Rohles / Burkhardt / Wolf | Mediengestaltung | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 978 Seiten

Reihe: Rheinwerk Design

Rohles / Burkhardt / Wolf Mediengestaltung

Der Ausbildungsbegleiter
2. Auflage 2024
ISBN: 978-3-367-10037-8
Verlag: Rheinwerk
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Der Ausbildungsbegleiter

E-Book, Deutsch, 978 Seiten

Reihe: Rheinwerk Design

ISBN: 978-3-367-10037-8
Verlag: Rheinwerk
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Du bist Mediengestalter bzw. Mediengestalterin in der Ausbildung und suchst Hilfe bei der Vorbereitung auf die Zwischen- oder Abschlussprüfung? Dieses Handbuch ist übersichtlich gestaltet, gut zu lesen, auf dem aktuellen Stand und bringt die Themen auf den Punkt, die du beherrschen musst: Angefangen bei Kommunikationstechnologien über Typografie, Layout und Reinzeichnung bis hin zu Druckvorstufe und Druck und Webdesign, EDV-Wissen und Informationstechnik. Das geballte Mediengestalterwissen - so gehst du top vorbereitet in die Prüfung.

Aus dem Inhalt:

  • Das Berufsbild Mediengestalter*in
  • EDV-Grundlagen
  • Gestaltungsgrundlagen, Layout, Typografie, Farbe, Bilder
  • Gestaltungsprojekte (Plakat, Flyer, Broschüre, Buchgestaltung), Corporate Design, Logodesign, Infografik
  • Digitale Druckvorstufe, Bildbearbeitung, Druck, Papier, Weiterverarbeitung
  • App-Design, E-Books, Video, Digitale Fotografie
  • Social Media, Marketing für die Mediengestaltung
  • Grundlagen der Programmierung, Objektorientierte Programmierung
  • Internet, Webprogrammierung, Programmiersprachen, Server-Technologien, Datenbanken
  • Responsive Webdesign, User Experience, Webgestaltung
  • Informationstechnik, Netzwerke, Sicherheit
  • Medienrecht


Björn Rohles ist Medienwissenschaftler und hat viele Jahre Erfahrung als Projektmanager in Agenturen und Unternehmen, in denen er digitale Lösungen konzipiert, gestaltet, entwickelt und betreut hat. Seine Schwerpunkte sind Usability und User Experience, digitale Strategien und Technologien sowie Webdesign. Derzeit promoviert er über die User Experience beim Lernen mit digitalen Medien.
Rohles / Burkhardt / Wolf Mediengestaltung jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material



TEIL I  Grundwissen Printprodukte ... 29

  1.  Gestaltungsgrundlagen ... 31

       1.1 ... Gestaltgesetze der Wahrnehmung ... 32
       1.2 ... Grundelemente der Gestaltung ... 35
       1.3 ... Gestaltungsparameter ... 37

  2.  Typografie ... 43

       2.1 ... Grundbegriffe der Typografie ... 43
       2.2 ... Wort und Zeile ... 52
       2.3 ... Satzarten ... 58
       2.4 ... Ziffern und Zahlen ... 60
       2.5 ... Geschichte der Schrift ... 62
       2.6 ... Schriftklassifikation ... 66
       2.7 ... Schriftwahl und Schriftwirkung ... 71
       2.8 ... Orthotypografie ... 78
       2.9 ... Fonts -- OpenType, TrueType, PostScript, Web ... 80

  3.  Das Layout ... 83

       3.1 ... Seitenformate und Seitenverhältnis ... 83
       3.2 ... Satzspiegel ... 87
       3.3 ... Gestaltungsraster ... 91
       3.4 ... Hilfsmittel für ein gutes Layout ... 94

  4.  Farbgestaltung ... 99

       4.1 ... Grundlagen ... 99
       4.2 ... Farbgestaltung ... 105

  5.  Bildgestaltung ... 113

       5.1 ... Die Bildauswahl ... 113
       5.2 ... Bildmotive ... 114
       5.3 ... Aspekte der Gestaltung von Bildern ... 117
       5.4 ... Bilderstellung mit künstlicher Intelligenz ... 125

