Buch, Französisch, 226 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 557 g
Reihe: Literaturen im Kontext. arabisch – persisch – türkisch
Lectures de quatre œuvres en prose de Salim Barakat
Buch, Französisch, 226 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 557 g
Reihe: Literaturen im Kontext. arabisch – persisch – türkisch
ISBN: 978-3-89500-513-8
Verlag: Reichert Verlag
Zu den Themen der frühen Werke, die im vorliegenden Band literaturwissenschaftlich untersucht werden, zählen die Auseinandersetzung des Kindes und Heranwachenden mit der kurdischen Lebenswelt: die Landschaft und ihre Menschen sowie die Auswirkungen der nationalistisch-arabischen Politik Syriens auf die Kurden des Zweistromlandes in den fünfziger bis siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Entdeckung der Sexualität und die Erfahrung erlittener und ausgeübter Gewalt bilden weitere thematische Schwerpunkte. Identitätssuche, die Erfahrung von Erniedrigung, Unterdrückung und die Auseinandersetzung mit innerkurdischen Mythen und Widersprüchen vor dem Hintergrund einer „glorreichen“ Vergangenheit werden in teils realistisch beschreibenden, teils fantastisch anmutenden Erzählpassagen dargestellt.
Salim Barakats Frühwerk wurde von der arabischen Literaturkritik mit einem gewissen Unbehagen aufgenommen. Einerseits erkennt die Literaturkritik seine innovative Kreativität im Umgang mit der arabischen Sprache an und zählt ihn zu den Dichterfürsten seiner Generation, anderen arabischen Kritikern muten die kurdischen Themen und der Stil des magischen Realismus befremdlich an.
Diese Studie will einerseits einen Beitrag leisten zur Auseinandersetzung mit der kurdischen Kultur, Literatur und Geschichte im Nahen Osten und andererseits zur modernen arabischen Literaturwissenschaft. Salim Baraks Texte werden daraufhin untersucht, wie Identität konstruiert (oder dekonstruiert) wird, wie im narrativen Genre Nationalismus - auch der kurdische - dargestellt und ad absurdum geführt wird. Der Lektüre liegen die Literaturtheorien von Roland Barthes und Michail Bachtin zugrunde. In einem dialogischen Prozess werden verschiedene Aussageebenen des polyphonen Textes analysiert. Sens propre und sens figuré werden gegenübergestellt und auf Widersprüche und/oder Übereinstimmung geprüft. Nicht selten entfaltet sich erst in dieser dialogischen Auseinandersetzung mit dem Text der „Sinn“, der sich wiederum einer weiteren dialogischen Lektüre unterziehen muss. Ein wichtiger Part kommt dabei der lesenden Person zu.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Sprachwissenschaft Einzelne Sprachen & Sprachfamilien
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literaturen sonstiger Sprachräume Ural-Altaische Literaturen
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literaturen sonstiger Sprachräume Literatur des Nahen Ostens & Nordafrikas