Rutter | Ruby's Big Summer | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 272 Seiten

Rutter Ruby's Big Summer

Empowernde Geschichte mit viel Humor über Body Positivity und die erste Liebe
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-646-94078-7
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Empowernde Geschichte mit viel Humor über Body Positivity und die erste Liebe

E-Book, Deutsch, 272 Seiten

ISBN: 978-3-646-94078-7
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



NIEDRIGER EINFÜHRUNGSPREIS NUR FÜR KURZE ZEIT! »Das war kein Witz«, sage ich mit todernster Miene. »Ich mach's.« Die Prüfungen sind vorbei und es ist endlich Zeit für die Ferien. Ruby freut sich schon darauf, den ganzen Sommer über im Park mit ihren Freundinnen April, Jessica und Salma Rollschuh zu fahren. Doch als ihr Bruder Jake ständig abfällige Kommentare über ihren dicken Körper von sich gibt, hat Ruby irgendwann genug. Sie beschließt, sich für den traditionellen 5-Kilometer-Lauf ihrer Schule anzumelden - und zu gewinnen! Sie möchte Jake beweisen, dass sie genauso gut Sport treiben kann wie er. Und ihrer kleinen Schwester ein gutes Vorbild sein. Das Problem ist nur: Ruby war noch nie Laufen und ihr erster Versuch endet damit, dass sie ihrem süßen Nachbarn Ollie vor die Füße kotzt. Ihn scheint das nicht weiter zu stören, im Gegenteil: Er bietet ihr an, sie bei ihrem Training zu unterstützen. Von Mal zu Mal wächst ihre Anziehung zu ihm, und nie hätte sie damit gerechnet, dass er vielleicht dasselbe für sie empfindet. Wie soll sie es inmitten all dieses Gefühlschaos' nur schaffen, sich in sechs Wochen für den Lauf vorzubereiten? Ein Buch über Freundschaft, Mut und die erste Liebe - ein sommerlicher Feelgood-Roman für Leser*innen ab 12 Jahren.

Bethany Rutter ist eine britische Autorin und Podcasterin. Sie schreibt Bücher über Frauen, Körper und Kleidung.
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  Kapitel 2  


Als wir den kleinen Parkplatz vor dem Eingang zum Park erreichen, schnappen wir entzückt nach Luft. Der Eiswagen ist da.

»Wieso heißt das Eis mit dem Schokoriegel drin ›99‹? Es kostet doch mehr als neunundneunzig Pence«, flüstert April mir in der Schlange zu.

»Vielleicht bezieht sich die 99 nicht auf den Preis, sondern auf irgendeine geheimnisvolle überirdische Macht, dank derer es so lecker schmeckt.«

»Gut möglich. Definitiv möglich.«

Nachdem ich mit dem Handy den vollkommen übertriebenen Preis für zwei Eistüten bezahlt habe, lassen wir den Park endgültig hinter uns und schlagen unseren Heimweg ein. Es ist so warm, dass mein Eis mir schon auf die Hand tropft, ehe wir die Hauptstraße überquert haben, die uns vom nächsten Park trennt.

»Ich glaube, ohne das Eis wäre ich gestorben«, meint April und beißt krachend die Spitze ihrer Waffel ab. »Für dieses Wetter bin ich nicht gemacht.«

»Jaaa, ich gebe zu, ich war ziemlich geschockt, dass du heute überhaupt mitgekommen bist«, sage ich. »Erstens die Sonne und zweitens …«

Ich lasse den Satz in der Luft hängen. Sie reagiert nicht. Ich stoße sie mit der Hüfte an.

»Du darfst darüber reden, weißt du? Ich bin immerhin deine beste Freundin. Wenn du mit mir nicht darüber reden kannst, mit wem dann?«

»Ich will mit gar niemandem darüber reden! Es ist einfach beschissen. Was soll man dazu sonst noch sagen?«

»Na schön«, seufze ich. »Aber ich bin da, falls du irgendwann doch reden willst über Du-weißt-schon-wen

»Ja, ja, ist notiert«, erwidert April und wischt das Thema mit einer abfälligen Geste beiseite. »Hey, hast du Lust, in den Park zu gehen? Es ist noch früh.«

Mag sein, dass wir gerade aus einem Park kommen, aber wenn wir von dem Park reden, dann meinen wir den Mayow Park. »Klar, wieso nicht? Ich habe heute nichts mehr vor, und je länger ich unterwegs bin, desto weniger Zeit muss ich mit Jake unter einem Dach verbringen.«

