E-Book, Deutsch, 255 Seiten
Richter Devotion
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-96204-289-9
Verlag: Written Dreams Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: PC/MAC/eReader/Tablet/DL/kein Kopierschutz
E-Book, Deutsch, 255 Seiten
ISBN: 978-3-96204-289-9
Verlag: Written Dreams Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: PC/MAC/eReader/Tablet/DL/kein Kopierschutz
Aus dem Vorsatz, eine Nacht zu feiern und Spaß zu haben, wird für die selbstbewusste Lauren überraschend ein sexuelles Vergnügen der etwas anderen Art, als zwei Fremde sie offensiv anflirten. Doch das Abenteuer verläuft anders, als Lauren es sich gewünscht hat, und so trennen sich ihre Wege wieder. Aber vergessen kann sie die beiden mysteriösen Männer nicht. Einige Monate später trifft sie einen von beiden wieder: Ryan Coltrane. Ihren neuen Boss. Und genau der macht ihr ein gefährliches Angebot für eine exklusive ménage à trois. Lauren verstrickt sich unter Ryans Führung immer tiefer in das erotische Spiel der beiden Männer und das düstere Geheimnis, das Ryan und seinen besten Freund Connor untrennbar aneinander bindet. Wird sie die Chance bekommen, hinter Ryans Fassade zu blicken? Oder verliert Lauren am Ende ihr Herz?
Isabelle Richter war bereits als Kind eine außerordentliche Leseratte und hegte den Traum, eines Tages selbst Autorin zu werden. Gewagt hat sie diesen Schritt jedoch erst vor wenigen Jahren. Seitdem ist das Schreiben ein Teil von ihr und aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken. Sie liebt es, leidenschaftliche Liebesgeschichten entstehen zu lassen. Zum Schreiben benötigt sie lediglich Musik und Vanille-Duftkerzen (Freunde würden behaupten, sie sei süchtig nach beidem)
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Kapitel 1
Es ist Freitagnacht und ich bin seit Tagen zunehmend unruhig. Mittlerweile fühle ich mich wie ein Raubtier in einem viel zu kleinen Käfig gefangen. Ich brauche endlich wieder ein Abenteuer, einen neuen Kick, etwas Verrücktes, das mich aus meiner Routine reißt und pures Adrenalin durch meinen Körper jagen wird. Prüfend betrachte ich mein Spiegelbild ein letztes Mal und nicke zufrieden. Ich bin nicht besonders groß, doch das liegt in der Familie. Aber dafür besitze ich Kurven an den richtigen Stellen. Zumindest sagt mein Dad das immer über meine Mom und da wir alle ihre Rundungen und vor allem die überschaubare Größe geerbt haben, trifft das wohl auch auf mich zu. Meine dunklen Haare fallen offen und in weichen Wellen über meine Schultern, und meine grünen Augen funkeln, verraten, wie kribbelig ich bin. Und wehe heute läuft mir kein akzeptables Abenteuer über den Weg! Ich wende mich ab und schnappe mir meine Handtasche, um mich auf den Weg zu machen. Mir ist zwar nicht ganz wohl bei dem Gedanken, völlig allein auszugehen, aber da mich keine meiner Schwestern begleiten wollte, muss ich wohl oder übel in den sauren Apfel beißen. Susan noch Tessa waren auch mal unternehmungslustiger! Mein Telefon fängt an zu klingeln, als ich schon fast zur Tür raus bin. Ich halte einen Moment inne, entscheide mich dann aber doch, den Anruf anzunehmen. Ein Blick auf das Display verrät mir, dass meine ältere Schwester versucht, mich zu erreichen. »Hast du es dir anders überlegt?«, begrüße ich Susan erfreut und seufze leise, als diese verneint. »Mir ist wirklich nicht danach, irgendeinen Typen aufzureißen und mich von ihm flachlegen zu lassen«, antwortet sie mir abwehrend. »Darum muss es doch gar nicht gehen. Wir könnten einfach ausgehen … Spaß haben, du weißt schon. Ganz ohne Kerle.