ROSENDAHL / HUTH / GEYER | Entlang des Rheins von Basel bis Mannheim | Buch | 978-3-89937-240-3 | sack.de

Buch, Deutsch, 160 Seiten, Format (B × H): 172 mm x 240 mm, Gewicht: 470 g

Reihe: Wanderungen in die Erdgeschichte

ROSENDAHL / HUTH / GEYER

Entlang des Rheins von Basel bis Mannheim

Buch, Deutsch, 160 Seiten, Format (B × H): 172 mm x 240 mm, Gewicht: 470 g

Reihe: Wanderungen in die Erdgeschichte

ISBN: 978-3-89937-240-3
Verlag: Pfeil, Dr. Friedrich


Der vorliegende Band 38 der Reihe »Wanderungen in die Erdgeschichte« möchte Sie einladen, bedeutende erdgeschichtliche Stätten entlang des Rheins zu entdecken und Ihnen den Weg zu diesen interessanten geotouristischen Zielen weisen.
Mit der Vorstellung ausgewählter geowissenschaftlicher Besonderheiten rechts des Rheins von Basel bis Mannheim bietet dieses Buch der interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeit, das anschaulich aufbereitete Geowissen mit praktischer Erfahrung zu vertiefen. Dieses Wissen und die Erkenntnis, wie wertvoll ein geologischer Aufschluss oder eine Geotop-Landschaft ist, sollen auch dazu beitragen, ein derartiges Dokument der Erdgeschichte zu erhalten, zu schützen und damit eine intakte Umwelt bewahren. Der Geotopschutz ist der abiotische Teil des Naturschutzes und somit gewissermaßen der Denkmalschutz des Planeten Erde. Ziel des Buches ist es auch, mit dieser Vermittlung geowissenschaftlicher Themen einen besonderen Tourismus, den Geotourismus, anzuregen und damit zugleich eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Oberrheinregion zu fördern.
Diese drei Ziele, nämlich erstens die Bewahrung einer intakten Umwelt durch einen zunehmenden Geotopschutz, zweitens eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Region mittels Geotourismus und drittens die Vermittlung geowissenschaftlicher Themen für eine Verbesserung des allgemeinen geowissenschaftlichen Kenntnisstands in der Bevölkerung lassen sich zusammenfassen in »Schützen und Nützen durch Wissen!«
In diesem Band musste aus Zeit- und Ressourcengründen die Auswahl auf rechtsrheinische Geopunkte begrenzt werden. Natürlich geschah dies auch in der Hoffnung, dass diese rechtsrheinische Betrachtungslinie in einem vergleichbaren Folgeband zukünftig auch um linksrheinische Geopunkte im Elsass und in Rheinland-Pfalz ergänzt wird.
Der vorliegende Band wird durch zwei längere Übersichtsbeiträge eingeleitet. Der erste fasst unter dem Titel »Vom Hochgebirge zur Tiefenstruktur – der Oberrheingraben zwischen Basel und Mannheim« den geologischen Rahmen zusammen. Der zweite richtet unter dem Titel »Der Oberrhein – Lebens- und Verkehrsader im Lauf der Zeiten« den Blick auf die Kulturgeschichte des Stroms.
Den Hauptteil des Buches bilden die Porträts von insgesamt 50 erdgeschichtlich interessanten und sehenswerten Orten. Bei der Auswahl und Zusammenstellung der 50 Geopunkte wurde sowohl auf eine gleichmäßige Verteilung entlang der Betrachtungslinie »Basel-Mannheim« als auch auf eine abwechslungsreiche Themenmischung mit Besuchsmöglichkeiten für alle Wetterlagen geachtet.
Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erkenntnisse auf Ihren Wanderungen und Entdeckungen in die Erdgeschichte entlang des Rheins.
Abschließend gilt allen Beteiligten und Unterstützern, vor allem den Autorinnen und Autoren, aber auch den Bildautoren und Grafikern unser großer Dank. Ohne die intensive Mit- und Zuarbeit des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg im Regierungspräsidium Freiburg mit der Aufbereitung und Bereitstellung seines Geodaten-Bestandes wäre es nicht möglich gewesen, dieses im Oktober 2018 begonnene Projekt in der kurzen Zeit für den Druck vorzubereiten.
Herzlich danken wir auch dem Pfeil-Verlag, namentlich Dr. HUBERT HILPERT und Dr. FRIEDRICH PFEIL, der die gekonnte und ansprechende Umsetzung unserer Buch-Idee in einer äußerst renommierten Reihe ermöglichte.
Die Herausgeber
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Weitere Infos & Material


