Rybicki | Zauberjagd | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Rybicki Zauberjagd

Auf der Suche nach dem Schatz der Tugenden
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-946413-10-3
Verlag: MainBook
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Auf der Suche nach dem Schatz der Tugenden

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

ISBN: 978-3-946413-10-3
Verlag: MainBook
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Um ihren alten Zaubermeister zu retten, reisen der Hund Lanzelot und die Katze Morgia durch die Jahrhunderte. In der Eiszeit begegnen sie Gaia, dem Drachen der Weisheit, an König Artus' Hof dem tapferen Kaninchen Gwen und in Berlin dem Igel Eddi, der unbedingt die Mauer überwinden will. Historische Persönlichkeiten kreuzen ihren Weg wie Pharao Ramses, Dschinghis Khan und Gandhi, während Lanzelot und Morgia nach einem geheimnisvollen Schatz suchen, der den Menschen den Glauben an Wunder und Magie zurück geben soll: der Schatz der Tugenden ... 'Zauberjagd' ist ein Fantasy-Abenteuer für die ganze Familie, das die großen Tugenden wie Mut, Barmherzigkeit, Mäßigung und Hoffnung auf unterhaltsame Weise vorstellt - eingebettet in wichtige Epochen der Menschheitsgeschichte, abgerundet durch spannende Quizfragen und liebevolle Tusche-Zeichnungen.

Marc Rybicki: Marc Rybicki, Jahrgang 1975, arbeitet als Journalist, Autor und Hörbuchsprecher in Frankfurt am Main. Seit 2011 veröffentlicht er Kinder- und Jugendbücher sowie Kriminalromane, letztere unter dem Pseudonym Martin Olden. Im Jahr 2014 folgte die Weiterbildung zum Stimm-Coach, seither ist Rybicki auch auch als Stimm-Trainer an Schulen und Einrichtungen für Menschen mit Handicap wie Autismus und Down-Syndrom aktiv. Weitere Infos über ihn gibt es auf seiner Homepage unter www.sonnige-sendung.de Melanie Stoll: Die vielseitig begabte Künstlerin wurde 1988 in Bayern geboren. Heute studiert sie Interaktive Medien in Augsburg. Mit der Veröffentlichung ihres Debütromans 'Greifbar' (Amrûn Verlag , 2014), ein romantisches Fantasy-Jugendbuch, wurde einer ihrer großen Träume wahr: Leser in eine andere Welt zu entführen. Weitere Infos: www.melaniestoll.de
Rybicki Zauberjagd jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Kapitel 1


Ein trauriger Zauberer


„Zum Donnerwetter!“

Der alte Zauberer Baldock war stinkwütend.

„Diese Menschen! Nicht zu fassen!“

Baldock warf seinen langen Zauberstab in die Ecke des Studierzimmers. Sein breiter Zauberhut, der aussah wie eine umgestülpte Trompete, flog gleich hinterher. „Niemand glaubt an Magie!“, schimpfte er weiter und ging dabei im Zimmer auf und ab. „Diese Narren! Haben keinen Sinn für das Übersinnliche! Oh, was für eine schreckliche Zeit!“

Seufzend setzte sich Baldock auf einen Lehnstuhl am Fenster. Seine gütigen braunen Augen sahen in die Nacht hinaus. „Computer, Handys, Videospiele – das ist alles, was sie verstehen. Als ob die Technik das Wichtigste wäre.“ Der Magier strich durch seinen langen, grauen Bart, während er die Hochhaus-Lichter der nahen Großstadt betrachtete. Auf dem Holzboden hörte er Schritte. Sein Gepolter musste seine Gehilfen aus dem Schlaf geweckt haben. Morgia, eine schwarze Katze, und Lanzelot, ein weißer Hund, kamen ins Zimmer. In jedem anderen Heim hätte man die beiden Haustiere genannt. Doch für einen Zauberer wie Baldock hatten die Vierbeiner eine viel größere Bedeutung. Sie waren seine Assistenten und Vertrauten, die ihm Glück brachten und deren Hilfe er unbedingt brauchte, damit sein Zauber gelang. Ohne Morgia und Lanzelot konnte es nämlich gut sein, dass sich ein wohl gemeinter Spruch ins Gegenteil verwandelte und zum Beispiel einem Menschen, dem ein Schnupfen weggezaubert werden sollte, plötzlich die Nase fehlte! Da Baldock aber ein gutmütiger Zauberer war und kein Unheil stiften wollte, waren seine Tiere für ihn das Wertvollste auf der Welt.

Auch Morgia und Lanzelot liebten ihren Herrn sehr und spürten sofort, dass ihn ein großer Kummer bedrückte. Niemals zuvor hatten sie den betagten Hexenmeister so wütend und verzweifelt gesehen. Was war bloß geschehen?