« Meine Schwester hat Liebeskummer der übelsten Sorte und ich würde alles tun, um sie abzulenken und aus ihrem Schneckenhaus herauszulocken. Dafür würde ich sogar diese innere Unruhe noch länger ertragen, denn im Grunde will ich genau das, was ich gerade als unwichtig bezeichnet habe: einen One-Night-Stand. »Schwesterchen, das ist wirklich süß von dir, aber ich bleibe lieber zu Hause. Eigentlich habe ich nur angerufen, um dir für deinen Streifzug das Dark Angel zu empfehlen. Die Bar ist ein echter Geheimtipp und ich denke, dass du dort findest, was du suchst.« Susan weiß um meine ab und an aufkeimende Abenteuerlust und dass meine innere Unruhe nicht eher endet, bis ich dem Verlangen nachgegeben habe, das so penetrant in mir brodelt. Wir sind Schwestern, aber vor allem sind wir Freundinnen, die einander nahezu blind vertrauen. Susan und auch Tessa, die jüngste von uns Dreien, wissen so gut wie alles von mir, ebenso wie ich von ihnen. »Keine Chance, dich vom Gegenteil zu überzeugen?«, starte ich einen letzten Versuch, Susan aus ihrer selbstgewählten Isolation herauszuholen. »Du weißt, für dich würde ich sofort jeden Mann und jedes Abenteuer sausen lassen.« »Ich habe eine Riesenportion Eis und drei Liebesschnulzen hier, die ich mir jetzt hereinziehen werde«, erwidert sie mit einem nicht echt klingenden Lachen. »Genau danach ist mir heute. Außerdem bist du in deinem derzeitigen Zustand kaum zu ertragen. So lieb ich dich habe, aber du gehörst flachgelegt.« Susan ist ein Sturkopf. Gut, im Prinzip ist jede von uns das, einen wirklichen Vorwurf kann ich ihr da nicht machen. »So schlimm bin ich auch nicht, davon abgesehen kann ich genauso gut morgen ausgehen und meine Abenteuerlust stillen. Ein Tag mehr oder weniger macht da auch nichts mehr. Ich könnte zu dir kommen, wir teilen das Eis und …«, fange ich nach kurzem Überlegen an, werde aber unwirsch von meiner großen Schwester unterbrochen. »Lauren, geh um Gottes Willen aus und habe Spaß. Mein letztes Wort.« Bevor ich etwas erwidern kann, hat sie aufgelegt. Kopfschüttelnd starre ich noch einen Moment auf das Mobilteil und lege es dann auf die Kommode. Trotzdem zu ihr zu fahren, würde keinen Zweck haben, das weiß ich aus Erfahrung. Susan würde mich nicht einmal in ihre Wohnung lassen, da ist sie noch verbohrter und starrsinniger als Tessa und ich zusammen. Also gehorche ich, versuche das nervöse Prickeln in meinem Bauch auszublenden und mache mich entgegen meiner Gewohnheit allein auf den Weg. Kaum habe ich das Dark Angel betreten, nehme ich die Augen der männlichen Gäste auf meinem Körper schon wahr. Unverhohlen werde ich gemustert. Gier, Lust und Verlangen schlagen mir entgegen, Blicke streicheln und liebkosen mich, ziehen mich aus und ich genieße das Gefühl, begehrt zu werden. Ich schlängele mich durch zur Theke und bestelle mir einen Scotch ohne Eis, was mir – wie fast überall – eine irritierte Nachfrage des Barkeepers einbringt. »Ja, Scotch ohne Eis«, antworte ich träge lächelnd und er wird rot. Während ich mit dem Rücken zum Tresen auf dem Barhocker Platz nehme und die Beine übereinanderschlage, lasse ich meinen Blick schweifen, um mir den Club etwas genauer anzusehen. Rund um die Tanzfläche in der Mitte des großen Raumes sind gemütliche Sitzgruppen aus schwarzem Leder mit Tischen aus hellem Holz verteilt. Ein ausgeklügeltes in die Decke integriertes Lichtsystem sorgt für eine passende und weiche Beleuchtung. Es gefällt mir, dass es hier nicht so schummerig ist. Ich brauche den Schutz der Dunkelheit nicht, um mich zu trauen, jemanden anzuflirten. Die Wände greifen das Schwarz-Weiß-Thema der Einrichtungsgegenstände auf und sind mit abstrakten Kunstwerken diverser New Yorker Künstler sowie einigen äußerst anregenden Aktfotografien versehen. Mein Augenmerk wird auf das Bild eines sich liebenden Paares