E-Book, Deutsch, Band 141, 384 Seiten
Reihe: Julia Ärzte zum Verlieben
Ruttan / Webber / Wicks Julia Ärzte zum Verlieben Band 141
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1558-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 141, 384 Seiten
Reihe: Julia Ärzte zum Verlieben
ISBN: 978-3-7337-1558-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
WIR SIND SCHWANGER, DR. GARY! Von AMY RUTTAN
'Ich erkläre euch zu Mann und Frau.' Die champagnerselige Hochzeit mit dem Neurochirurgen Dr. Ryan Gary in Las Vegas ist das Verrückteste, was Emily jemals getan hat! Am nächsten Morgen trennen sie sich wieder. Doch ihre leidenschaftliche Hochzeitsnacht hat süße Folgen ...
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Erschrocken schaut Schwester Lauren den verboten attraktiven Mann an. Sie ahnt: Scheich Malik Madani ist nach Australien gekommen, um ihr ihren kleinen Adoptivsohn zu nehmen. Doch noch schockierter ist sie, als der feurige Scheich ihr einen ungeheuerlichen Vorschlag macht!
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Amy Ruttan ist am Stadtrand von Toronto in Kanada aufgewachsen. Sich in einen Jungen vom Land zu verlieben, war für sie aber Grund genug, der großen Stadt den Rücken zu kehren. Sie heiratete ihn und gemeinsam gründeten die beiden eine Familie, inzwischen haben sie drei wundervolle Kinder. Trotzdem hat Amy es nach der Geburt ihres zweiten Kindes geschafft, sich Zeit zu nehmen, um sich ihren langjährigen Traum zu erfüllen: Sie schrieb ihren ersten Liebesroman! Davon hatte sie geträumt, seit sie zum ersten Mal ein solches Buch von ihrer Oma geschenkt bekommen hatte und von der romantischen Geschichte und dem gutaussehenden Helden verzaubert worden war. Heute vermag sie es selbst, ihre Leser mit magischen Worten zu verzaubern - und das, obwohl ihre Kinder die Autorin auch oft als persönliche Taxifahrerin und Köchin beanspruchen.
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1. KAPITEL
Seattle, sechs Monate später
„Wow.“ Noch einmal betrachtete Emily das Ultraschallbild, das ihre Kollegin Dr. Ruchi ihr aus dem Krankenhaus in einer kleinen Stadt zwischen Portland und Seattle geschickt hatte.
„Ja, die siamesischen Zwillinge haben zwei getrennte Wirbelsäulen, aber zahlreiche gemeinsame Nerven an der Basis. Außerdem teilen sie sich eine Leber, einen Teil des Dickdarms, und sie haben zu zweit drei Nieren.“
„Aber zum Glück gibt es jeweils vier voll ausgebildete Gliedmaßen und getrennte Genitalien.“
Die Teilung einer Leber sowie die Trennung an sich waren einfacher, wenn jeder der Zwillinge eine Chance hatte, allein zu überleben. Glücklicherweise teilten sich diese Zwillinge weder das Herz noch das Gehirn. Die gemeinsamen Organe konnten vermutlich problemlos getrennt werden. Es sah Erfolg versprechend aus. Riskant, aber durchaus möglich.
Es ging darum, ob alle Gliedmaßen voll funktionsfähig waren und ob die siamesischen Zwillinge ihre Geburt überleben würden. Das Überleben war der schwierigste Teil.
„Ja, das ist auf jeden Fall ein Pluspunkt“, bestätigte Dr. Ruchi.
„Und die Eltern sind damit einverstanden, dass die Mutter nach Seattle verlegt wird und ich die Operation durchführe?“ Emily vergrößerte die neueste Aufnahme der Babys in der Gebärmutter.
„Ja, die Mutter weiß, dass ihre Zwillinge zusammengewachsen sind. Wir haben sie detailliert über das Risiko einer Trennung nach der Entbindung informiert, aber sie hat sich für die Geburt entschieden.“
Emily, die einen kleinen Tritt spürte, blickte auf ihren Bauch hinunter. Im sechsten Monat konnte sie ihre Schwangerschaft inzwischen nicht mehr verheimlichen. Was für eine schwere Entscheidung für eine Mutter. Emily war froh, dass ihr so etwas erspart blieb. Mit ihrem Baby war bisher alles in Ordnung.
„Wann willst du sie entbinden?“, fragte sie ihre Kollegin.