TEIL II  Printprodukte konzipieren und gestalten ... 129

  6.  Technische Grundlagen für Printprodukte ... 131

       6.1 ... Daten für den crossmedialen Einsatz vorbereiten ... 131
       6.2 ... Eigenschaften von digitalen Bildern ... 132
       6.3 ... Farbmodi ... 139
       6.4 ... Farbtiefe bzw. Datentiefe ... 145
       6.5 ... Dateiformate -- Ein Überblick ... 146
       6.6 ... Welche Dateiformate und Farbräume wo einsetzen? ... 151
       6.7 ... Bildgröße, Seitenverhältnis und Auflösung korrekt einstellen ... 157
       6.8 ... Metadaten von Bildern ... 160

  7.  Bearbeiten von Bildern und Grafiken ... 165

       7.1 ... Analoge Bilder scannen ... 165
       7.2 ... Pixeldaten vektorisieren ... 168
       7.3 ... Grundlegende Vorgehensweisen bei der Bildbearbeitung ... 169
       7.4 ... Werkzeuge für Bildkorrekturen und Optimierungen ... 171
       7.5 ... Künstliche Intelligenz bei der Bildverarbeitung ... 185
       7.6 ... Bilderverwaltung und Stapelverarbeitung ... 185

  8.  Der Ablauf eines Designprojekts ... 187

       8.1 ... Der Aufbau eines Designprojekts ... 187
       8.2 ... Die Phasen eines Designprojekts ... 188

  9.  Corporate Identity und Corporate Design ... 201

       9.1 ... Grundbegriffe ... 201
       9.2 ... Corporate Design ... 203
       9.3 ... Das Logo ... 205
       9.4 ... Corporate Fonts ... 214
       9.5 ... Corporate Colors ... 216
       9.6 ... Bildsprache ... 218
       9.7 ... Gestaltungsraster im Corporate Design ... 221
       9.8 ... Corporate-Design-Manual ... 222

10.  Gestaltungsprojekte ... 225

       10.1 ... Geschäftsdrucksachen ... 225
       10.2 ... Plakate ... 231
       10.3 ... Flyer ... 235
       10.4 ... Broschüren ... 237
       10.5 ... Buchgestaltung ... 244
       10.6 ... Infografik ... 249

TEIL III  Printprodukte realisieren: Druckvorstufe und Druck ... 257

11.  Digitale Druckvorstufe ... 259

       11.1 ... Das Colormanagement ... 260
       11.2 ... Farbräume für Fortgeschrittene ... 264
       11.3 ... Sonderfarben ... 271
       11.4 ... Separation: bunt oder unbunt? ... 274
       11.5 ... Reinzeichnung ... 277
       11.6 ... Der Preflight ... 284
       11.7 ... PDF ... 288

12.  In der Druckerei ... 295

       12.1 ... Druckdaten proofen ... 295
       12.2 ... Druckraster ... 298
       12.3 ... Ausschießen ... 304
       12.4 ... Druckformerstellung ... 308
       12.5 ... Prüfen der Drucke in der Druckerei ... 310

13.  Der Druck ... 315

       13.1 ... Entstehung und Entwicklung des Drucks ... 315
       13.2 ... Die verschiedenen Druckverfahren ... 317

14.  Papier ... 333

       14.1 ... Geschichte des Papiers ... 333
       14.2 ... Papierherstellung ... 334
       14.3 ... Papiereigenschaften ... 337
       14.4 ... Papierberechnung ... 343
       14.5 ... Papierveredelungen ... 347
       14.6 ... Papierwahl ... 350
       14.7 ... Andere Bedruckstoffe ... 351

15.  Druckweiterverarbeitung ... 353

       15.1 ... Arten der Weiterverarbeitung ... 353
       15.2 ... Schneiden ... 354
       15.3 ... Falzen ... 356
       15.4 ... Nuten und Rillen ... 359
       15.5 ... Einstecken und Zusammentragen ... 360
       15.6 ... Binden und Heften ... 362
       15.7 ... Produktionsprozess eines Buches im Überblick ... 365
       15.8 ... Druckveredelung ... 367

