E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Rose Liebe - nur zum Schein?
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1643-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-1643-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Was für ein aufregendes Spiel! Seit sich die hübsche Gärtnerin Lily West von dem gut aussehenden Millionär Rick Faulkner überreden ließ, bei seinem Plan mitzumachen, kommt sie kaum noch zur Ruhe. Er will sie auf einer exklusiven Party als seine Verlobte vorstellen - natürlich nur zum Schein! Denn Rick hat es satt, ständig mit irgendwelchen heiratswilligen jungen Damen konfrontiert zu werden. Doch der Plan scheint gründlich schief zu gehen, denn es knistert so gewaltig zwischen Lily und Rick, dass sie schon bald zusammen im Bett landen. Und jetzt wird alles erst richtig kompliziert ...
Ihre Liebe zu romantischen Geschichten hat Emilie bereits im Alter von zwölf Jahren entdeckt. Zu der Zeit las sie einen Liebesroman nach dem anderen, sodass ihre Mutter die Bücher bald unter den Sofakissen versteckte, sobald Emilie ins Wohnzimmer kam. Dabei verbrachte sie damals viel Zeit in der freien Natur, wenn sie ausritt, an Reitturnieren teilnahm oder hinter ihren älteren Brüdern herlief. Meistens musste Emilie sich etwas einfallen lassen, damit ihre Geschwister sie mitnahmen. Diese Kreativität spiegelt sich in ihren leidenschaftlichen und amüsanten Romanen wider. Heute lebt die Erfolgsschriftstellerin mit ihren vier Söhnen in North Carolina. Während der Baseball-Saison verfolgt sie die Spiele mit Begeisterung und feuert häufig einen ihrer Söhne von der Tribüne aus an. Mindestens genauso fasziniert ist Emilie von Rodeos, ob sie sie nun live oder im Fernsehen sieht. In ihrer Freizeit näht sie ab und zu Quilts, kocht und backt gern (am liebsten Käsekuchen) und hört häufig Countrymusic. In fast jedem Song, meint sie, wird ein ganzer Roman erzählt. Weil sie ein großes Herz für Tiere hat, bringt sie oft verwaiste Eichhörnchen, Hasen und Kätzchen mit nach Hause - sehr zur Freude ihrer Söhne. Wegen ihrer großen Schwäche für niedliche Tiere duften ihre Kinder im Laufe der Jahre die verschiedensten Haustiere halten. Dank ihrer guten Kindheitserfahrungen hat Emilie auch nichts unternommen, als ihre Söhne weniger niedlichen Leguanen ein neues Zuhause gaben. Möchten Sie Emilie Rose eine E-Mail schreiben? Dann richten Sie sie bitte an diese Adresse: EmilieRoseC@aol.com
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Lily West stürmte geradewegs zum Empfang von Restoration Specialists, Inc., kurz RSI genannt. Sie war wild entschlossen, den Schuft zur Rede zur stellen, der ihren Bruder so infam übers Ohr hauen wollte. RSI mochte einen hervorragenden Ruf haben bei der denkmalgerechten Restaurierung historischer Gebäude, die sie trotzdem mit allen Finessen modernisierten. Das änderte aber nichts daran, dass der Vertrag, den ihr Bruder leichtfertig unterschrieben hatte, Nepp war. Ein Verlustgeschäft, das sie sich nicht leisten konnte, wenn sie die Farm ihrer Familie halten wollte.
Als sie energisch auf den Tresen zuging, musste sie trotz aller Entrüstung bewundern, wie die historische Baumwollfabrik zu einem modernen Unternehmenssitz umgebaut worden war. Die hohen Fenster ließen sehr viel Licht herein, ideal für Pflanzen, von denen Lily allerdings keine einzige entdecken konnte. Daher wirkte die große Halle unangenehm kahl und kühl. Der Empfang war unbesetzt und der Computer ausgeschaltet. Sie trommelte frustriert mit den Fingern auf das antike Holz der Theke. Wenn sie es nicht schaffte, diesen Vertrag innerhalb der nächsten halben Stunde ändern zu lassen, würde Gemini ihn erfüllen müssen, denn um fünf Uhr endete die Dreitagesfrist. Trent hatte ihr erst von dem Geschäft erzählt, als es schon fast zu spät war. Wie üblich hatte ihr Bruder sich nur für den großen Wurf interessiert und sich nicht um die kleinen Details gekümmert.
