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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 5, 250 Seiten

Reihe: Ein-Holmes-und-Waterson-Krimi

Richter Mopssturm

Der nächste Fall für Holmes und Waterson

E-Book, Deutsch, Band 5, 250 Seiten

Reihe: Ein-Holmes-und-Waterson-Krimi

ISBN: 978-3-95819-112-9
Verlag: Ullstein Midnight
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Mopsdetektiv Holmes ermittelt in seinem persönlichsten Fall! 
Aufregung im kleinen Örtchen Knieslingen auf der schwäbischen Alb: Der Lokaladel kehrt heim. Und zwar in Form des gutaussehenden jungen Grafen Falk von Knieslingen, der der alten Burg Hohenknieslingen wieder zu neuem Glanz verhelfen will und ein Hotel darin eröffnen möchte. Während die weiblichen Anwohnerinnen ganz hin und weg sind vom attraktiven Landadligen, schafft es das Herrchen von Mopsdedektiv Holmes den Architektenjob für das Projekt zu ergattern. Doch nicht alle sind von der Renovierung des alten Gemäuers begeistert und immer wieder wird der Umbau sabotiert. Holmes ahnt, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, aber wer steckt hinter den Anschlägen? Und als es dann noch einen Toten gibt, ist klar, dass das Ermittlerteam aus Kommissar Waterson und Mops Holmes den Spuren nachgehen muss…Von Martina Richter sind bei Midnight erschienen: MopshimmelMopswinterMopsfluchMopsnachtMopssturm
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-1-
»Habt ihr schon das Neueste gehört?« Beate Schmieder, die Wirtin des Gasthofes Bären, ließ sich ein wenig erschöpft neben meinem Frauchen Marlene auf die Holzbank fallen. Es war heute, am Freitagmittag, richtig voll hier im Lieblingstreffpunkt der Knieslinger. Die Dorfbewohner läuteten gerne das Wochenende mit den weithin berühmten Bärenmaultaschen ein, einer schwäbischen Spezialität, deren Rezept schon lange in der Familie Schmieder gehütet wurde. Das Geheimnis wurde bereits seit Generationen weitergegeben und befand sich, Gerüchten zufolge, in einem kleinen Safe in Beates Wohnung unter Verschluss. Beate blies sich eine dunkle Haarsträhne aus der Stirn und scheuchte ihre Aushilfe Sabrina mit einer Handbewegung vom Tresen weg, an den die sich für einen Moment gelehnt hatte. »Tisch vier will zahlen. Du bist noch jung, du kannst dich heute Abend ausruhen!« Gehorsam setzte sich das junge Mädchen wieder in Bewegung. »So, ich brauch jetzt einfach kurz eine Apfelschorle und eine kleine Pause. Meine Füße bringen mich noch um. Ich glaub, ich werde langsam alt.« »Was ist denn das Neueste? Spann uns doch nicht so auf die Folter!« Marlene beugte sich neugierig vor, und auch ich spitzte unter dem Tisch die Ohren. Für alle, die mich nicht noch kennen, möchte ich mich kurz vorstellen: Mein Name ist Holmes, und ich bin ein beiger Mops mit einer hübschen schwarzen Maske und wundervollen krummen Hinterbeinen. Sie wundern sich, warum ich krumme Beine toll finde? Mein Frauchen Marlene züchtet uns Möpse schon seit vielen Jahren und wählt für ihre Mopswelpen immer die besten Familien aus. Sie verkauft allerdings auch nur perfekte Möpse. Durch einen für mich glücklichen Umstand habe ich im Bauch meiner wunderbaren Mama Nelly irgendwie falsch gelegen und dadurch krumme Hinterbeine gekriegt. Sie behindern mich überhaupt nicht, aber ich durfte als bisher einziger Nachkomme meiner Eltern in der Familie bleiben – der besten Familie der Welt. Schnell wurde klar, dass ich über ein besonderes Talent verfüge: Ich bin ein recht erfolgreicher Mopsdetektiv und arbeite meist mit meinem Kumpel Johannes Waterson von der Reutlinger Polizei zusammen. »Ja, stellt euch vor, unser Graf ist wieder da!« Die erschöpfte Wirtin nahm einen großen Schluck ihrer Apfelschorle und rülpste dann ganz leise. Miro, mein Herrchen, warf seiner Lebensgefährtin Marlene einen irritierten Blick zu. »Ihr habt einen Grafen? Ihr Knieslinger seid doch immer wieder für eine Überraschung gut.