E-Book, Deutsch, Band 480, 384 Seiten
Reihe: Baccara Collection
Ryan / Major / DeLeon Baccara Collection Band 480
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3064-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 480, 384 Seiten
Reihe: Baccara Collection
ISBN: 978-3-7515-3064-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
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Reese Ryan schreibt Liebesgeschichten, die nicht nur sexy und gefühlvoll sind, sondern in denen sie auch von kleineren Familiendramen erzählt. Reese ist im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten geboren und aufgewachsen, ihre Familie hat aber auch Wurzeln in Tennessee.
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1. KAPITEL
Sebastian Valentine fühlte sich gar nicht gut. Er hatte brutale Kopfschmerzen, seine Brust tat weh, und sein Mund war komplett ausgetrocknet. Als er eine Hand hob, um sich an der Nase zu kratzen, stellte er schockiert fest, dass er einen Zugang zu einem Tropf am Handgelenk hatte.
Er setzte sich abrupt auf.
„Ganz ruhig. Ist alles in Ordnung mit dir.“ Die Stimme seines älteren Bruders Nolan klang anteilnehmend, aber gelassen. Nolan legte Sebastian beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Du bist in der Notaufnahme, aber du wirst bald wieder auf dem Damm sein.“
Sebastian rieb sich mit der freien Hand über die Stirn, blinzelte und versuchte, sich zu erinnern, wie er hierhergekommen war. Dann fiel es ihm ein.
Er hatte an einem Samstagnachmittag allein im Büro gearbeitet – was nichts Ungewöhnliches für ihn war. Doch plötzlich hatte sein Herz zu rasen begonnen. Er hatte starke Schmerzen in der Brust verspürt. Dazu waren Kurzatmigkeit und Schwindelgefühle gekommen. Seine Hände hatten so sehr gezittert, dass er nicht mehr tippen konnte. Als er aufstand, war er so schwach auf den Beinen gewesen, dass er zu Boden gestürzt war. In diesem Moment war zum Glück der Wachmann auf seiner Runde vorbeigekommen, und Sebastian hatte ihn gebeten, einen Krankenwagen zu rufen.
In plötzlicher Panik fasste er sich an die Brust. „Hatte ich einen …?“
„Nein, es war kein Herzinfarkt“, beruhigte Nolan ihn und ließ sich auf einem Stuhl neben Sebastians Bett nieder. „Die Ärztin glaubt, dass du eine schwere Panikattacke hattest. Hast du so etwas schon mal erlebt?“
„Nein … ich glaube nicht.“ Sebastian lehnte sich gegen sein Kissen und dachte angestrengt nach – was seinen Kopf nur noch mehr schmerzen ließ.
„Du hast sicher wahnsinnig viel Stress als neuer CEO von Valentine Textiles.“ Nolan musterte ihn besorgt.
„Das gehört dazu.“ Sebastian zuckte mit den Schultern, als ob es zum normalen Alltag gehörte, auf dem luxuriösen Teppichboden der Chefetage zu liegen und sich zu fühlen, als würde man gleich sterben. „Seit wir die Firma verkauft haben, hat sich einiges geändert.“
Valentine Textiles war seit Generationen in Familienhand gewesen, bis ihr Vater – der vorherige CEO – das Unternehmen vor einem Jahr an einen kalifornischen Mischkonzern verkauft hatte. Sebastian war zum neuen CEO ernannt worden – eine Position, auf die er seit dem College hingearbeitet hatte. Aber das Unternehmen nach den strengen Regeln und unrealistischen Erwartungen des neuen Mutterkonzerns zu leiten, war weitaus stressiger, als er erwartet hatte.
„Ich habe das Gefühl, dieser Job bringt dich um“, sagte Nolan. „Du bist in den letzten zwölf Monaten um fünf Jahre gealtert.“
Sebastian grinste gequält. „Nicht der beste Zeitpunkt, um mir Beleidigungen an den Kopf zu werfen.“
„Ich will dich nicht beleidigen, Bas, ich mache nur eine Feststellung. Du hast dunkle Ringe unter den Augen, dazu ein paar neue und ziemlich tiefe Sorgenfalten. Und deine Haare werden grau – was in unserer Familie etwas zu früh ist mit sechsunddreißig.“
Sebastian fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Glaubst du, ich habe keinen Spiegel?“
„Ich glaube, du ignorierst das alles, weil du zu stolz bist, zuzugeben, dass dieser Job nicht so ist, wie du es dir erhofft hast.“ Nolans dunkle Augen wirkten traurig. „Aber es ist keine Schande, das zuzugeben, Bas. Selbst wenn du nicht auf unserem Weingut mitarbeiten willst – es gibt noch eine Menge anderer Jobs, die dich nicht mit vierzig ins Grab bringen werden.“
Ihr Vater hatte vor einem Jahr ein Weingut gekauft – und es Valentine Vineyards genannt. Abbott Raymond Valentine hatte kurz davor erfahren, dass er als Kind von den Valentines adoptiert worden war, und dass dieses Weingut früher seiner leiblichen Mutter gehört hatte. Entschlossen, seine leiblichen Eltern auf diese Weise zu ehren, hatte Sebastians Vater begonnen, gemeinsam mit seinen Kindern ein Weinimperium aufzubauen. Nolan und ihre beiden Schwestern, Chandra und Naya, waren mit an Bord. Aber Sebastian hatte sich dem Unternehmen nicht angeschlossen.
„Nolan, du weißt, dass das der einzige Job ist, den ich je wollte. Es wäre eine Schande, wenn nicht jemand aus unserer Familie das Unternehmen leiten würde.“
„Na ja, Dad fühlt sich diesbezüglich zu nichts verpflichtet.“
„Ja, und in genau diesem Punkt sind wir uns uneinig.“ Sebastian zuckte mit den Schultern. Dann musste er husten, seine Kehle war schrecklich trocken.