„Hallo?“, rief sie, erhielt aber keine Antwort. Ungeduldig umklammerte Lily den zusammengerollten Vertrag in ihrer Hand und musterte die hohe, dreistöckige Lobby. Im zweiten Stockwerk sah sie in einem Büro noch Licht brennen, also stieg sie die gewundene Eisentreppe hinauf und ging darauf zu. Die Tür stand offen. Drinnen stand über einen Schreibtisch gebeugt, auf dem es vor Akten nur so wimmelte, ein breitschultriger Mann mit kurzen blonden kurzen Haaren. Sie klopfte an den Türrahmen. Der Mann schaute hoch, und Lily hielt den Atem an. Mit den großen blauen Augen, der klassischen geraden Nase und dem sinnlichen Mund war er ein Bild von einem Mann.
„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte er.
Seine tiefe Stimme jagte Lily einen angenehmen Schauer über den Rücken. Nimm dich zusammen! befahl sie sich. „Ich bin Lily West von der Gärtnerei Gemini Landscape. Es geht um einen Vertrag, den wir mit Restoration Specialists abgeschlossen haben.“
Der Prachtkerl erhob sich geschmeidig wie ein sanfter Tiger aus seinem Stuhl und kam um den Schreibtisch herum. Trotz ihrer Größe musste sie zu ihm aufsehen. Der Mann maß mindestens eins sechsundachtzig, er war fast so groß wie ihr Bruder. Seine athletische Statur war geradezu einschüchternd, und Lily fühlte sich klein und zierlich, obwohl sie das gar nicht war. Er trug ein legeres Baumwollhemd mit dem Unternehmenslogo auf der Brusttasche, dazu Jeans und Stiefel. Die Muskeln, die sich unter dem Hemd abzeichneten, ließen eher auf körperliche Arbeit schließen als auf Bürotätigkeit. „Ich muss dringend einen der Chefs sprechen.“
„Das tun Sie bereits.“ Er musste ihren skeptischen Blick bemerkt haben und streckte ihr die Hand hin. „Ich bin Rick Faulkner und leite die Abteilung Architektur und Design.“
Sein Name kam Lily bekannt vor, obwohl sie ihm noch nie begegnet war. Als er ihre Hand schüttelte, atmete sie seinen frischen, würzigen Duft ein.
Er musterte sie eingehend und ließ den Blick von ihren kurzen, dunklen Haaren, um die sie sich seit dem Morgen nicht mehr gekümmert hatte, bis hinunter zu den abgetragenen Arbeitsstiefeln wandern, bevor er ihr wieder in die Augen sah.
Lilys Haut prickelte. Sie bedauerte, dass sie nicht mehr getan hatte, als sich kurz das Gesicht zu waschen, bevor sie hergekommen war. Aber für Make-up hatte sie nicht viel übrig. Außerdem hätte sie auf einen so blendend aussehenden Mann auch perfekt geschminkt wohl keinen großen Eindruck gemacht.
„Gibt es ein Problem, Miss West?“
Seine knappe Frage machte ihr bewusst, dass sie ihn immer noch anstarrte. Sie entzog ihm ihre Finger und spürte erneut ein Kribbeln auf der Haut, als sie seine Hand streifte. „Dieser Vertrag stinkt zum Himmel. Er muss entweder geändert oder zerrissen werden.“
Sein Lächeln war umwerfend. Es brachte seine makellosen weißen Zähne zur Geltung und zauberte ein sexy Funkeln in seine blauen Augen. „Sie möchten keine Geschäfte mit uns machen?“
„Nicht wenn die Nachteile allein zu meinen Lasten gehen.“
Er wurde wieder ernst. „Ist etwas mit dem Vertrag nicht in Ordnung?“
„Das kann man wohl sagen.“
„Ist er das?“ Er deutete auf die zusammengerollten Papiere in ihrer Hand.
Sie reichte sie ihm. „Ich habe die Passagen markiert, die zu beanstanden sind. Ihr Mitarbeiter, der den Vertrag aufgesetzt hat, hat darin alle möglichen kleine Extras aufgeführt, die den Auftrag für uns völlig unrentabel machen.“
Während er sich den Vertrag ansah, lehnte er sich gegen den Schreibtisch, was Lilys Aufmerksamkeit auf seine muskulösen Oberschenkel lenkte.
Sofort rief sie sich zur Ordnung und musterte stattdessen seinen Zeichentisch, die Bücherregale mit der Fachliteratur, die wertvollen Bilder an den Wänden und die exklusiven Büromöbel. Ihr mit sparsamsten Mitteln eingerichtetes Büro konnte da in keiner Weise mithalten.
„Nehmen Sie doch bitte Platz und geben Sie mir ein paar Minuten, damit ich mir das hier in Ruhe durchlesen kann, Miss West.“ Er wartete, bis sie sich auf einen alten Eichenstuhl am Fenster gesetzt hatte, bevor er einen der Aktenordner auf dem Schreibtisch aufschlug. Er nahm ein Papier heraus, las darin, runzelte die Stirn und fing wieder von vorne an.