Vorwort der Herausgeber 5
Geleitwort von Prof. Dr. JÖRG-DETLEF ECKHARDT (LGRB) 7-8
EDGAR NITSCH Vom Hochgebirge zur Tiefenstruktur – der Oberrheingraben zwischen Basel und Mannheim 9-30
HIRAM KÜMPER Der Oberrhein – Lebens- und Verkehrsader im Lauf der Zeiten 31-42
In 50 Punkten durch die oberrheinische Erdgeschichte 43-44
MATTHIAS GEYER und WILFRIED ROSENDAHL 1 Basel-Bruderholz: Rundumsicht mit Dinosaurierbegegnung – der Wasserturm in Basel-Bruderholz 45-46
WILFRIED ROSENDAHL 2 Basel, Altstadt: Auf den Spuren einer Katastrophe – das Basler Erdbeben von 1356 47-48
THOMAS HUTH 3 Grenzach-Wyhlen: Aussichtskanzel und Eiszeitfenster – Landschaftsblicke im Dreiländereck bei Grenzach-Wyhlen 49-50
MATTHIAS GEYER 4 Istein: Jurafelsen mit besonderen Flussgeschichten – Klotz und Schwellen bei Istein 51-53
MAREN SIEGMANN 5 Kleinkems: Dem Stahl der Steinzeit auf der Spur – das Silex-Bergwerk bei Kleinkems 54-56
WILFRIED ROSENDAHL 6 Bad Bellingen: Für Körper und Geist – Thermalwasser und Bäderkultur in Bad Bellingen 57-58
WOLFGANG WERNER 7 Buggingen: Kalibergbau am südlichen Oberrhein – das Kalimuseum in Buggingen 59-61
BALDUR JUNKER 8 Müllheim: Das Markgräfler Museum Müllheim – vom Weinmuseum zum Regionalmuseum 62-63
JOST GROSSPIETSCH und THOMAS HUTH 9 Sulzburg: Bergbaugeschichte seit der Jungsteinzeit und Arbeitswelt des Bergmanns – das Landesbergbaumuseum Baden-Württemberg in Sulzburg 64-76
BALDUR JUNKER 10 Schlatt: Ein Phänomen und Heiligtum seit der Steinzeit – die Schlatter Quelle 66-67
MATTHIAS GEYER 11 Pfaffenweiler: Das Meer lässt grüßen – der Kalksandstein von Pfaffenweiler 68-69
WOLFGANG WERNER 12 St. Ulrich: Ein Zeugnis der wirtschaftlichen Bedeutung des mittelalterlichen Silberbergbaus – der Birkenberg bei Bollschweil-St. Ulrich 70-71
MATTHIAS GEYER 13 Freiburg: Im Reich der Steine – Geologischer Garten mit Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg 72-73
THOMAS HUTH und REINHOLD TREIBER 14 Ihringen: Der Einstieg in den Vulkan – das Naturzentrum Kaiserstuhl in Ihringen 74-75
MATTHIAS GEYER 15 Ihringen: Kakteen, Wein und Stein – der Winklerberg bei Ihringen 76-77
WOLFGANG WERNER 16 Breisach: Ungewöhnliche Natursteine an einem herausragenden Baudenkmal – das Breisacher Münster St. Stephan 78-82
THOMAS HUTH 17 Bickensohl: Tiefe Schlucht in weichem Gestein – die Eichgasse bei Bickensohl 83-84
MATTHIAS GEYER 18 Oberbergen: Die Mondhalde – ein natürliches 360°-Panorama im Kaiserstuhl 85-86
JENS WITTENBRINK 19 Bötzingen: Ein besonderer Stein – der Phonolith vom Fohberg bei Bötzingen 87-88
MATTHIAS GEYER 20 Oberbergen: Ein exotisches Gestein im Herzen des Kaiserstuhls – der Karbonatit am Badberg 89-90
BALDUR JUNKER 21 Eichstetten: Geologie und Landschaft sehen und erwandern – der Eichelspitzturm und der Geo-Pfad von Eichstetten 91-92
THOMAS HUTH 22 Sasbach: Auf Hephaistos Spuren – rote Gesteine an Limberg und Lützelberg 93-95
THOMAS HUTH 23 Riegel: Flugstaub und Eiszeiten – die Lösswand hinter der Brauerei Riegel 96-97
THOMAS HUTH 24 Rust: Urwald am Oberrhein – der Taubergießen 98-99
SABINE HOFMEISTER 25 Lahr: Eine hängengebliebene Randscholle des Oberrheingrabens – der Pipelistein bei Lahr 100-101
