Sabel | Die Agenten-Affäre | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 468 Seiten

Reihe: ratio-books Verlag

Sabel Die Agenten-Affäre

Thriller
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-96136-119-9
Verlag: Gedankenkunst Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Thriller

E-Book, Deutsch, 468 Seiten

Reihe: ratio-books Verlag

ISBN: 978-3-96136-119-9
Verlag: Gedankenkunst Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Auf einem alten Kölner Friedhof trifft der Autor einen Kölner Geistlichen, der versunken vor einem Grab steht. Nach einer Weile kommen beide ins Gespräch und der Geistliche erzählt von einer mehr als abenteuerlichen Geschichte, die er selbst erlebt hat. Der Autor beschließt, diese Geschichte als Roman herauszubringen und findet sich wenig später im Strudel gefährlicher Ereignisse wieder.
Zunächst beginnt alles ganz harmlos: In einer stürmischen Herbstnacht wird der Pfarrer zu einem Sterbenden gerufen, dessen Beichte auf dem Totenbett tödliche Gefahren in sich trägt: Er sei 1942 als Hauptmann der Wehrmacht in der Ukraine gewesen, dabei habe er an Erschießungen von Juden teilgenommen und sich an ihrem Eigentum bereichert. Unter anderem habe er ein wertvolles Buch mitgenommen. Viel brisanter aber ist ein Dokument aus dem Zweiten Weltkrieg, das in diesem Buch liegt und ein gefährliches Geheimnis birgt, so gefährlich, dass quer durch Europa ein Kampf der Geheimdienste um dieses Dokument entsteht …