Um ihn aufzumuntern, sprang Morgia in die Falten seines Mantels und Lanzelot stupste mit der Pfote gegen Baldocks Knie.

„Ach, meine Kleinen!“, sagte der Zauberer müde. „Stellt euch vor, was passiert ist: Ihr kennt doch die Familie, die am Ende der Straße wohnt? Mit den beiden Kindern, die immer freundlich winken, wenn wir an ihrem Haus vorbeispazieren? Ihre Mutter hat heute Geburtstag und sie hatte sich gewünscht, dass die Sonne scheint, um draußen auf der Terrasse feiern zu können. Also habe ich die Sonne für sie scheinen lassen, warm wie im Sommer! Dabei haben wir Mitte November! Ihr seid ja dabei gewesen, als ich den Wetterzauber gesprochen habe. Eine Freude wollte ich ihr machen.“ Baldock warf die Hände in die Höhe. „Doch die Frau hat gesagt, dass die Sonne scheint, sei ein Zeichen des ... Klimawandels! Tse, tse! Klimawandel! Wenn ich das höre! Jedes Geheimnis versuchen die Menschen mit ihrer dummen Wissenschaft zu erklären!“, murrte er kopfschüttelnd. „Schließlich habe ich der Frau erzählt, dass ich es gewesen bin, der die Sonne an den Himmel gezaubert hat. Und wisst ihr, was dann passiert ist? Sie hat gelacht! Aber Herr Baldock, hat sie gesagt, Sie sind vielleicht ein Witzbold. Wir leben im Jahr 2015. Zauberei gibt es nur im Märchen.“ Baldock schniefte. Lanzelot und Morgia sahen, wie eine Träne aus seinem Augenwinkel rollte. „Ich wurde ausgelacht. Ich … der mächtige Baldock, Freund und Schüler des sagenhaften Merlins! Oh, was waren das für schöne Jahre, als ich mit Merlin am Hof von König Artus gelebt habe. Da wäre niemand auf die Idee gekommen, an unseren Fähigkeiten zu zweifeln. Für den König und seine Ritter der Tafelrunde gehörte Magie zum Leben – genau wie die Tugenden, von denen heute kein Mensch mehr zu wissen scheint.“

Baldock hob den Kopf, schloss die Augen und begann eine zarte Melodie zu singen:

„Klugheit, Maß, Gerechtigkeit und Mut
tun allen Menschen gut.

Fügst du Glaube, Liebe, Hoffnung noch hinzu,
findet jede Seele Ruh‘.

Auch diese vier, die rat‘ ich dir:
Demut, Weisheit, Geduld, Barmherzigkeit –
übe sie zur rechten Zeit.

Nach Fleiß und Frieden musst zu guter Letzt du streben,
und dir gelingt ein wahrhaft tugendhaftes Leben.“

Morgia miaute und Lanzelot wedelte mit dem Schwanz, weil ihnen das Lied so gut gefiel. Aber Baldock stimmte es nicht fröhlich. „Ja, die Tugenden. Der verlorene Schatz der Menschen.“ Wieder fuhr sich der Zauberer durch den Bart. „Über 1500 Jahre lebe ich nun schon unter ihnen und habe das Gefühl, dass sie von Jahr zu Jahr dümmer und grausamer werden. Ich bin der letzte der großen Magier. Längst hätte ich mir einen Schüler nehmen sollen. Aber woher? Und wozu? Es gibt keine Zukunft für die Zauberei. Den Menschen ist nicht mehr zu helfen. Das habe ich heute begriffen.“

Baldock hob Morgia von seinem Schoß und setzte sie auf dem Eichentisch ab, zwischen Büchern, Pergamentrollen, Krügen, Töpfen und Flaschen, in denen allerlei magische Tränke aufbewahrt waren. Dann stand der Zauberer auf und ging zur Tür. Seine Tiere wollten ihm folgen. Baldock hob die Hand.

„Nein, meine Treuen, lasst mich allein. Ich habe beschlossen, die Zauberei an den Nagel zu hängen. Morgen früh werde ich diese Welt für immer verlassen. Aber vorher lasse ich euch frei. Ein Zauberer, der kein Zauberer mehr ist, braucht keine Gehilfen. Ihr werdet euch einen neuen Herrn suchen müssen. Einen, über den man sich nicht lustig macht.“

Kaum hatte sich Baldock in sein Schlafzimmer zurückgezogen, als Hund und Katze beratschlagten, wie sie ihrem Meister helfen könnten.

