E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Roberts Schritt für Schritt ins große Glück?
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1962-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-1962-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Auch Väter dürfen weinen - vor Glück: Dr. Alex Vavunis ist so erleichtert, dass seine Tochter nach ihrer schweren Krankheit wieder laufen kann. Das ist der Verdienst der schönen Physiotherapeutin Susie. Wenn er es nur wagen würde, einen winzigen Schritt auf sie zuzumachen ...
Alison wurde in Dunedin, Neuseeland, geboren. Doch die Schule besuchte sie in London, weil ihr Vater, ein Arzt, aus beruflichen Gründen nach England ging. Später zogen sie nach Washington. Nach längerer Zeit im Ausland kehrte die Familie zurück nach Dunedin, wo Alison dann zur Grundschullehrerin ausgebildet wurde. Sie fand eine Stelle als Lehrerin im Norden des Landes, wo sie ihren Traummann kennenlernte, der einen Wirbelsturm aus romantischen Gefühlen in ihr auslöste. Der Sturm gipfelte in der Hochzeit mit dem jungen Doktor und jetzigen Professor Mark. Es folgten zwei Jahre in Glasgow, Schottland. In dieser Zeit vollendete sie ihren ersten Roman - einen Medizinthriller mit einer ordentlichen Portion Romantik. Mit der Rückkehr nach Neuseeland begann ein neues turbulentes Kapitel in ihrem Leben, in dem sich alles darum drehte, sich um ihre kleine Tochter zu kümmern, ein altes Farmhaus zu renovieren, einen großzügigen Garten zu gestalten und ihre kleine Menagerie - Esel, Schafe, Hühner, Hunde und Katzen - zu versorgen. Neben ihrem Zuhause, der Familie und dem Schreiben engagiert sich Alison leidenschaftlich beim Rettungsdienst. Bei dieser Arbeit erhält sie viele Anregungen für ihre Arztromane. Die aufregenden Stunden im Einsatz und die Rettung von Patienten bilden den perfekten Ausgleich für die einsamen Stunden des Schreibens.
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2. KAPITEL
„Das ist die beste Lösung.“
„Ich bin absolut Ihrer Meinung.“
Susie sah weniger überzeugt aus. „Verstehe ich das richtig“, sagte sie langsam, den Blick immer noch auf Charles geheftet. „Ich soll das Wochenende in der Penthouse-Suite verbringen, die für Stella und Mister Vavunis reserviert worden ist? Und Mister Vavunis wird in meiner Blockhütte wohnen?“
„Nennen Sie mich Alex.“ Er hatte gar nicht bemerkt, was für erstaunlich blaue Augen Stellas Physiotherapeutin hatte; andererseits hatte er ihre äußere Erscheinung am Landungssteg auch kaum wahrgenommen. Oder lag es daran, dass sie sich jetzt in der neutralen Umgebung des klimatisierten medizinischen Zentrums befanden und das intensive Blau des Himmels und des Ozeans nicht länger mit Susies Augen konkurrierten?
Wie auch immer, diese Augen blickten nicht sonderlich beeindruckt, und sie zeigte auch keinerlei Reaktion auf seine Einladung, ihn beim Vornamen zu nennen. Verdammt! Er wusste, dass sein Auftreten beim Eintreffen eher grob gewesen war, aber sie hatte ihn zu sehr herausgefordert. Ganz sicher würde er jetzt nicht durch Reifen springen, um einen Waffenstillstand zu erzielen.
„Die Hütte steht dem Schlaftrakt der Mädchen am nächsten“, entgegnete Charles ruhig. „Es würde Stella erlauben, Zeit mit ihrem Vater zu verbringen und trotzdem bei ihren Freundinnen zu sein.“ Seine Augenbraue hob sich leicht. „Es ist auch die letzte verfügbare Hütte mit zwei Schlafzimmern.“
„Aber was ist mit Mike und Emily?“
Alex unterdrückte ein Seufzen. Er hatte erwartet, dass der Plan, den Charles und er bei einem kühlen Bier geschmiedet hatten, freudig angenommen werden würde. Welche Frau würde eine simple Waldhütte nicht begeistert gegen eine luxuriöse Suite eintauschen? Aber nein. Miss Jackson würde Schwierigkeiten machen. Wie üblich.
Er klopfte mit den Fingern auf die Armlehnen seines Stuhls. „Mike und Emily?“, wiederholte er fragend.
