Roberts | Skull-Ranch 151 | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 151, 64 Seiten

Reihe: Skull Ranch

Roberts Skull-Ranch 151

Letzte Chance für den Boss
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7517-7735-3
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Letzte Chance für den Boss

E-Book, Deutsch, Band 151, 64 Seiten

Reihe: Skull Ranch

ISBN: 978-3-7517-7735-3
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Schlechte Zeiten für Skull-Boss John Morgan: In einem Saloon von Golden City wird ein Mann erschossen - und John Morgan soll der Mörder sein! Während er seine Unschuld beteuert, steckt ein Unbekannter das Landbüro der Goldgräberstadt in Brand - und vernichtet Morgans Besitzurkunde über das Bluegrass Valley. Die Skull-Ranch wird überfallen und ein wichtiges Dokument gestohlen. Und während John Morgan um sein Leben kämpft, meldet ein Fremder Besitzansprüche auf sein Land an. Für den Boss der Skull geht es ums Ganze ...

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Letzte Chance
für den Boss

von Dan Roberts

Schlechte Zeiten für Skull-Boss John Morgan: In einem Saloon von Golden City wird ein Mann erschossen – und John Morgan soll der Mörder sein!

Während er seine Unschuld beteuert, steckt ein Unbekannter das Landbüro der Goldgräberstadt in Brand – und vernichtet Morgans Besitzurkunde über das Bluegrass Valley. Die Skull-Ranch wird überfallen und ein wichtiges Dokument gestohlen.

Und während John Morgan um sein Leben kämpft, meldet ein Fremder Besitzansprüche auf sein Land an.

Für den Boss der Skull geht es ums Ganze ...

In Golden City kochte die Hölle über. Drei Minenarbeiter hatten in ihrer Freizeit ein Stück Berg umgewühlt und eine mächtige Goldader gefunden. Und jetzt, am Nachmittag, setzten sie die Town unter Whisky!

Im Saloon gab es Freidrinks in unbegrenzter Menge. Die Saloonschwalben wirkten schon etwas mitgenommen. Aber in ihren Augen stand der Glanz des Geldes, der harten Dollars, die sie für ihre Dienste bekamen.

John Morgan stieß die Pendeltüren zurück und trat ein. Es roch nach Whisky, Tabakrauch und dem Schweiß zahlloser Männer und Frauen. Ja, sie schwitzten, denn sie mussten sich gewaltig anstrengen, um genügend Freidrinks in sich reinzukippen!

Der Rancher blieb neben der Tür stehen und suchte nach Brazos. Der massige Cowboy wollte nur mal schnell zwei oder drei Drinks nehmen, hatte er dem Boss versichert.

Seufzend schüttelte John Morgan den Kopf. Und jetzt war der Bulle in eine mächtige Sauferei geraten! Das war so sicher wie das Amen am Ende von Halleluja-Charlys Predigt am Sonntag.

John Morgan schaute sich weiter um. Hinten, in der Ecke, sorgten drei hartgesichtige Pilger für freien Raum um einen Tisch.

Ein einziger Mann saß dort, mit dem Rücken zur Wand. Er trug einen städtischen Anzug, mit langen Rockschößen und einer geblümten Weste.

Spencer Macomber hielt sich seit drei Wochen in Golden City auf. Niemand wusste genau, was er suchte oder vorhatte. Er wirkte zuverlässig, wie ein Pionier, der niemals sein Wort bricht. Das Gesicht war wettergegerbt, faltig. Eisblaue Augen blitzten unter weißen, buschigen Brauen. Und die weiß schimmernde Haarmähne fiel dem alten Herrn bis auf die Schultern.

»Los, Brazos!«, brüllten ein paar Männer, »gib's ihm, los jetzt!«

John Morgan seufzte abermals. Der Bulle hatte sich wieder auf eine verrückte Wette eingelassen.

