Rock / Herries | Historical Exklusiv Band 90 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 90, 512 Seiten

Reihe: Historical Exklusiv

Rock / Herries Historical Exklusiv Band 90

Mein geheimnisvoller Ritter
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0228-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Mein geheimnisvoller Ritter

E-Book, Deutsch, Band 90, 512 Seiten

Reihe: Historical Exklusiv

ISBN: 978-3-7515-0228-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



AM KÖNIGSHOF DER LIEBE von ANNE HARRIES
Alle Ritter am glanzvollen Hofe Eleonores von Aquitanien sind dem Zauber der schönen Alayne verfallen - doch das Interesse gilt auch ihrem beträchtlichen Erbe. Da befielt die Königin der jungen Witwe, sich zu ihrem Schutz mit Sir Ralph de Banewulf zu vermählen. Obwohl seine tragische Vergangenheit ihr Herz anrührt und seine männliche Erscheinung ihr Begehren weckt, fürchtet Alayne sich, ihn nach England zu begleiten. Denn auf Sir Ralphs Burg Banewulf Manor sollen gefährliche Intrigen und ein dunkles Geheimnis lauern ...
DER FLUCH VON GLAMORGAN von JOANNE ROCK
Liebe, Leidenschaft und Eheglück - unerfüllbare Träume für die schöne Waliserin Ariana. Ein eifersüchtiges Weib verdammte die Glamorgan-Frauen dazu, von Männern unbeachtet zu bleiben. Die einzige Chance, diesem Los zu entfliehen, ist Roarke Barret, ein englischer Ritter, der die alten Verwünschungen nicht fürchtet und eine walisische Braut sucht. Ariana überlistet ihren Vater, der diese Heirat verbietet, und wird mit Roarke vermählt. Doch noch ist der Fluch nicht gebrochen. In der Hochzeitsnacht zeigt sich, dass jemand diese Verbindung mit allen Mitteln bekämpft ...



Joanne Rock hat sich schon in der Schule Liebesgeschichten ausgedacht, um ihre beste Freundin zu unterhalten. Die Mädchen waren selbst die Stars dieser Abenteuer, die sich um die Schule und die Jungs, die sie gerade mochten, drehten. Joanne Rock gibt zu, dass ihre Geschichten damals eher dem Leben einer Barbie als echten Menschen glichen. Heute, fast 40 Bücher später, ist sie stolz, Geschichten zu verfassen, deren Helden nicht zwingend in Malibu leben oder ein Cabrio fahren müssen, um wahre Liebe und Glück finden zu können. Die Autorin schreibt zeitgenössische sexy Liebesromane und historische Mittelalterromane. Ihre Bücher wurden in 24 Ländern veröffentlicht und in 19 Sprachen übersetzt. Im Jahr 2000 erhielt sie den Romance Writers of America Golden Heart Award, den wichtigsten Preis für Nachwuchsautorinnen im Bereich Liebesromane. Die wichtigste Auszeichnung für publizierte Schriftstellerinnen in diesem Genre ist der RITA Award, für den Joanne Rock bereits dreimal nominiert war. Außerdem hat sie zahlreiche andere Preise bekommen. Sie schloss ein Studium an der Universität Louisville in Kentucky mit einem Master in Englisch ab und hat bereits als Lehrerin, als Fachkraft für Öffentlichkeitsarbeit und als Werbetexterin gearbeitet.

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1. KAPITEL

Alayne blickte auf den Bach, der sprudelnd über Steine dahinplätscherte, denen die Strömung im Laufe der Zeit eine glatte Form verliehen hatte. Das Wasser war so klar, dass sie sogar kleine Lebewesen auf dem sandigen Grund erkennen konnte. Hinter sich vernahm sie das fröhliche Lachen und Scherzen der Höflinge. Eine der Damen spielte die Leier; andere liefen bald hierhin, bald dorthin und lachten ausgelassen, während sie sich an törichten Spielereien ergötzten.

Es ist zu heiß, um sich mit überhaupt etwas zu beschäftigen, dachte Alayne. Mit einem Seufzer tauchte sie die Finger in das kühle Nass. War sie der schier endlosen Vergnügungen, die der „Cour d’Amours“ zu bieten hatte, allmählich überdrüssig? Der Hof von Poitiers wurde oft so bezeichnet, nicht zuletzt wegen der Troubadoure, welche von der edlen höfischen Liebe sangen, die sich viele erträumten, aber nur wenige wirklich fanden. Manchmal glaubte Alayne, die ritterliche Liebe sei lediglich ein Mythos. Inzwischen hatte sie wahrlich genug von den Ränken bei Hofe und empfand das Leben als oberflächlich. Doch wohin sollte sie gehen? Es gab keinen anderen Ort, an dem sie sicherer wäre, als den „Cour d’Amours“.