« Miro lebte zwar schon lange in unserem Dorf auf der Schwäbischen Alb, würde aber für immer ein Neigeschmeckter bleiben, ein Zuzügler. Nur die hiesige Geburt adelte einen zu einem echten Knieslinger. Nichtsdestotrotz fühlte sich Miro hier pudelwohl und lebte mit Marlene, ihren Töchtern und uns Möpsen, Katzen und Hühnern in unserem gemütlichen, alten Bauernhaus an einer steilen Straße am Ortsrand. Beate seufzte und verdrehte die Augen sehnsuchtsvoll. »Ja, und noch dazu einen ganz schmucken. Es heißt, er will die Ruine Hohenknieslingen wieder herrichten und ein Hotel daraus machen.« »Geht das denn so einfach? Steht das alte Gemäuer nicht unter Denkmalschutz?« Marlene zog verwundert die Augenbrauen hoch. »Mit Geld geht alles«, grinste Beate. »Aber im Ernst. Das olle Ding ist in Privatbesitz, und er muss wahrscheinlich nur ein paar Auflagen erfüllen. Es heißt, er will die Außenmauern erhalten und in ein neues Gebäude integrieren. Viel mehr steht ja auch nicht mehr. Da wird er keine großen Probleme kriegen, oder was meinst du, Miro? Du bist doch vom Fach.« Miro arbeitete seit einiger Zeit als freier Architekt von zu Hause aus. Seine Stelle in einem renommierten Architekturbüro in Reutlingen hatte er gekündigt, und nun wartete er auf Aufträge. Ein älterer Herr, der von uns bisher unbemerkt am Nachbartisch sein Mineralwasser trank, räusperte sich vernehmlich. Alles an ihm wirkte grau und unscheinbar. »Ob das so einfach geht, werden wir sehen. Auch ein Graf hat sich an unsere Denkmalschutzgesetze zu halten. Und mit Geld geht da gar nichts, verehrte Wirtin.« »Und Sie sind …?«, wollte die so zurechtgewiesene Beate von ihrem Gast wissen. »Verzeihung, mein Name ist Neuhaus vom Denkmalschutzamt. Ich habe nachher eine Besprechung mit dem Grafen bezüglich der gräflichen Bauvorhaben.« Irritiert starrte Herr Neuhaus auf mein kicherndes Frauchen. Miro hatte sich hinter der Speisekarte verschanzt, und ich konnte beobachten, dass er seiner Lebensgefährtin unter dem Tisch einen ermahnenden Stupser mit dem Fuß gab. Marlene riss sich zusammen. »Entschuldigung, Herr Neuhaus. Es ist nur Ihr Name … Althaus wäre ja passender. Sie haben sicher schon jeden blöden Witz darüber gehört.« »In der Tat. Und seien Sie versichert: Ich bin völlig humorlos. Versuchen Sie also gar nicht erst, mich mit originellen Wortspielen zum Lachen zu bringen.« Du meine Güte, der redete aber ganz schön geschwollen daher. Ruckartig richtete sich Beate auf, und scheinbar war ihre Müdigkeit wie weggeblasen. »Da ist er. Wie sehe ich aus?« Ohne auf eine Antwort von uns zu warten, sprang die Wirtin des Bären auf und eilte zur Tür. Von einem Schwall herbstlich kühler Luft umgeben, betrat ein hochgewachsener, schlanker Mann die Gaststube. Seine dunklen Locken glänzten feucht. Draußen hatte es leicht zu regnen begonnen. Suchend sah er sich um und begrüßte dann mit einem strahlenden Lächeln die Wirtin. »Hallo, Beate, wir haben uns ja schon ewig nicht mehr gesehen. Du wirst ja immer hübscher.« »Woher kennen die sich denn?«, wollte Miro von Marlene wissen. »Wir sind alle zusammen hier im Dorf auf die Grundschule gegangen. Bei maximal 70 Schülern in der ganzen Schule kennt jeder jeden von Kindesbeinen an. Der Graf heißt eigentlich Falk und war ein ganz gewöhnlicher Mitschüler, drei Klassenstufen unter mir. Als Kinder haben wir uns da nichts draus gemacht, ob jemand adelig war oder nicht, und seine Eltern wollten, dass er keine Extrabehandlung erfährt. Nette Leute waren das.« »Wieso waren? Sind die beiden gestorben?« »Soviel ich weiß, geht es den beiden gut. Ich glaube, sie leben in Südfrankreich, dort bekommt ihnen das Klima besser. Ihr Landhaus hier steht seither leer und wird von einem Hausmeisterpaar in Schuss gehalten.« »Aber nun kommt wieder Leben in die Bude.