E-Book, Deutsch, Band 1, 280 Seiten
Reihe: Until Us
Robichaux Until Us: Kayan
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-903278-56-1
Verlag: Romance Edition
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
E-Book, Deutsch, Band 1, 280 Seiten
Reihe: Until Us
ISBN: 978-3-903278-56-1
Verlag: Romance Edition
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Seit KD Robichaux im Alter von zwölf einen Roman von Sandra Brown aus dem Bücherfundus ihrer Mutter stibitzt hatte, wollte sie Autorin werden. Sie ging aufs College, wo sie ihren eigenen Alphahelden traf, ihn heiratete und den Traum vom Schreiben vorerst auf Eis legte. Während ihre Familie wuchs, verschlang sie so viele Bücher wie möglich und startete einen Blog, um ihre Leseerfahrungen und den einen oder anderen Hot Read mit Gleichgesinnten zu teilen. Als ihr Blog bekannt wurde, nutzte sie ihren Abschluss und wurde Lektorin. Mit den Kindern auf der Schule und der Ermutigung ihrer Autorenfreunde, setzte sie sich endlich an ihren ersten eigenen Roman und schrieb gleich eine ganze Serie: The Blogger Diaries, die Erzählung ihrer ganz persönlichen Liebesgeschichte. Mittlerweile hat sie über fünfzehn Romane in unterschiedlichen Genres der Liebesliteratur veröffentlicht.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1
Z
»Gott, ich hasse Country-Musik«, rufe ich Wes zu, als wir die Bar namens Momma’s Country betreten und uns durch die Menge kämpfen. Auf unserem Weg zu den Billardtischen im hinteren Bereich ernten wir so manchen Blick der anwesenden Männer und Frauen.
»Wir machen nur einen kurzen Abstecher, dann sind wir hier gleich wieder raus«, beschwichtigt er über seine Schulter hinweg, während ich ihm folge.
»Das hast du letztes Mal auch gesagt«, erinnere ich ihn und versuche den Menschen, die um mich herum einen Line Dance zum Besten geben, so gut es geht auszuweichen.
»Hoffentlich tauchen sie dieses Mal auf«, grummelt Wes und bleibt vor einem der Billardtische stehen.
»Und wenn nicht?«
»Dann machen wir uns auf die Suche nach ihnen.« Er seufzt, und ich bemerke die Frustration in den Augen meines besten Freundes. Wir wollten nie als Motorradclub abgestempelt werden, aber da wir zu zehnt sind und nun einmal alle Motorrad fahren, ist genau das eingetreten. Als wir vor zwei Jahren bei den Marines ausgetreten sind, haben wir uns unter dem Namen Broken Eagles zusammengeschlossen, zu Ehren unserer Brüder, die nicht mehr an unserer Seite fahren konnten. Vor vier Monaten sind wir dann von Kalifornien nach Tennessee umgesiedelt und haben dort unsere Werkstatt und unseren Club eröffnet. Seitdem bekommen wir von den anderen Clubs in der Gegend immer wieder Drohungen.
»Was zur Hölle?«, knurrt er plötzlich, und ich folge seinem Blick hinüber zur Bar, an der zwei Frauen stehen, die zu uns herüberschauen.
»Du kennst sie?« Ich hefte meine Aufmerksamkeit auf die Frau mit den dunklen, beinah schwarzen Haaren, die sie zu einem hohen Pferdeschwanz zusammengebunden hat, der ihr fast bis zum Hintern reicht. Ein Hintern, dessen Kurven von hautengem schwarzen Stoff umschmiegt werden. Ein Anblick, bei dem sich mein Schwanz nur allzu deutlich meldet. Verdammt, sie ist eine echte Schönheit, und ich habe keine Ahnung, wann ich das letzte Mal so heftig körperlich auf jemanden reagiert habe. Wenn überhaupt jemals. Meine Nasenflügel beben, als würde ich selbst aus dieser Entfernung ihren Geruch wahrnehmen können.
»Das ist July«, sagt Wes überraschenderweise, was meinen Blick von der kleineren Frau zu der Blondine neben ihr lenkt, die ihn anstarrt. Wir haben July vor ein paar Wochen kennengelernt, als wir auf dem Highway aneinandergeraten sind. Was sich jedoch als Missverständnis herausstellte. Ich wusste, dass Wes auf sie steht, doch mir war auch klar, dass er die ganze Sache verbockt hatte.