Ein kleiner Schauer durchrieselte sie, als sie an das Schicksal dachte, welches ihrer harrte, wenn sie gezwungen wäre, den Hof zu verlassen. Alayne wusste sehr wohl, dass sie lieber müßige, mit allerlei angenehmem Zeitvertreib angefüllte Tage verbringen wollte, als denjenigen Menschen ausgeliefert zu sein, die ihr Leben zu bestimmen suchten. Eine große Traurigkeit verdunkelte ihr liebliches Gesicht bei den Erinnerungen an ihre Flucht von zu Hause.

„Alayne! Komm und leiste uns Gesellschaft“, rief eine der Damen übermütig. Sie rannte an dem Bach vorbei, dichtauf verfolgt von einem jungen Edelmann, der sich einen versprochenen Kuss abholen wollte, den das kecke Fräulein ihm indes nicht zu gewähren gedachte. „Rette mich vor diesem schlimmen Verführer, ich bitte dich.“

Alayne rang sich angesichts dieser Tändelei ein Lächeln ab, doch sie schüttelte den Kopf. Im Augenblick war sie nicht in der Stimmung, an den Spielchen teilzunehmen. Zumal sie allen Grund zu der Annahme hatte, dass das Mädchen geradezu darauf erpicht war, erhascht zu werden, sobald sie einen abgeschiedenen Ort innerhalb des Gartens erreichte. Es mag angenehm sein, von einem gut aussehenden Mann geküsst zu werden, dachte Alayne – wenn sie doch bloß so unbeschwert und ausgelassen wie jene junge Adlige sein könnte!

Obschon sie sich ihre Niedergeschlagenheit nicht anmerken lassen wollte, hatte mehr als einer der anwesenden Herren ihren Gemütszustand wahrgenommen, denn Alayne gehörte zu den Frauen, die mühelos die Aufmerksamkeit der Männer auf sich zogen.

In diesem Moment schweiften ihre Gedanken weit vom Geschehen bei Hofe ab und kreisten einmal mehr um jene düsteren Jahre, die noch nicht lange zurücklagen. Nun war es beinahe zwölf Monate her, dass sie in ihrer Verzweiflung den Schutz von Eleonore von Aquitanien erbeten hatte, einer entfernten Verwandten ihrer Mutter. Immer schon hatte Alayne die Königin bewundert, die nunmehr mit Henry von Anjou, dem gegenwärtigen Herrscher von England, vermählt war. In ihrer misslichen Lage hätte sie sich an niemanden sonst wenden können.

„Warum so nachdenklich, Madame?“

Alayne schaute auf, als sie die Stimme von Baron Pierre de Froissart vernahm, und lächelte. Die meisten Damen schätzten diesen charmanten, gut aussehenden Mann mit seiner angenehmen Singstimme und den tadellosen Manieren.

„Ich gewähre nicht gern Einblick in meine Gedanken, Monseigneur.“ Sie schürzte die Lippen, doch ihr unbewusst schelmischer Blick ließ das Herz des Ritters für sie entflammen.

„Gestattet Ihr mir, mich zu Euch zu setzen, Madame?“

„Gewiss, Monseigneur. Ich bin meiner selbst überdrüssig.“

Pierre de Froissart lachte ungezwungen und setzte sich beschwingt neben sie in das trockene Gras. Zwar begegnete er Alayne beinahe jeden Tag, aber bislang hatte er noch nicht den Versuch unternommen, um sie zu werben. Alayne wusste, dass einige adlige Frauen für diesen Ritter schwärmten. Womöglich hatte er schon mehr als einer Dame den Hof gemacht. Doch diese Affären wurden stets geheim gehalten.

Eine ungeschriebene Regel der höfischen Liebe besagte, dass sich alles Werben diskret und fernab der Öffentlichkeit abspielen musste. Ein Minnesänger pflegte seine Angebetete heimlich aufzusuchen und erwies ihr seine Ehre durch Verse, Balladen oder kleine Geschenke. Die Dame ging auf die Bitten des Mannes ein oder nicht, ganz wie es ihr gerade beliebte. Diese heimliche Art des Werbens machte für viele den besonderen Reiz der ritterlichen Liebe aus.

„Mir scheint, Ihr habt Euch bewusst von den anderen abgesondert, Madame. Es gibt viele Männer, die Euch ihre Gunst beweisen wollten, hätten sie nur die Gelegenheit dazu. Ihr haltet Eure Bewunderer auf Distanz, möchte ich meinen.“

Seine Augen sahen zu viel! Alayne senkte ihren Blick und schaute auf den Bachlauf, doch ihr Herzschlag beschleunigte sich. Eine flüchtige Röte stieg ihr in die Wangen, und sie antwortete nicht sogleich, denn sie konnte nicht leugnen, an diesem Nachmittag die Einsamkeit gesucht zu haben.