„Ich gar nicht“, antwortete Ana Ruchi. „Ich möchte die Eltern lieber nach Seattle hochschicken und sie deiner Obhut anvertrauen. Ich hoffe, dass die Mutter Bettruhe einhält und ihr in ein paar Wochen den Kaiserschnitt durchführt, wenn die Babys weiterentwickelt sind. Es ist wichtig, dass die Geburt der Zwillinge bei euch stattfindet, damit sie sofort von deinem Fachwissen profitieren können. Du bist eine der besten Kinderchirurginnen im ganzen Land und hast schon mehrere Trennungen erfolgreich durchgeführt.“
„Ja, gerne. Natürlich. Allerdings macht mir das Bündel an Nerven Sorge, welches die Zwillinge sich miteinander teilen. Das beunruhigt mich. Die Leber, die Nieren und sogar den Dickdarm kann ich trennen. Aber für die Nerven brauche ich einen Weltklasse-Neurochirurgen, der mit einer solchen Arbeit vertraut ist und mir bei diesem Teil der Operation assistiert.“
„Ich habe einen Neurochirurgen für dich.“
Emily wusste sofort, wen ihre Kollegin meinte, und es verursachte ihr ein flaues Gefühl in der Magengrube. „Wie bitte?“
„Dr. Ryan Gary. Er hat sich bereit erklärt, von San Diego nach Seattle zu fliegen, um bei dem Fall mitzuhelfen. Das ist meine Patientin. Ich habe ihr erstes Kind entbunden, und ich möchte, dass du die Trennung zusammen mit Dr. Gary durchführst.“
Dr. Ruchi hatte recht. Ryan war der Beste. Er hatte bereits mehrere Trennungen durchgeführt. Emily wusste nur nicht, ob es nicht doch unangenehm sein würde, mit einem Mann zusammenzuarbeiten, dem sie gerade die Scheidungspapiere zugeschickt hatte.
Ihre Beziehung mit Robert war schlecht ausgegangen. So schlecht, dass Emily danach völlig niedergeschmettert gewesen war. Daher hatte sie sich davor gehütet, mit einem anderen Chirurgen auch nur irgendeine persönliche Beziehung einzugehen.
Nein, sie war sogar fest entschlossen gewesen, es nie wieder zu versuchen. Bis sie Dr. Gary begegnet war. Trotzdem war ihr One-Night-Stand ein großer Fehler gewesen. Eine wundervolle Nacht, aber mit Folgen. Jetzt war sie schwanger und allein. Sie bereute es.
Nein, tust du nicht.
Doch, diese Nacht war der größte Fehler ihres Lebens gewesen.
Als Emily versuchte, mit Ryan Kontakt aufzunehmen, um ihm von dem Baby zu erzählen, hatte sie festgestellt, dass er zu einem medizinischen Hilfseinsatz in irgendwelchen Krisengebieten unterwegs war. Er hatte nie reagiert. Nicht einmal, als sie ihm die Scheidungspapiere zukommen ließ.
Aber das war schon okay. Sie wollte die Scheidung so oder so durchziehen.
Natürlich hatte Emily nicht geplant, jetzt eine Familie zu gründen oder ein Kind allein großzuziehen. Aber darauf zu warten, ob Ryan irgendeine Reaktion zeigte, würde sie ganz sicher nicht davon abhalten, genau das zu tun.
„Emily, ist alles in Ordnung mit dir?“, erkundigte sich Dr. Ruchi.
„Was? Ja, entschuldige. Du sagtest, Dr. Gary?“
„Ja, ist das ein Problem?“
Sie hörte die Besorgnis in der Stimme ihrer Freundin. Emily hatte Jahre dafür gebraucht, um solche Gefühle bei anderen überhaupt zu bemerken. Nicht immer bekam sie diese mit. Aber seit Robert sie vor fünf Jahren verlassen hatte, und jetzt, da sie kurz davor war, alleinerziehende Mutter zu werden, konnte sie erkennen, wenn jemand ihretwegen besorgt war. Sie merkte es an der Art, wie andere mit ihr sprachen. So, als hätten sie Mitleid mit ihr.
„Nein“, erwiderte sie. „Aber ich muss das wahrscheinlich erst mit dem Chefarzt der Chirurgie abklären. Ich meine, wir haben ja auch ausgezeichnete Neurochirurgen hier am SMFPC.“
Lügnerin.