April erschaudert. Wir schlendern weiter unter der heißen Nachmittagssonne dahin. Irgendwann wird es April doch zu viel und sie zieht ihren kleinen schwarzen Schirm aus dem Rucksack und legt ihn sich über die Schulter. Der minimal auffällige Anblick eines Mädchens ganz in Schwarz mit einem schwarzen Parasol erregt die Aufmerksamkeit eines anderen Mädchens auf der gegenüberliegenden Straßenseite, das mit einem Dackel an der Leine in entgegengesetzter Richtung unterwegs ist. April bekommt davon gar nichts mit, so selig ist sie in ihrer schattigen kleinen Goth-Oase, aber mir geht auf, dass es Liv ist. Auch bekannt als: das andere dicke Mädchen. Wir nicken einander einvernehmlich zu.

Unsere Schule ist ziemlich riesig, sodass ich bei Weitem nicht alle dort kenne, und nächstes Jahr kommen noch mehr Fremde dazu, wenn ein Haufen neuer Leute für die Oberstufe zu uns stößt. Aber Liv ist schon so lange da wie wir, und ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich absolut nichts über sie weiß – abgesehen davon, dass sie eben, tja, das andere dicke Mädchen ist. Und anscheinend einen Dackel hat.

Ich weiß, das Wort dick macht viele Menschen ganz unangenehm kribbelig, aber ich habe kein großes Problem damit. Wenn sie gerade also denkt: Ach, da ist ja Ruby, das andere dicke Mädchen – dann ist das total okay für mich. Es trifft ja zu. Was ich bei dem Wort empfinde, lässt sich in einem Schulterzucken zusammenfassen. Allerdings: Ihr hier draußen zu begegnen, bringt mich auf einen Gedanken … Vielleicht wäre es cool, eine dicke Freundin zu haben. Eine Verbündete. Andererseits stresst sie sich vielleicht total deswegen und hasst ihren Körper und würde gar nicht mit mir befreundet sein wollen. Wer weiß?!

Endlich sind wir im Mayow Park angelangt. Unter einem Baum in der Nähe des Spielplatzes lassen wir uns ins Gras fallen. April stellt den Schirm so auf den Boden, dass er Schatten auf ihr Gesicht wirft. Wir chillen einfach schweigend auf dem Rasen. Ich kenne April schon lange genug, um zu spüren, wann sie nicht in Plauderlaune ist. Dass es mit Juliet in die Brüche gegangen ist, macht ihr eindeutig noch zu schaffen.

Wir sind umgeben von den Geräuschen des Sommers: Ein paar Erwachsene spielen Schlagball auf der großen Rasenfläche in der Mitte, und das satte Ffflomp, immer wenn ein Schläger den Ball trifft, klingt merkwürdig befriedigend. Kinder kichern beim Rutschen oder während sie auf den Schaukeln angestoßen werden. Verbissen dreinschauende Typen quälen sich an den Outdoor-Fitnessgeräten. Hin und wieder trabt ein Hund herüber und schnüffelt hochinteressiert in unserer kleinen Ecke des Parks herum.

»Ruby?« Eine Stimme durchschneidet die stickige Sommerluft. April gehört sie nicht – April klingt nie so gut gelaunt und eifrig. Ich öffne unter meiner Sonnenbrille mit den herzförmigen Gläsern blinzelnd die Augen und setze mich auf.

»Hi?«, sage ich langsam, argwöhnisch, und mustere das Mädchen, das mir auf den ersten Blick vollkommen fremd ist. Dann aber fällt mir ein, dass sie in der Schule ein paar Jahrgänge über mir war. Hübsch, blond, in extrem kurzen Shorts – so kurz, genau genommen, dass die Taschen deutlich unter dem Saum hervorschauen.

»Oh, du bist es tatsächlich!«, ruft sie begeistert. »Ich bin Megan Harper. Ich weiß nicht, ob du dich an mich erinnerst – aus der Schule? Jedenfalls, ich wollte nur sagen … Richte deinem Bruder aus, dass ich … Richte ihm liebe Grüße aus.« Mit einem Mal wirkt sie verlegen, ihre Wangen röten sich.

