E-Book, Deutsch, Band 5, 465 Seiten
Reihe: Irresistibly Yours
Saman Irresistibly Dangerous
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-96797-467-6
Verlag: MORE by Aufbau Digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 5, 465 Seiten
Reihe: Irresistibly Yours
ISBN: 978-3-96797-467-6
Verlag: MORE by Aufbau Digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Lenox Moore, ehemaliger Rockstar und Einzelgänger, hat alles verloren, was ihm je wichtig war. Und die Vergangenheit scheint ihn erneut einzuholen, als Georgia, die Frau, die er nie vergessen konnte, ihn um einen Gefallen bittet: Eine Fake-Ehe, um ihr Erbe zu sichern.
Zwischen der Last vergangener Ereignisse und dem Wunsch, Georgia zu helfen, steht Lenox vor einer schweren Entscheidung: Wird er sein Versprechen gegenüber seinem besten Freund halten oder wird die Liebe zu Georgia stärker sein?
Julie Saman ist USA-Today-Bestsellerautorin und süchtig nach Cola Light, sauren Bonbons und Indie-Rock. Sie flucht viel zu viel (vor allem nach einem Glas Wein) und hat eine Vorliebe für Sarkasmus (zumindest sagen das ihr Mann und ihre Kinder gerne).
Sie ist vor allem bekannt für ihre witzigen und emotionalen Second Chance Romances mit intelligenten, starken Frauen und sexy Alpha Männern.
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1
Lenox
»Full House, Asse über Könige. Seht her und weint, Jungs.« Mit triumphierender Miene legt Aurelia ihre Karten auf dem Filztisch ab.
Alle stöhnen auf. Bis auf mich, denn ich bin gerade zu sehr mit meinem Handy beschäftigt, auf dem Meldungen im Sekundentakt eingehen.
Wahrscheinlich ist es eine Störung – niemand kommt in mein Haus hier in Boston, den ich nicht reinlassen will –, aber es ist trotzdem seltsam, dass meine Alarmanlage angeht.
»Aurelia, du könntest uns wenigstens mal ein Spiel gewinnen lassen«, beklagt Asher sich. »Wieso machst du das nicht?«
Aber mal ehrlich, wenn man bedenkt, dass Aurelia seit über einem Jahr mit uns Poker spielt – und uns jedes Mal schlägt –, weiß ich nicht, warum wir uns beschweren, wenn wir immer noch freiwillig jeden Monat an diesem Ritual festhalten.
Aurelia steht auf und führt einen kleinen Siegestanz auf, wirbelt an ihrem Verlobten Zax vorbei und gibt ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund. »Weil Goonies niemals aufgeben.«
Bei ihrer Anspielung auf die Goonies zucken meine Lippen, während ich auf mein Handy schiele und schnell von Kamera zu Kamera scrolle, ohne herauszufinden, was den Alarm ausgelöst hat.
»Lenox?«, fragt Greyson und reißt mich von meinem Display los. Er mischt die Karten und sieht mich erwartungsvoll an. Offensichtlich hat er schon ein paarmal versucht, mich auf sich aufmerksam zu machen. »Bist du dabei, Mann?«
Ich blicke um den Tisch herum auf meine besten Freunde, die ich bereits mein Leben lang kenne, und dann zu Aurelia, die jetzt ein Teil unserer Familie geworden ist, und überlege, ob ich was sagen soll. Doch stattdessen schüttele ich nur den Kopf und will gerade aufstehen, als Ash das Wort ergreift.
»Nun, da du als Einziger von uns noch Single bist, sollten wir wirklich versuchen, dich mit jemandem zu verkuppeln.«
Shit. Nicht dieser Mist wieder. Nicht sie auch noch.
»Es wird Zeit«, beharrt er, als ich nicht reagiere. »Sogar Thor verliebt sich in den Filmen, stiller Krieger. Auch du kannst in die Fußstapfen deines Doppelgängers treten. Jeder Thor hat eine Jane verdient.«
»Jane stirbt, Kumpel«, klärt Callan ihn auf und beißt in einen Hähnchenflügel. »Lass dir einen besseren Vergleich einfallen.«
Ich starre sie ausdruckslos an und mache mir nicht mal die Mühe, darauf einzugehen.
»O ja. Auf jeden Fall«, sagt Aurelia plötzlich. »Ich meine, nicht mit einer Jane, denn das war tragisch, aber wir sollten dich unbedingt verkuppeln. Das wäre großartig.«
Äh … nein.
»Aber mit wem?«, fährt sie fort, sieht sich unter den Jungs um und stößt ein verärgertes Schnauben aus. »Grrr. Dafür bräuchte ich jetzt Layla, Wynter und Fallon. Die hätten schon eine Idee.«
Ja, ich bin mir sicher, dass den Frauen meiner besten Freunde alles Mögliche einfällt. Doch zum Glück sind sie nicht hier bei uns, sondern schauen den Flur runter einen Film.