ANNE JUNK 26 Offenburg: Mit der Zeitmaschine in die Erdgeschichte – die Ausstellung »Wald – Land – Fluss« im Ritterhaus in Offenburg 102-103
THOMAS HUTH und WILFRIED ROSENDAHL 27 Goldscheuer: Auf den Spuren der Nibelungen? – das Rheingold und der Goldwäscherbrunnen in Goldscheuer 104-105
ANDREAS MEGERLE 28 Sasbachwalden: Wollsäcke und Felsenburgen – die Gaishölle bei Sasbachwalden 106-107
ANDREAS MEGERLE 29 Bühl: Von den Rheinauen bis hinauf zu den Grinden – der Carl-Netter-Aussichtsturm zwischen Altschweier und Eisental 108-110
THOMAS HUTH 30 Sinzheim: Geheimnisvolles Loch am Schwarzwaldrand – der Bergsee bei Sinzheim 111-112
ANDREAS MEGERLE 31 Baden-Baden: Bade- und andere Freuden von den Römern bis heute – Mineral- und Thermalquellen in Baden-Baden 113-115
ANDREAS MEGERLE 32 Battert: Harte Felsen und alte Burg – der Battert bei Baden-Baden 116-118
ANDREAS MEGERLE 33 Balg: Buntsandstein am Oberrheingraben – der ehemalige Steinbruch Hardberg bei Balg 119-120
ANDREAS MEGERLE 34 Sandweier: Zeugen der Kaltzeit – Flugsandfelder und Dünen bei Sandweier 121-122
ANDREAS MEGERLE 35 Karlsruhe-Durlach: Wo Wüste und Meer sich treffen – der Durlacher Turmberg bei Karlsruhe 123-125
THOMAS HUTH 36 Karlsruhe-Weiherfeld: »Dem Maulwurf auf die Schaufel geschaut« – der Bodenkundliche Lehrpfad von Karlsruhe-Weiherfeld 126-127
ANDREAS WOLF und THOMAS HUTH 37 Karlsruhe-Rappenwört: Faszinierende Flussauen – Besuch im Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört 128-129
SABINE MAHR, EBERHARD »DINO« FREY und UTE GEBHARDT 38 Karlsruhe: Abenteuer Erdgeschichte – Urzeit entdecken im Staatlichen Museum für Naturkunde in Karlsruhe 130-131
THOMAS HUTH 39 Weingarten: Nicht »schaurig ist’s, übers Moor zu gehn«, aber interessant – das Weingartener Moor 132-133
WILFRIED ROSENDAHL 40 Bad Schönborn: Fenster in die Jurazeit – Posidonienschiefer und Schwefelquellen bei Bad Schönborn und Östringen 134-135
WILFRIED ROSENDAHL 41 Reilingen: Eiszeit und Jetztzeit – Lebensgeschichten rund um den Reilinger Baggersee 136-137
LUDWIG H. HILDEBRANDT 42 Wiesloch: Auf den Spuren von 100 Tonnen Silber – das hochmittelalterliche Pingenfeld der Blei-Zink-Silber-Lagerstätte Wiesloch 138-140
SARAH NELLY FRIEDLAND 43 Nußloch: Ein Weg durch Eiszeitstaub und Vulkanasche – die »Weiße Hohle« bei Nußloch 141-142
WILFRIED ROSENDAHL und GAËLLE ROSENDAHL 44 Mauer: Auf den Spuren des Homo heidelbergensis – Mauer an der Elsenz und die Mauerer Sande 143-145
JUTTA WEBER 45 Heidelberg: Eine jahrmillionenalte Landoberfläche aus der Permzeit – der Heidelberger Schlossgraben 146-147
JUTTA WEBER 46 Heidelberg-Ziegelhausen: Fruchtbare Windfracht aus den Eiszeiten – der Löss vom »Haarlass« 148-149
JUTTA WEBER 47 Dossenheim: Zeuge einer alten Vulkankatastrophe – der Steinbruch Leferenz in Dossenheim 150-151
WILFRIED ROSENDAHL und HIRAM KÜMPER 48 Schriesheim: Für Geldbeutel, Tintenfass und Jedermann – die Grube »Anna-Elisabeth« in Schriesheim 152-155
WILFRIED ROSENDAHL 49 Schriesheim: Für Porzellan, weiße Farbe und Papier – Baryt und eine Schlucht im »Weiten Tal« bei Schriesheim 156-157
WILFRIED ROSENDAHL und GAËLLE ROSENDAHL 50 Mannheim: Versunkene Geschichte – Steinzeit in den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim 158-159
Anschriften der Herausgeber und Autoren 160