16.  Nachhaltigkeit im Druck ... 369

       16.1 ... Eine nachhaltige Druckerei finden ... 369
       16.2 ... Druckfarben und Umweltfreundlichkeit ... 371
       16.3 ... Papier und Nachhaltigkeit ... 372
       16.4 ... Nachhaltigkeit bei Veredelungen ... 376

TEIL IV  Grundwissen Digitale Medienprodukte ... 377

17.  EDV-Grundlagen ... 379

       17.1 ... Daten ... 379
       17.2 ... Datenbanken ... 385
       17.3 ... Datenkompression ... 390
       17.4 ... Verschlüsselung ... 393

18.  Informationstechnik ... 401

       18.1 ... Computerhardware ... 401
       18.2 ... Betriebssysteme ... 407
       18.3 ... Schnittstellen ... 409
       18.4 ... Ausgabeeinheiten ... 415
       18.5 ... Speichermedien ... 421

19.  Netzwerke ... 431

       19.1 ... Aufgaben von Netzen: ISO/OSI-Referenzmodell ... 431
       19.2 ... Grundlegende Eigenschaften von Netzwerken ... 433
       19.3 ... Netzwerkkomponenten ... 436
       19.4 ... Netzwerktechnologien ... 437
       19.5 ... Mobilfunknetze ... 448

20.  Internet ... 451

       20.1 ... TCP/IP ... 451
       20.2 ... IP-Routing ... 454
       20.3 ... URLs ... 460
       20.4 ... DNS ... 461
       20.5 ... World Wide Web ... 464
       20.6 ... E-Mail ... 466
       20.7 ... File Transfer Protocol ... 470
       20.8 ... Suchhilfen im Internet ... 471

21.  Sicherheit von Computern, Daten und Netzwerken ... 475

       21.1 ... Malware ... 475
       21.2 ... Passwörter ... 479
       21.3 ... Spam ... 482
       21.4 ... Entwenden von Datensätzen ... 483

22.  Grundlagen der Programmierung ... 485

       22.1 ... Konzepte der Programmierung ... 485
       22.2 ... Objektorientierte Programmierung ... 490
       22.3 ... Reguläre Ausdrücke ... 494

23.  Webstandards ... 501

       23.1 ... Kerntechnologien ... 501
       23.2 ... HTML ... 503
       23.3 ... CSS ... 512
       23.4 ... JavaScript ... 524
       23.5 ... Ajax ... 555
       23.6 ... Die Fetch-API ... 557

24.  Servertechnologien ... 563

       24.1 ... XAMPP oder MAMP installieren ... 563
       24.2 ... PHP ... 565
       24.3 ... Cookies ... 582
       24.4 ... Sessions ... 586
       24.5 ... Apache-Server-Konfiguration mit .htaccess ... 593

25.  Datenbanken und Datenpräsentationen ... 597

       25.1 ... MySQL und MariaDB ... 597
       25.2 ... Datenbank mit phpMyAdmin verwalten ... 599
       25.3 ... Syntax von SQL ... 606
       25.4 ... Mit PHP auf eine Datenbank zugreifen ... 613
       25.5 ... Datenaustauschformate JSON und XML ... 616

TEIL V  Digitale Medienprodukte konzipieren, gestalten und realisieren ... 627

26.  Digitale Medienprodukte konzipieren ... 629

       26.1 ... Konzeption und Ideengenerierung ... 629
       26.2 ... Projektplanung ... 633
       26.3 ... Der Designprozess ... 634
       26.4 ... Modular gestalten: Designsysteme, Pattern Libraries und Styleguides ... 637

27.  User Experience von Websites ... 639

       27.1 ... Usability und User Experience ... 639
       27.2 ... Accessibility ... 645
       27.3 ... Nachhaltigkeit ... 648
       27.4 ... Informationsarchitektur ... 649
       27.5 ... Navigations- und Interaktionsdesign ... 651

