E-Book, Deutsch, 368 Seiten
Rosenblum Very Bad Company
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-641-32681-4
Verlag: C.Bertelsmann
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Roman - Ein Luxushotel, zehn Gäste, zehn Geheimnisse. Eins davon tödlich.
E-Book, Deutsch, 368 Seiten
ISBN: 978-3-641-32681-4
Verlag: C.Bertelsmann
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Einmal im Jahr lädt das trendige Tech-Start-Up Aurora seine Top-Führungskräfte in ein luxuriöses Fünf-Sterne-Resort nach Miami Beach. Mit Jetski-Rennen als Teambuilding-Maßnahme, exklusivem Dinner beim Nobel-Japaner und Champagner-Cocktail-Party. Dieses Jahr neu dabei: Caitlin Levy, die gerade von Auroras exzentrischem Gründer John Shiller abgeworben und als Head of Events eingestellt wurde. Denn sind wir mal ehrlich: Wer kann zu einem sechsstelligen Jahresgehalt, plus Aktienpaket und einem geradezu unverschämten Bonus schon Nein sagen?
Als Caitlin ihre neuen Kollegen kennenlernt, stellt sie schnell fest, dass bei Aurora nicht alles Gold ist, was glänzt. Hinter den Kulissen gibt es Spannungen, Konflikte, Affären – und die Aussicht auf Millionen beim bevorstehenden und absolut geheimen Verkauf des Unternehmens. Als nach der ersten Nacht eine Kollegin verschwindet, bedroht das den Deal – und darf deshalb auf keinen Fall an die Öffentlichkeit geraten.
Sie alle wollen ihren Anteil. Sie alle haben ein Geheimnis. Sie können einander nicht trauen, und das wissen sie genau. Doch sie haben nicht damit gerechnet, dass unter ihnen ein Mörder ist …
Ein Roman wie ein Sprung in einen glitzernden kühlen Pool an einem heißen Sommertag.
»Juicy und voller bissigem Humor.« Glamour
Emma Rosenblum begann ihre Karriere beim New York Magazine. Nach Stationen bei Bloomberg Businessweek und Glamour wurde sie schließlich Chefredakteurin bei ELLE. Für eine große New Yorker Digitalmedien-Gruppe entwickelt sie heute Content-Strategien. Mit ihrem Mann und den beiden gemeinsamen Söhnen lebt Emma Rosenblum in New York City. Ihr erster Roman »Bad Summer People« wurde auf Anhieb ein internationaler Bestseller und schaffte es in die Top Ten der SPIEGEL-Bestsellerliste. Nach »Very Bad Company« legt sie mit »Mean Moms« die nächste Sommerlektüre vor. Ihre Romane spielen immer in der Welt der Schönen und Reichen und machen süchtig wie ein sommerlicher Cocktail, von dem man nicht genug bekommen kann.
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Olive Green
Olive Green, die Unternehmenssprecherin von Aurora, klopfte energisch an die Tür eines Hotelzimmers. Keine Antwort. Als sie erneut klopfte, schlugen ihre Ringe an das weiße Holz.
»Ich bin da!«, rief eine Stimme so laut, dass man sie auch draußen hören konnte. »Kommen Sie bitte später wieder!«
Olive klopfte unbeirrt weiter an die Tür und freute sich insgeheim über die Irritation, die sie dadurch wohl auslöste.
Schließlich schwang die Tür auf, und zum Vorschein kam Zach Wagner in einem flauschigen weißen Hotelbademantel. Sein Haar war zerzaust, vermutlich hatte er gerade versucht, ein Nickerchen zu machen. Über sein Gesicht zog ein verschmitztes Grinsen, als statt des Reinigungsservices Olive vor ihm stand. Sie huschte ins Zimmer und schob Zach zurück zum Bett. Dann öffnete sie seinen Bademantel gerade weit genug, um ihm einen äußerst befriedigenden Blowjob zu geben.
»So, das sollte dir helfen, dich zu entspannen«, sagte sie in ihrem perfekten britischen Upper-Class-Englisch, zog ihre goldenen Riemchensandalen aus und ließ sich neben ihm auf das Bett plumpsen. Sie trug ein langes schwarzes Kleid, das ihr üppiges Dekolleté perfekt zur Geltung brachte.
Olive hatte es schon neulich in einer wichtigen Vorstandssitzung getragen, und Zach hatte den Blick nicht von ihren Brüsten wenden können. John hatte ihm zugezwinkert, als er ihn dabei erwischte, und auch Olive war die Sache nicht entgangen.