Ja, sie hatte ein Problem damit, dass Ryan kommen sollte. Da er auf ihre E-Mails bezüglich ihrer Schwangerschaft nicht geantwortet hatte, ging sie davon aus, dass er nichts damit zu tun haben wollte. Auch wenn sie mal wieder von einem Mann verletzt worden war, konnte sie dieses Baby durchaus alleine großziehen. Sie brauchte keine Hilfe. Und obwohl sie Ryan nicht wieder in ihrem Leben haben wollte, wäre es das Beste für die Patientin, wenn er die Operation übernahm. Er war ein hervorragender Neurochirurg.
„Mit deinem Chef habe ich schon alles geklärt“, sagte Dr. Ruchi. „Ich wollte sichergehen, dass du den Fall übernimmst und er ihn nicht an einen anderen Kinderchirurgen abgibt!“
Emily lachte. „Ana, du weißt genau, dass ich die leitende Ärztin der Kinderchirurgie bin.“
Ana seufzte, lachte dann aber auch. „Na gut, ich wollte außerdem sicherstellen, dass er Dr. Gary gestattet, bei euch zu arbeiten.“
„Ich nehme an, das ist in Ordnung?“
„Ja. Danke für deine Hilfe, Emily. Ich vertraue niemand anderem so wie dir. Du und Ryan, ihr habt beide schon erfolgreiche Trennungen siamesischer Zwillinge durchgeführt. Ich weiß, dass du das kannst.“
„Ja, das weiß ich auch“, erklärte Emily. Allerdings wusste sie nicht, ob sie imstande war, es mit Ryan gemeinsam zu tun. Doch das behielt sie für sich.
Ein Teil von ihr wäre ihm am liebsten an die Gurgel gegangen, weil er sich nie bei ihr gemeldet hatte. Sie bezweifelte, dass dies für ein gutes Arbeitsklima förderlich war.
Ignorier es einfach. Ihr seid beide Chirurgen und könnt euch professionell verhalten.
Rasch schüttelte sie den Gedanken ab. Dass sie ihn bewunderte, seine Selbstsicherheit, seinen Charme und sein umwerfend gutes Aussehen attraktiv fand, hatte sie schließlich erst in diese Lage gebracht.
Bei ihm war Emily nicht unbeholfen oder ängstlich gewesen. Es war, als hätte seine Selbstsicherheit auf sie abgefärbt. In seiner Nähe hatte sie sich begehrenswert gefühlt.
„Wann soll die Patientin eintreffen?“, fragte sie.
„Ich habe dir alle Unterlagen gemailt“, antwortete Ana. „Ich möchte sie morgen früh mit dem Rettungsflugzeug schicken. Aber Dr. Gary wird früher da sein. Er ist gestern Abend in Portland gelandet, und ich habe den Fall mit ihm besprochen. Er kommt mit dem Hubschrauber, weil er einen anderen pädiatrischen Patienten begleitet, der heute Morgen eingeliefert wurde. Zum Glück war Dr. Gary gerade hier.“
Emily warf einen Blick auf ihren Pager. Das war der zweite Patient, auf den sie wartete. Na toll, dann würde sie also auch hierbei mit Ryan zusammenarbeiten.
„Gut. Danke, Ana. Ich werde mich um deine Patientin kümmern. Sag mir Bescheid, wann der Transport mit ihr hier ankommen soll. Dann nehme ich sie gleich in Empfang.“
„Mach ich. Danke, Emily.“
Sobald Emily aufgelegt hatte, stützte sie seufzend den Kopf in die Hände.
Oh nein.
Nach dem Debakel mit Robert, der weder mit ihrer Promotion umgehen konnte noch damit, dass sie eine Stelle als Oberärztin der Pädiatrie erhielt, hatte Emily sich geschworen, sich nie wieder auf einen Kollegen einzulassen. Auf einen solchen Berufsneid konnte sie in ihrem Privatleben wirklich verzichten.
Fünf Jahre lang war es ihr gelungen, sich von allen Dates fernzuhalten, weil sie Männern grundsätzlich nicht traute. Bis zu diesem Kongress in Las Vegas, wo Ryan sie im Sturm erobert hatte. Sie war schwach und dumm gewesen und er so unglaublich charmant.
Als er dann so gar nicht auf ihre Nachrichten über das Baby reagierte, hatte sie sich Vorwürfe gemacht, wieder mal hereingefallen zu sein.
Es hatte Emily tief verletzt, dass sie auf eine solche Weise benutzt worden war, aber sie hatte beschlossen, nach vorne zu schauen. Sie wollte nicht in Selbstmitleid versinken. Sie hatte ihre Arbeit und das Baby. Für ihr Kind wollte sie ein gutes Vorbild sein, selbst wenn es ihr große Ängste...