28.  Responsive Webdesign ... 663

       28.1 ... Grundlagen ... 664
       28.2 ... Meta-Viewport-Element ... 665
       28.3 ... Media Queries und Breakpoints ... 665
       28.4 ... Mobile First und Desktop First ... 667

29.  Web-Layout ... 669

       29.1 ... CSS Box Model ... 669
       29.2 ... Layouttechnologien auf Basis von CSS ... 674
       29.3 ... Layout im responsiven Web ... 688
       29.4 ... Raster ... 689

30.  Gestaltung im Web ... 693

       30.1 ... Web-Typografie ... 693
       30.2 ... Farben im Web ... 700
       30.3 ... Bilder ... 705
       30.4 ... Tabellen ... 723
       30.5 ... Formulare ... 726
       30.6 ... Video und Audio ... 732
       30.7 ... Animationen ... 734

31.  Die Bereitstellung von Websites ... 739

       31.1 ... Webhosting ... 739
       31.2 ... Domain-Registrierung ... 743
       31.3 ... Content-Management-Systeme ... 744
       31.4 ... Security ... 751

32.  Entwicklung von Apps ... 755

       32.1 ... Einführung in die smarte Welt ... 755
       32.2 ... App-Nutzung und -Vermarktung ... 760
       32.3 ... Entwicklung von Apps ... 766
       32.4 ... User-Interface- und Interaktionsdesign für Apps ... 771
       32.5 ... Informationsarchitektur, Navigation und Layout ... 778
       32.6 ... User Interfaces auf iOS ... 784
       32.7 ... User Interfaces auf Android ... 789
       32.8 ... Touch-Bedienung ... 794
       32.9 ... Icons für Apps ... 796
       32.10 ... Gestaltung von Apps ... 799
       32.11 ... Conversational User Interfaces ... 802
       32.12 ... Virtual Reality und Augmented Reality ... 804

33.  E-Books ... 807

       33.1 ... Grundlagen und Nutzungsrecht ... 807
       33.2 ... E-Book-Formate ... 809
       33.3 ... Erstellen von E-Books im ePUB-Format ... 811
       33.4 ... Technologie ... 816
       33.5 ... Distribution von E-Books ... 818

34.  Grundlagen der Foto- und Videotechnik ... 823

       34.1 ... Fernsehtechnik ... 823
       34.2 ... Hintergrundwissen: Videosignale ... 826
       34.3 ... Video-Codecs und Videoformate ... 829
       34.4 ... Streaming Media ... 833
       34.5 ... Tonsysteme und Tonformate ... 835
       34.6 ... Kameratechnik für Foto und Video ... 836
       34.7 ... Grundlegende Einstellungen ... 844
       34.8 ... Erstellen von Videos und Fotos ... 850
       34.9 ... Videoschnitt ... 860

TEIL VI  Marketing, Social Media und Medienrecht ... 863

35.  Marketing ... 865

       35.1 ... Marketing und Mediengestaltung als Dreamteam ... 865
       35.2 ... Die vier Entwicklungsstufen des Marketings ... 866
       35.3 ... Der Marketingprozess ... 867
       35.4 ... Situationsanalyse ... 869
       35.5 ... Marketingziele formulieren ... 871
       35.6 ... Zielgruppenforschung ... 874
       35.7 ... Marketingmaßnahmen ... 877
       35.8 ... Marketinginstrumente -- der Marketingmix ... 881
       35.9 ... Überwachung und Bewertung mit den Werbewirksamkeitsmodellen ... 883

36.  Einführung in Social Media ... 887

       36.1 ... Bedeutung von Social Media ... 888
       36.2 ... Hauptplattformen und ihre Zielgruppen ... 890
       36.3 ... Die Content-Erstellung ... 892
       36.4 ... Storytelling für Social Media ... 897
       36.5 ... Monitoring und Analytics ... 900