Nolan reichte ihm einen Becher Wasser, und Sebastian trank gierig. Er fühlte sich ausgelaugt und ein bisschen benebelt.
„Wenn es nur eine Panikattacke war, warum dann der Tropf?“ Er hielt fragend seinen Arm hoch.
„Weil Sie stark dehydriert waren, Mr. Valentine.“ Eine zierliche schwarze Frau in einem weißen Laborkittel betrat den Raum. „Es scheint, als hätten Sie sich nicht besonders gut um sich selbst gekümmert.“ Sie reichte ihm die Hand. „Ich bin Dr. Violet Benson, die diensthabende Notärztin.“
„Und Sie sind sicher, dass es kein Herzinfarkt war?“ Sebastian musterte sie skeptisch.
„Ja. Wir haben eine ganze Reihe von Tests durchgeführt.“ Dr. Benson legte ihr Tablet ab und prüfte mit ihren eisigen Fingern seinen Puls. „Ich hoffe, Sie fühlen sich ruhiger?“
„Ja, das tue ich.“ So ruhig hatte er sich seit Wochen nicht mehr gefühlt.
„Gut. Das liegt an dem Benzodiazepin, das wir Ihnen verabreicht haben.“ Sie tippte etwas in ihr Tablet. „Wie lange haben Sie diese Symptome schon? Atemnot, Zittern, Schwindelgefühl, Unruhe, unregelmäßigen Herzschlag?“
Sie las alle Symptome vor, die er zweifellos bei seiner Ankunft heruntergerasselt hatte.
Sebastian runzelte die Stirn und warf Nolan einen kurzen Blick zu. Dessen Gesichtsausdruck war noch besorgter geworden.
Er stieß einen leisen Seufzer aus. „Ich habe die Symptome schon seit einer Weile. Sicherlich seit ein paar Monaten oder so. Aber sie waren noch nie so … intensiv.“
„Die Dehydrierung kann als Auslöser wirken und die Symptome verstärken, bis zu dem Punkt, an dem es sich anfühlt, als würde man sterben“, erklärte Dr. Benson ruhig. „Lassen Sie mich raten … Sie trinken den ganzen Tag über Kaffee, aber nur sehr wenig Wasser?“
„So ähnlich.“ Hätte er diese peinliche Szene wirklich vermeiden können, indem er einfach mehr Wasser getrunken hätte? „Wenn ich verspreche, mehr zu trinken und weniger Koffein zu konsumieren, darf ich dann hier raus?“
„Das sind nicht die einzigen Faktoren, die bei einer Panikattacke eine Rolle spielen“, sagte Dr. Benson. „Stress und Sorgen haben fast immer auch ihren Anteil. Ist Ihr Arbeits- oder Familienleben sehr stressig?“
„Ich bin der CEO eines Unternehmens, das sich in einer Übergangsphase befindet. In den letzten Wochen stand ich zugegebenermaßen unter ziemlichem Druck.“ Sebastian spürte förmlich, wie sein Blutdruck bei diesen Worten anstieg.
„Sind Sie glücklich in Ihrem Job, Mr. Valentine?“ Dr. Benson machte sich weiter Notizen auf ihrem Tablet.
„Ich kann nicht klagen.“ Sebastians Kiefer presste sich automatisch zusammen, aber er versuchte, es zu ignorieren.
„Ich habe hier schon Patienten gehabt, die jünger und gesünder waren als Sie und die trotzdem Schlaganfälle und Herzinfarkte erlitten haben – aufgrund von berufsbedingtem Stress. Ich würde es vorziehen, wenn Ihnen das nicht passieren würde.“ Dr. Benson rollte sich einen Hocker heran und setzte sich neben ihn. Ihre Stimme war warm, aber fest. „Unsere Arbeit macht oft einen großen Teil unserer Identität aus. Aber kein Job ist Ihre Gesundheit und möglicherweise Ihr Leben wert, Mr. Valentine. Wenn Sie nicht ernsthaft etwas ändern, werden Sie sich bald wieder in diesem Bett befinden. Allerdings werden wir dann über ganz andere Probleme sprechen. Ich denke, Sie wissen, was ich meine.“
Sebastian nickte still, und die Ärztin zählte eine Reihe von empfohlenen Änderungen in seiner Lebensweise auf – angefangen mit einer Auszeit von seinem stressigen Job.
„Dr. Benson hat ganz klar gesagt, dass du deinen Lebensstil ändern musst“, sagte Nolan, als er Sebastian nach Hause fuhr. „Also, was wirst du tun?“
„Schluss mit den Energydrinks, weniger Kaffee und mehr Wasser trinken, nehme ich an.“
„Und was ist mit der Arbeit?“, fragte Nolan.
„Was soll damit sein? Ich finde schon einen Weg.“
„Aber du hast gehört, was die Ärztin gesagt hat, Bas! Kannst du dir vorstellen, wie schrecklich es war, als ich vorhin diesen Anruf bekommen habe? Ich dachte, du hättest einen Herzinfarkt gehabt!“ Der sonst so ausgeglichene Nolan klang verletzt und wütend.
„Du hast es hoffentlich weder Papa noch den Mädchen erzählt?“ Sebastian hatte seinem Bruder das Versprechen abgenommen, seinen Zusammenbruch geheim zu halten, bis sie mehr wussten. Nolan nickte.
„Perfekt“, sagte Sebastian. „Kein Grund, sie zu beunruhigen. Mir geht es gut.“
„Dir geht es nicht gut, Bas. Und wenn du dich von diesem Job umbringen lässt, dann schwöre ich dir eins: Ich werde dich ins Leben zurückrütteln, und wenn es nur ist, um dir...