Roscoe | Verführe mich - nur für eine Nacht! | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2451, 144 Seiten

Reihe: Julia

Roscoe Verführe mich - nur für eine Nacht!


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1429-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2451, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7337-1429-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Matthieu Montcour hat gelernt, seine Gefühle unter Verschluss zu halten. Nach einem furchtbaren Unglück ist der Körper des millionenschweren Geschäftsmannes von Narben entstellt. Doch der sinnlichen Maria gelingt es, seinen Schutzwall zu durchbrechen. Nur eine einzige Nacht will Matthieu mit ihr verbringen und dann für immer aus ihrem Leben verschwinden. Zu tief sitzt die Angst, verletzt zu werden. Aber unerwartet taucht Maria bei ihm auf ... mit einer Nachricht, die alles verändert!



Pippa Roscoe lebt mit ihrer Familie in Norfolk. Jeden Tag nimmt sie sich vor, heute endlich ihren Computer zu verlassen, um einen langen Spaziergang durch die Natur zu unternehmen. Solange sie zurückdenken kann, hat sie von attraktiven Helden und unschuldigen Heldinnen geträumt. Was natürlich ganz allein die Schuld ihrer Mutter ist - sie hat Pippa ihren ersten Liebesroman zu lesen gegeben, als diese erst sieben war! Pippa freut sich sehr, ihre romantischen Träume nun mit Ihnen teilen zu können.

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1. KAPITEL

Nein, nein, nein!

Was um alles auf der Welt hatte sie nur getan! Nach ihrem Streit mit Theo war Maria aus dem luxuriösen Ballsaal des Hotels La Sereine geflohen. Sie zitterte beim Gedanken an das Entsetzen, das sich in seinem Gesicht und dem seiner Verlobten widergespiegelt hatte, als ihr aus Versehen herausgerutscht war, er habe überhaupt nicht vor, Sofia zu heiraten. Theo Tersi – der Mann, den sie sechs lange Jahre zu lieben geglaubt hatte.

Dass das nie der Fall gewesen war, hatte sie in dem Moment erkannt, als sie die Fassungslosigkeit und Trauer in den Augen der beiden Verlobten gesehen hatte. Für einen solchen Schmerz hätte das, was sie für Theo empfand, niemals gereicht.

Maria Rohan de Luen holte tief Luft, während ihr heiße Tränen über die Wangen liefen. Tränen, die sie um die beiden weinte, aber auch um sich selbst. Denn sie wusste, dass sie zwischen Theo und Sofia womöglich genau das zerstört hatte, wonach sie selber sich schon so lange sehnte. Und sie wusste auch, dass das, was sie für Theo zu empfinden geglaubt hatte, nichts anderem entsprungen war als dem verzweifelten Bedürfnis, geliebt zu werden.

Für diese Schwäche verfluchte sie sich im Stillen. Am liebsten wäre sie wieder in den Ballsaal zurückgekehrt, um Sofia und Theo um Verzeihung zu bitten. Aber tief im Innersten wusste sie, dass sie eher noch mehr Schaden anrichten würde, und so ließ sie sich seufzend in dem weichen Gras am Ufer des Sees nieder, dessen spiegelglatte Oberfläche sich unter dem dunklen Nachthimmel ausbreitete.

In der Hand hielt sie eine Flasche Champagner, nach der sie blind gegriffen hatte, während sie die Worte ausgestoßen hatte, die das Band zwischen zwei Menschen, die sich ganz offensichtlich liebten, mühelos zerschneiden konnten. Sie hatte sich nie viel aus Alkohol gemacht, aber wenn es einen Moment gab, sich mit zweiundzwanzig Jahren sinnlos zu betrinken, dann war es eindeutig dieser.

Sie schwankte zwischen dem Bedürfnis, sich selbst leidzutun, und dem, sich zu bestrafen. Sie hasste sich für das, was sie gerade getan hatte.

Seit ihrem sechzehnten Geburtstag hatte Theo, der beste Freund ihres älteren Bruders, eine herausragende Rolle in ihrem Leben gespielt. Sebastian und er waren seit einem Geschäftsabschluss, der für beide Seiten äußerst lukrativ gewesen war, unzertrennlich. In den vergangenen sechs Jahren hatte es kein Ereignis innerhalb der Familie gegeben, bei dem sie nicht zusammen aufgetaucht waren. Fast hätte Maria bei dem Wort Familie laut aufgelacht. Ihren Vater und ihre Stiefmutter hatte sie seit achtzehn Monaten nicht gesehen – und auch nicht vermisst.

