarde-Magazins 'Fuck You - A Magazine of the Arts' und mit Tuli Kupferberg als Gründungsmitglied der Anarcho-Rock-Gruppe The Fugs hervor. Heute gilt er als Verbindungsglied zwischen der Beatnik-Szene der 1950er und der Hippie-Bewegung der 1960er Jahre. Er lebte zeitweise in einer Hippiekommune im Mittleren Westen. Anfang der 1970er Jahre veröffentlichte er ein Buch über die Geschichte der Family um Charles Manson und erhielt in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche Stipendien und Preise für sein schriftstellerisches Schaffen. In den 'Tales of Betanik Glory', deren erster Band 1975 und deren letzter Band 2004 erschien, hat Sanders insbesondere seine Erinnerungen an die Sechziger Jahre literarisch verarbeitet. Ed Sanders lebt heute mit seiner Frau Miriam R. Sanders auf einer Farm in Woodstock, New York.

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Vorwort zur vierbändigen Gesamtausgabe
Viele dieser Geschichten spielen in der Lower East Side von New York City, wo ich von 1960 bis 1970 gelebt habe. Einige finden anderswo statt — zum Beispiel auf einem Friedensmarsch im Mississippi des Freedom Summers, in einer Endsechziger-Kommune in Kansas und in der späten Sechziger-Rock ’n’ Roll-Welt von Los Angeles. Sie sind von den späten Fünfzigern bis 1969 chronologisch angeordnet und folgt den miteinander verbundenen Lebensläufen einer Gruppe von Poeten, Schriftstellern, Malern, Musikern, Untergrund-Filmemachern und Verlegern, Radikalen, Freedom Riders, Kriegsgegnern und Angehörigen des Beat-Milieus während dieser beiden Jahrzehnte. Einige Orte in diesen Geschichten, wie Stanleys Bar und das Charles Theatre, gab es tatsächlich, aber andere, wie die Total Assault Cantina, das House of Nothingness Café, das Luminous Animal Theatre, die Mindscape Gallery, das Café Perf-Po, das Anarchistische Kohlenkollektiv und natürlich die Aura of Health Trans-Truckstopp-Futterkrippe hat es nie gegeben — obwohl es sie hätte geben sollen. Die Sechziger waren in der Lower East Side besonders intensiv und ich befand mich mittendrin als Verleger von unzähligen vervielfältigten Abhandlungen und literarischen Zeitschriften sowie als Betreiber des Peace Eye Bookstore, eines kulturellen Zentrums, wo auch einige der Geschichten in den Tales of Beatnik Glory angesiedelt sind. Im Peace Eye Bookstore gründeten Tuli Kupferberg und ich Ende 1964 das satirische, anarcho-poetische Folk-Rock-Ensemble namens The Fugs. Die Fugs begannen 1966 bei einem großen Plattenlabel aufzunehmen. Zunächst spielten sie eine Zeit lang in kleineren Häusern, um dann den Rest des Jahrzehnts durch Amerika und Europa zu touren. Nebenher betrieb ich das Peace Eye weiter, im Sommer der Liebe ebenso wie im Jahr der Ermordung von Martin Luther King und John F. Kennedy, und auch im Jahr der Mondlandung und des Woodstock-Festivals. Die erste Inkarnation der Fugs löste sich 1969 auf und meine Familie zog Anfang 1970 nach zehn wilden Jahren von der Lower East Side in eine neue Appartmentanlage für Künstler und Schriftsteller im West-Village um. Ich schloss das Peace Eye, als wir fortzogen, und verbrachte in den darauffolgenden anderthalb Jahren eine beträchtliche Zeit in Los Angeles, wo ich für mein Buch The Family Nachforschungen über die Manson-Mordserie anstellte. Nach dreizehn Jahren pausenlosen Trubels — anfänglich in der Gegenkultur und der Druckmatrizen-Revolution, dann mit den Fugs, meinem Buchladen, den