Sailer | Digitales Controlling | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 200 Seiten, E-Book

Sailer Digitales Controlling

Technologien, Trends, Transformation
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7910-6244-0
Verlag: Schäffer-Poeschel Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Technologien, Trends, Transformation

E-Book, Deutsch, 200 Seiten, E-Book

ISBN: 978-3-7910-6244-0
Verlag: Schäffer-Poeschel Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



In einer sich rasant entwickelnden digitalen Welt ist ein fundiertes Verständnis des digitalen Controllings unerlässlich für nachhaltigen Erfolg. Dieses Lehrbuch bietet einen umfassenden und praxisnahen Einblick in die effektive Nutzung der Digitalisierung im Controlling. Ausgehend vom aktuellen Umsetzungsstand in der Controllingpraxis werden die vielfältigen Handlungsfelder des digitalen Controllings detailliert beleuchtet und Wege aufgezeigt, wie die enormen Potenziale der Digitalisierung im Controlling ausgeschöpft werden können. Das Buch liefert einen fundierten und praxisnahen Überblick über zentrale Technologien und Methoden - von Business Intelligence und Cloud-Computing bis zu generativer Künstlicher Intelligenz. Es wird anschaulich dargestellt, wie diese im Controlling konkret eingesetzt werden können, ohne dass dafür tiefgreifende IT- oder Data-Science-Kenntnisse erforderlich sind. Von der Digitalisierung von Daten und Controllingprozessen über Self-Service-Reporting bis hin zu Predictive Planning und Machine Learning deckt das Buch alle relevanten Handlungsfelder ab und bietet innovative Lösungsmöglichkeiten und bewährte Vorgehensweisen. Die klare und wiederkehrende Struktur mit einer didaktisch übersichtlichen Aufbereitung macht die Inhalte sowohl für Studierende als auch für Praktiker:innen leicht zugänglich und verständlich. Anhand konkreter Digitalisierungsprojekte werden Herausforderungen, Erfolge und Learnings veranschaulicht, wodurch Leser:innen wertvolle Erkenntnisse für eigene Controlling-Projekte gewinnen können.

Prof. Dr. Ulrich Sailer, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1.4 Best Practices – Interview mit Maximilian Laturnus, Paul Hartmann AG


1. Was bedeutet die Digitalisierung im Controlling für Dich persönlich?

Die Digitalisierung im Controlling markiert für mich den Beginn einer neuen Ära. Technologien wie Big Data, Künstliche Intelligenz und Prozessautomatisierung spielen eine zentrale Rolle und transformieren das Berufsbild nachhaltig. Controller sind nicht mehr nur Zahlenlieferanten, sondern werden zu strategischen Beratern, die Unternehmensentscheidungen aktiv vorbereiten, mitgestalten und nachverfolgen. Diese Entwicklung ist in der Praxis bereits deutlich spürbar.

Persönlich sehe ich die Digitalisierung als Chance, Informationen schneller und präziser verfügbar zu machen. Dadurch verschiebt sich der Fokus von operativen Tätigkeiten hin zu wertschöpfenden Aufgaben, die echten Mehrwert schaffen und Wettbewerbsvorteile bieten. Ein Beispiel dafür ist die Automatisierung von Reportingprozessen: Während früher Berichte manuell erstellt und aktualisiert wurden, stehen heute Echtzeit-Dashboards zur Verfügung, die eine gezielte Analyse ermöglichen. Dies spart Zeit und ermöglicht strategische Diskussionen.

Neben dem technologischen Wandel sehe ich einen kulturellen und methodischen Change: Wir müssen lernen, agil und datengetrieben zu arbeiten und uns kontinuierlich weiterzuentwickeln.

2. Welches sind die bedeutsamsten Unterschiede zwischen einem digitalisierten und dem traditionellen Controlling?

Das traditionelle Controlling war durch manuelle Prozesse, Retroperspektive, statische und reaktive Arbeitsweisen sowie hohe Latenzzeiten geprägt. Datenanalysen waren oft zeitaufwendig und erforderten spezifische Programmierkenntnisse.

