Robb | Depeche Mode | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 276 Seiten

Robb Depeche Mode

Alle Alben, alle Songs
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-85445-795-4
Verlag: Hannibal Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Alle Alben, alle Songs

E-Book, Deutsch, 276 Seiten

ISBN: 978-3-85445-795-4
Verlag: Hannibal Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Depeche Mode - Die große Werkschau

Kaum eine zweite Band genießt in Deutschland einen solchen Kultstatus wie Depeche Mode. Spätestens, seit 1990 ihr Albumklassiker  erschien, sorgt die britische Band auf jeder Tour für ausverkaufte Hallen und erreicht mit jeder Neuerscheinung verlässlich Platz 1 der hiesigen Charts.
Seit die Band 1980 vom britischen Label-Boss Daniel Miller entdeckt wurde, sind 15 Studioalben erschienen, an denen sich die Entwicklung Depeche Modes von freundlichen Synthiepoppern mit Teenieschwarm-Potenzial zu düsteren Soundtüftlern mit Tiefgang manifestiert. Neben Vince Clarke, Alan Wilder und dem 2022 verstorbenen Andy Fletcher bildeten Martin Gore und Sänger Dave Gahan stets den Kern der Band. Sie blicken heute auf eine phänomenale Karriere zurück, die neben persönlichen Höhen und Tiefen durch Weltruhm, Drogen, Alkohol und Nahtoderfahrungen natürlich vor allem von der enormen Kreativität geprägt war, mit der Depeche Mode eine Fülle neuer Sounds entwickelten, aber dabei nie auf packende Melodien und mitreißende Hooks verzichteten.
Der britische Journalist Brian J. Robb nimmt in seiner großen Werkschau jede einzelne Platte genau unter die Lupe, angefangen mit  aus dem Jahr 1981 bis zum jüngsten Werk, dem 2023 erschienenen Album . Ausführlich beschreibt er den Entstehungsprozess der einzelnen Songs und geht detailliert auf die Umstände ein, unter denen die Aufnahmen jeweils stattfanden. Gleichzeitig ist »Depeche Mode – Alle Alben, alle Songs« eine veritable Bandbiografie, da Robb ergänzend zu den musikalischen Fakten stets die Ereignisse im Leben der Bandmitglieder im Blick behält. Von den düsteren Industrial-Einflüssen auf  über den kommerziellen Durchbruch mit  und , der emotionalen Achterbahnfahrt der Neunziger, die für Dave Gahan beinahe mit einer tödlichen Überdosis endete, bis zur Rückkehr als musikalische Innovatoren mit Alben wie  oder haben sich Depeche Mode stets mit den großen Themen des Lebens auseinandergesetzt – Liebe, Tod, Sex, Politik und Gesellschaft. Ihre Songs erzählen ihre Geschichte – und die Geschichte der Songs erzählt dieses brillant recherchierte Buch.
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Weitere Infos & Material


Einleitung | 7

Speak & Spell (1981) | 2

A Broken Frame (1982) | 8

Construction Time Again (1983 ) | 44

Some Great Reward (1984) | 60

Black Celebration (1986) | 77

Music For The Masses (1987) | 95

Violator (1990) | 111

Songs Of Faith And Devotion (1993) | 45

Ultra (1997) | 163

Exciter (2001) | 180

Playing The Angel (2005) | 195

Sounds Of The Universe (2009) | 212

Delta Machine (2013) | 228

Spirit (2017) | 244

Memento Mori (2023) | 261

Quellenverzeichnis | 276


A Broken Frame
(1982)

Mitwirkende:

Dave Gahan: Leadgesang

Martin Gore: Keyboards, Begleitgesang, zusätzlicher Gesang bei „The Meaning Of Love“ und „Shouldn’t Have Done That“

Andy Fletcher: Keyboards, Begleitgesang

Aufgenommen in den Blackwing Studios, London, Dezember 1981 bis Juli 1982

Produzenten: Daniel Miller, Depeche Mode

Alle Songs von Martin Gore

Veröffentlicht am 27. September 1982

Label: Mute

Laufzeit: 40:55

Höchste Chartplatzierungen: UK: 8; USA: 177; Deutschland: 56; Neuseeland: 43; Schweden: 22

Gerade als Depeche Mode – eine Band, die vorwiegend aus Teenagern bestand – 1981 mit zwei Hit-Singles und dem starken Debütalbum Speak & Spell der Durchbruch gelungen war, verloren sie ihren kreativen Anführer. Von allen vier Bandmitgliedern war Vince Clarke in musikalischer Hinsicht das reifste. Er war etwas älter und hatte den Großteil der Nummern auf Speak & Spell geschrieben – Martin Gore hatte zwei Songs beigesteuert, von denen einer ein Instrumental war. Wie gewonnen so zerronnen: So musste es dem verbliebenen Trio vorgekommen sein.

