E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Salier Ich liebe dich - ich liebe dich so sehr
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-7327-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-7327-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Heiße Schauer laufen der jungen Architektin Danielle über den Rücken, wenn sie mit dem Bauunternehmer Paul Richards dessen 'Honeymoon-House' plant. Sie kann ihm nicht widerstehen - und er ihr nicht. Doch als Danielle erfährt, was Paul beruflich von ihr hält, ist sie entsetzt ...
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1. KAPITEL
Danielle Ford schluckte nervös, als sie auf dem schwarzen Ledersofa Platz nahm, das in Mr Harringtons Büro im Century City Center, Los Angeles, stand.
Sie war während des Vorstellungsgesprächs so aufgeregt, dass sie das Gefühl hatte, ihre Strumpfhose würde wie Seetang an ihren Beinen kleben. Am liebsten hätte sie das Nylonzeug abgestreift und frische Luft an ihre Beine gelassen.
„Also, Danielle“, begann Harwood Harrington, ein Geschäftsmann Anfang fünfzig mit leicht ergrautem Haar, „der Architekt, den ich ursprünglich mit den Entwürfen für mein Flitterwochenhaus beauftragt hatte, ist erkrankt. Nun hat mir Lisa, Ihre Schwester, die ja meine Hausmaklerin ist, empfohlen, mich an Sie zu wenden. Lisa sagte mir, Sie seien die perfekte Architektin für das Haus, das ich meiner Frau schenken möchte.“
Danielle fühlte ein Kribbeln im Bauch. „Meine Pläne für Ihr Flitterwochenhaus werden Sie begeistern, Mr Harwood.“ Ganz bestimmt! dachte sie. Ihre Schwester Lisa, mit der sie sich eine Wohnung teilte, hatte ihr berichtet, dass Mr Harwood ein überaus gemütliches, romantisches Heim für seine junge Frau bauen wollte, in dem es auch ein süßes Kinderzimmer geben sollte, denn er träumte von Nachwuchs.
„Darf ich Ihre Mappe sehen, Danielle?“
„Natürlich, Mr Harrington.“ Ihre Hände zitterten, als sie ihm die Mappe mit den Nachweisen ihrer bisherigen Aufträge reichte.
Harrington studierte ihre Entwürfe. „Lisa hat mir nicht gesagt, dass Sie erst zwei Häuser betreut haben.“
„Ja, es waren bisher nur zwei, doch die Eigentümer waren äußerst zufrieden mit meiner Arbeit. Ich gebe Ihnen gern die Telefonnummern, damit Sie sich erkundigen können.“
Es war ihr nicht wohl dabei, Mr Harrington zu verschweigen, dass sie auch an einem dritten Haus beteiligt gewesen war, ganz zu Anfang ihrer Laufbahn als Architektin.
Das Haus der Tildens war ihr allererstes Projekt gewesen und hatte in einem kompletten Desaster geendet. Was allerdings nicht nur an ihr gelegen hatte. Der Bauunternehmer, Paul Richards, den sie persönlich nie getroffen hatte, war schuld gewesen am Misslingen des Projekts.
Unruhig rutschte Danielle auf dem Lederpolster hin und her und wünschte erneut, sich von ihrer Nylonstrumpfhose befreien zu können. Falls Mr Harrington herausfand, was beim Hausbau der Familie Tilden geschehen war, konnte sie diesen Job hier in den Wind schreiben. Doch außer Paul Richards wusste glücklicherweise niemand davon.
„Sie wissen, Danielle, dass ich Lisa einige äußerst lukrative Immobilienverkäufe zu verdanken habe. Ich schulde ihr daher etwas. Aber ich möchte aufrichtig sein. Ich würde lieber mit einem Architekten zusammenarbeiten, der schon etwas mehr Erfahrung hat.“
„Ich habe einen Computerentwurf für das romantischste Flitterwochenhaus gemacht, das Sie sich vorstellen können, Mr Harrington“, antwortete Danielle atemlos. „Darf ich Ihnen den Entwurf zeigen? Ich habe die Diskette dabei.“
Während sie in ihrer Aktentasche hastig nach der Diskette suchte, läutete das Telefon. Es war Samstag, und somit hatte die Sekretärin Mr Harringtons frei, und er meldete sich selbst.