Ich folge ihm, als sich die zwei Frauen mit einem Mal in Richtung der Toilette aufmachen. Wir schieben mehrere Leute beiseite, bis wir sie erreicht haben. Beide sehen uns – mehr oder weniger bestürzt – entgegen.
»Was verdammt noch mal hast du da an?«, höre ich Wes knurren, als wir neben ihnen stehen bleiben.
»Was machst du hier?«, will July stattdessen wissen und wehrt sich, als Wes sie packt.
»Z, pass auf sie auf«, sagt Wes und meint damit Julys Begleitung, die vor mir steht und so wirkt, als würde sie gleich eine Panikattacke erleiden.
»Das ist nicht nötig, wir wollten gerade los«, protestiert July, aber ich nicke, und schon drängt er eine unwillige July in die Herrentoilette.
Ich betrachte die schöne Frau vor mir von Kopf bis Fuß, und als mein Blick bei ihrem atemberaubenden Gesicht hängen bleibt, sieht sie aus ihren großen braunen Augen, die von dunklen Wimpern umrahmt werden, zu mir auf.
Ich mache einen Schritt nach vorn und sie einen zurück, wie zwei gleich gepolte Magnete, bis sie mit dem Rücken gegen die Wand stößt.
»Wie heißt du, Kleines?« Eigentlich erwarte ich nicht, dass sie mir antwortet. Doch sie tut es. Wenn auch so leise, dass ihre Stimme angesichts der furchtbaren Country-Musik, die durch die Bar schallt, beinah untergeht.
»K-Kayan«, erwidert sie, den Blick auf den Boden geheftet. Dass sie mich nicht danach fragt, wie ich heiße, macht mich nur noch neugieriger auf sie.
»Kayan.« Diesen Namen habe ich noch nie zuvor gehört. Er ist süß und klingt ein wenig nach einer Südstaatenschönheit. Kay. Anne.
Ich spiegle ihre Pose und verschränke die Arme vor der Brust. Sie ist verdammt klein, vielleicht einen Meter siebenundfünfzig. Mit sonnengeküsster Haut, die im gedämpften Licht des Gangs beinah zu leuchten scheint. Ihre Brüste sind eher klein, passen aber zu ihrer zierlichen Figur. Ihre Taille ist so schmal, dass ich sie wahrscheinlich mit meinen Fingern umschließen könnte, aber ihre Hüften – wow, diese Hüften! – haben tolle Rundungen und wecken in mir den Wunsch, zu sehen, wie sie von hinten aussieht. Insbesondere in dem Catsuit, den sie trägt.
Als ich spüre, wie jemand zu meiner Rechten zu uns herüberstarrt, drehe ich mich um. Und tatsächlich, ein Typ durchbohrt Kayan förmlich mit seinem gierigen Blick. Ich stelle mich vor sie und gebe dem Kerl mit einem Nicken und finsterer Miene zu verstehen, dass er sich keine Hoffnungen zu machen braucht, woraufhin sich dieser wieder zur Bar umdreht.
Als Wes zu mir sagte, ich solle auf sie aufpassen, meinte er mit Sicherheit, dass ich sie nicht ohne ihre Freundin abhauen lassen soll. Immerhin sehen sie in ihren aufeinander abgestimmten hautengen Outfits aus wie zwei Verbrecherinnen, die Gotham persönlich auf den Kopf stellen wollen. Aber aus irgendeinem Grund nehmen seine Worte in meinem Inneren eine andere Bedeutung an. Mit einem Mal will ich über sie wachen. Ich bin bereit, jeden, der versucht, sich ihr zu nähern, vehement zu vertreiben, und verspüre einen Besitzanspruch in meiner Brust, der sich gänzlich fremd anfühlt.
»Ich erinnere mich an dich.«
Ich sehe auf und erblicke eine zerzauste July, die an Wes’ Arm zerrt, den er um ihre Mitte geschlungen hat, als sie wieder auf den Gang hinaustreten. Grinsend schüttle ich den Kopf.
