Buch, Deutsch, 256 Seiten, Kartoniert, Format (B × H): 148 mm x 225 mm, Gewicht: 396 g
Reihe: Edition Moderne Postmoderne
Ein Menü der Sinne nach Kant
Buch, Deutsch, 256 Seiten, Kartoniert, Format (B × H): 148 mm x 225 mm, Gewicht: 396 g
Reihe: Edition Moderne Postmoderne
ISBN: 978-3-8376-1215-8
Verlag: transcript
1. 'Bücher, die die Welt nicht braucht.' Warum trifft das auf Ihr Buch nicht zu?
Sofern die Welt überhaupt noch Bücher braucht, sind heute vor allem solche Bücher angesagt, die die disziplinären Festlegungen umspielen und unkonventionelle Perspektiven eröffnen. Das Essen ist, von wenigen Ausnahmen abgesehen, kein Thema der Philosophie gewesen. Der Geschmack ist in der philosophischen Ästhetik nicht auf das Schmecken, sondern im Überspringen dieses niederen Sinnes sogleich auf die vornehmeren Sinne des Sehens und Hörens bezogen worden. Von diesen Fesseln kann sich das Denken erst jetzt in der Postmoderne befreien.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
1. (Philosopie-immanent:) Revision eines Bildes von Kant als eines Feindes von Glück und Sinnlichkeit zugunsten eines Übergangs von Ethik und Ästhetik auf der Grundlage der Anthropologie-Vorlesung. 2. (kulturwissenschaftlich:) Eröffnung der Möglichkeit einer philosophischen Reflexion von Kochen, Essen, Genießen und der Gemeinsamkeit der Tafelfreuden.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Mit der spielerischen Anlehnung an die Struktur der Kant'schen Kritiken überschreitet das Buch die bisherigen Einseitigkeiten einer epistemologischen (Rigotti) und einer ethischen (Lemke) Thematisierung des Kulinarischen, vermeidet aber zugleich mit seiner Kant-Orientierung den hedonistischen Materialismus (Onfray) und lehnt sich am ehesten an einen strukturalistischen Sensualismus an (Serres).
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Mit Iris Därmann, Philosophin der Tischgesellschaft, mit dem Wissenschafts-Journalisten Gerd Scobel, mit Michel Serres, Mitglied der Académie française oder dem sinnenfreudigen Kant-Kenner Steffen Dietzsch.
5. Ihr Buch in einem Satz:
Ausgehend vom Vermissen der Vierten Kritik bei Kant werden in einem Dreischritt das Küchengeschehen, die Mahlzeit und die Gemeinsamkeit des Genießens philosophisch reflektiert.