Als sie die Diskette endlich fand, hängte er gerade ein.
„Ich muss im Westen von Los Angeles etwas erledigen“, sagte er entschuldigend und stand auf. „In etwa einer Dreiviertelstunde bin ich wieder da. Sie haben also Zeit, Ihr Designprogramm auf meinem Computer aufzurufen. Ich werde mir Ihre Entwürfe für mein Haus nachher anschauen.“
Danielle schöpfte neue Hoffnung. Nachdem Harwood Harrington das Büro verlassen hatte, eilte sie zu seinem Computer und legte die Diskette ein. Was Harrington nicht wissen konnte, war, dass sie nicht nur das Flitterwochenhaus für ihn entwerfen wollte.
Lisa hatte ihr berichtet, dass Harrington plane, in Santa Monica eine Bibliothek für Kinder zu bauen. Danielle bekam Herzklopfen, wenn sie daran dachte. Ihre Eltern waren mit ganzer Seele Grundschullehrer gewesen, und sie hatte ihnen versprochen, ihnen zu Ehren irgendwann eine Bibliothek für Kinder zu entwerfen. Einige Jahre später waren ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen, und sie wollte ihr Versprechen nun einlösen.
Deshalb war es ihr so wichtig, diesen Job zu bekommen. Denn wenn Mr Harrington erst sah, was für eine großartige Architektin sie war, würde er sie sicher auch als Architektin für die geplante Bibliothek engagieren.
Stolz blickte Danielle auf ihren Entwurf für das Flitterwochenhaus, der gerade auf dem Computerbildschirm erschien. Sie zog ihren Stuhl näher heran, um besser sehen zu können. Doch dabei geriet sie mit den Beinen an die Tischkante und riss sich ein Loch in die Strumpfhose.
„Na endlich!“, rief sie erleichtert. „Dich werde ich jetzt sofort vernichten!“
Mr Harrington würde ja erst in etwa fünfundvierzig Minuten wieder zurück sein. Ihr blieb also Zeit genug. Sie schob ihren Rock hoch und begann, ihre Strumpfhose abzustreifen.
Im unterirdischen Parkhaus des Century City Centers war Paul Richards mit seinem alten grünen Van auf der Suche nach einem Parkplatz. Er war eine Dreiviertelstunde zu früh dran, doch er wollte zu seinem Termin mit Harwood Harrington um keinen Preis zu spät kommen.
Gerade wollte er in eine Parklücke biegen, als der Motor stotterte und der Wagen stehen blieb.
„Schon wieder“, murmelte Paul und seufzte. Letzten Monat war ihm das mindestens fünfzehn Mal passiert.
Er nahm seinen Werkzeuggürtel, der auf dem abgenutzten Beifahrersitz lag, stieg aus und riss die Motorhaube auf. Dann begann er, die Zündkerzen zu säubern, um den Motor wieder starten zu können. Er brauchte dringend einen neuen Wagen. Doch noch dringender musste er die Raten für sein kleines Haus in Santa Monica bezahlen. Deshalb war es notwendig, dass sein Bauunternehmen wuchs. Aber leider lief die Baukonjunktur derzeit denkbar schlecht.
Bei seinem letzten Treffen mit Harrington hatte er ihm einen Vorschlag zur Zusammenarbeit unterbreitet. Harrington besaß die Finanzkraft, er, Paul, das Know-how als Bauunternehmer. Er hoffte, mit Harrington als Partner Großaufträge für Geschäftsgebäude an Land zu ziehen.