Clarke war ausgestiegen, da er sich nicht im Einklang mit der restlichen Gruppe wähnte. Er stand nur ungern im Rampenlicht, wie das etwa Gahan tat. Zudem verspürte er zu viel kreativen Druck bei Depeche Mode, obwohl er bloß als ein Viertel des großen Ganzen wahrgenommen wurde. Die Musik von Depeche Mode als „Produkt“ promoten zu müssen war schließlich der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Er hasste sämtliche Fernsehauftritte, vor allem, wenn es sich dabei um Formate für Kinder und Jugendliche handelte – und davon gab es reichlich zu absolvieren, da sich damals im britischen Fernsehen nur wenige Sendungen rein auf Popmusik konzentrierten. Clarke wollte sich nicht unbedingt auf der Titelseite von Smash Hits sehen. Dass Clarkes Ausstieg unmittelbar bevorstand, wurde Daniel Miller von Mute Records klar, als sie vor der Veröffentlichung von Speak & Spell auf eine kurze Tour aufbrachen. Als sie nach Großbritannien zurückkehrten, ließ Clarke die Katze aus dem Sack. Er würde Depeche Mode verlassen. Zwar wollte er noch die Tournee durch die Heimat absolvieren, doch danach beabsichtigte er, seinen Abschied offiziell zu verkünden.

Für eine Formation aus dem Synthie-Bereich waren Depeche Mode immer schon eine starke Live-Band. Obwohl sie anfangs nur ein paar Typen waren, die schüchtern hinter ihren Keyboards standen und Dave Gahan noch Lichtjahre von seiner späteren Rock-Gott-Persona entfernt war, hinterließen sie dennoch einen markanten Eindruck. So hatten sie es ja auch ihrem Potenzial als Live Act und ihrer Wirkung auf das Publikum zu verdanken, dass sie sowohl das Interesse von Daniel Miller und auch Seymour Stein von Sire Records auf sich gezogen hatten. Zwischen der jeweiligen Veröffentlichung der ersten Singles waren sie weiterhin durchwegs auf britischen Bühnen präsent und begannen, auch in Europa Fuß zu fassen. Gahan überwand allmählich seine anfängliche Zurückhaltung und wurde zu jener Art Frontmann, den die Band brauchte. Mit seiner sehr gefühlvollen Stimme hauchte er ihrem unvergleichlichen Synthie-Pop Leben ein. Barney Hoskins verglich die Reaktion des Publikums auf die Band im NME mit nichts weniger als einem „Zustand der Entrückung“.

Ein weiteres Problem bestand für Clarke im mangelnden Interesse seiner Bandkollegen an den technischen Details, die ihren Sound erst ermöglichten. Keines der übrigen Bandmitglieder schien sich für neue Entwicklungen in der Synthesizer-Technologie zu interessieren oder dafür, wie diese ihren sich gerade erst entwickelnden Sound beeinflussten. Als sie begannen, das für jeden Act so schwierige zweite Album zu diskutieren, schien der Konsens zu sein, einfach eine Art Neuauflage von Speak & Spell zu machen, was Clarkes musikalische Ambitionen nicht befriedigte. Im Alter von 21 verließ er jene Band, die gerade begonnen hatte, sich einen Namen zu machen. Er verfolgte seine musikalischen Ziele in weiterer Folge mit Yazoo (zusammen mit Alison Moyet aus Basildon; Clarke hatte ihren großen Debüt-Hit „Only You“ ursprünglich Depeche Mode angeboten, die ihn aber ablehnten), dann The Assembly und letzten Endes zusammen mit Andy Bell als eine Hälfte des Zwei-Mann-Acts Erasure.

Der Abschied von Clarke kam zwar nicht gänzlich überraschend, war aber auch nicht wirklich erwartet worden. Nun sahen sich die restlichen Mitglieder gezwungen, das, was auf andere vielleicht wie ein Teenager-Spaß wirkte, in eine dauerhafte Sache zu verwandeln. Infolgedessen wurde die Aufgabenverteilung zwischen Gahan, Gore und Fletcher besser organisiert und somit eindeutig professioneller. Der musikalisch weniger versierte Fletcher unterstützte fortan Daniel Miller intensiver beim Management der Band, sowohl hinsichtlich finanzieller als auch kreativer Agenden, was bis dahin Clarke übernommen hatte, während Gore nun in die Rolle des zwischenzeitlich alleinigen Songwriters schlüpfte und Clarkes fröhliche Dur-Tonart durch mollgefärbte Kompositionen ersetzte. Gahan erfüllte weiterhin seine Rolle als Leadsänger und Frontmann. Daniel Miller erwähnte einmal, dass die Möglichkeit, einen Schlussstrich zu ziehen und Depeche Mode aufzulösen, nie ernsthaft in Erwägung gezogen wurde: Die Jungs hatten begonnen, ihr neues Popstar-Leben zu sehr zu genießen – was Clarke hingegen schwerfiel. Gahan sagte 1982 im Gespräch mit Sounds: „Ich glaube, Vince war vielleicht ein bisschen überrascht, wie wir reagiert haben, aber wir waren doch ziemlich gut vorbereitet.“