37.  Medienrecht ... 905

       37.1 ... Das Urheberrecht als Dreh- und Angelpunkt ... 906
       37.2 ... Das Recht am eigenen Bild ... 916
       37.3 ... Die zentralen Informationspflichten im World Wide Web ... 919

A  Anhang ... 927

       A.1 ... DIN-Formate (DIN Norm 476) ... 929
       A.2 ... Korrekturzeichen nach DIN 16511 ... 930
       A.3 ... Tastaturkürzel ... 930
       A.4 ... Papierformate und Papierbezeichnung ... 933
       A.5 ... Orthotypografie ... 936
       A.6 ... Umrechnungstabellen ... 938
       A.7 ... Glossar ... 939

  Index ... 949
  Die Autoren ... 978


1.3    Gestaltungsparameter


In der Mediengestaltung liegen die Aufgaben beim Aufbau einer Gestaltung darin, alle Elemente der Gestaltung so in Beziehung zu setzen, dass sie nicht nur visuellen Ansprüchen genügen, sondern auch inhaltlich verständlich sind. Dabei helfen verschiedene Gestaltungsparameter weiter, die bei der Gewichtung von Aussagen eine große Bedeutung haben.

1.3.1    Spannung durch Anordnung im Format


Intuitiv übertragen wir das physikalische Gesetz der Schwerkraft auch visuell auf die Platzierung von Elementen im Format und haben somit generell ein untrügliches Gefühl dafür, wie Elemente auf einer Fläche wirken:

  • + Wird ein Element im Gestaltungskontext oben angeordnet, wirkt es leicht und aktiv.

  • + Wird es unten angeordnet, wirkt es schwer und passiv.

Hierbei spielen Farbe und Form eine zusätzliche Rolle: Dunkle Elemente wirken dabei schwerer als helle Elemente, ein Kreis leichter als ein Quadrat. Für Linien trifft nahezu dasselbe zu wie für Flächen. Eine horizontale Linie wirkt auf uns zum Beispiel genauso statisch wie ein liegendes Rechteck.

Abbildung 1.13     Stehen Elemente oben, scheinen sie zu schweben und suggerieren Leichtigkeit und Dynamik, unten platziert wirken sie statisch, schwer, passiv. Dieser Aspekt wird zusätzlich durch Form und Farbe verstärkt oder umgekehrt.

Bei jedem Werk visueller Art müssen Sie den optischen Phänomenen Rechnung tragen. Elemente, die in der Mitte stehen sollen, müssen etwas oberhalb der rechnerischen Mitte, also in der optischen Mitte platziert werden, sonst erscheinen sie zu tief. Werden Elemente in die Mitte gesetzt, wirken diese darüber hinaus oft spannungslos. Bewusst außerhalb der Mitte erzeugen sie Spannung zu den Seitenrändern.

1.3.2    Kontrast und Rhythmus


Kontrast und Rhythmus begegnen uns in der Gestaltung immer wieder: sei es der Kontrast zwischen zwei Formen, zwei unterschiedlichen Schriften oder auch der Kontrast zweier Farben. Rhythmus hingegen entsteht durch Gleichheit, zum Beispiel, weil dieselben Gestaltungselemente immer gleich behandelt werden. Zu viel Rhythmus kann allerdings auch langweilig werden. Erst der Kontrast, die Variation der Elemente und das Unerwartete machen ein Layout interessant. Kontraste in Größe, Schriftart, Gewicht, Form, Farbe und Anordnung lassen ein Layout lebendig wirken.

Abbildung 1.14     Kontrast in Form zweier unterschiedlicher Schriften, Farbtöne und Schriftschnitte

Abbildung 1.15     Der Kontrast zwischen dem großen Bild als Aufhänger dieses Abschnitts und den kleinen Bildern lässt die Seite locker und dynamisch erscheinen. Verstärkt wird dies durch die unterschiedlichen Schriftgrößen. Agentur: deteringdesign, Kunde: Goldbeck

In der Gestaltung könnte das wie folgt aussehen: Auf eine Seite mit vielen kleinen Abbildungen folgt eine Doppelseite mit großen Bildern, die als Blickfang auf den Leser wirken. Auf eine Seite mit zwei statischen Kolumnen, die an einer hängenden Linie ausgerichtet sind, folgt eine Seite mit verschobenen Textspalten usw. Dies sorgt nicht nur für einen rhythmischen Wechsel von bedruckter und unbedruckter Fläche, was ein Layout lebendig erscheinen lässt, sondern unterstützt gleichzeitig den Lesefluss.