Geleitwort von Prof. Dr. JÖRG-DETLEF ECKHARDT (LGRB)
Wie schon bei der Geotoptagung 2006 in Ulm ist es wieder gelungen, zu einer Geotoptagung der DGGV in Baden-Württemberg einen neuen Band in der Reihe »Wanderungen in die Erdgeschichte« herauszubringen. Im Stile der geologischen Wanderungen entlang des Mains (Band 23) und der Oberen Donau (Band 29) orientiert sich der vorliegende Band mit seiner Auswahl an beschriebenen Wanderzielen am Verlauf eines unserer großen Flüsse. So wird nun passend zur diesjährigen Tagung in Freiburg ein geologischer Wanderführer entlang des Oberrheins angeboten.
Für geologische Wanderungen bietet der Oberrhein ideale Voraussetzungen. Maßgeblichen Einfluss auf die heutige Geologie besitzen neben dem Einsinken des Oberrheingrabens die unterschiedlich stark herausgehobenen Grabenschultern und die dadurch gesteuerte Abtragung des Deckgebirges. Die heutige Gestalt von Schwarzwald und Odenwald entstand durch starke Hebung seit dem Tertiär, wodurch die ältesten, ursprünglich am tiefsten gelegenen Gesteine des paläozoischen Grundgebirges zutage treten. Durch geringere Hebungsbeträge ist das Grundgebirge im Nordteil des Schwarzwaldes und im Süden des Odenwaldes vom Buntsandstein sowie im Kraichgau, in einer tektonischen Mulde, zudem von Muschelkalk und Keuper verhüllt. Die östliche Randverwerfung des Oberrheingrabens wirkt hier wie ein chirurgischer Schnitt zur Freilegung der Schichtenfolge vom Schwarzwald bis zum Odenwald. Zusätzlich tragen einzelne Grabenschollen am Schwarzwaldrand sowie der tertiäre Vulkanismus am Kaiserstuhl zur geologischen Vielfalt und kleinräumigem Wechsel bei. Von den Schwarzwaldhöhen längst abgetragene Schichten der Trias und des Juras sowie das im Rheingraben von Flussschottern überlagerte Tertiär sind in den Bruchschollen zugänglich erhalten. Auch die Mineral- und Thermalquellen sowie wichtige Erzvorkommen stehen mit der Grabenbildung im Zusammenhang und brachten bei der frühen Besiedlung des östlichen Oberrheins entscheidende Standortvorteile.
Die topographischen Gegensätze und ihre Auswirkungen auf Klima, Fauna, Flora und Landnutzung sowie die damit verbundene landschaftliche Vielfalt sind am Oberrhein enorm. So steigt bei Freiburg das Gelände abrupt von 200 Metern Meereshöhe zum Gipfel des Schauinslands auf 1284 Meter an und nur wenige Kilometer weiter südöstlich ist mit dem Feldberg (1493 m) sogar die höchste Erhebung Baden-Württembergs und Deutschlands außerhalb der Alpen erreicht. Kann man am Kaiserstuhl Bienenfresser, Gottesanbeterin, orchideenreiche Wiesen oder mediterrane Flaumeichenwälder antreffen, sind nebenan, in den schwer zugänglichen Hochlagen des Schwarzwaldes, trittsichere Gämsen und scheues Auerwild keine Seltenheit. Die heutige Kulturlandschaft mit Reben und Sonderkulturen am klimatisch bevorzugten Oberrhein sowie Forst- und z.T. sogar Almwirtschaft in den kühl-feuchten Hochlagen des Südschwarzwaldes spiegelt diese Kontraste ebenfalls wider.
Die besondere geologische Situation kommt dem Wanderer in die Erdgeschichte sehr zugute. Weite Wege zwischen den Wanderzielen sind eher selten und vor allem auf die Nord-Süd-Richtung in der flachen Oberrheinebene mit gut ausgebauten Verkehrswegen beschränkt. Ein Besuch der dortigen Geoobjekte, die naturgemäß eher die jüngere Erdgeschichte repräsentieren, kann fast überall auf den 220 Kilometern zwischen Basel und Mannheim durch Abstecher in die östlich gelegenen Mittelgebirge, Berg- und Hügelländer jenseits der Grabenrandverwerfung bereichert werden. Auf kurze Entfernung kann man hier ohne großen Aufwand in eine geologisch und landschaftlich völlig andere Welt eintauchen.