Sie fragte sich, was ihr Vater von ihr und dem, was sie gerade getan hatte, halten würde. Er würde sie wahrscheinlich mit diesem gewissen Blick bedenken. Demjenigen, mit dem er nicht wirklich sie sah, sondern eine andere Frau – eine, die er so bedingungslos geliebt hatte, dass er nie über ihren Verlust hinweggekommen war.

Von ihrem Aussehen abgesehen war Maria nichts von ihrer Mutter geblieben. Dafür hatte Valeria, ihre Stiefmutter, gesorgt. Bis auf eine Halskette. Die Maria auch jetzt trug – die sie immer trug, denn sie schenkte ihr Halt und war für sie eine Hommage an die Frau, die ihr eigenes Leben für das ihrer Tochter gelassen hatte.

Der im Exil lebende Herzog Eduardo Rohan de Luen hätte vermutlich teilnahmslos wie immer auf das reagiert, was gerade geschehen war. Valeria hingegen hätte vor Verachtung geschnaubt und missgünstig erklärt, sie habe ja immer gewusst, dass dieser Junge, Theo Tersi, nichts als Ärger bedeute.

Dabei bestand Theos einziges Vergehen darin, dass er Sebastians Freund war. Valeria hatte ihrem Stiefsohn nie die drastischen Maßnahmen vergeben, die er hatte ergreifen müssen, um die Familie vor dem totalen Untergang zu bewahren. Als Maria acht Jahre alt gewesen war, hatte Eduardo bei einem extrem riskanten Ölgeschäft im Mittleren Osten nicht nur sein eigenes Geld verloren, sondern auch große Vermögen anderer spanischer Adliger. Dieses Fiasko hatte dafür gesorgt, dass die Familie Rohan de Luen Spanien verlassen musste. Ihren Titel jedoch hatte sie behalten dürfen.

Es war Sebastian gewesen, der sie vor dem völligen Ruin gerettet hatte, als er im Alter von achtzehn Jahren die Kontrolle über den Familienbesitz übernommen und getan hatte, was getan werden musste. Dazu gehörte, dass er alle Ländereien und Wertgegenstände verkaufte, die die Familie noch besaß. Und da Valeria Eduardo nur wegen seines Ansehens und seines Reichtums geheiratet hatte, kam das bei ihr nicht sonderlich gut an.

Und Maria? Für sie hatte der Eklat bedeutet, alles hinter sich lassen zu müssen, was ihr vertraut gewesen war. Sie waren von Spanien nach Italien umgezogen und hatten ganz von vorne angefangen. Alles, was ihr selbstverständlich und verlässlich gewesen war, wurde ihr mit einem Mal genommen. Sie schloss keine neuen Freundschaften und machte sich wenig aus der Schule. Trost fand sie nur in der Kunst.

Als sie dann vom Camberwell College of Arts in London zum Studium zugelassen worden war, hatte sie sich sofort in die Stadt, die Menschen und die Freiheiten verliebt, die sie weit weg von ihrer Familie genoss. Sie lernte neue Leute kennen und liebte die kleine Wohngemeinschaft, in der sie lebte … In diesem Moment, in dem sie hier allein am Seeufer im Gras saß, sehnte sie sich schmerzhaft dorthin zurück.

In der Stille der Nacht stöhnte sie laut auf und rieb sich die Augen.

Oh Gott, was habe ich nur getan?

„Ist hier noch ein Platz frei?“

Als Matthieu die Gestalt am Ufer des Lac Peridot sah, riet sein Selbsterhaltungstrieb ihm, zu fliehen. Wegzulaufen, so schnell er konnte. Von der verlassenen Veranda hinter dem Ballsaal des Hotels in Iondorra aus, in dem die Wohltätigkeitsgala stattfand, sah er das weiße Kleid der Frau im Dunklen leuchten. Ihr dunkles, sanft gewelltes Haar reichte ihr fast bis zur Taille. Bei ihrem Anblick musste er unvermittelt an das Lieblingsbild seiner Mutter denken. Die plötzlich auftauchende Erinnerung raubte ihm beinahe den Atem. Als sie sich kurz zum Ballsaal umsah, konnte er ihr Gesicht im Mondlicht deutlich sehen. In ihren Zügen lag etwas, das eine lange vergessene Saite in ihm zum Klingen brachte.