Schriftmischung und Kontrast

Ein ausreichender Kontrast ist vor allem bei der Schriftmischung notwendig. Ansonsten würden spezielle Auszeichnungen im Fließtext einfach überlesen werden.

1.3.3    Symmetrie und Asymmetrie


Symmetrie und Asymmetrie sind zwei grundlegende Parameter, die eine Gestaltung oder ein Layout entweder eher statisch oder eher dynamisch wirken lassen.

Abbildung 1.16     Beim Satz von Büchern oder Magazinen ist der symmetrische Spiegel die Regel.

Symmetrie betont die Mitte und hat weder einen Hang nach links noch nach rechts. Sie vermittelt keinerlei Bewegung, weder zur einen noch zur anderen Seite. Die Wirkung ist zwar ruhig und harmonisch, zugleich aber auch statisch und mitunter langweilig. Die symmetrische Anordnung hat ihren Ursprung in der klassischen Buchtypografie, wo vor allem Buchtitel im Mittel- oder auch Blocksatz gesetzt wurden.

Die asymmetrische Anordnung ist flexibler und vermittelt einen lebendigen und dynamischen Eindruck. Die einzelnen Elemente können spielerisch auf der Gestaltungsfläche platziert werden. Der visuelle Schwerpunkt kann dadurch unterschiedlich gesetzt werden. Die variable Anordnung erfordert allerdings eine deutliche Leseführung. Der Leser muss klar erkennen können, welche Elemente zu welchem Zeitpunkt gelesen werden müssen. Dabei können optische Achsen und Gruppierungen als Fixpunkte dienen.

Abbildung 1.17     Der asymmetrische Satzspiegel wird vor allem bei experimentelleren Büchern oder Kunstkatalogen verwendet. Er ist hilfreich, wenn Abbildungen über den Falz hinausgehen.

Beim asymmetrischen Satzspiegel zu beachten

Beim asymmetrischen Satzspiegel ist auf Registerhaltigkeit zu achten beziehungsweise darauf, ein Papier zu wählen, das eine hohe Opazität besitzt.

1.3.4    Blickführung


Während die frühen Griechen (ca. 800 bis 600 v. Chr.) die Schreibrichtung zunächst noch variabel handhabten, ist es in der heutigen westlichen Welt üblich, dass wir primär von links nach rechts und sekundär von oben nach unten schreiben bzw. lesen.

So beginnen Printprodukte mit einer rechten Seite, ergo dem Titel, und werden von rechts nach links aufgeblättert. Der Inhalt setzt sich jeweils links, rechts, links usw. fort. Da es bei Fachbüchern oder der reinen Inhaltsvermittlung wenig Sinn machen würde, einen Text auf einem Blatt Papier erst in der Mitte beginnen zu lassen, ist es dort Konvention, dass Inhalte oben links beginnen und unten rechts enden.

Daraus folgt für unsere Gestaltung, dass ein Titel in der Regel oben steht und der Absender unten rechts. Das bedeutet nicht, dass jedes Printerzeugnis dieser Faustregel dogmatisch folgen muss. Gerade das Aufbrechen von Sehgewohnheiten lässt den Leser beim Lesen nicht ermüden.

Merke: Texte werden zeilenweise von links nach rechts geschrieben bzw. gelesen. Entsprechend werden Inhalte von links oben nach rechts unten erschlossen.

