Roberts | Bitte sag Ja zum Glück | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Roberts Bitte sag Ja zum Glück


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0677-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7515-0677-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sie genießt seine romantischen Annährungsversuche, auch wenn sie das niemals zugeben würde! Denn Holly weiß genau, dass sie dem Werben ihres Chefs Dr. Ryan Murphy nicht nachgeben darf. Doch dann macht er ihr ein Angebot, das sie einfach nicht ablehnen kann ...



Alison wurde in Dunedin, Neuseeland, geboren. Doch die Schule besuchte sie in London, weil ihr Vater, ein Arzt, aus beruflichen Gründen nach England ging. Später zogen sie nach Washington. Nach längerer Zeit im Ausland kehrte die Familie zurück nach Dunedin, wo Alison dann zur Grundschullehrerin ausgebildet wurde. Sie fand eine Stelle als Lehrerin im Norden des Landes, wo sie ihren Traummann kennenlernte, der einen Wirbelsturm aus romantischen Gefühlen in ihr auslöste. Der Sturm gipfelte in der Hochzeit mit dem jungen Doktor und jetzigen Professor Mark. Es folgten zwei Jahre in Glasgow, Schottland. In dieser Zeit vollendete sie ihren ersten Roman - einen Medizinthriller mit einer ordentlichen Portion Romantik. Mit der Rückkehr nach Neuseeland begann ein neues turbulentes Kapitel in ihrem Leben, in dem sich alles darum drehte, sich um ihre kleine Tochter zu kümmern, ein altes Farmhaus zu renovieren, einen großzügigen Garten zu gestalten und ihre kleine Menagerie - Esel, Schafe, Hühner, Hunde und Katzen - zu versorgen. Neben ihrem Zuhause, der Familie und dem Schreiben engagiert sich Alison leidenschaftlich beim Rettungsdienst. Bei dieser Arbeit erhält sie viele Anregungen für ihre Arztromane. Die aufregenden Stunden im Einsatz und die Rettung von Patienten bilden den perfekten Ausgleich für die einsamen Stunden des Schreibens.

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1. KAPITEL

Es war nur ein leichtes Zittern. Für Außenstehende kaum wahrnehmbar, doch es reichte aus, um Holly Willams’ Selbstvertrauen zu erschüttern. Vor ihr lag das freigelegte Herz eines dreijährigen Jungen, das es zu operieren galt. Wenn sie auch nur den geringsten Fehler machte, konnte dies fatale Folgen für das Leben dieses Kindes haben. Holly atmete tief durch und konzentrierte sich auf ihre Arbeit, doch die Angst, einen Schwächeanfall zu erleiden, blieb. Was, wenn sie nicht mehr in der Lage war, diesen Eingriff zu beenden?

„Sehr gut, Holly, weiter so.“

Ryan Murphys Stimme verfehlte ihre Wirkung nicht. Der plötzliche Schwindel ließ nach, und ihre Hände wurden wieder ruhig. Holly sucht Ryans Blick und nickte. Ja, sie würde es schaffen! Sie würde das Vertrauen, das er in sie setzte, nicht enttäuschen, denn auf diese große Chance hatte sie sehr lange und hart hingearbeitet. Schon häufig hatte Holly bei einem solchen Eingriff assistiert, und nun war sie es selbst, die diese schwierige Operation zu meistern hatte. Ja, sie würde allen beweisen, dass sie das Zeug dazu hatte, eine hervorragende Herzchirurgin zu werden!

„Fang an der rechten Seite an und arbeite dann entgegen dem Uhrzeigersinn, um das Loch in der Herzkammerscheidewand zu schließen“, fuhr Ryan fort.

Holly folgte seiner Anweisung und setzte die Stiche in höchster Konzentration, bis das Gewebe sauber vernäht war.

„Perfekt“, lobte Ryan. „Soll ich jetzt übernehmen, oder willst du weitermachen?“

Holly sah ihm in die Augen, und sein Blick verriet, dass er stolz auf ihre Leistung war. Da machte ihr Herz vor Freude einen Sprung. „Natürlich mach ich weiter. Danke, Ryan!“

Sie fuhr mit ihrer Arbeit fort, und Ryan kommentierte jeden Schritt, um Holly Sicherheit zu geben. Schließlich kam der entscheidende Moment, in dem die Klemme abgenommen wurde und das kleine Herz wieder selbstständig schlagen sollte.

