Ritter | Lore-Roman 106 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 106, 64 Seiten

Reihe: Lore-Roman

Ritter Lore-Roman 106

Seit dem ersten Tanz mit dir
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7517-1317-7
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Seit dem ersten Tanz mit dir

E-Book, Deutsch, Band 106, 64 Seiten

Reihe: Lore-Roman

ISBN: 978-3-7517-1317-7
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Die Anwaltskanzlei Hartung und Wiechert hat kürzlich viele Prozesse verloren. Als Thilo Hartung erkrankt und für längere Zeit ausfällt, entscheidet sein Partner, einen jüngeren, tüchtigen Anwalt einzustellen. Dr. Nora Hartung, die als Anwältin im Büro ihres Vaters arbeitet, ist entsetzt, als sie erfährt, dass ausgerechnet Dr. Lüder Angermann in die Kanzlei eintreten soll. Der Anwalt hat es in seinen jungen Jahren bereits weit gebracht, und sein Ruf als skrupelloser Trickser eilt ihm voraus. Nora nimmt sich vor, ihn zu hassen, obwohl sie ihm nie persönlich begegnet ist.
Auf dem Juristenball will sie all ihren Ärger vergessen. Die junge Anwältin verwandelt sich in ihrem Ballkleid zu einer wahren Prinzessin. Schon bittet sie ein gut aussehender, fremder Herr um einen Tanz. Sie kennt seinen Namen nicht, doch das stört sie nicht. In seinen starken Armen schwebt Nora über das Parkett. Immer wieder ertappt sie sich dabei, wie sie sich in seinen stahlblauen Augen verliert. Die junge Frau ist noch ganz verzaubert von dieser Ballnacht, als am Montagmorgen der Zauber jäh verpufft. Als Nora ihr Büro tritt, bleibt sie erstarrt stehen. Hinter dem Schreibtisch ihres Vaters sitzt ausgerechnet der Mann, der seit dem Ball durch ihre Träume geistert und lächelt sie vergnügt an ...

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Seit dem ersten Tanz mit dir

Schicksalsroman um die einzig wahre Liebe

Von Ina Ritter

Die Anwaltskanzlei Hartung und Wiechert hat kürzlich viele Prozesse verloren. Als Thilo Hartung erkrankt und für längere Zeit ausfällt, entscheidet sein Partner, einen jüngeren, tüchtigen Anwalt einzustellen. Dr. Nora Hartung, die als Anwältin im Büro ihres Vaters arbeitet, ist entsetzt, als sie erfährt, dass ausgerechnet Dr. Lüder Angermann in die Kanzlei eintreten soll. Der Anwalt hat es in seinen jungen Jahren bereits weit gebracht, und sein Ruf als skrupelloser Trickser eilt ihm voraus. Nora nimmt sich vor, ihn zu hassen, obwohl sie ihm nie persönlich begegnet ist.

Auf dem Juristenball will sie all ihren Ärger vergessen. Die junge Anwältin verwandelt sich in ihrem Ballkleid zu einer wahren Prinzessin. Schon bittet sie ein gut aussehender, fremder Herr um einen Tanz. Sie kennt seinen Namen nicht, doch das stört sie nicht. In seinen starken Armen schwebt Nora über das Parkett. Immer wieder ertappt sie sich dabei, wie sie sich in seinen stahlblauen Augen verliert. Die junge Frau ist noch ganz verzaubert von dieser Ballnacht, als am Montagmorgen der Zauber jäh verpufft. Als Nora ihr Büro betritt, bleibt sie erstarrt stehen. Hinter dem Schreibtisch ihres Vaters sitzt ausgerechnet der Mann, der seit dem Ball durch ihre Träume geistert, und lächelt sie vergnügt an ...

»Heute lasse ich mich aber von diesem widerlichen Angermann nicht noch einmal reinlegen.«

Rechtsanwalt Dr. Hartung klappte ärgerlich den Aktendeckel zu und griff nach seiner Tasche.

Nora hob den Kopf und sah ihren Vater erstaunt an.