Yippies, gefolgt von zweieinhalb Jahren des Studiums und der Auseinandersetzung mit der Geschichte des Manson-Clans — fühlte ich mich 1973 ausgebrannt. Obwohl ich erst Mitte dreißig war, fühlte ich mich älter als die gesamte Geschichtsschreibung und war sehr darauf aus, über etwas psychologisch Bereichernderes zu schreiben als über Mord und Kulte. Mein Mentor, der Poet Charles Olson, arbeitete an einem Abriss einer Bücherreihe, genannt A Curriculum of the Soul, und mir übertrug er die Aufgabe, über Ägyptische Hieroglyphen zu schreiben. Anfang der Sechziger hatte ich Ägyptisch studiert, ich war heiß darauf, das Projekt auszuführen, und so begann ich im Frühjahr 1973 meine Nachforschungen in der New Yorker Stadtbücherei, wo ich nach Hinweisen für politische Rebellion unter Künstlern und Schriftstellern im antiken Ägypten suchte. Aus diesen Recherchen heraus entstand die Idee für die Tales of Beatnik Glory. Im Juni 1973 begann ich damit und entwickelte während des Sommers viele der Stories für den ersten Band. Es war eine Zeit der Selbstheilung für mich — und ebenso eine Zeit der Heilung für die Nation, nun, da das volle Ausmaß der schmutzigen Tricks der Nixon-Regierung von 1969 bis Anfang 1973 gegenüber Kandidaten der Demokraten in den Watergate-Anhörungen ans Licht kam und schließlich das Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten eingeleitet wurde, welches mit dessen Rücktritt endete. Ich freute mich ganz besonders darauf, in meiner Arbeit als Schriftsteller zu dieser Ära zurückzukehren, die ich aufrichtig liebte und verstand, und von der ich mir sicher war, sie mit einer wilden Offenheit porträtieren zu können, die Humor und extreme Ernsthaftigkeit kombinierte.     WACHSENDE FREIHEIT IN EINER ÄRA DER HOFFNUNG   Band I zeigt auf, wie die Zaghaftigkeit der amerikanischen Kultur der Fünfziger beiseite gefegt wurde, als einer ganzen Generation klar wurde, dass die enorme Freiheit, die von der Verfassung der Vereinigten Staaten garantiert ist, gar nicht genutzt wurde. Aus diesem Wissen heraus erwuchs eine Generation von Shelleyschen Eleutherarchen, gestärkt durch die vielschichtigen und wunderbaren Strömungen der Beat/Objektivisten/Black Mountain-Dichtung, durch moderne Malerei, linke Politik, Bürgerrechte und Jazz. Die Epoche im ersten Band, 1957-1962, war eine Zeit des hartnäckigen Glaubens an eine gesellschaftliche Besserung der Nation. Die Protagonisten, von denen viele Friedens- und Bürgerrechtsarbeit leisteten, bewiesen, dass Menschen ungeachtet ihrer Fehler mit Würde für eine bessere Welt einstehen können. Diese wesentliche Tatsache offenbart sich in allen vier Bänden. Warte nicht darauf, perfekt zu sein, bevor du für eine gerechtere und auf Gleichheit beruhende Gesellschaft kämpfst. Es war eine Zeit der Hoffnung. Die Figuren aus dem ersten Band glaubten mit aller Kraft daran, dass sie Teil einer tiefgreifenden Veränderung waren — und allein die Bürgerrechtsbewegung führte tatsächlich innerhalb eines Lebensalters wirkliche Veränderungen im wirklichen Leben herbei. Das Aufkommen einer sozialen Demokratie mit kostenloser medizinischer Versorgung für alle in einer Welt mit Frieden, Gleichheit und Wohlstand schien unaufhaltbar. Die Geschichten in diesem Band folgen Vorkommnissen wie der Hinrichtung von Caryl Chessman 1960, der versuchten Schweinebucht-Invasion auf Kuba und den Freedom Rides von ’61, der Bewegung gegen überirdische