gelenkt. Die beiden wurden im Moment höchster Ekstase eingefangen. Es fasziniert mich, dass sie sich so hemmungslos ihrer Lust hingeben und sich überhaupt nicht an dem Zuschauer hinter der Kamera stören. Ein wohliger Schauer fährt durch meinen Körper. Kopfschüttelnd wende mich wieder der Bar zu. Mit einem freundlichen Lächeln serviert der Barkeeper mir meinen Drink und kümmert sich dann um die nächsten Gäste. Einen Schluck meines Scotchs nehmend schaue ich mich unauffällig weiter um. Erst das Interieur, jetzt die Gäste, immerhin bin ich aus einem ganz bestimmten Grund hier. Am anderen Ende des Tresens stehen zwei Männer, die mich ungeniert mustern. Mein Blick bleibt an ihnen hängen. Die Art, wie sie miteinander reden und lachen, hat etwas sehr Vertrautes an sich und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie Freunde sind. Der Gedanke, dass zwei Männer mal ein wirkliches Abenteuer wären, kommt mir in den Sinn. Hitze steigt in meine Wangen, während die zunächst nur lose Idee in meinem Kopf immer klarere Gestalt annimmt. Ein Teil von mir fragt sich, ob ich den Verstand verliere, während der Rest längst in Versuchung ist, meinem Wunsch nachzugeben. Mein Herz rast bei dem bloßen Gedanken daran, diese Fantasie heute Nacht vielleicht in die Tat umzusetzen. Habe ich wirklich den Mut, mich von zwei Männern gleichzeitig verführen zu lassen? Noch dazu völlig Fremden? Obwohl mir genau das noch einmal einen ganz besonderen Kick gibt, macht es dem rationalen Teil in mir Angst. Dem Rechten von ihnen fällt sein dunkelblondes Haar lässig in die Stirn und seine eisblauen Augen haben einen zugleich wissenden und spöttischen Ausdruck. Er kann unmöglich ahnen, was gerade in mir vorgeht. Doch ich werde den Eindruck nicht los, dass exakt das Gegenteil der Fall ist. Die Anziehungskraft, die dieser Mann auf mich ausübt, ist in ihrer Heftigkeit neu für mich. Die braunen Augen seines Freundes strahlen Wärme aus und beruhigen meinen aufgepeitschten Geist, zumindest für den Moment. Zwei selbstbewusste Player mit Bad-Boy-Tendenzen wären für das erste Abenteuer in dieser Richtung wohl auch etwas viel. Der mit den eisblauen Augen hebt sein Glas und prostet mir mit einem zweideutigen Grinsen zu. Es ist offensichtlich, dass sie nicht abgeneigt sind. Wer wird den ersten Zug machen? Das Spiel eröffnen? Wird einer von ihnen dem anderen den Vortritt lassen? Ich ertappe mich bei dem Wunsch, dass es für diesen Fall Mr. Eisauge sein möge, obwohl ich nach wie vor hoffe, dass sie beide anbeißen. Nachdem ich ihnen noch einmal selbstbewusst zugelächelt habe, wende ich mich ab und widme mich meinem Scotch. Zu leicht möchte ich es ihnen auch nicht machen, einen kleinen Jagderfolg sollen sie ruhig haben. Die Blicke der beiden Männer auf mir spürend nehme ich meine Haare über die Schulter nach vorn, lege den Kopf leicht schief und streiche über meinen nunmehr freigelegten Nacken. Ich tue so, als wäre ich in Gedanken, schwenke das Glas mit meinem Scotch und genieße das Spiel mit dem Feuer. Es jagt wie immer ein verheißungsvolles Kribbeln durch meinen Körper. Der Barkeeper reißt mich aus meinen Gedanken, nimmt mein mittlerweile leeres Glas weg und stellt einen neuen Drink vor mich. »Ich habe nichts bestellt«, protestiere ich verwirrt. Er fängt an zu grinsen und deutet auf die beiden Männer am anderen Ende des Tresens. »Sie sind eingeladen.« Mit einem Lächeln und einem Nicken in Richtung der beiden Männer lasse mich von meinem Hocker gleiten und gehe langsam, ohne die beiden aus den Augen zu lassen, auf die Tanzfläche. Gerade erklingen die ersten Töne von Black Velvet von Alannah Myles. Perfekt! Ich bin am Zug und ich werde sie nicht wieder vom Haken lassen. Lasziv...