Neben dem Wissen über unsere Leserichtung von links nach rechts ist die Platzierung der Gestaltungselemente im Format von großer Bedeutung. Der Blick fällt beim Aufschlagen einer Broschüre zum Beispiel zuerst auf die rechte Seite, es sei denn, die linke Seite ist außergewöhnlich auffällig gestaltet, beispielsweise durch eine fette Überschrift oder ein ins Auge stechendes Bild. (Gesichter wirken zum Beispiel wie ein Aufmerksamkeitsmagnet auf uns, aber auch eine auffallend gesetzte Headline kann das Interesse wecken.)

Interessante Personen aus Grafikdesign und Typografie – eine Auswahl

Die Liste ist natürlich nicht vollständig!

Peter Behrens

Eric Gill

El Lissitzky

Walter Gropius

Paul Renner

Jan Tschichold

Adrian Frutiger

Josef Müller-Brockmann

Hermann Zapf

Otl Aicher

Paul Rand

Kurt Weidemann

Hans Peter Willberg

Erik Spiekermann

Neville Brody

David Carson

Stefan Sagmeister

Das, was zuerst gelesen werden soll, steht beispielsweise ganz oben, ist am größten abgebildet, durch eine Signalfarbe oder eine außergewöhnliche Positionierung/Ausrichtung gekennzeichnet. Kurz gesagt: Es hebt sich von seinem Umfeld ab; allerdings nur, wenn sich die Elemente bewusst in ihrer Form, Größe, Position etc. unterscheiden, wird diesen auch Beachtung geschenkt. Daher lautet die Devise: Eindeutig gestalten!

Bildinhalte beachten

Bilder kommunizieren ebenso wie Text eine bestimmte Botschaft, und so wie Text nicht spiegelverkehrt, auf den Kopf gestellt oder in der falschen Reihenfolge abgebildet werden sollte, so verlangen auch Abbildungen nach einer sinngemäßen Darstellung im Layout.

Bilder, auf denen...


Wolf, Jürgen
Jürgen Wolf ist seit über 20 Jahren Autor und seit mehr als 10 Jahren passionierter Digitalfotograf. Seine Buchthemen sind Bildbearbeitung, Fotografie, Webentwicklung, Betriebssysteme und Programmierung. Und egal welches Thema: Bei jedem Buch ist es sein Ziel, auch komplexe Zusammenhänge klar und verständlich zu erklären.

Rohrlich, Michael
Michael Rohrlich ist Rechtsanwalt, Fachautor und Dozent. Seine beruflichen Schwerpunkte liegen unter anderem auf den Gebieten IT-, Online- und Datenschutzrecht sowie gewerblicher Rechtsschutz. Als Angehöriger der „Generation C64“ gilt sein berufliches wie privates Interesse der Technik. Seit vielen Jahren veröffentlicht er regelmäßig Beiträge für verschiedene Print- und Online-Publikationen und ist Autor zahlreicher Bücher. Als Dozent hält er auch immer wieder Vorträge, gibt Schulungen und leitet Seminare.

Rohles, Björn
Björn Rohles ist Medienwissenschaftler und hat viele Jahre Erfahrung als Projektmanager in Agenturen und Unternehmen, in denen er digitale Lösungen konzipiert, gestaltet, entwickelt und betreut hat. Seine Schwerpunkte sind Usability und User Experience, digitale Strategien und Technologien sowie Webdesign. Derzeit promoviert er über die User Experience beim Lernen mit digitalen Medien.

Burkhardt, Ralph
Ralph Burkhardt ist Dipl. Designer, Dozent und Buchautor, Jahrgang 1980. Nach seinem Studium der Information/Medien an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd war er bei büro uebele und Jung von Matt am Neckar tätig. Er erhielt diverse nationale und internationale Auszeichnungen. 2009 gründete er zusammen mit Daniel Hauke burkhardthauke – Büro für Gestaltung. Seit 2012 ist er Mitglied im aed Stuttgart.

Kroll, Lars
Lars Kroll ist Geschäftsführer der SO.real GmbH und seit mehr als 12 Jahren im Bereich Social Media aktiv. Seit seinem Bachelor in Print-Media-Management und seinem Master in Wirtschaftspsychologie, Fachrichtung Werbepsychologie, berät er Unternehmen im Bereich Social Media und Online-Marketing.



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