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Aus den Aufzeichnungen von Monsignore Dr. Peter Diefenstein, Pfarrer der Basilica St. Pantaleon 1. Kapitel
Köln im Spiegel der Geschichte
Da die Stadt Köln im weiteren Verlauf eine nicht ganz unwichtige Rolle spielt, sei es erlaubt, einige Worte über ihren historischen Werdegang zu verlieren. Köln war in römischer Zeit unter dem Namen Oppidum Ubiorum als Keltendorf gegründet und vor fast zweitausend Jahren als Colonia Claudia Ara Agrippinensium (kurz CCAA) auf Betreiben Agrippinas, der Gattin von Kaiser Nero, zur Stadt erhoben worden. Später als Hansestadt durchlebte die Stadt mit wechselvoller Geschichte ein buntes, erlebnisreiches Mittelalter, eine Zeit, die der Stadt einen Dom, zwölf prachtvolle romanische Basiliken, unzählige weitere Kirchen und die Bezeichnung Heiliges Köln eintrug. Karl der Große hatte noch in seinem Testament Köln die „eleganteste Braut Christi nach Rom“ genannt und der italienische Dichter und Gelehrte Petrarca, der die Stadt im Jahre 1333 besuchte, hatte ausgerufen: „Ich bewundere, wie groß im Barbarenland die Gesittung, wie schön der Anblick der Stadt, wie gesetzt die Haltung der Männer, wie schmuck das Gebaren der Frauen, wie überherrlich, obschon unvollendet der Dom sind.“ So weit, so gut, das hörte sich sehr gut an. Aber mit dem Zerfall der Hanse und dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) begannen Niedergang und Verfall und die Stadt muss doch wohl arg an Charme eingebüßt haben. „Dickes, bitteres Bier, schmutzige Gasthäuser, schmutzige, dicke Frauen und viel Speck.“ So aus dem Kölnbericht eines unbekannten englischen Reisenden aus dem 17. Jahrhundert. „Köln ist die hässlichste und schmutzigste Stadt, die ich gesehen habe“, notierte auch der englische Methodistenprediger John Wesley im Jahre 1738, und der schottische Philosoph David Hume kam bei einem Kölnbesuch zu dem Urteil, dass die Stadt „äußerst verfallen“ aussah, als wäre sie „von einer Pest oder Hungersnot heimgesucht worden“. Und auch der Schriftsteller Johann Kaspar Riesbeck kam fast 50 Jahre später zu einem ähnlich despektierlichen Urteil: „Die Straßen und Einwohner sind gleich schmutzig und finster. Köln ist in jeder Beziehung die abscheulichste Stadt von Deutschland.“ Wenig einnehmend auch die Beschreibung des englischen Dichters Samuel Coleridge, der Köln im Jahre 1789 eine „Stadt der Mönche und Knochen“ nannte, „voller Hexen und Huren“. So kann es nicht verwundern, dass auch die englische Schriftstellerin Ann Radcliffe, die als Meisterin des Schauerromans galt und Köln zu Beginn des 19. Jahrhunderts besuchte, geradezu schockiert von ihren Eindrücken berichtete: „Die finsteren Häuser, erbärmlichen Gossen und kläglich aussehenden Menschen in Köln erinnern uns sofort an die Schrecken von Neuss. (Wo es ihr auch nicht gefallen hatte.) Eine enge Straße folgte der anderen. Die Häuser: ekelerregend mit ihren dreckigen Fenstern und Türen …“ Und an anderer Stelle liest man, dass die Stadt „rückständig, hässlich und voller Bettler und Pfaffen sei“. Die Urteile der Reiseschriftsteller des 18. Jahrhunderts über die Reichsstadt Köln waren vernichtend. Etwa zur gleichen Zeit meinte die Schriftstellerin und Mutter des Philosophen Arthur Schopenhauer, Johanna Schopenhauer, Köln mit Paris vergleichen zu müssen, und zwar „hinsichtlich des Straßenkots und des großen Miefs“. Puh! Armes Köln! Dann, im furchtbaren Krieg schwer getroffen, obwohl ohne Schuld, und vieler seiner Kostbarkeiten auf immer beraubt, erholte die Stadt sich wieder und wurde letztlich zu einer multikulturellen Metropole des organisierten Frohsinns, in der sich Menschen aus vielen Ländern, mit allerlei Sprachen und verschiedenen Religionen wohl gefühlt haben. Jedenfalls bis zu jener unsäglichen Silvesternacht 2015, die so vieles verändert hat. Aber auch vorher hatte Köln schon durchaus seine dunklen Seiten, und zwar nicht erst in den 60er Jahren, als Rotlichtgrößen wie der Dumm’se Tünn oder Schäfers Nas die Szenerie beherrschten. Und manchmal kann die Stadt auch heute noch zu einem tödlichen Pflaster werden, einem Pflaster voller Verrat und Intrige, und damit soll meine Erzählung beginnen: Köln/Neuzeit
