Marie Rosenkranz‘ Monografie ist in das expandierende Feld sozial- und kulturwissenschaftlicher Analysen der Kunst einzuordnen, die u¨ber eine immanent kunstwissenschaftliche Untersuchung von ku¨nstlerischen Werken hinausgehen.Das Kunstfeld ist in der Spätmoderne durch Phänomene geprägt, welche die Grenzen zwischen der Kunst und anderen gesellschaftlichen Zusammenhängen porös werden lassen. Häufig ist argumentiert worden, dass Versatzstu¨cken aus dem Kunstfeld – etwa der kreativen Arbeit – eine Modellfunktion fu¨r die Gesellschaft zukomme.Marie Rosenkranz setzt hier auf originelle Weise anders an: Sie interessiert sich in ihrer kultursoziologisch ausgerichteten Monografie für das Phänomen des ‚Aktivismus‘ als soziale Praxis im Kunstfeld und damit fu¨r die Frage des zeitgenössischen Verhältnisses von Kunst und Politik. Rosenkranz argumentiert, dass dieser Aktivismus nicht zuletzt als Reaktion auf die Kulturalisierung der Politik zu verstehen ist: Indem die Politik zunehmend um kulturelle Fragen, z.B. von Identität, kreist, kann die Kunst auch in diesem Medium antworten. Doch was tun Künstler*innen, wenn sie aktivistisch tätig sind? Es ist diese Frage, die Rosenkranz im Kontext eines politischen Fallbeispiels verfolgt: dem Brexit-Referendum.
Rosenkranz
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Einführung.- Vokabular.- Theoretisch-methodologischer Zugang: Postautonome aktivistische Kunstpraktiken.- Historische Vorläufer: Das „Phantom-Archiv“ aktivistischer Kunst.- Aktivistische Kunstpraktiken im Kontext des Brexits.- Schlussbemerkungen.
Marie Rosenkranz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin und Sprecherin des Arbeitskreises Soziologie der Künste in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.