Lily sah währenddessen durch die großen Fenster nach draußen. Sie verbrachte die meiste Zeit des Tages im Freien. Doch dieser spektakuläre Ausblick auf Chapel Hill und die Berge und Täler rund um die kleine Universitätsstadt wogen mühelos auf, dass sie gerade nicht an der frischen Luft war. Es war erst Ende August, aber von den Bäumen fielen schon die ersten Blätter. In einem Monat würde alles von rotem und gelbem Laub bedeckt sein. Mit etwas Glück hatte Lily dann eine Menge Arbeit, weil wie jeden Herbst überall Laub zusammengeharkt werden musste. Auch die Pflanzen mussten zurückgeschnitten werden. Und seit dem Tod ihres Stiefvaters im letzten Jahr zählte für Lily jeder Job, den sie bekommen konnte. So große Aufträge wie der von RSI waren rar. Und noch dazu würde er ihr nichts als Ärger einbringen. Was hatte sich Trent nur dabei gedacht?
„Haben Sie an diesem Vertrag irgendetwas verändert?“
Sie drehte sich zu Faulkner um, der ihr prüfend in die Augen sah. „Natürlich nicht.“
Er nickte und konzentrierte sich wieder auf das Papier.
Lily zwang sich, den Blick von ihm abzuwenden, und studierte seine Diplome, die an der Wand hingen. Faulkner. Plötzlich fiel ihr ein, woher sie den Namen kannte. „Sie sind mit dem Unternehmer verwandt?“
„Der Geschäftsführer des Unternehmens ist mein Vater.“
Kein Wunder, dass Broderick III. keinen Anzug trägt, überlegte sie. Der Sohn des Firmenchefs musste sich nicht an Regeln oder eine Kleiderordnung halten. Aber er war offensichtlich klug genug gewesen, ein Diplom als Architekt zu machen. Nach dem Geburtsdatum darauf zu urteilen, war er 34 Jahre alt. Sie musterte die Kollektion kleiner Modellbauten aus Holz auf dem Regal, sehr detailgetreu gefertigte Häuser und Industriegebäude.
„Unser Vertragsmanager ist heute Morgen für zwei Wochen in Urlaub gefahren“, wendete sich Faulkner wieder an Lily. „Möchten Sie den Vertrag aufheben oder neu verhandeln?“
Sie dachte daran, wie sehr Gemini diesen Job brauchte, und beugte sich vor. „Wenn wir uns auf bestimmte Bedingungen einigen können, würde ich sehr gern mit RSI ins Geschäft kommen, Mister Faulkner.“
„Sind das auf dem Rand des Vertrages Ihre Bedingungen dafür?“
„Ja.“
Ohne weitere Einwände bestätigte er Lilys Veränderungen mit Datum und Unterschrift und blätterte dann zur letzten Seite. „Ist Trent West Ihr Ehemann?“
„Er ist mein Bruder und Partner.“
„Ihr Bruder sollte vorsichtiger sein. Und Sie auch, wenn er Ihr Partner ist.“ Rick schob ihr den Vertrag hin und reichte ihr seinen Stift.
Als sich ihre Finger berührten, sprühten die Funken. Erschrocken ließ sie den Stift auf die Schreibtischplatte fallen. Der Mann spielt nicht in deiner Liga, sagte sie sich. „Sollten wir nicht alle misstrauisch sein? Der schöne Schein trügt meistens.“
Nachdem er den Stift aufgehoben hatte, reichte er ihn ihr erneut. „Das ist eine bittere Erkenntnis für jemand, der so jung ist wie Sie. Signieren Sie die Änderungen, bitte.“
„Ich bin fünfundzwanzig Jahre alt und lerne schnell.“ Sie unterschrieb und lehnte sich zurück, um ihn zu mustern. Diese Vertragsänderungen waren viel zu glatt über die Bühne gegangen. Nach Lilys Erfahrung übernahmen reiche Männer nicht die Verantwortung für ihre Fehler. An der Sache musste ein Haken sein. „Sind Sie sicher, dass Sie dazu autorisiert sind?“
Rick presste die Lippen zusammen, was ihre Aufmerksamkeit auf seinen sinnlichen Mund lenkte. „Ich werde den Vertrag so bald wie möglich meinem Vater vorlegen.“
Sie senkte den Kopf, um ihren spöttischen Gesichtsausdruck zu verbergen. Klar, Daddy hat die Macht, dachte sie. Rick ist wahrscheinlich nichts weiter als ein sehr gut aussehendes Aushängeschild mit einem Titel.
...