Atombombenversuche und der Kubakrise Ende ’62. Es schien, als ob nichts den großen Wandel hin zu einer besseren Welt hätte stoppen können. Dann aber kam der Kennedy-Mord von 1963, der Vietnam-Krieg, die Ermordung von Martin Luther King und von Robert F. Kennedy, das Aufkommen der Rechten und die brutale Einsicht, dass Kriege mittels hochtechnisierter Bombardierungen und Gemetzel durchgeführt wurden — in Band I jedoch war all das noch nicht passiert und dementsprechend war die aufkeimende Hoffnung nach vorn gerichtet und uneingeschränkt.     MIETPREISBINDUNG UND DAS KONZEPT EINER PERFEKTEN STADT   Die Kultur der Lower East Side war zu einem guten Teil durch die Mietpreisbindung der Sozialwohnungen ermöglicht worden (so wie die Kultur eines großen Teils des Endsechziger Rock ’n’ Roll-Milieus, wie in der Geschichte, »Johnny Ray Slage – Ready to Rock«, durch die entspannte und tolerante Westküsten-Freigiebigkeit möglich war.) In New York City wurde die Mietpreisbindung während der Depression als Ergebnis unablässiger Agitation seitens der Mieter-Organisationen mit dem Mietpreisbindungsgesetz von 1939 eingeführt. Während des Zweiten Weltkriegs gründete sich eine Mietervereinigung, die United Tenants League, welche die Einrichtung einer städtischen Dienststelle zur Mietpreiskontrolle durchsetzte und für die Kriegszeiten die Mietpreisbindungen in New York City umsetzte. Diese Mietpreisbindungen hielten sich nach dem Krieg noch jahrzehntelang und sie erst ermöglichten den Poetry-Bebop-Schriftsteller-Beat-Generation-Antinuklear-Hipster/Hippie-Matrizenflugblatt-Boom der Fünfziger und Sechziger. Als ich Ende der Fünfziger in die Lower East Side kam und während der Jahre, in denen diese Geschichten spielen, gab es die Mietpreisbindungen noch. Es gab billige Buden, erschwingliches Essen, es musste niemand fünf Teilzeitjobs haben, um zu überleben, und du konntest für fünf Bucks genug Gras kaufen, um vielleicht zwanzig Joints davon zu drehen. Eines von Amerikas andauernden Missständen — das grundlegende Desinteresse an erschwinglichen und anständigen Wohnmöglichkeiten für alle (einschließlich sauberem Wasser und Freiraum) — war damals nicht so ein Problem. Das heißt, das Zündstoffgemisch aus Habgier und politischer Korruption hatte das Recht auf erschwingliche Behausungen für normale Leute noch nicht zerstört. Sicherlich war die Lower East Side ein Bereich, in dem Armut vorherrschte, aber das Leben im Hamsterrad war zu der Zeit nur eine Fantasie Rechtsgesinnter, von der nur wenige glaubten, es jemals selbst erdulden zu müssen. Eine der grundlegenden Visionen, die uns damals inspirierte, war die Errettung der amerikanischen Stadt. In meiner Dichtung nannte ich es Goof City, eine Stadt der Freiheit, in der alle entspannt sein konnten, in der Armut vertrieben war und Wohlstand wahrhaftig geteilt wurde. Es war die Kultur, nach der es Charles Olson hungerte, wenn er von »einer Welt, die es wert ist, erschaffen zu werden« sprach. Die Lower East Side schien der perfekte Ort zu sein, um Goof City zu erschaffen. Seit dem Krieg von 1812 und dem darauffolgenden Bevölkerungswachstum war sie ein Slum, denn die wohlhabenden Bewohner waren aus ihren Häusern ausgezogen. Die Häuser fielen in die Hände von Immobilienmaklern und Pensionswirten. Die großen Räume in den Gebäuden wurden in kleinere Zimmer unterteilt, ohne Licht, ohne Fenster....



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