E-Book, Deutsch, Band 6, 192 Seiten
Reihe: High Society
Sanders / Gregor / Heyden High Society 6 - Sammelband
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7325-8557-1
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
3 Adelsromane in einem Band
E-Book, Deutsch, Band 6, 192 Seiten
Reihe: High Society
ISBN: 978-3-7325-8557-1
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
High Society - Liebe in Adelskreisen Sammelband
Leseglück für viele Stunden zum Sparpreis!
Es wird geliebt, gehasst, gewonnen und verloren. Werfen Sie einen Blick in die aufregende Welt der Reichen und Schönen und erleben Sie spannende Verwicklungen! Denn eins wird es in den feinen Kreisen garantiert nie: langweilig!
Was Frauen lieben und wovon sie heimlich träumen, davon erzählen die Romane in High Society - Liebe in Adelskreisen auf mitreißende Weise. Die perfekte Mischung aus Humor, Romantik, Drama und großen Gefühlen lässt den Alltag schon auf Seite 1 in weite Ferne rücken.
Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:
Silvia-Gold 6: Nur die Sterne sind Zeugen ...
In Adelskreisen 33: Im Dienste der reichen Erbin
Fürsten-Roman 2433: Du bist meine Muse
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 250 Taschenbuchseiten.
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Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Die Vorzimmerdame des Chefbüros schaute irritiert auf, als sich die Tür öffnete und eine rassige Person hereinschwebte. Von den hochhackigen Pumps, den Seidenstrümpfen bis hin zum cremefarbenen Kostüm war alles an ihr perfekt. Den beiden männlichen Angestellten, die eben aus einer Besprechung mit dem Boss kamen, fielen beinahe die Augen aus dem Kopf. »Einen schönen guten Morgen«, flötete die Besucherin, und die Vorzimmerdame verzog süßsauer den Mund und erwiderte den Gruß. Ihre Kollegen schluckten und murmelten etwas Unverständliches. Sie bestaunten die schlanke, hochgewachsene Schönheit wie ein Weltwunder. Melanie setzte elegant Fuß vor Fuß und näherte sich der Tür zum Allerheiligsten: dem Arbeitszimmer des Chefs. Ihre Hüften bewegten sich in sanftem Schwung und wurden durch den engen Kostümrock vorteilhaft modelliert. »Halt!«, rief die Sekretärin. »Sie können dort nicht hineingehen! Wenn Sie Herrn Ahrend sprechen wollen, müssen Sie sich voranmelden. Außerdem erwartet Herr Ahrend jeden Moment Gäste. Sagen Sie mir Ihren Namen und Ihr Anliegen, dann werde ich versuchen, einen Termin für Sie zu vereinbaren.« »Ich brauche keinen Termin! Mich wird Ihr Chef bestimmt vorlassen«, entgegnete Melanie selbstsicher und schenkte der Frau ein süffisantes Lächeln. »Aber bitte, fragen Sie nur!« Unter den neugierigen Blicken ihrer männlichen Kollegen erhob sich die Frau und musterte Melanie mit zusammengekniffenen Augen. Eine dreiste Person! Wie konnte sie so sicher sein, von Herrn Ahrend empfangen zu werden? Sie war doch nicht etwa … Nein! Herr Ahrend war verheiratet. Es existierte nicht das leiseste Gerücht über einen möglichen Seitensprung. »Sie sind wohl noch nicht sehr lange hier beschäftigt?«, fragte Melanie mit einem Anflug von Mitleid. »Ich arbeite seit fünf Jahren für die Firma und seit drei Jahren ausschließlich als Chefsekretärin für Herrn Ahrend«, entgegnete die Frau entrüstet. »Drei Jahre schon?«, meinte Melanie beeindruckt. »Dann allerdings …« »Und wen darf ich also Herrn Ahrend melden?« »Seine Tochter!