„Mir gefällt die Idee“, hatte Harrington gesagt. „Ich als Geldgeber, Sie als Bauunternehmer und Victor Horton als Architekt – das wäre ein unschlagbares Team.“
Wenn Harrington sich endlich einmal entschied, könnte er, Paul, aufatmen.
Er schlug die Motorhaube seines Vans zu und blickte nervös auf die Uhr. Jede Minute war kostbar.
Kurz darauf betrat Paul das Empfangszimmer Harringtons. Er wünschte, er hätte Zeit gehabt, sich vor dem Treffen noch umzuziehen. Stattdessen war er in Shorts und T-Shirt direkt von einer Baustelle hierhergefahren. Er bemerkte nun, dass die Tür zum Büro geschlossen war. Doch da Harrington ihm oft genug versichert hatte, er könne an einem Samstag jederzeit unangemeldet eintreten, öffnete er kurzerhand die Tür.
„Mr Harrington …“, begann Paul, unterbrach sich jedoch mitten im Satz.
Vor ihm stand eine attraktive Frau, die ihren Rock hochgezogen hatte und eine Strumpfhose in der Hand hielt. Er ließ seinen Blick über ihre langen, sonnengebräunten Beinen zu dem rosa Slip wandern.
„Was machen Sie denn hier?“, rief Danielle erschrocken und zog eilig ihren Rock wieder hinunter. Sie errötete vor Scham.
Paul lehnte sich an die Tür und sah die Frau fasziniert an. Ihr schwarzes Haar schimmerte wie Seide und fiel ihr in weichen Wellen über die Schultern. „Und was machen Sie hier?“, fragte er zurück – mit Blick auf die Nylons.
Sie stopfte die Strumpfhose hastig in ihre Aktentasche. „Ich … ich erwarte Mr Harrington“, stammelte sie, „um ihm meine Arbeit zu zeigen. Also gehen Sie bitte.“
„Gehen?“, wiederholte er. „Ich habe ebenfalls eine Verabredung mit Mr Harrington.“
„Dann warten Sie eben draußen.“
„Werfen Sie mich etwa hinaus?“
Ihre blaugrünen Augen funkelten wie Türkise. „Hören Sie, Mr Unbekannt, falls Sie nicht innerhalb von drei Sekunden dieses Zimmer verlassen, werde ich …“
„Werden Sie – was?“
„Das weiß ich noch nicht, aber tun werde ich etwas.“
Paul lächelte. „Ich lasse mich gern überraschen.“
„Sie sind unmöglich!“
Danielle war außer sich. Teils, weil ihr die Situation so peinlich war, aber auch, weil dieser Mann sie so unwiderstehlich anzog.
Er zwinkerte ihr aus dunkelgrauen Augen zu. Sein gelocktes braunes Haar verlieh ihm etwas Jungenhaftes. Doch unter dem grünen T-Shirt zeichneten sich deutlich harte Muskeln ab, und seine Shorts wiesen eine ausgeprägt männliche Wölbung auf. Sie musste sich zwingen, den Blick davon zu lösen.
„Wer sind Sie?“, fragte er nun. „Ich bin oft hier und würde mich bestimmt an Sie erinnern, wenn wir uns schon mal begegnet wären.“
Ihr wurden die Knie weich. „Nein, zuerst Sie.“ Kein Mann hatte sie je zuvor so aus dem Gleichgewicht gebracht, und Halt suchend setzte sie sich auf die Tischkante.
„In Ordnung“, sagte er. „Ich bin …“
In diesem Moment betrat Harwood Harrington das Büro. „Schön, Sie zu sehen, Paul!“
Danielle sprang vom Schreibtisch hoch und kam sich wie eine Närrin vor, weil sie so durcheinander war.
„Darf ich Ihnen Paul Richards vorstellen“, wandte Harrington sich an sie. „Er ist der Bauunternehmer für mein Flitterwochenhaus. Paul darf ich Ihnen Danielle vorstellen. Sie bewirbt sich als...