»Ich dachte, wir wollten damit bis heute Abend warten«, sagte Zach. Er schob ihr Kleid hoch und begann, ihren Oberschenkel zu streicheln, wobei er sich langsam nach oben vorarbeitete.
Olive schlug spielerisch seine Hand weg. »Oh nein, nichts da«, sagte sie.
»Da verpasst du was«, entgegnete er achselzuckend.
Zach und Olive hatten keinen Sex. Na ja, zumindest keinen richtigen Sex. Sie waren seit drei Jahren Kollegen, und alle bekamen mit, dass sie miteinander flirteten. Zach nannte Olive scherzhaft seine »Aurora-Wife«, und Olive lachte laut über seine dummen Witze. Ihre Kollegen meckerten wegen der Chemie zwischen den beiden, die »der Arbeit nicht zuträglich« sei, und Zach hatte schon eine strenge Abmahnung deswegen bekommen. Das Ganze hatte seinen Höhepunkt auf dem letztjährigen Firmenretreat in Miami erreicht. Nach einem besonders feuchtfröhlichen Abendessen im Faena Hotel, wo sie untergebracht waren, verschwanden Zach und Olive in sein Zimmer, um einen letzten Drink zu nehmen, nachdem alle anderen bereits zu Bett gegangen waren. Dort waren aus dem Geplänkel Berührungen geworden, die darin mündeten, dass Olive auf die Knie ging und Zach den besten Blowjob seines ganzen Lebens bescherte. Danach war sie abrupt aufgestanden und gegangen.
Von da an wurde es zu einer Gewohnheit: Auf Dienstreisen – und nur auf Dienstreisen – beglückte Olive Zach mit Oralsex. Sie hatte ihm erklärt, dass sie nichts anderes tun werde, weil das »im Arbeitskontext eine Grenze« sei, die sie nicht überschreiten wolle. Zach seinerseits hatte eine Freundin, eine gehässige Ex-Frau und einen pubertierenden Sohn am Hals. Also beschränkte sich ihre Beziehung strikt auf diese eine Sache, was ein Jahr lang für sie beide auch genau richtig gewesen war.
»Was ist das für eine aufregende Ankündigung, die John heute machen will?«, fragte Olive und ließ sich auf die Matratze sinken.
»Ich hab da so eine Ahnung, aber ich bin nicht befugt, darüber zu reden«, erwiderte Zach schelmisch.
»Ach, komm schon, bitte.« Obwohl Olive für die Unternehmenskommunikation zuständig war, wurde sie von John oft bis zur letzten Minute über Vorgänge in der Firma im Unklaren gelassen, was sie sehr ärgerte. So hatte er sie über Caitlin Levys Einstellung erst einen Tag vor der öffentlichen Bekanntgabe informiert, sodass sie keine Zeit mehr gehabt hatte, eine ordentliche Pressemitteilung zu verfassen. Sie wusste auch nicht, was sie antworten sollte, als die Reporter sie fragten, warum Aurora eine Eventmanagerin eingestellt habe, wo sie doch derzeit … keinerlei Veranstaltungen durchführten.
»Bitte«, bettelte sie und klimperte eindrucksvoll mit den Augenwimpern.
»Ich sag’s dir, wenn du Sex mit mir hast«, feilschte Zach und kroch auf sie zu, bevor er in sich zusammensackte und Olive losprustete. Mit ihren dreiundvierzig Jahren war sie etwa zehn Jahre älter als Zachs Freundin Melissa, die im Gegensatz zu Olive auch noch einen yogastraffen Körper hatte. Olive wohnte mit ihren beiden Töchtern Poppy und Penelope, zehn und zwölf Jahre alt, in den beiden obersten Etagen eines Brownstone-Hauses in der 12th Street. Olive und ihr Ex-Mann Henry, der in der Private-Equity-Branche arbeitete, hatten es vor acht Jahren gekauft, nachdem sie endgültig beschlossen hatten, in der Stadt zu bleiben.