Matthieu wusste, dass es nicht besonders klug war, sich einer Frau zu nähern, die so offensichtlich in ihren Gedanken versunken war, aber er konnte nicht anders. Ihrer Schönheit haftete etwas eigentümlich Tragisches an. Und mit Tragik kannte er sich aus. Er hatte auf schmerzhafteste Weise erfahren müssen, wie das Leben von einem Moment zum nächsten vollkommen aus den Fugen geraten konnte.

Er beobachtete, wie sie ansetzte, einen Schluck Champagner aus der Flasche zu trinken.

Fast hätte ihr misslungener Versuch ihn zum Lächeln gebracht. Der Champagner schäumte über und lief ihr übers Kinn und ins Gras, als sie ihm auszuweichen versuchte.

Aber lächeln war etwas, das Matthieu nur äußerst selten tat. Wenig elegant wischte sie sich nun Mund und Kinn mit dem Handrücken ab, bevor sie die Flasche vor sich auf dem Rock ihres Kleides abstellte und den Blick wieder auf den See richtete. Die Nachlässigkeit ihrem Ballkleid gegenüber verriet ihm einiges darüber, wie weit weg sie gedanklich sein musste. Sie wirkte ganz anders als die erfahrenen Verführerinnen, mit denen er sich sonst bevorzugt umgab – viel selbstvergessener und unschuldiger. Und das war ein weiterer Grund, warum er sich von ihr fernhalten sollte.

Doch etwas an ihrer Traurigkeit zog ihn magisch an, und so konnte er dem Drang, sich der Unbekannten zu nähern, nicht widerstehen. Er trat von der Veranda, ließ das Licht und die Geräusche, die aus dem Ballsaal drangen, hinter sich und ging über das weiche Gras zu ihr.

„Ist hier noch ein Platz frei?“

Sie schreckte zusammen und sah ihn vom Boden aus an. Er hatte sie auf Englisch angesprochen, der meistgesprochenen Sprache auf dem Ball, denn er bezweifelte, dass sie Französisch verstand, wie es in der Schweiz gesprochen wurde.

„Nur noch ein Stehplatz, fürchte ich.“

Ihre Antwort überraschte ihn, ebenso wie ihr leichter südländischer Akzent. Spanisch vielleicht, oder Italienisch? Sie schien sein kurzes Schweigen als Hartnäckigkeit zu deuten und neigte schließlich den Kopf.

„Immer rein in die gute Stube“, lud sie ihn ein.

Wieder fühlte er sich überrumpelt. „Das ist ein ziemlich eigenartiger Ausdruck für einen so südlichen Akzent.“

„Und das ist ein ziemlich durchsichtiger Versuch herauszufinden, woher ich komme.“

Ihre Art gefiel ihm, genau wie die Tatsache, dass sie nicht zu wissen schien, wer er war. Als sie sich ihm zuwandte, um ihn genauer anzusehen, tat sie das wie aus weiter Ferne.

Er setzte sich neben sie ins Gras und stieß dabei einen Seufzer der Erleichterung aus. Er war froh, dem Ballsaal entronnen zu sein. Diesen Teil seiner Arbeit als Vorstandsvorsitzender der Montcour Mining Industries verabscheute er. Beziehungspflege nannte Malcolm das. In Matthieus Augen hingegen war es reine Zeitverschwendung. Doch er war klug genug, darüber nicht mit seinem Geschäftsführer und langjährigen Freund zu streiten, der einst sogar sein Vormund gewesen war. Der iondorrische Handelsminister hatte entschieden, dass die Gala den perfekten Hintergrund abgab, um herauszufinden, wie die Chancen für ein gemeinsames Bergbauprojekt in dem kleinen europäischen Land standen. Noch hatte Matthieu Vorbehalte. Er war sich nicht sicher, ob Iondorra tatsächlich über die...



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