Das digitalisierte Controlling hingegen steht für Effizienz, Agilität und Zukunftsorientierung. Die Rolle und das Toolset des Controllers haben sich stark weiterentwickelt. Beispielsweise ist es heute mit Low-Code-Lösungen oder generativer KI möglich, eine App zur Investitionsfreigabe eigenständig zu erstellen. Dies wäre vor wenigen Jahren undenkbar gewesen. Die Einstiegsbarrieren sind gesunken, und der Erfolg wird fast garantiert.

3. Welche grundlegenden Technologien spielen eine zentrale Rolle in der Digitalisierung des Controllings in Deinem Unternehmen?

Es gibt eine Vielzahl von wichtigen Technologien, aber ich möchte zwei aus meiner Sicht besonders relevante Technologien hervorheben. Für deren erfolgreichen Einsatz gilt es jedoch, vorab einige grundlegende Aufgaben wie beispielsweise die Datenbereinigung und die Prozessdefinition zu bewältigen. Hierfür benötigt es keine perfekte Umgebung, allerdings eine ausgereifte und etablierte Basis.

Dieses ist zum einen die Künstliche Intelligenz. KI-basierte Technologien, insbesondere Machine Learning und generative KI, helfen uns, Muster in Daten zu erkennen und automatisierte Vorhersagen zu treffen. Dies hat unsere Fähigkeit zur effizienten Szenarienplanung im Unternehmen erheblich verbessert.

Zweitens möchte ich die Prozessautomatisierung nennen. Robotic Process Automation (RPA) und Tools wie beispielsweise Microsoft Power Query oder Microsoft Power Automate übernehmen erfolgreich repetitive Aufgaben wie die Datenkonsolidierung aus verschiedenen Quellen und sind dadurch ein Hygienefaktor für die erfolgreiche Digitalisierung.

4. Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung bei Euch bisher auf die täglichen Aufgaben und Prozesse im Controlling?

Die Digitalisierung hat die täglichen Aufgaben schrittweise, aber nachhaltig verändert. Routineaufgaben, wie die manuelle Datenaufbereitung, sind deutlich reduziert worden. Stattdessen liegt der Fokus auf der Datenanalyse und -interpretation. Die gewonnene Zeit nutze ich, um neue Technologien wie generative KI auszuprobieren und diese zu implementieren. Unterschiedliche Szenarien und Simulationen, die in der dynamischen Arbeitswelt notwendig sind, können effizienter erstellt werden.

5. Wie beurteilst Du die Bereitschaft und die Fähigkeiten des Controllingteams, sich auf digitale Veränderungen einzustellen?

Die Bereitschaft zur Veränderung ist grundsätzlich vorhanden, jedoch unterschiedlich ausgeprägt. Häufig scheitert es an der Frage: »Wie und womit beginne ich am besten?« Zusätzlich erschweren mangelnde Kapazität und fehlende Unterstützung den Einstieg. Insgesamt sehe ich jedoch großes Potenzial, das durch gezielte Schulungen, Praxiserfahrungen und eine innovationsfördernde Unternehmenskultur gestärkt werden kann.

Das Management als häufiger Nutzer des Controllings spielt hier eine wichtige Rolle und muss bereit für Veränderungen sein und ggf. in manchen Bereichen die Arbeitsweise adaptieren – Stichwort Self-Service-Reporting – oder Vertrauen in Predictive Forecasting aufbauen.

6. Welches sind die größten Herausforderungen in der Digitalisierung des Controllings aus Deiner praktischen Erfahrung?

Die größten Herausforderungen sind häufig organisatorischer und kultureller Natur. Viele Vorhaben verlaufen im Sand, weil sie nicht gestartet werden. Die Digitalisierung fordert Experimentierfreudigkeit, Machermentalität und den Mut, Neues zu wagen. Der perfekte Zeitpunkt wird nie kommen – die Datenstruktur wird nie perfekt sein, die Prozesse werden nie ganzheitlich auf die Digitalisierung zugeschnitten sein und die Lösung wird nie ideal zu allen Bedürfnissen passen. Der frühe Einstieg ist entscheidend, um schnell von den Vorteilen der Digitalisierung zu profitieren. Gab es je einen perfekten Zeitpunkt für den Umstieg auf das Smartphone?