»Das wäre dann der vierte Fall, den du gegen ihn verlieren würdest. Ich kann den Namen Angermann schon nicht mehr hören.« Nora sprang temperamentvoll vom Stuhl auf. »Wann bekomme ich endlich meine Zulassung zum Gericht? Dann werde ich es diesem jungen Dachs von Rechtsanwalt schon zeigen.«

Dr. Hartung sah seine Tochter schmunzelnd an.

»Du siehst zum Anbeißen hübsch aus, mein Kind. Eigentlich bist du viel zu schade, bei mir im Büro zu arbeiten. Du solltest heiraten.«

»Heiraten?« Nora schüttelte energisch den Kopf, dass ihre langen, goldblonden Haare flogen. »Das werde ich niemals tun. Ich will unabhängig bleiben.«

Thilo Hartungs Gesicht sah plötzlich alt und verfallen aus.

»Ich habe keine Zeit mehr«, murmelte er, nahm seine Tasche und verließ hastig das Büro.

Nora sah ihrem Vater mit sorgenvoller Miene nach. Er war sehr zerstreut in der letzten Zeit, ließ sich auch weniger in der Praxis sehen als früher.

Seufzend griff sie nach der eingegangenen Morgenpost, die Bürovorsteher Urbschat schon bereitgelegt hatte, und öffnete einen Umschlag nach dem anderen. Es war ein Brief der Bank dabei, der ihre besondere Aufmerksamkeit erregte. Er enthielt den letzten Kontoauszug.

Ein Irrtum, dachte Nora erschrocken, das Konto mit fünfzigtausend Mark überzogen, das war doch ausgeschlossen.

Sie wählte resolut die Nummer der Bank, um diesen Irrtum sofort aufzuklären.

Der Direktor meldete sich selbst. Es sei kein Irrtum, teilte er Nora mit. Dr. Hartung hatte im Laufe der letzten Wochen sein Konto überzogen.

»Als Sicherheit besteht eine Grundschuld auf Ihrem Haus, gnädiges Fräulein. Bis einhunderttausend Mark hat Ihr Herr Vater Kredit.«

»Aber wofür braucht er das ganze Geld denn?«, rief Nora verzweifelt.

»Für die Verwendung der Kredite sind wir nicht zuständig«, äußerte der Direktor zurückhaltend.

Nora legte den Hörer auf, ging an den Tresor und suchte sich die Kontoauszüge heraus. Der letzte war zwei Monate alt und wies ein Guthaben von achtundvierzigtausend Mark aus. Die Auszüge der letzten zwei Monate waren nicht abgelegt.

Die junge Dame warf die schwere Tresortür zu und ließ sich in einen der Besuchersessel fallen.

Hunderttausend Mark hatte ihr Vater also in zwei Monaten verbraucht.

Plötzlich fiel Nora ein, was Justine, die alte Haushälterin, ihr neulich erzählt hatte. Vier Anzüge hatte sich Dr. Hartung innerhalb kurzer Zeit gekauft, alles helle, farbenfrohe Sommeranzüge. Sollte Vater mit seinen achtundfünfzig Jahren etwa noch einmal ...?

Nora wagte diesen Gedanken nicht weiter auszuspinnen, sondern beschloss, ihren Vater zur Rede zu stellen.

***

Kurz vor der Mittagspause kehrte Dr. Hartung vom Gericht zurück. Er sah noch abgespannter aus als am Morgen.

Nora achtete gar nicht darauf und machte ihrem Vater heftige Vorwürfe.

»Es ist schließlich auch mein Geld«, schloss sie mit erregter Stimme.

»Lass mich zufrieden. Das geht dich auch gar nichts an. Ich kann mit dem Geld machen, was ich will.«

»Das ist nicht wahr. Du kannst doch nicht das Geld verschleudern. Womöglich für irgendein Weibsbild.«

»Gunda ist kein Weibsbild, sondern eine sehr nette und wohlerzogene junge Dame.«

»Sehr entgegenkommende Dame, meinst du wohl«, fauchte Nora. »Sie lässt sich gern beschenken, nicht wahr?«

Thilo Hartung schob die Linke in die Hosentasche und stützte die rechte Hand in die Hüfte.

»Du hast mir keine Vorschriften zu machen. Ich habe endlich das Glück gefunden. Ja, starr mich nicht so an, es ist so. Gunda liebt mich.«

»Wie alt ist sie denn, deine große Liebe?«, fragte Nora heftig.