Schon die nähere Umgebung von Basel, wo rechtsrheinisch Dinkelberg, Weitenauer Berge sowie die südlichen Ausläufer des Markgräfler Hügellandes den südwestlichen Grundgebirgsschwarzwald umschließen und große Teile des Mesozoikums und Tertiärs repräsentieren, würde schon ausreichend Stoff für einen eigenen Band mit erdgeschichtlichen Wanderwegen liefern. Der erdgeschichtlich interessierte Wanderer läuft damit schon zu Beginn der Streifzüge Gefahr, sich in der geologischen Vielfalt im Dreiländereck zu verlaufen und die noch folgenden, nicht weniger lohnenden Stationen aus den Augen zu verlieren. Allein schon auf dem Weg in den nur 50 Kilometer nördlich gelegenen Breisgau mit dem Vulkankomplex des Kaiserstuhls als besonderem Highlight laden 20 weitere Wanderziele zu einem Besuch ein. Neben den geologischen Aufschlüssen in der freien Natur, den eigentlichen »Fenstern in die Erdgeschichte«, sind Thermal- und Mineralquellen, bedeutende archäologische Fundstellen, Museen und Lehrpfade mit Geobezug sowie empfehlenswerte Aussichtspunkte im Angebot. Weiter nach Norden können Geotope am Schwarzwaldrand sowie naturnahe Auenwälder am Rhein, Moore oder Flugsanddünen erwandert werden. Selbst die Verdichtungsräume Rastatt-Karlsruhe und Heidelberg-Mannheim bergen neben ihren öffentlichen naturkundlichen Einrichtungen, wie den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim als letztem der insgesamt 50 Wanderziele, durchaus auch geologische Besonderheiten wie die Typlokalität des Lösses in Heidelberg oder die Sandgrube Grafenrain in Mauer, Fundort des berühmten Homo heidelbergensis.
Der geologische Bau mit starker tektonischer Beanspruchung und komplizierten Lagerungsverhältnissen trägt wesentlich zum Reiz der Landschaft bei, erschwert für uns Geologen aber belastbare Aussagen zur möglichen Nutzung des Untergrunds. Gerade am Oberrhein mit seinen wichtigen Grundwasser- und Kiesvorkommen sowie einem hohen Potenzial an geothermischer Energie ist die Nutzung dieser Ressourcen zunehmend mit Interessenskonflikten verbunden und stößt auf Ängste und Widerstände in der Bevölkerung. Mehr denn je müssen die Eingriffe in den Untergrund gut begründet und öffentlich erläutert werden. Erwartet werden kurze, anschauliche, aber auch fachlich fundierte Auskünfte – eine Herausforderung für die Staatlichen Geologischen Dienste.
Der Bevölkerung sollte daher mehr Verständnis für unsere natürlichen Ressourcen und deren Nutzung durch einfach und anschaulich aufbereitetes Fachwissen und Erklären von Zusammenhängen näher gebracht werden. Hier kann der vorliegende geologische Wanderführer zum Oberrhein einen wichtigen Beitrag leisten und eine Brücke zwischen Fachwelt und interessierter Öffentlichkeit schlagen. Besonders attraktive und wissenschaftlich bedeutende Geoobjekte herauszustellen, halte ich dabei für einen sehr wichtigen und erfolgversprechenden Ansatz.
Abschließend möchte ich den Autoren und Herausgebern für ihre Arbeit ausdrücklich danken. Der vorliegende Band der »Wanderungen in die Erdgeschichte« ist für die Reihe eine schöne Ergänzung und schließt im südwestdeutschen Raum eine räumliche Lücke. Ich bin mir sicher, dass er auf reges Interesse stoßen wird. Der Zeitpunkt des Erscheinens zur diesjährigen Geotoptagung der DGGV in Freiburg hätte nicht besser gewählt werden können.
Prof. Dr. JÖRG-DETLEF ECKHARDT,
Abteilungspräsident,
Leiter der Abteilung 9,
Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB),
im Regierungspräsidium Freiburg


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