„Mike ist einer unserer Hubschrauberpiloten“, erwiderte Charles. „Außerdem ist er Rettungssanitäter. Emily ist Anästhesistin in unserem Krankenhaus.“
„Meine beste Freundin“, warf Susie ein.
„Und?“ Alex leuchtete nicht ein, was das mit der Angelegenheit zu tun hatte, aber ihm entging nicht, mit welchem Nachdruck Susie gesprochen hatte. Sie schien den Menschen gegenüber, die sie als Freunde betrachtete, von bedingungsloser Loyalität zu sein. Das gefiel ihm.
„Und sie kommen morgen zur Eröffnungsfeier“, fuhr Susie fort. „Sie werden ebenfalls in meiner Hütte übernachten.“
„Alles schon geregelt“, warf Charles ein. „Mach dir keine Sorgen.“
Gleichmäßige, weiße Zähne wurden sichtbar, als Susie auf ihrer Unterlippe kaute. „Aber das Hotel liegt ganz unten am Südende der Insel. Es ist weit vom Kindercamp entfernt.“
„Ganz genau“, sagte Alex zufrieden. Wenn Stella darauf bestand, im Camp zu bleiben, wäre er im Hotel so weit von ihr entfernt, dass er genauso gut auf einem anderen Planeten sein könnte. Vielleicht war er das in den Augen seiner Tochter sowieso schon. Was zum Teufel war hier in diesem Camp passiert?
„Es ist nicht so weit entfernt wie das Festland“, erinnerte Charles Susie. „Und du bist die ganze Woche zwischen Festland und Insel gependelt. Wie wäre es, wenn ich dir ein Golfmobil zur Verfügung stelle?“
Susie grinste ihn an. „Ein Fahrrad tut’s auch.“
Alex atmete erleichtert aus. „Vielen Dank, Miss Jackson. Ich weiß Ihr Entgegenkommen zu schätzen.“
Ihr Mundwinkel zuckte, aber es war kein wirkliches Lächeln, nicht vergleichbar mit dem, das sie Charles geschenkt hatte. Sie schien sich eher über seine Förmlichkeit lustig zu machen.
„Nennen Sie mich Susie.“
„Das werde ich.“ Er könnte sogar noch weitergehen, um dieses neue Einvernehmen zwischen ihnen zu festigen. Er könnte einen neuen Anfang vorschlagen. Alex erhob sich und streckte die Hand aus. „Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Susie.“
Sie folgte seinem Beispiel und stand auf, als sie ihm die Hand reichte, aber sie tat es zögerlich, als wäre diese Formalität unangemessen. Ihre Hand war warm und weich. Ihr Griff war überraschend fest.
Warum lächelte sie immer noch nicht? Blaue Augen musterten ihn misstrauisch. Sie mochte Frieden mit ihm schließen, aber sie schien nicht überzeugt. Er würde sich ihren Respekt verdienen müssen.
Alex Vavunis war nicht daran gewöhnt, dass man ihm misstraute. Ganz im Gegenteil. Die meisten Frauen warteten nicht auf seine Einladung, um ihm näherzukommen. Sie nutzten jedes Mittel, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, und hatten es mehr als einmal sogar über seine Tochter versucht. Es sollte ihn freuen, dass hier jemand bereit war, sich Stellas wegen mit ihm anzulegen, aber Susie war nicht die Einzige, die misstrauisch sein konnte.
Was hatte Charles gleich noch gesagt? Dass Susie und Stella letzte Woche ein großartiges Team gewesen wären? Alex musste erst einmal einschätzen können, wie eng die Beziehung zwischen dieser Frau und seiner Tochter wirklich war, und wenn er an den heftigen Streit bei seiner Ankunft dachte, schien es klüger, jede weitere Unstimmigkeit zu vermeiden, bis er klar sah.
Wenn es stimmte, was Charles ihm erzählt hatte, schuldete er dieser Frau eine Menge, und er war kein Mann, der seine Schulden nicht bezahlte, aber er musste zuerst sicher sein, welche Motive sie hatte.
„Kann ich es Ihnen überlassen, Alex zur Hütte zu begleiten, Susie?“, fragte Charles jetzt. „Jill will rüberkommen, um nach Lily zu sehen. Es ist zu spät für den üblichen Fähr- oder Flugverkehr, aber ich habe versprochen, etwas für sie zu organisieren.“
Der schwarze Koffer war bereits ins Hotel geschickt worden.