»Hast du Caitlin Levy schon kennengelernt?«, wollte Olive von Zach wissen. »Ich habe gehört, sie musste beim Flug hierher in der Economyclass sitzen. Ha! Geschieht ihr recht, weil sie mir meine Gehaltserhöhung weggenommen hat!«
»Du weißt, dass das nicht so läuft«, sagte Zach. »Wir hatten einen bestimmten Betrag für diese Stelle im Budget, und dein Gehalt kommt aus einem ganz anderen Topf. Sei nicht so überambitioniert.«
»Das bin ich nicht! Warum denken Männer immer, dass Frauen ›überambitioniert‹ sind? Das ist eine Beleidigung. Ich hab mir diese Gehaltserhöhung verdient, und John meinte, ich müsse nur noch ein paar Monate warten, weil wir die Kosten gerade niedrig halten müssen. Und dann höre ich, dass Caitlin Levy, eine Eventmanagerin«, sie schnaubte verächtlich, »in unser Führungsteam kommt. Und ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass sie sehr viel verdient.«
Warum hatten sie Caitlin überhaupt eingestellt? Womöglich war an der Sache irgendetwas faul? Wenn ja, musste Olive darauf vorbereitet sein. Sie war die Frontfrau der Firma und würde als Erste zu Fall kommen, sollte etwas Zwielichtiges aufgedeckt werden. Jedenfalls hatte sie vor, John auf dieser Reise zur Rede zu stellen.
»Du weißt doch gar nicht, ob sie wirklich so viel verdient«, sagte Zach kopfschüttelnd.
Aber Olive wusste es sehr wohl. Nikki Lane, Auroras glamouröse schwarze Executive Vice President of Product and Engineering, hatte Olive erzählt, dass Caitlin fast drei Millionen Dollar verdienen werde. Olive verdiente etwa die Hälfte. Und das war nicht fair. Ganz und gar nicht.
»Wie auch immer, ich habe sie schon kennengelernt«, sagte Zach und versuchte, Olives düstere Stimmung zu heben. »Sie wirkte leicht nervös. Das war sympathisch. Ich denke, du wirst sie mögen.«
»Ich mag niemanden«, konterte Olive.
»Ach, komm schon. Du bist doch mit Debra und Nikki befreundet«, sagte er. Die drei waren eine eingeschworene Clique, die John die »Oberlehrerinnen« nannte, weil sie die Männer gerne für ihr infantiles Verhalten rügten. »Außerdem ist es klar, dass Caitlin Johns neuer Liebling sein wird, also würde ich an deiner Stelle einfach gute Miene zum bösen Spiel machen, lächeln und nett sein.«
»Ich hasse es, nett zu sein!«, entgegnete Olive.
»Ich weiß. Aber du bist nett zu mir!«
»Nur wenn wir unter uns sind!«, betonte sie.
Er beugte sich vor, um ihr einen Kuss zu geben, aber sie schubste ihn weg. Niemand wusste von Zachs und Olives Arrangement. Zach war zwar technisch gesehen nicht Olives Chef – sie war John direkt unterstellt, genau wie er –, aber es hätte ernste Konsequenzen, wenn es sich herumsprechen würde. John würde durchdrehen, Debra würde sie beide umbringen, und wahrscheinlich würde der Vorstand eingeschaltet werden.
»Du sagst mir also nicht, welche Überraschung uns heute Abend erwartet, und du lästerst auch nicht mit mir über Caitlin. Du bist echt zu nichts zu gebrauchen, Zach.« Sie stand auf und schlüpfte wieder in ihre goldenen Sandalen. »Wir sehen uns bei den Drinks. Tschüss!«
Olive öffnete die Tür, spähte kurz nach links, dann nach rechts, ging anschließend im Eiltempo den Flur entlang und nahm den Aufzug hinunter ins Erdgeschoss. Sie bekam Gänsehaut von der kalten Klimaanlage und verfluchte mal wieder die Klimatisierungsobsession der Amerikaner, die sie als einen Frontalangriff auf Frauen empfand, die tendenziell schneller froren als Männer.
Olive blieb noch ein wenig Zeit bis zu ihrer Gesichtsbehandlung, also beschloss sie, sich nach jemandem zum Quatschen umzusehen. Debra war in ihrem Zimmer und schlief, aber vielleicht konnte sie ein anderes williges Opfer finden. Olive schlängelte sich lauernd durch die Lobby aus glattem, grauem Marmor, ging vorbei an den Portiers, die auf ankommende Gäste warteten, und verließ dann das Gebäude auf der Rückseite in Richtung Strand. Draußen war es feucht und schwül, und das Kleid klebte ihr sofort an der schweißnassen Brust. Olive hatte ihre helle, fast durchscheinende Haut von ihrem Vater geerbt, der aus North Yorkshire stammte (ihre aus London stammende Mutter war der vornehmere ihrer Elternteile). Beim ersten Anflug von Hitze oder Verlegenheit schlichen sich unliebsame rote Flecken auf Olives Dekolleté und krochen über ihren Hals bis zu den Wangen hinauf. Diese...