»Jemand aus der Fashionbranche kommt nicht infrage«, wirft Greyson ein und sieht dabei Zax und Aurelia an, denen beiden jeweils ein Modehaus gehört. »Sie könnte wie ich im Musikbusiness tätig sein. Er spielt Klavier wie ein Gott, da fahren Frauen voll drauf ab. Besonders solche, die auf Musik stehen. Oder eine Tattoo-Künstlerin, aber das klingt wie ein Klischee. Außerdem bin ich nicht sicher, ob es Frauen gibt, die so was machen und nah genug bei ihm in Maine wohnen, damit das funktioniert.«
»Stimmt«, sagt Asher und deutet auf Grey. »Gute Idee! Schließlich kennt er die Branche seit unserer Bandzeit in- und auswendig. Ich weiß leider niemanden. Für unser Footballteam arbeiten kaum Frauen. Eine Ärztin kann ich mir auch nicht vorstellen.«
»Nein, ich mir auch nicht«, sagt Callan nachdenklich. »Es sei denn, sie würde in der Notaufnahme arbeiten, so wie Layla und ich, aber da fällt mir auf Anhieb niemand ein. Vor allem, weil Lenox ja in Maine wohnt. Außerdem muss sie …«
»Feurig sein«, beendet Greyson den Satz für ihn, als ob ich nicht hier sitzen und ihre Unterhaltung darüber, mit wem sie mich verkuppeln wollen, mitbekommen würde. Aber damit will ich nichts zu tun haben. Gerade habe ich Wichtigeres im Kopf, wie zum Beispiel, dass meine Alarmanlage angegangen ist. »Und sie muss damit klarkommen, dass er im Grunde nur dann spricht, wenn er muss.«
»Schluss jetzt!«, stoße ich hervor und bestätige damit seine Aussage. »Niemand wird mich hier verkuppeln.« Es ist, als würden sie sich ein Beispiel an den örtlichen Klatschweibern nehmen, wie meine Assistentin Brooklynn sie nennt. Jede Frau in meiner Kleinstadt in Maine versucht aktiv dasselbe. Sie haben alle eine Cousine, eine Tante, eine Nichte oder eine Tochter, die so perfekt für mich wäre, dass ich sie einfach kennenlernen muss.
Das. Wird. Nie. Passieren.
»Oh, ich hab’s!«, ruft Aurelia, schnippt triumphierend mit den Fingern und wirft mir ein aufreizendes Lächeln zu, das mir gar nicht gefällt. »Wie wär’s mit Georgia?«
»Nein!«, rufen Zax und Grey sofort.
Mir gefriert das Blut in den Adern, während sich meine Brust schon bei der bloßen Erwähnung von ihr zusammenzieht. Alles klar. Ich verdiene es sogar. Sie ist ihre Cousine, mehr wie eine kleine Schwester für sie, so nah sind sie sich, und ich habe alle bestehenden Grenzen ihrer Freundschaft ausgereizt. Wenn ich nur daran denke, bekomme ich schon wie damals ein schlechtes Gewissen.
»Sie auf keinen Fall«, stellt Zax schroff klar. »Aber jemand anderes.«
»Oder auch nicht.« Und einfach so stehe ich unter dem Vorwand auf, zur Toilette zu müssen. Keiner stellt das infrage. Manchmal hat es seine Vorteile, der große Schweiger zu sein. Mein Handy nehme ich mit.
Ich laufe den Flur von Zax’ riesigem Penthouse entlang und erhasche einen Blick auf die Frauen und Kinder meiner Freunde. Dann gehe ich gleich weiter.
Mein Herz schlägt ein bisschen schneller, als ich das nächstbeste Badezimmer betrete, die Tür schließe und verriegele. Ich scrolle noch einmal durch die Außenkameras, und jetzt, da ich meine volle Aufmerksamkeit darauf richten kann, sehe ich es. Eine Bewegung. Eine schattenhafte Gestalt tippt einen Code ein, den nur ich und die Leute im Pokerraum kennen, und betritt mein Haus.
Was geht hier eigentlich vor sich?
Bin ich enttarnt worden? Hat jemand, den ich gehackt und zu Fall gebracht habe, mich entdeckt? Ich schüttele den Kopf. Das ist unmöglich. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass jemand ganz sicher in meinem Haus ist. Ich springe von Kamera zu Kamera, bis ich die Gestalt entdecke … auf dem Sofa in meinem Wohnzimmer sitzend, ohne Licht zu machen.
Hä?
Das ist … seltsam.
Ich zoome an sie heran und halte den Atem an. Das Display ihres Handys beleuchtet ihr Gesicht, das in verzerrte Schatten gehüllt ist. Ihre grünen Augen sind farblos und dunkel und ihr rotes Haar tiefschwarz.
Aber das ändert nichts daran, dass ich diese Augen, dieses Gesicht und diese Haare überall wiedererkennen würde.
Was macht Georgia Monroe in meinem Haus?
Ist das eine Art Scherz? Hat Aurelia ihren Namen erwähnt, weil sie wusste, dass sie zu mir nach Hause kommen würde? Nein. Das kann nicht sein.
Wenn man vom Teufel spricht …
Ich klappe den Toilettensitz zu, setze mich auf den Deckel und wische mir mit der Hand über Mund und Kinn, während ich sie beobachte. Schon seit Jahren habe ich Georgia nicht mehr gesehen, und zwar mit voller Absicht. Zwar kommt sie öfter nach Boston, um Zax und Greyson zu besuchen, aber ich sorge immer dafür, dass ich in meinem Haus in Maine bin, wenn das passiert.
Ich kann sie nicht treffen. Das ist für keinen von uns gut, doch es ist Teil des Versprechens, das ich vor Jahren gegeben habe.
Und nun sitzt sie im Dunkeln auf meiner Couch und beschäftigt sich mit ihrem Handy, anstatt zu Zax zu kommen, was viel sinnvoller gewesen wäre. Welchen Grund sollte sie haben, mich aufzusuchen und nicht ihre Cousins? Vor allem nach der ganzen Zeit.
In meinem Herzen entsteht ein schmerzhaftes Ziehen. Shit. Das kann nichts Gutes bedeuten.
Ich...