»Lass uns zuerst die Mädchen rausbringen, dann beenden wir die Sache hier drin.«
»Klar doch«, stimme ich zu und nutze die Gelegenheit, um Kayans Taille zu umfassen. Bevor sie sich zu July umwendet, blickt sie aus ihren braunen Augen zu mir hoch und ihre Pupillen weiten sich überrascht, was verdammt sexy ist. Ich ziehe sie ein wenig enger an mich und dirigiere sie durch die überfüllte Bar. Als sie versucht, sich aus meinem Griff zu winden, packe ich noch ein wenig fester zu.
Draußen auf dem Parkplatz angekommen, kann ich es nicht lassen, sie ein bisschen zu necken. »Du bist so scheu wie ein Kätzchen. Denk nicht, mir würde scheu im Bett nicht gefallen«, sage ich und höre, wie sie scharf die Luft einzieht.
Sie entgegnet nichts, sondern lässt sich schweigend von mir in Julys Jeep helfen. Ich lehne mich nach vorn und bemerke, dass sie ganz rot geworden ist, und dass sie wahnsinnig gut riecht. »Sei ein braves Kätzchen«, ermahne ich sie, mache einen Schritt zurück und werfe die Wagentür zu.
Während Wes auf der Fahrerseite mit July spricht, justiere ich unauffällig meinen steinharten Schwanz, der sich gegen den Reißverschluss meiner Jeans presst. Dabei betrachte ich die ganze Zeit Kayans unglaublich schönes Gesicht. Sie ist wie ein wahr gewordener feuchter Traum und mir ist klar, dass ich mich in Kürze dringend um meine Erektion kümmern muss, die mich praktisch aus dem Nichts heimgesucht hat.
Okay, nicht aus dem Nichts.
Sie rührt daher, dass ich der heißesten Versuchung begegnet bin, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Und irgendetwas sagt mir, dass sie auch nicht so schnell wieder daraus verschwinden wird. Erst will ich das scheue Kätzchen in meinem Bett haben und herausfinden, ob es auch Krallen hat.
Ich schiebe die Tür zum Hauptquartier der Broken Eagles auf und gehe schnurstracks auf die Bar zu. Weil die Arschlöcher, die sich mit uns im Momma’s Country treffen sollten, nicht aufgetaucht sind, bin ich verdammt angepisst. Ich werfe einen Blick in die Runde, um zu sehen, wer alles da ist. Auf dem riesigen Bildschirm zu meiner Rechten spielen ein paar der Jungs Call of Duty und am Holztisch zu meiner Linken lässt sich einer meiner Brüder mit einer mir unbekannten Frau Essen von irgendeinem Lieferdienst schmecken. Ich schnappe mir ein Bier aus dem Kühlschrank hinter der Bar und mache mich auf den Weg zu meinem Zimmer. Alle anderen sind offenbar draußen beim Lagerfeuer, das niemals auszugehen scheint.
Die Männer der Broken Eagles waren nicht immer Biker. Bevor wir uns dem Harleyfahren widmeten, haben wir uns als Navy Seals im Schutze der Nacht in Kriegsgefechte gestürzt. Mission um Mission entstand zwischen uns ein Band, das stärker ist als Blut und uns zu Brüdern machte. Zwar habe ich keine leiblichen Geschwister, aber dafür zehn Waffenbrüder.
Auch wenn wir das Militärleben hinter uns gelassen haben, kämpfen wir noch immer für all jene, die nicht für sich selbst kämpfen können. Die Mistkerle, die sich mit uns in der Country-Bar am Arsch der Welt treffen sollten, hätten unsere Eintrittskarte sein sollen, um dem verdammten Scheiß der letzten Monate endlich auf den Grund zu gehen. Als Männer, die ihre Freunde im Krieg haben sterben sehen, weigern wir uns auf Teufel komm raus, einen Krieg vor unserer eigenen Haustür zu verlieren. Wir werden also nicht so leicht aufgeben. Wir müssen uns lediglich einen anderen Plan ausdenken.
In meinem Zimmer angekommen, schließe ich die Tür hinter mir ab, weil ich nicht will, dass irgendjemand reinplatzt, wenn er sich nach ein paar Drinks dazu entscheidet, ins nächstgelegene Schlafzimmer zu stolpern. Ich nehme einen Schluck von meinem Bier und als mein...