„Ich lasse ihn zurückschicken“, versprach Susie. „Sowie ich es über mich bringe, mich vom Champagner und Kaviar loszueisen.“
Er lächelte nicht, sondern wandte sich sogar von ihr ab, den Blick auf den Ozean gerichtet, als sie sich auf den Weg zur Blockhütte machten. Hatte der Mann vielleicht keinen Sinn für Humor? Nicht, dass er bei seinem Aussehen auch noch Humor brauchen würde. Die Frauen lagen ihm wahrscheinlich in Scharen zu Füßen, auch ohne den zusätzlichen Anreiz, den sein enormes Vermögen und sein internationaler Ruf als einer der besten pädiatrischen Neurochirurgen der Südhalbkugel boten.
Susie schüttelte leicht den Kopf. Ihr würde das nicht reichen. Sie brauchte Menschen, mit denen sie lachen konnte.
Andererseits … Susie warf einen raschen Blick auf den Mann, der an ihrer Seite ging. Es fiel ihr ein bisschen zu leicht, sich vorzustellen, welche Wirkung Alex auf das weibliche Geschlecht haben musste. Sie verspürte tatsächlich selbst einen seltsamen Schauder, was ihr seit langer Zeit nicht mehr passiert war. Großer Gott … fühlte sie sich etwa zu ihm hingezogen?
Mit einem weitaus stärkeren Kopfschütteln warf sie ihr Haar zurück. Unmöglich. Nicht, nachdem er Stella so unglücklich gemacht hatte. Und ganz besonders nicht, wenn sie daran dachte, mit welch verächtlicher Betonung er sie Miss Jackson genannt hatte. Er war so sicher gewesen, dass sie unverheiratet sein würde, und warum? Weil er ihr Aussehen und ihre Persönlichkeit beurteilt und entschieden hatte, dass niemand an ihr interessiert sein könnte? Zumindest konnte er nicht wissen, wie recht er hatte.
Der leise Klang klassischer Musik kam aus dem Nichts. Erst als Alex stehenblieb, erkannte sie, dass die Töne aus seiner Tasche kamen.
„Entschuldigen Sie mich einen Moment“, sagte er, während er sein Telefon herauszog. Das Telefon, von dem er gesagt hatte, dass er es ausschalten würde.
„Ich gehe besser ran“, fügte er hinzu, nachdem er einen Blick auf das winzige Display geworfen hatte. „Es ist einer meiner Ärzte.“
Susie ging noch zwei Schritte weiter und blieb stehen, ohne sich umzudrehen. Ihr Rücken könnte ein kleiner Protest dagegen sein, dass er seine Aufmerksamkeit noch immer nicht ausschließlich auf Stella konzentrierte.
Ein rasch hervorgesprudelter Schwall medizinscher Fachbegriffe war leicht zu ignorieren, aber als der Ton der Unterhaltung plötzlich wechselte, merkte Susie, dass sie zu lauschen begann.
„Wollen die Eltern wieder mit mir sprechen?“ Stille, während Alex zuhörte. „Bitte sag ihnen, wie leid es mir tut.“
Er hörte sich an, als täte es ihm wirklich leid. Susie gab sich alle Mühe, ihre Meinung über den Mann nicht auf der Stelle zu ändern. Warum hatte er nicht so geklungen, als er mit seiner eigenen Tochter sprach?
Es war schwer, den tiefen Seufzer zu ignorieren, den sie hörte. Eine Stille folgte, die Bände sprach. Aber dann räusperte Alex sich und sprach im normalen Tonfall weiter.
„Kannst du mir ein rasches Update über Melanie geben? Ich werde eine Zeit lang nicht über mein Handy erreichbar sein. Wie sieht das ICP aus?“
Es folgte ein weiterer medizinischer Austausch, eine Verabschiedung und dann ein Piepen, das anzeigte, dass das Telefon tatsächlich ausgeschaltet wurde.
„Tut mir leid“, murmelte Alex. Er schloss zu Susie auf. „Es war ein höllischer Tag in meiner Abteilung. Ich habe heute früh einen vierzehnjährigen Jungen operiert“, erklärte er.
„Er und sein Bruder wurden letzte Nacht von einem betrunkenen Teenager mitgenommen, der die Kontrolle über sein Auto verlor. Der Bruder war sofort tot. Wir haben für Sean getan, was wir konnten, aber in den Morgenstunden wussten wir, dass es keinen Sinn hatte, die...