»Ich richte Jake auf jeden Fall liebe Grüße von Megan Harper aus«, versichere ich ihr und lächele mein zuckersüßestes Lächeln. »Vielleicht schreibt er dir oder so, wenn ich seinem Gedächtnis auf die Sprünge helfe.«

Ihr Strahlen kehrt zurück. »Oh – ja, vielleicht!«

Einen Moment lang starren wir einander stumm an. April liegt immer noch neben mir, unter ihrem schwarzen Parasol. Völlig reglos. Nicht einmal eins ihrer Augenlider zuckt.

»Tja«, sage ich.

»Dann lasse ich euch wieder allein …«, meint Megan.

»Jaaa …«

Sie wendet sich zum Gehen, fährt aber in der nächsten Sekunde noch einmal herum. »Vergiss es nicht!«

Ich knalle die Zähne zu einem gezwungenen Grinsen aufeinander. »Ganz bestimmt nicht!«, beteuere ich mit so unverkennbar aufgesetzter Fröhlichkeit, dass sie mit Sicherheit denken muss, ich mache mich über sie lustig. Was der Fall ist. Dürfte ich nur einen einzigen Tag erleben, an dem niemand sich bei meinem schrecklichen Bruder anbiedert, wäre ich eine glückliche Ruby Morgan.

Aber dann ist diese aufdringliche Megan endlich verschwunden und April und ich sind wieder allein. So, wie wir es am liebsten mögen.

»Alter Falter«, gluckst April und löst sich aus ihrer Starre.

»Was du nicht sagst«, seufze ich und lasse mich rücklings ins Gras fallen, wobei ich versuche, genau in dem Umriss zu landen, den ich vorher platt gedrückt habe.

»Passiert so was oft?«

»Von oft würde ich nicht direkt sprechen, aber sie ist definitiv nicht das erste Mädchen aus seinem Jahrgang, das mich überschwänglich begrüßt hat, nur um mich dann mit einer Nachricht für den werten Herrn zu betrauen.«

»Heteros sind echt strange«, meint April und schüttelt langsam den Kopf.

Ich zucke mit den Schultern. »Ein paar von uns sind in Ordnung.«

»Du bist ganz okay, schätze ich.« Sie zieht sich wieder unter ihren schwarzen Spitzenschirm zurück. April mag in ihrer Gothic-Phase sein, aber so radikal, wie sie die Sonne meidet, könnte man sie auch für einen waschechten Vampir halten. »Und, richtest du Jake aus, dass Megan Harper ihn lieb grüßen lässt?«

»Ja. Mir tun die Mädels leid, die auf ihn stehen – weil er so ein Arschloch ist. Was mich in eine Zwickmühle bringt, denn entweder sage ich ihm nichts und breche so mein Versprechen gegenüber dem jeweiligen armen Mädchen – oder ich richte den Gruß aus und bringe besagtes Mädchen damit in Gefahr, sich in irgendeinen Mist mit ihm zu verstricken.«

»Teuflisches Dilemma«, urteilt April ausdruckslos. »Benimmt er sich Sasha gegenüber immer noch so arschig?«

»Jep.« Ich seufze erneut. »Ich meine, mir gegenüber benimmt er sich auch arschig, aber ich finde es schlimmer, wenn er zu ihr so ist. Sie ist zehn! Also quasi noch ein Baby! Er soll sie einfach in Ruhe lassen! Sie ist eine perfekte kleine Prinzessin!«

»Was hat er zuletzt verbrochen?«

»Oh Gott, neulich hat meine Mum Sasha gefragt, ob sie sich in den Ferien morgens selbst ihr Frühstück machen will – die klassische Masche, um Sasha das Gefühl zu geben, dass sie schon ein großes Mädchen ist, und gleichzeitig Mum die Arbeit zu ersparen, wo sie doch ohnehin schon jede Menge um die Ohren hat. Und heute Morgen bin ich nach unten gekommen und Jake stand da zusammen mit Sasha an der Küchenwaage, auf der Waage Sashas Cornflakes-Schüssel, und er hat Flakes einzeln herausgenommen, bis exakt die Menge drin war, die auf der Packung als Portionsgröße angegeben ist!«

April erschaudert. »Das ist echt übel. Und was treibt das Scheusal heute so?«

Da muss ich nicht einmal nachdenken. »Wahrscheinlich stemmt er in seinem Zimmer Gewichte oder schmiert jedem, der ihm begegnet, ungefragt aufs Brot, dass er nach Oxford geht.«

»Typisch Jake. Kannst du dir auch nur vorstellen, an einem Tag wie heute freiwillig...



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