Ihr Vater zögerte. »Sie ist etwas jünger als ich«, knurrte er schließlich. »Aber das Alter spielt gar keine Rolle. Jeder ist so jung, wie er sich fühlt.«

»Wie alt ist diese Gunda?«, wiederholte Nora ihre Frage unbeirrt.

»Sie ist zweiundzwanzig. Aber für ihr Alter sehr reif und vernünftig.«

»Wie vernünftig, das beweist dein Kontoauszug.« Nora schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Bist du denn verrückt geworden, Vater? Dieses Frauenzimmer hat es doch offensichtlich nur auf dein Geld abgesehen.«

»Sie liebt mich«, protestierte Thilo Hartung, aber etwas in seiner Haltung verriet seiner Tochter, dass er selbst nicht ganz überzeugt war.

»Was hast du mit dem Geld gemacht? Die hunderttausend Mark müssen doch irgendwo geblieben sein?«

»Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig«, brauste Thilo Hartung auf. »Aber wenn du es unbedingt wissen willst: Ich habe Gunda ein Haus gekauft. Sie wohnte etwas ... nun ja, sie brauchte einen Rahmen, der zu ihr passte.«

»Auf wessen Namen ist es eingetragen?«, fragte Nora als Anwältin. »Hoffentlich bist du der Besitzer.«

Thilo Hartung massierte seine Nasenspitze mit Daumen und Zeigefinger.

»Das konnte ich doch nicht machen«, äußerte er verlegen.

»Wie ist es nur möglich, dass ein vernünftiger Mann wie du in solch einem Alter noch derartige Dummheiten machen kann?« Nora ging im Büro auf und ab.

»Lass uns endlich von wichtigeren Dingen sprechen«, knurrte Thilo Hartung verärgert. »Hast du die Akten Gärtner fertig gemacht?«

»Nein. Ich hab sie für dich gelassen. Ich dachte, etwas Arbeit würde dir ganz guttun. Wie ist der Fall Pahlke ausgegangen?«

Dr. Hartung hob verlegen die Schultern.

»Willst du damit sagen, dass du die Sache wieder verloren hast?«, fuhr Nora hoch. »Das ist doch wohl nicht möglich.«

»Hör jetzt auf, mir Vorwürfe zu machen. Ich habe mich schon genug über diesen Angermann geärgert. Mir wird schon ganz übel, wenn ich nur diesen Namen höre. Was der Kerl sich nur so herausnimmt. Aber der soll es noch einmal wagen, Gunda schöne Augen zu machen.«

Nora wurde hellwach. »Wieso? Kennt er dieses Mädchen denn auch?«

Ihr Vater presste die Lippen aufeinander. Er hatte schon zu viel gesagt.

»Lass uns arbeiten und nicht so viel reden.«

Nora war klug genug, jetzt zu schweigen. Aber sie beschloss, sich dieses Mädchen einmal etwas näher anzuschauen.

Es kostete Nora ein paar Telefongespräche, um herauszufinden, wo Gunda wohnte. Auf dem Grundbuchamt erinnerte man sich an den Verkauf des Grundstücks und teilte ihr bereitwillig Gundas Adresse mit.

***

Mit dem Volkswagen, den sie sich vor einigen Wochen gekauft hatte – ihr Vater fuhr einen Mercedes –, erreichte Nora bald das Haus dieser Gunda Schlenke.

Es war ein sehr hübsches Haus, nicht neu, aber sehr gut instand gehalten oder frisch renoviert. Und das alles für unser Geld, dachte Nora wütend.

Ein eleganter italienischer Wagen stand auf der Straße, und in der offenen Garage sah Nora einen englischen Sportwagen.

Sie schritt energisch auf das Haus zu und klingelte anhaltend. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie Schritte hinter der Haustür hörte.

»Was wollen Sie? Ich kaufe nichts!« Die Frau in der Diele hatte die Tür nur einen Spalt geöffnet.

Sie sah nicht übel aus, das musste selbst Thilo Hartungs wütende Tochter zugeben. Recht hübsch, wenn auch ein wenig billig. Ihr Puppengesicht wirkte leer und dumm.

»Ich bin Nora Hartung. Dr. Nora Hartung.«...



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