« Der hochnäsige Gesichtsausdruck der ältlichen Dame wich purem Entsetzen. Mit vor Überraschung weit aufgerissenen Augen starrte sie Melanie an. Auch den beiden Männern stand der Mund offen. Jetzt klappten sie ihn schnell wieder zu, stotterten eine Entschuldigung und suchten das Weite. Ihren Kollegen würden sie viel zu erzählen haben. »Aber Sie sind – ich glaubte …« »Unnötig!«, wischte Melanie mit einer Handbewegung beiseite und wusste nicht, wie sehr sie damit an die Gestik ihres Vaters erinnerte. Die Sekretärin interessierte sie nicht länger. »Ich gehe jetzt zu Paps!«, verkündete sie abschließend und ließ die schockierte Dame einfach stehen. *** Nach kurzem Anklopfen betrat Melanie das große Büro ihres Vaters. »Melanie! Was machst du denn hier?«, rief der Herr hinter dem mächtigen Schreibtisch, der nicht recht wusste, ob er erfreut oder verärgert sein sollte. »Ich möchte mir den Betrieb ansehen!«, verkündete sie ohne Umschweife. »Aber hier vorgelassen zu werden ist ja schwieriger, als eine Audienz beim Papst zu ergattern.« »Wo kämen wir auch hin, wenn jeder unangemeldet hier hereinschneien würde!«, verteidigte sich ihr Vater. »Ich bin aber nicht jeder, sondern deine Lieblingstochter!« »Kunststück! Ich habe ja nur eine!« »Deine Schuld! Ich kann nichts dafür, dass ich dein einziges Kind bin und folglich eines Tages den Betrieb übernehmen werde!« Herr Gustav Ahrend räusperte sich umständlich. »Da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen, mein liebes Kind!« »Wie meinst du das?«, fragte Melanie gedehnt und hockte sich auf die Schreibtischkante, ihre langen Beine malerisch übereinandergeschlagen. »Ich hoffe immer noch auf einen fähigen Schwiegersohn vom Baufach«, bekannte ihr Vater. »Nichts da, wenn ich einmal heirate, dann bestimmt keinen Bau-Tiger! Außerdem bestehe ich auf rigorose Gütertrennung. Wozu habe ich all die Jahre studiert und mein Diplom als Betriebswirtin gemacht? Vergiss nicht, dass mich die Baufirma in Tübingen, wo ich mein Praktikum absolvierte, mit Handkuss übernommen hätte.« »Ja, ja!«, knurrte Gustav Ahrend. »Ich erkenne deine Erfolge an und bin mächtig stolz auf dich. Deshalb habe ich dir auch eine dicke Belohnung zum bestandenen Studium versprochen!« »Apropos Belohnung!«, rief Melanie und sprang mit einem Hops von der Tischkante. Sie war erst gestern aus Tübingen zurückgekehrt, blank und frei von jeglichen Verpflichtungen, mit dem Diplom in der Tasche und den Kopf voller Ideen. »Dein Angebot gilt doch noch?« Sie stützte ihre Ellenbogen auf die Tischplatte und beugte sich zu ihrem Vater vor. Gustav Ahrend nickte beklommen. Er verschränkte die Arme vor der Brust, holte tief Luft und wartete auf Melanies Mitteilung. »Ich habe mich entschieden!«, eröffnete sie auch schon mit glänzenden Augen, die den seinen so ähnlich waren: grünbraun, mit kleinen goldfunkelnden Lichtern. Im Geiste bereitete sich Gustav Ahrend auf verschiedene Möglichkeiten vor: ein knallroter Jaguar, eine komplette Sommergarderobe oder ein ganzes Jahr lang Unterricht im neuen Tennisklub! Melanie richtete sich auf und erhöhte die Spannung. Ein feines Lächeln spielte um ihre rot geschminkten Lippen. »Eine Urlaubsreise nach Griechenland!« Gustav Ahrend, der glückliche Vater dieser reizenden Vierundzwanzigjährigen, blieb ruhig in seinem Drehstuhl sitzen. »Und?« »Und was? Reicht das nicht?« Seine Gelassenheit enttäuschte Melanie. »Also, wenn das alles ist, dann sei dir dein Wunsch gern gewährt! Wohin soll’s denn gehen? Nach Korfu, Kreta oder Rhodos?