„Wir müssen etwas unternehmen!“, meinte Lanzelot. „Ich will kein anderes Herrchen haben. Meine Familie arbeitet für ihn seit Generationen. Schon mein Vater hat dem großen Baldock gedient. Und mein Großvater. Und mein Ur-Großvater. Und mein Ur-Ur-Großvater. Und ...“

„Hör auf zu kläffen! Du brauchst nicht deinen ganzen Stammbaum aufzuzählen“, stöhnte Morgia. „Mir geht es genauso. Denkst du, ich möchte woanders leben?“

Lanzelot sah die Katze schief an. „Deiner Sorte sind die Herrchen und Frauchen doch egal! Sie sind für euch bloß Dosenöffner. Ihr liebt nur euch selbst!“

Morgia fauchte: „Unverschämtheit! Wenn du das nochmal sagst, kratze ich dir die Augen aus! Wir Katzen können unsere Meister genauso gern haben wie ihr dummen Hunde!“

„Nenn mich nicht dummer Hund! Du weißt, dass ich das hasse“, knurrte Lanzelot. „Immerhin bin ich schlau genug um zu wissen, dass wir unserem Chef nicht helfen, indem wir uns zanken.“

„Pah! Wer hat denn damit angefangen?“ Die Katze starrte ihn aus funkelnden grünen Augen an. „Wenn du so schlau bist, hast du sicher auch eine Idee, wie wir die Menschen dazu bringen können, wieder an Zauberei zu glauben?“

„Du wirst staunen, die habe ich!“ Lanzelot verzog sein Maul zu einem Grinsen. „Der Meister hat erzählt, dass die Magie zu den Menschen gehörte, als sie noch diese … wie hieß das Wort … Tugenden besessen haben. Aber die haben sie verloren. Wenn wir die Tugenden nun für sie wiederfinden und ihnen zurückgeben, dann ist auch wieder Platz für Zauber in ihrem Leben.“

„Ein guter Plan! Kompliment, Lanzelot.“

Da freute sich der Hund, weil die Katze ihn sonst selten lobte. „Mit meiner Schnüffelnase sollte es leicht sein, die Tugenden aufzuspüren. Allerdings … ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, was Tugenden eigentlich sind“, sagte er kleinlaut.

Morgia verdrehte die Augen. „Jetzt hast du so große Schlappohren und hörst trotzdem nicht richtig zu! Meister Baldock hat gesagt, dass die Tugenden der verlorene Schatz der Menschen sind. Ein Schatz, verstehst du? Gold, Silber, Juwelen! Eingeschlossen in einer Truhe. Und dabei ist sicher ein kostbarer, magischer Schlüssel, der die Herzen der Menschen öffnet für die Zauberkunst.“

„Prima!“, jubelte Lanzelot. „Los, lass uns suchen gehen! Wir haben keine Zeit zu verlieren! Wir müssen den Schatz gefunden haben, ehe die Nacht vorbei ist und der Meister uns verlässt!“

Die Katze zögerte. „Nichts gegen deine Nase – ich gebe zu, dass du besser riechen kannst als ich. Doch wo sollen wir mit der Suche anfangen?“

„Aber Morgia, wozu sind wir die Gehilfen eines Zauberers?“ Der Hund kicherte, weil er die Antwort auf die Frage bereits wusste. „Die Menschen haben den Tugend-Schatz in früheren Jahren gehabt. Also reisen wir durch die Zeit und holen ihn uns! Du kannst dich doch noch an den Zauberspruch für Zeitreisen erinnern?“

„Natürlich. Wir Katzen haben ein phänomenales Gedächtnis. Der Spruch lautet: Mora, Repandus, Badissare!“

Doch als Morgia die Formel ausgesprochen hatte,...


Marc Rybicki: Marc Rybicki, Jahrgang 1975, arbeitet als Journalist, Autor und Hörbuchsprecher in Frankfurt am Main. Seit 2011 veröffentlicht er Kinder- und Jugendbücher sowie Kriminalromane,
letztere unter dem Pseudonym Martin Olden. Im Jahr 2014 folgte die Weiterbildung zum Stimm-Coach, seither ist Rybicki auch auch als Stimm-Trainer an Schulen und Einrichtungen für
Menschen mit Handicap wie Autismus und Down-Syndrom aktiv. Weitere Infos über ihn
gibt es auf seiner Homepage unter www.sonnige-sendung.de

Melanie Stoll: Die vielseitig begabte Künstlerin wurde 1988 in Bayern geboren. Heute studiert sie Interaktive Medien in Augsburg. Mit der Veröffentlichung ihres Debütromans "Greifbar"
(Amrûn Verlag , 2014), ein romantisches Fantasy-Jugendbuch, wurde einer ihrer großen Träume wahr: Leser in eine andere Welt zu entführen. Weitere Infos: www.melaniestoll.de



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.