Für die anstehenden Konzerte wurde rasch Ersatz für Clarke gefunden. Die Band brauchte ein viertes Mitglied für ihre zwei Abende in New York im Januar 1982, weshalb sie eine unscheinbare Anzeige im Melody Maker schaltete: „Namhafte Band sucht Synthesizer-Spieler, muss unter 21 sein.“ Natürlich meldeten sich darauf zahlreiche Kandidaten, da in derselben Ausgabe auch über Clarkes Ausstieg aus der Band berichtet wurde, weshalb sich jeder zusammenreimen konnte, um wen es sich bei der „namhaften Band“ handelte. Von den Bewerbern, die daraufhin vorspielten, stach ein Aspirant klar heraus: Alan Wilder. Er war zwar nicht „unter 21“, sondern sogar über 22 (Baujahr 1959, im Gegensatz zu den anderen Sixties-Kids bei Depeche Mode), aber er verfügte über das nötige Talent, um als fit für die Bühne zu gelten. Wilder unterschied sich stark von den anderen Depeche-Mode-Mitgliedern: Er war nicht nur älter und stammte aus der Mittelschicht, sondern war als Musiker sogar professionell geschult.

Sich einer Popband anzuschließen, war Wilders Traum gewesen, seitdem er in den 1970er Jahren Marc Bolan und David Bowie angehimmelt hatte. Er spielte dann eine Zeitlang in einer Gruppe namens The Dragons und ein paar anderen Bands, doch keine davon kam je vom Fleck. Obwohl er den frühen Sound von Depeche Mode als „naiv“ abtat, empfand er ihre musikalische Zielsetzung dennoch als „interessant“. Fürs Erste wurde er als reine Aushilfskraft für die Tour engagiert. Die angestammten Bandmitglieder machten ihm klar, dass sie nicht auf der Suche nach einem festen vierten Mitglied befanden. Wilder hatte zwar den Eindruck, dass er sehr wohl etwas Sinnvolles beizusteuern imstande wäre, doch musste er warten, bis seine Zeit gekommen war.

So begaben sich Depeche Mode im November 1981 zu dritt ins Studio, um mit den Aufnahmen zu ihrem zweiten Album A Broken Frame zu beginnen. Zunächst wollten sie bloß eine neue Single einspielen, um Gore etwas mehr Zeit zu verschaffen, um genug Material für ein ganzes Album zu schreiben. Das Ergebnis war „See You“ – ein alter Song von Gore, den er bereits vor Depeche Mode komponiert hatte und der einst das Repertoire von Norman & The Worms bereichert hatte. Die Originalversion war noch ein bisschen schlicht und musste von Gore und Miller zuerst auf den neuesten Stand gebracht werden.

Gores sich langsam entfaltendes Potenzial als Songwriter wurde auch ganz klar durch die Trennung von seiner Freundin Anne Swindell beeinflusst. Sie hatte die Band auf Tour begleitet und mit Gahans Freundin (und späterer Ehefrau) Jo Fox sowie Clarkes Freundin Deb Danahay den Depeche Mode Information Service gegründet. Die Beziehung zwischen Gore und Swindell stand schon länger unter keinem guten Stern. Gore beschrieb Swindell als „fromme Christin“, während er sich von seinen früheren religiösen Überzeugungen verabschiedet hatte und die neuen Freiheiten, die Depeche Mode boten, auch ausnutzte, um andere Facetten seiner Persönlichkeit zu erforschen. All das sollte er nun in sein Songwriting einbringen, sowohl auf A Broken Frame als auch später.

Die Arbeit am kniffligen zweiten Album gestaltete sich durch die Abwesenheit von Clarke noch komplizierter. Die Kritiker beurteilten das Ergebnis als ordentlich, wenn auch ein wenig fade (zumindest im Vergleich zu Yazoos gleichzeitigem Output). Der Record Mirror beschrieb das zweite Album der Band als „vorhersehbar, unspektakulär und ein bisschen bemüht … eventuell sollten sie versuchen, nicht so beständig nett sein“, während Sounds „den Einsatz von synthetischen Klängen und den Verzicht auf fast alles andere“ bemängelte. Im Verlauf der Zeit...


Robb, Brian J.
Brian J. Robb arbeitete als Journalist und Redakteur für britische Film- und Entertainment Zeitschriften und verfasste über 20 Biografien von Filmgrößen wie Johnny Depp, Will Smith oder Leonardo DiCaprio. Er war Herausgeber des Official Star Wars Magazines und begeistert sich für Science Fiction ebenso wie für den Synthiepop der Achtziger.



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