« Der Graf war an unseren Tisch getreten und begrüßte mein Frauchen herzlich. »Hallo, Marlene, schön, dich wieder zu sehen. Und wer ist der glückliche Mann an deiner Seite?« Er hielt Miro seine Hand zur Begrüßung hin. Miro schüttelte sie herzhaft. »Mein Name ist Miro Dobric. Es ist mir eine Ehre, Sie kennen zu lernen, Eure Hoheit. Und falls Sie mal einen Architekten benötigen, ich stehe gerne zur Verfügung.« »Gut zu wissen. Ich heiße Falk, und auf den Quatsch mit der förmlichen Anrede würde ich lieber verzichten. Wir können uns gerne duzen. Darf ich mich kurz dazusetzen?« Bereitwillig machten meine Besitzer Platz. Der Graf drückte sich durch den schmalen Spalt zwischen Tischkante und Eckbank und ließ sich neben Marlene auf die Holzbank fallen. »Bringst du mir ein Gläschen von deinem Roten, Beate?« Beate war nicht wiederzuerkennen. Leichtfüßig und mit zart geröteten Wangen beeilte sie sich, ihrem neuesten Gast das Gewünschte zu servieren. »Maultaschen für dich, Falk?« »Nein, danke. Ich weiß, dass sie einen phantastischen Ruf haben, aber ich bin allergisch gegen Spinat, und davon ist ja reichlich drin. Ich habe sowieso keine Zeit zum Essen.« Marlene grinste die Wirtin frech an: »Na, die Alterserscheinungen sind ja schnell vergangen.« Das trug ihr einen Rüffel von Beate ein: »Sei nicht so unverschämt. Noch ein Bier für euch?« Miro und Marlene nickten einträchtig, und Beate huschte wieder davon. Falk streckte seine langen Beine unter dem Tisch aus und fuhr erschrocken zusammen, als er gegen meinen Bauch stieß. »Nanu? Wen haben wir denn da?« Sein Kopf tauchte unter der Tischplatte auf, und ich wedelte ihn freundlich an. »Ein Mops! Da sitzt ein Mops unter dem Tisch!« »Oh mein Gott, wo kommt der denn her?« Marlene schaute nun ebenfalls unter den Tisch und grinste mich an. »Der ist aber süß!« »Du vereimerst mich doch, Marlene. Das ist deiner, oder? Ich habe schon von deinen Berühmtheiten gehört.« Sein Kopf verschwand wieder nach oben, und auch mein Frauchen richtete sich auf. Schade, irgendwie fand ich es nett, ein bisschen Gesellschaft hier unten zu haben. Ich stellte mich auf die Hinterbeine und sprang an Frauchens Beinen hoch. Sie kraulte mich liebevoll am Kopf und schaute sich nach Beate um. »Ich glaube, wir können es wagen, mein Dicker«, murmelte sie. Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass ich keineswegs dick bin. Frauchen nennt mich so, und sie ist auch die Einzige, die das darf. Frauchen packte mein Fell im Nacken, und ich drückte mich kräftig mit den Hinterbeinen ab. Schon saß ich zufrieden zwischen Marlene und Falk auf der Holzbank. Der Graf hielt mir die Hand hin, und ich legte artig meine rechte Vorderpfote hinein. »Der kleine Kerl ist ja wirklich gut erzogen. Meine Eltern haben sich immer einen Mops gewünscht. Ist er vielleicht zu verkaufen?« Einträchtig schüttelten meine Menschen die Köpfe. »Nein«, lachte Marlene. »Im Leben nicht. Er gehört zur Familie. Aber …«, sie wechselte einen Blick mit Miro, und der nickte leicht. »Wir haben gerade einen schönen Wurf, allerdings ohne Papiere. Holmes ist Vater geworden, und das war nicht ganz beabsichtigt. Er hat zwar eine...


Richter, Martina
Geboren wurde ich 1966 in Bielefeld, wuchs aber in Baden-Württemberg auf, wo meine Eltern eine Jugendherberge leiteten. Nach meinem Studium der Geographie in Tübingen begann ich ebenfalls in der Jugendherberge zu arbeiten. Bis heute lebe ich mit meinen beiden Töchtern und vielen Tieren in einem Bauernhaus in Sonnenbühl auf der Schwäbischen Alb. Nach dem Tod meines Sohnes im Jahre 2000 begann ich mit dem Schreiben. Mein erster Roman „Die Schimmelreiterin“ wurde im Herbst 2015 veröffentlicht. Meine eigentliche Liebe gilt aber dem klassischen Kriminalroman. Mein Detektiv ist ein junger Mops namens Holmes.


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