Holly wartete mit höchster Spannung. Was, wenn etwas schiefgelaufen war? Wenn sie doch nicht alles richtig gemacht hatte? Sie blickte auf das kleine Herz, und endlich nahm sie das erste leichte Zucken wahr, das Sekunden später zu einem gleichmäßigen Herzschlag wurde. Holly atmete erleichtert auf. Dann konzentrierte sie sich erneut und bereitete die letzten Schritte vor, um die Brust des Kindes zu verschließen.

Wenig später war der Eingriff beendet, und alle Anspannung fiel schlagartig von Holly ab. Sie war unglaublich froh, dass sie durchgehalten hatte und das leichte Zittern ihrer Hände den Kollegen offenbar entgangen war. Ryan hatte es jedoch bestimmt bemerkt, doch er sagte nichts, sondern wandte sich an den Anästhesisten.

„Alles okay?“

„Ja, alles im grünen Bereich. Blutdruck okay, Sauerstoffsättigung bei achtundneunzig Prozent.“

Ryan lächelte. „So gute Werte hat der Junge wahrscheinlich noch nie gehabt. Gratuliere, Holly, das war hervorragende Arbeit.“

Das Operationsteam applaudierte, und Holly lächelte befreit. Dies war der erste Eingriff, den sie eigenständig durchgeführt hatte und der einen weiteren großen Schritt hin zu ihrem Ziel bedeutete. Sie bedankte sich bei den Kollegen und brachte dann gemeinsam mit Ryan den kleinen Patienten auf die Intensivstation, wo er die nächsten vierundzwanzig bis achtundvierzig Stunden verbleiben sollte.

Nun machte sich die körperliche Erschöpfung bei Holly erst richtig bemerkbar. Ihre Beine fühlten sich an wie aus Blei, und ihr Kopf schmerzte. Ob ihre Kollegen gemerkt hatten, wie belastend diese OP für sie gewesen war? Hatten sie sich möglicherweise sogar gefragt, ob Ryan ihr nicht doch zu viel zugemutet hatte?

„Sie sehen aber gar nicht gut aus“, riss Kate, eine der Krankenschwestern auf der Intensivstation, Holly aus ihren Gedanken. „Ist alles in Ordnung?“

„Ja, ja, natürlich“, versicherte sie schnell, obwohl dies ganz und gar nicht der Wahrheit entsprach. Sie fühlte sich völlig ausgebrannt und sehnte sich danach, sich wenigstens ein paar Minuten auszuruhen.

Kate, die sich schon wieder den Neuanmeldungen zugewandt hatte, blickte kurz auf. „Callums Eltern sind sehr aufgeregt und warten schon auf Sie. Nach dem Gespräch dürfen Sie sie gern zu ihrem Sohn hineinschicken.“ Dann wandte sie sich an Ryan. „Es ist doch alles gut gelaufen, nicht wahr?“

„Da sollten Sie die Chirurgin fragen.“

Holly lächelte, als sie die respektvolle Anerkennung in den Gesichtern des Pflegepersonals sah.

„Es hat alles gut geklappt“, sagte sie bescheiden.

„Wie aus dem Lehrbuch“, fügte Ryan lächelnd hinzu. „Nun komm, Holly, Callums Eltern sitzen sicher schon auf glühenden Kohlen. Und nach dem Gespräch gönnen wir uns eine Tasse Kaffee, ja?“

„Ich fürchte, darauf werden Sie verzichten müssen“, meinte Kate bedauernd. „Gerade eben wurde ein blaues Baby eingeliefert. Sie sollten unbedingt nach ihm schauen.“

Holly stöhnte innerlich auf. Sie war schon jetzt so müde, dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Wie sollte sie es da noch schaffen, sich um ein schwer krankes Neugeborenes zu kümmern?

Ryan dachte einen Moment nach. „Weißt du was?“, sagte er schließlich zu Holly. „Ich kann auch allein mit Callums Eltern sprechen. Danach sehe ich schnell nach dem Baby, und du gehst solange vor und kochst uns Kaffee, einverstanden?“

Holly stimmte erleichtert zu. Sie war unendlich froh, dass Ryan ihr diese Aufgaben abnahm und ihr eine kurze Verschnaufpause gönnte. Im Aufenthaltsraum ließ sie sich seufzend in einen der bequemen Sessel sinken und fragte sich, wie lange sie dieses Tempo wohl noch durchhalten würde.