Der Rancher zwängte sich in eine Reihe von Männern, die wie gebannt auf einen Tisch schauten.

»Hol mir noch ein Bier und einen Whisky, Jake«, klang die dröhnende Bassstimme Macombers auf.

»Moment, Boss, ich hab ihn gleich«, antwortete eine Kinderstimme.

Sie war hell, hörte sich unschuldig und triumphierend zugleich an.

»In Ordnung, Jake, du sollst deinen Spaß haben«, sagte Macomber.

Morgan erinnerte sich an Doc Smokys Schilderung dieses Jakes. Er war ein Kerl, so groß und so breit wie Brazos. Und der alte Koch hatte andauernd gestichelt, nachdem er zur Ranch zurückkam. Smoky hatte mal wieder einen Wagen voll Fleisch nach Golden City gebracht und dabei Macomber und seine Mannschaft kennengelernt.

Eine neunstündige Pokerpartie hielt den Oldtimer vor zwei Wochen auf. Am Ende trennten sich Spencer Macomber und Doc Smoky, ohne dass es einen Gewinner gab. Beide hatten wild, verwegen gepokert, aber keiner vermochte den anderen reinzulegen.

Und Jake, der bullige, muskulöse Jake, war Macombers persönlicher Leibwächter.

Allein seine körperliche Erscheinung jagte eventuellen Feinden Furcht ein. Jake wirkte, als könnte er mit bloßen Händen zwei Ochsen mit den Köpfen gegeneinanderschlagen. Er trug nie eine Waffe, mochte keine Schießeisen und benutzte seine Fäuste, die so groß wie kleine Schinken waren.

Der Rancher drängte sich zwischen einer Gruppe von Zuschauern durch und sah endlich Brazos. Er saß mit dem Rücken zu Morgan. Gewaltig spannten sich die Muskeln unter dem Flanellhemd. Brazos setzte seine gesamte Kraft ein. Das musste er auch, denn bisher galt er als der stärkste Mann in weiter Umgebung.

Jake, der Bulle mit der Babystimme, war ihm zumindest ebenbürtig.

Und jetzt wollten die beiden feststellen, wer in Zukunft die Nummer eins war!

Sie hielten die Ellenbogen auf dem Tisch, die Hände waren verschränkt. Links und rechts standen brennende Kerzen.

Nur die Kraft der Armmuskeln entschied diesen Zweikampf, der eigentlich ein harmloser Spaß war.

Beim Drücken kam es darauf an, die Hand, den Arm des Gegners hinabzudrücken, mit dem Handrücken in die Kerzenflamme zu bringen, damit der andere aufgab.

John Morgan spürte eine schwache Bewegung an seiner linken Seite und achtete nicht darauf. In diesem Gedränge konnte schon einer der Zuschauer gegen das Holster oder den Griff des Revolvers stoßen.

Und jetzt war es so weit!

Jake drückte langsam, aber unaufhaltsam Brazos Arm herab, auf die Kerzenflamme zu!

Brazos Gesicht verzerrte sich vor Anstrengung und vor Schmerz. Das Feuer verbrannte ihm die Haare auf dem Handrücken! Noch einmal legte der massige Reiter der Skull-Ranch seine ganze Kraft in die Bewegung, stemmte Jakes Arm drei Inches hoch, und brüllte auf, als er geschlagen wurde!

Morgan lächelte grimmig. Dies war kein fairer Kampf. An Brazos Haltung, am eingezogenen Kopf, der tief zwischen den Schultern zu sitzen schien, erkannte der Rancher, dass der Bulle schon mehr als genug Whisky geladen hatte.

Plötzlich donnerte ein Colt!

Über Jakes Nasenwurzel entstand ein kleines Loch. Blut sickerte hervor. Noch immer war Jakes Gesicht triumphierend verzerrt. Aber er war tot! John Morgan packte zu, als er etwas an seiner linken Hand fühlte.