« »Nein, auf keine der Inseln!« »Also nach Athen?« »Müssen es denn immer die üblichen Touristenzentren sein? Es gibt unzählige interessante Orte in Griechenland, die anzusehen es sich lohnt. Vielleicht wäre die Gegend um Patras oder Tripolis nicht schlecht.« »Wie du willst! Am besten, du berätst dich mit Mutter und suchst dir ein anständiges Hotel aus.« Gustav Ahrend kramte schon wieder in seinen Geschäftspapieren. Die Angelegenheit war für ihn so gut wie abgehakt. »Eine kleine Pension tut’s auch!«, erklärte Melanie da und weckte die Aufmerksamkeit ihres Vaters erneut. »Pension! Wie kommst du denn auf diese Idee? Ich werde mir doch noch ein einigermaßen passables Hotel für dich leisten können. Deine Bescheidenheit in allen Ehren, aber ich lasse nicht zu, dass meine Tochter in einer billigen Absteige haust.« »Aber genau das möchte ich!«, redete sich Melanie in Fahrt. »Keine Luxussuite in einem Fünf-Sterne-Hotel mit Swimmingpool, Tanzbar und Privatstrand. Ich möchte einmal wie ein ganz gewöhnlicher Tourist reisen.« »Ich glaube kaum, dass da eine deiner Freundinnen mitmacht.« »Weshalb sollten sie auch? Ich fahre natürlich allein!« »Du meinst fliegen!« »Mitnichten!« Melanie schüttelte den Kopf. »Ich nehme die Eisenbahn!« »Also, erstens kommt es nicht infrage, dass du allein eine so weite Reise unternimmst«, wurde Gustav Ahrend energisch, »dazu noch in ein Land, in dem keine junge Frau sicher sein kann. Und zweitens wird ein entsprechendes Hotel gebucht, wo anständige Leute gastieren.« »Und drittens?«, fragte Melanie. Gustav Ahrend schnappte nach Luft. »Drittens dauert die Fahrt per Bahn viel zu lang. Selbst wenn du erster Klasse mit Schlafwagen reist – Fliegen geht schneller!« »Ich will kein Erste-Klasse-Abteil!«, versicherte Melanie schlagfertig. »Ich fahre natürlich in der Touristenklasse!« »Das wirst du nicht!« Resolut schlug ihr Vater mit der Faust auf den Tisch. »Werde ich doch! Denk an dein Versprechen! Im Übrigen bin ich keine vierzehn mehr, sondern vierundzwanzig!«, betonte Melanie. Gustav Ahrend schnaubte. »Du brauchst dich gar nicht aufzuregen! Leider ist mein Alter eine feststehende Tatsache. Und es ist nicht meine Schuld, dass ich so früh geboren wurde.« »Wahrscheinlich willst du mich auch noch dafür verantwortlich machen!«, brummte ihr Vater grimmig. »Wen denn sonst? Mama etwa? Die kann doch wirklich nichts dafür, dass du über sie hergefallen bist!« »Wie bitte?« »Oder glaubst du, ich kann mir nicht ausrechnen, dass ich schon sieben Monate nach eurer Hochzeit geboren bin? Nein, abstreiten nützt nichts! Ich war keine Frühgeburt!« »Du freches kleines Ding!« »Jetzt fällt dir wohl nichts mehr ein!« Melanie grinste. Auch Gustav Ahrends Mundwinkel begannen verdächtig zu zucken. Melanie wusste, dass er kurz davorstand, ihr Lachen zu erwidern. Sie setzte dem noch die Krone auf, indem sie sich über den Tisch beugte und einen winzigen Kuss an seiner Kinngegend platzierte. »Komm schon, Papilein – du konntest mir doch noch nie widerstehen!« Ihr Vater schüttelte resigniert den Kopf. »Bei dir ist Hopfen und Malz verloren«, bekannte er. »Dein zukünftiger Ehemann wird schon ein ganzer Kerl sein müssen, sonst steckst du ihn in die Tasche.« »Genauso wie unsere Geschäftspartner, wenn ich erst mal im Betrieb mitarbeite!«, konterte Melanie. »Bevor du in der Geschäftsführung ein Wörtchen mitzureden...