Als Ryan eine knappe Stunde später in den Sozialraum kam, war Holly in ihrem Stuhl eingeschlafen. Nach dem Gespräch mit Callums Eltern hatte er sofort nach dem Neuzugang gesehen. Das Baby war in kritischem Zustand und eine Behandlung umgehend erforderlich gewesen. Nun wurden eine Echokardiografie vorgenommen und mehrere Röntgenaufnahmen gemacht, sodass Ryan sich endlich die ersehnte Pause gönnen konnte. Er freute sich auf frischen Kaffee und wollte dabei die Gelegenheit nutzen, um mit Holly zu sprechen.

Doch nun saß sie da und schlief, und Ryan brachte es kaum übers Herz, sie zu wecken. Ryan betrachtete ihr ebenmäßiges Gesicht, die langen dichten Wimpern und die weichen vollen Lippen, die er nur zu gern geküsst hätte. Holly war das, was man eine echte Schönheit nannte, und sie hätte ebenso gut Model werden können, hätte nicht ihre ganze Leidenschaft der Medizin gegolten.

Doch nun fielen Ryan auch die dunklen Schatten unter Hollys Augen auf und dass sie in den letzten Wochen deutlich abgenommen hatte. Vielleicht war die Belastung, diese schwierige OP ganz allein durchzuführen, doch zu viel für sie gewesen. Natürlich hatte er das leichte Zittern ihrer Hände sofort bemerkt, doch zum Glück hatte der kritische Zustand nicht lange angehalten.

Trotz allem hatte Ryan keine Sekunde daran gezweifelt, dass Holly es schaffen würde. Mut und Entschlossenheit waren ihre großen Stärken, und Ryan wusste, wie sehr sie danach strebte, ihre Fachausbildung zur Herzchirurgin erfolgreich zu beenden. Wie lange sie dem damit verbundenen Stress und Leistungsdruck jedoch noch gewachsen war, wusste er nicht.

Ryan füllte Kaffee in zwei Tassen und stellte sie auf den Tisch. Dann berührte er Holly sanft am Arm. „Holly?“

Sie öffnete schläfrig die Augen. „Ryan … du bist ja schon zurück.“

Er lächelte. „Fühlst du dich jetzt besser?“

Holly richtete sich langsam auf und nickte verlegen. Es war ihr peinlich, dass Ryan sie schlafend vorgefunden hatte. Sie trank einen Schluck Kaffee, und dabei fiel ihr Blick auf die Uhr an der Wand. „Ach du meine Güte!“, rief sie entsetzt. „Ich hab ja ewig lang geschlafen!“

„Kein Problem. Anscheinend hast du es gebraucht.“

„Und ob das ein Problem ist! Ich kann doch nicht einfach am Arbeitsplatz einschlafen!“ Holly war nun völlig aufgelöst, und die Angst, ihre Leistung irgendwann einfach nicht mehr bringen zu können, legte sich wie eine kalte Hand um ihr Herz. „Ach Ryan, immer musst du für mich in die Bresche springen. Warum tust du dir das an?“

Er lächelte erneut und setzte sich zu ihr. „Wie heißt es so schön in der Werbung: Weil du es mir wert bist!“

Da musste Holly lachen, und ihre Sorgen waren mit einem Mal verflogen. Das war typisch Ryan! So müde oder deprimiert sie auch war, er schaffte es immer, sie aufzumuntern. Und genauso war er auch zu seinen kleinen Patienten. Ryan brachte jedes Kind zum Lachen, ganz gleich, wie schlecht es ihm ging. Und er besaß die Gabe, Menschen das Gefühl zu geben, dass sie ihm vertrauen konnten.

Trotzdem durfte Holly ihre kleinen Aussetzer nicht auf die leichte Schulter nehmen. „Jetzt aber mal im Ernst“, fuhr sie fort. „Ich habe sowieso schon ein schlechtes Gewissen, weil du so viel für mich tust. Meinetwegen musst du immer wieder den Bereitschaftsdienst umstellen, Nachtschichten kann ich gar nicht übernehmen, ich habe mehr freie Tage als jeder andere hier auf der Station, und nun schlafe ich auch noch während der Arbeitszeit ein.“

„Die OP war auch sehr anstrengend“, gab Ryan zu bedenken. „Ein Ventrikelseptumdefekt ist keine Kleinigkeit. Und du hast ihn perfekt behoben.“

„Das konntest du nicht wissen. Wie konntest du so sicher sein?“ Sie sah Ryan fragend an. „Warum hast du es mich machen lassen?“

„Weil ich einfach wusste, dass du es kannst. Du bist eine hervorragende Ärztin und hast weit größere...



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