Es begann alles in einer Nacht, einer Nacht, deren Beginn nichts von den Ereignissen künden sollte, die dann folgen würden. Hätte ich das damals gewusst … Aber hören Sie selbst: Alles begann mit einem entsetzlichen Geräusch! Nervend und nicht enden wollend! Eine grausame Kakophonie – mitten in der Nacht! Schlaftrunken tasteten sich meine Finger vor, griffen nach der Ursache des störenden Geräusches, hoben den Hörer ab. „Ja?“, murmelte meine müde Stimme, müde und leicht verärgert ob der unwillkommenen Störung. In meinem Alter braucht man eigentlich seinen Schlaf. Einen Augenblick hörte man nichts, nur ein leichtes Stöhnen, ein stockender Atem. Dann ein Flüstern, krächzend und von Schmerz verzerrt, kaum verständlich. „Pfarrer Diefenstein?“ Ich war plötzlich völlig wach, knipste die Nachttischlampe an und setzte mich aufrecht hin. Der Wecker zeigte kurz vor drei Uhr. „Ja, hier Diefenstein. Wer spricht denn da? Was ist zum Himmel …?“ Wieder mühsames Atmen. „Hier … hier ist Sendermann … August Sendermann. Können … können Sie zu mir kommen? Jetzt, sofort?!“ „Mein Gott, Herr Sendermann. Was ist denn so dringend? Geht es Ihnen nicht gut?“ Im gleichen Augenblick wusste ich, wie dumm meine Frage war, und biss auf meine Lippen. Ein Gesicht tauchte vor meinen Augen auf, ein hageres Gespenst, eingefallen und von langer Krankheit gezeichnet. Den Mann kannte ich gut. Schon als Kind hatten sich unsere Wege gekreuzt. Und man hatte sich immer wieder mal gesehen, beim Pfarrfest, im Gasthaus, im Viertel halt. Und später war August Sendermann Mitglied meines Gemeinderates, hatte die Gemeinde mit gutem Rat und einigem Geld unterstützt, bis er sich vor einigen Jahren ganz zurückgezogen hatte. Wie ich wusste, litt der alte Mann an einer Krankheit, die sehr bald schon zum Tod führen musste, Lungenkrebs im Endstadium. „Brauchen Sie einen Arzt, Herr Sendermann?“ Ein Husten, ein feines gefühltes Lächeln. „Einen Arzt? Was soll ich mit dem? Der kann mir nicht mehr helfen. Sie brauche ich, Herr Pfarrer. Ich will beichten, mein Gewissen erleichtern, bevor … bevor ich …“, er stöhnte plötzlich auf und sein rasselnder Atem drang qualvoll durch den Hörer, „bevor ich vor unseren Schöpfer trete. Aber ich habe nicht mehr viel Zeit. Und … und es wird Ihr Schaden nicht sein.“ Ich verzog unwillig das Gesicht, ich mochte solche Bemerkungen nicht. Als wenn Seelenruhe käuflich wäre! „Ich komme. Geben Sie mir zehn Minuten!“ „Der Herr segne Sie“, tönte es leise aus dem Hörer. Ich sprang aus dem Bett. Einen Augenblick überlegte ich, ob ich meinen einzigen Mitbewohner, den greisen Subsidiar Dr. Meschelbach wecken sollte, aber ich verwarf den Gedanken sofort. Der alte Mann brauchte den Schlaf noch nötiger als ich selbst. Hastig fuhr ich mir mit einem Waschlappen durch das Gesicht, spülte meinen Mund aus, kämmte mich und zog meinen schwarzen Anzug mit Priesterkragen an, den ich täglich zu tragen pflegte. In Windeseile warf ich meinen Mantel über, griff nach meiner schmalen Stola, steckte sie in die Manteltasche und verließ eilig das Haus. Meine Züge waren vom abrupt unterbrochenen Schlaf wohl noch geprägt und die tiefgrauen Augen wollten nicht wach werden. Bis zum Hause von Sendermann war es nicht weit, er wohnte im Pantaleonswall, unweit der Kirche. Hier hatte ich auch meine Kindheit verbracht, keine fünfhundert Meter von der Kirche entfernt. Hier war ich Messdiener gewesen und hatte schon als Kind davon geträumt, Priester zu werden, und am liebsten hier, in der Pfarrkirche St. Pantaleon. Oft war ich während des Spielens an der Kirche vorbeigekommen und hatte einen nachdenklichen Blick auf die schöne Basilika geworfen. Meine Freunde hatten das nicht verstanden und mich gedrängt weiterzuspielen. Aber ich hatte nur gelächelt und war meiner Wege gegangen. Und während die Freunde draußen herumtollten, hatte ich im nahen...


Rolf D. Sabel, Jahrgang 1949, Jurist und Gymnasiallehrer a.D. mit den Fächern Latein, Geschichte und Recht, war vierzehn Jahre Aufsichtsratsmitglied des 1. FC Köln und schreibt seit über 20 Jahren vor allem historische Romane, vielfach mit Bezug zu seiner Heimatstadt Köln, zuletzt
• Das geheimnisvolle Pompeji-Evangelium
• Das Testament des Pontius Pilatus
• Die Hieronymus-Verschwörung
Die Kölner Krimi Kurzgeschichten sind sein dreizehntes Buch und das erste, das der Autor bei ratio-books veröffentlichte. Mit "Die Agenten-Affäre" veröffentlicht der Autor sein vierzehntes Buch.



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