Die junge Hofdame war eine ausnehmend anziehende Erscheinung mit ihrem dunklen Haar, das nur zum Teil von einem kurzen Schleier verdeckt war, und den wundervollen blauen Augen, deren Glanz keinem verborgen blieb. Ihre dunklen Wimpern waren lang und seidig, was geradezu eine magische Wirkung auf Männer ausübte. Mehr als eine Ode auf ihre Schönheit erwähnte diesen bezaubernden Augenaufschlag. Sie war eine Frau, wie sie sich die Männer erträumten, und manch einer stellte sich die Dame als aufreizende Verführerin mit roten Lippen vor, die sich förmlich nach Küssen sehnten. Gleichwohl strahlte Alayne eine Unschuld aus, welche die Flammen der männlichen Lust nur noch stärker anfachte.

Seit einigen Wochen schickte ein heimlicher Verehrer ihr Gedichte und kleine Blumengebinde. Der Bewunderer hatte ihr gegenüber noch nicht offen über seine Gefühle gesprochen, sondern seine kleinen Aufmerksamkeiten geschickt an Orten hinterlegt, an denen die Angebetete sie unweigerlich finden musste. Hin und wieder überbrachte auch ein Page, der Schweigen gelobt hatte, die Geschenke.

„Ich sehnte mich nach Ruhe, um … mich zu sammeln …“, sagte sie schließlich und schaute Pierre de Froissart unvermutet in die Augen.

„Ich würde ein Pfand für Eure Gedanken geben“, bot de Froissart an, als sie erneut verstummte. „Denn es schmerzt mich, Euch so traurig zu sehen.“

„Ihr braucht kein Unterpfand zu bemühen“, erwiderte Alayne. Dieses Spiel erfreute sich bei den Höflingen großer Beliebtheit, und die jungen Männer versuchten auf diese Weise Küsse und andere Freigebigkeiten von ihren Angebeteten zu erlangen. „Ich habe an nichts Besonderes gedacht. Nur, dass es gut tut, hier in der Sonne zu sitzen, und doch …“ Ein Seufzer entschlüpfte ihr, und sie schwieg wieder.

„Könnte es sein, dass Ihr Euch etwas anderes ersehnt, Madame Alayne? Etwas Edles und Vollkommenes, eine Nähe, die man nur selten antrifft und kaum je in der Ehe zu finden vermag …“ Er spielte mit einem langen Grashalm, während er Alayne genau beobachtete. In ihrer Unruhe strich sie sich wie abwesend mit der Zungenspitze über die Unterlippe und merkte nicht, dass diese unbewusste Handlung das Verlangen des Ritters nur noch steigerte.

„Ich hege nicht den Wunsch, erneut zu heiraten“, bekannte sie und erhob sich mit grazilen, geschmeidigen Bewegungen. Jegliches Gerede von der Ehe empfand sie als beunruhigend. Das lag nicht zuletzt daran, dass ihr Vater, der Baron François de Robspierre, versucht hatte, seine Tochter in eine zweite Ehe zu zwingen. Daraufhin hatte Alayne sich dem Schutz von Königin Eleonore anvertraut. „Eine Vermählung dient Bündnissen und sichert den Besitz. Die wahre Liebe aber ist etwas ganz anderes.“

„Fürwahr“, pflichtete de Froissart ihr unumwunden bei. Alayne war wundervoll, und wie viele bei Hofe träumte er von der schönen Dame und malte sich aus, wie es wäre, wenn er ihr Geliebter sein könnte. „Auch ich wünsche mir eine vertraute Nähe, eine Seelenverwandtschaft. Die von mir verehrte Dame von weitem bewundern zu dürfen ist mehr, als ich zu hoffen wage. Sie jedoch wirklich zu kennen und eine tiefe Verbundenheit mit ihr zu teilen, käme wahrlich dem Himmel gleich.“

Hitze stieg ihr in die Wangen. War etwa der Baron de Froissart ihr heimlicher Verehrer? Seine Worte deuteten an, dass er ernste Gefühle für sie hegte. Doch sie war sich ihrer eigenen Empfindungen nicht ganz sicher. Von den Damen bei Hofe hatte Alayne schon viel von dieser vollkommenen Liebe gehört. War sie wirklich bereit, sich auf eine solche Beziehung einzulassen? Ein Teil von ihr sehnte sich danach, die wahre Liebe kennen zu lernen, von der die Minnesänger erzählten. Im Grunde ihres Herzens schreckte sie jedoch vor jeglicher körperlichen Berührung zurück.

„Alayne! Möchtest du nicht für uns singen? Madame la reine wünscht dich an ihrer Seite.“

Alayne wurde in ihren Gedanken unterbrochen, als eine hübsche junge Frau auf sie zukam. Marguerite de Valois war ein beliebtes Mitglied am Hof. Ihre Verehrer überschütteten sie mit Huldigungen. Aber sie erwies niemandem ihre Gunst. Manch ein Mann am „Cour d’Amours“ hatte sich zu törichten Dingen hinreißen lassen, um Marguerite für sich zu gewinnen. Sie blieb aber stets zurückhaltend und hatte für die Männer nur ein förmliches Nicken übrig, ganz gleich, wie sehr...



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