7. Wie wird der Erfolg von Digitalisierungsinitiativen im Controlling in Eurem Unternehmen gemessen?

Gemeinsam mit Studierenden aus dem Masterstudiengang Controlling an der HfWU in Nürtingen habe ich ein Tool zur Bewertung von Digitalisierungsprojekten im Controlling entwickelt. Dieses bewertet das Vorhaben anhand qualitativer und quantitativer Kriterien und überführt es in ein Scoringmodell und eine Gesamtbewertung.

Am Ende ist allerdings eines über den Erfolg von Digitalisierungsprojekten entscheidend – die Nutzerakzeptanz und die damit verbundene Frage »Wie gut wird die neue Technologie bei den Stakeholdern angenommen?«.

8. Welche Tipps würdest Du Controllern geben, die am Anfang ihrer Reise zur Digitalisierung stehen?

  1. Die Reise beginnen und nicht warten: Wie bei jeder Reise gilt es loszulaufen und die ersten Erfahrungen zu sammeln. Die Technologien werden sich durchsetzen und erhebliche Verbesserungen bringen. Zögern führt zu Wettbewerbsnachteilen.

  2. Gleichgesinnte suchen und nicht aufgeben: Wie bei jeder erfolgreichen Reise ist es von Vorteil, Gleichgesinnte dabeizuhaben und nicht aufzugeben. Digitalisierung ist ein kontinuierlicher Prozess, zu dem auch Rückschläge und Scheitern gehören. Die Digitalisierung ist kein einmaliger Prozess, sondern eine kontinuierliche Entwicklung, die im Team besser gelingt als allein. Der Austausch in Netzwerken ist ein hilfreiches Mittel, um Ideen zu sammeln und die Schwarmintelligenz der Teilnehmer zu nutzen.

  3. Aussagekräftige Projekte mit agilen Methoden in kleiner Umgebung testen: Themen mit hohem Nutzenpotenzial sollten in kleinen, geschützten Umgebungen zeitnah getestet werden. Agiles Arbeiten mit schnellen Feedbackloops schützt vor unnötiger Arbeit.

Zusammenfassung

In diesem Kapitel wurden zentrale Grundlagen und Handlungsfelder der Digitalisierung im Controlling erläutert. Digitalisierung wird dabei nicht nur als technischer Fortschritt, sondern als tiefgreifender Wandel von Geschäftsmodellen und -prozessen verstanden – angetrieben durch Technologien wie Big Data, Künstliche Intelligenz, Cloud-Computing, Blockchain und das Internet der Dinge. Diese Entwicklungen führen zu grundlegenden Veränderungen im Controlling: Sie steigern Effizienz und Effektivität und transformieren das traditionelle Controlling schrittweise zu einem daten- und technologiegestützten Steuerungssystem.

Für eine erfolgreiche Umsetzung digitaler Controllingstrategien ist ein belastbares Fundament erforderlich – bestehend aus hoher Datenqualität, digitalen Kompetenzen und einer offenen Unternehmenskultur. Das Framework des digitalen Controllings bietet eine strukturierte Orientierung für diese Transformation. Es zeigt die relevanten Handlungsfelder auf und macht zugleich deren wechselseitige Abhängigkeiten sichtbar.

Reflexionsfragen

  1. Inwiefern verändert die Integration von Technologien wie KI und Big Data die Rolle des Controllers innerhalb eines Unternehmens?

  2. Welchen spezifischen Herausforderungen könnte ein Unternehmen bei der Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie im Controllingbereich begegnen?

  3. Wie können traditionelle Controllingteams effektiv auf die Anforderungen neuer digitaler Technologien vorbereitet werden?

  4. Welche langfristigen Auswirkungen könnte die Digitalisierung auf die Strategie und das Geschäftsmodell haben?

  5. Wie kann man eine Balance zwischen den digitalen Technologien und dem Erhalt bewährter Controllingpraktiken herstellen?

Literaturverzeichnis

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (o.J.): Was ist Digitalisierung?, in: https://www.de.digital/DIGITAL/Navigation/DE/Lagebild/Was-ist-Digitalisierung/was-ist-digitalisierung.html, Abruf: 14.07.2024.

DIHK (2024): Digitalisierung weiter eher Werkzeug als Innovationsmotor. Die DIHK-Digitalisierungsumfrage...


Sailer, Ulrich
Prof. Dr. Ulrich Sailer, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen.

Ulrich Sailer

Prof. Dr. Ulrich Sailer, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen.



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