Entsetzt merkte er, dass es ein Coltgriff war, den er gepackt hielt! Die Zuschauer wichen zurück. Ein freier Raum um den Rancher entstand.

Füße trampelten über die Bodenbretter, die drei hartgesichtigen Kerle aus Macombers Crew hielten ihre Waffen schussbereit in den Händen. Die Mündungen wiesen auf John Morgan.

Brazos drehte sich langsam um, stierte seinen Boss mit verschwommenem, whiskytrunkenem Blick an.

»Das war Mord, Mr. Morgan«, dröhnte Macombers Bass auf.

Immer weiter wichen die übrigen Gäste zurück. Sie alle waren ziemlich stark angetrunken, aber noch nicht so hinüber, dass sie nichts mehr wahrnahmen.

»Ihr seid verrückt!«, brüllte der Rancher. »Ich bin Rechtshänder. Mein Colt hängt auf der anderen Seite. Mit der Linken treffe ich aus zwei Dutzend Yards Entfernung kein Scheunentor, und schon gar keinen Mann zwischen die Augen. Außerdem bin ich doch nicht so verrückt, einen Fremden zu ermorden, weil mein Cowboy 'ne Wette verloren hat! Ihr seid wahrhaftig übergeschnappt!«

Spencer Macomber stand auf. Er war ein großgewachsener Mann, fast über sechseinhalb Fuß ragte er hoch.

»Und wo ist Ihr Colt jetzt, Rancher Morgan?«, fragte der Weißhaarige ruhig. »Im Holster steckt er nicht. Schauen Sie sich die Waffe in ihrer Hand an. Ist das ihr Revolver, Morgan?«

Etwas Zwingendes hatte in dieser dunklen Stimme gelegen. John Morgan jedoch empfand den Tonfall anders. Er witterte, fühlte Erwartung, innere Anspannung, spürte eine üble Absicht.

Prüfend blickte er den Colt an und hielt den Atem an. Unsicher tastete er mit der Linken zum Holster. Es war leer, so, wie Macomber gesagt hatte. John erinnerte sich an die scheinbar zufällige Bewegung, die er vor kaum einer Minute gespürt hatte und wusste, dass er in der größten Falle seines bisherigen Lebens steckte.

Für den Rancher gab es keinen Zweifel daran, dass Spencer Macomber der Verantwortliche dieses üblen Spieles war, in dem John jetzt verzweifelt seine wertlosen Karten in Trümpfe umwandeln musste.

»Du spinnst ja, Mister«, grollte Brazos und stand auf.

Massig, scheinbar unüberwindlich, stand der Cowboy und ehemalige Hufschmied vor dem Tisch.

»Hör zu, Mann«, erwiderte Macomber, »das ist eine Sache für den Marshal. Und wenn du jetzt versuchst, deinen Boss rauszuhauen, wird der Verdruss nur noch größer. Vielleicht steckt auch etwas Gehirn in deinem Schädel. Also denk mal über meine Worte nach.«

Hilflos wandte sich Brazos zu seinem Rancher um.

»Lass es, Dicker«, sagte Morgan gelassen. »Reite zur Ranch und hol Hilfe. Aber schwing dich erst dann in den Sattel, wenn ich sicher in der Zelle sitze.«

»Boss, das kann doch nicht sein!«, brüllte Brazos plötzlich. »Sie knallen doch keinen Mann nieder, weil ich beim Drücken verloren habe.«

»Sieht aber ganz so aus!«, rief Macomber, und mehr denn je, glich er einem siegreichen Löwen, der seine Beute einschätzte.

Ein paar Digger verließen den Saloon. Kaum fünf Minuten später stampfte George Rockwell herein. Er zog die Brauen besorgt zusammen, als er John Morgan mit dem Colt in der Hand sah.

»Okay, Leute, was war hier los?«, fragte der Marshal von Golden City.

Spencer Macomber ergriff das Wort, schilderte, was sich zugetragen hatte, und blieb...



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