Buch, Deutsch, 432 Seiten, Format (B × H): 190 mm x 260 mm
Buch, Deutsch, 432 Seiten, Format (B × H): 190 mm x 260 mm
ISBN: 978-3-95640-521-1
Verlag: Reprodukt
Während der Suezkrise 1956 besetzte die israelische Armee den damals schon mehrheitlich von palästinensischen Flüchtlingen bewohnten Gazastreifen und tötete dort Hunderte von Menschen. Der Weltpresse waren diese Massaker nur eine Fußnote wert, und auch in den meisten Geschichtsbüchern tauchten sie nicht auf.
Fast 50 Jahre später stieß Joe Sacco in einem UNO-Archiv auf ein Dokument, in dem jene Ereignisse erwähnt werden, die die Betroffenen traumatisierten und den Nahostkonflikt befeuerten. Er ging dieser »Fußnote« nach: Für GAZA 1956 interviewte er überlebende Zeugen und setzte deren Aussagen in ein eindrückliches Gedächtnisbuch um. Unstimmigkeiten und Abweichungen von bisher Gehörtem unterschlägt er dabei nicht, sondern mutet sie seinen Leser:innen bewusst zu.
So eröffnet Joe Saccos Geschichtsschreibung den Zugang zu einem kollektiven palästinensischen Gedächtnis, dessen Grenzen zwischen Fakten und Fiktion durchlässig sind, weil es aus dem Erzählen, Aufnehmen und Aneignen von Erinnerungen hervorgegangen ist. Mit GAZA 1956 hat Joe Sacco ein dunkles Kapitel der israelischpalästinensischen Geschichte wieder ans Licht geholt, das bis heute nachwirkt.




