Richardson / Tran | Pamela, oder die belohnte Tugend | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 350 Seiten

Richardson / Tran Pamela, oder die belohnte Tugend


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7427-0846-5
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 350 Seiten

ISBN: 978-3-7427-0846-5
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



'Pamela, or Virtue Rewarded' erschien erstmals im November 1740 und machte in England und auf dem Festland eine Furore, wie sie in der Literaturgeschichte wohl einmalig ist. Der Roman entwickelte sich nicht nur zum ersten internationalen Bestseller, sondern markiert auch den Beginn eines neuen erzählerischen Stils und gilt für viele Literaturwissenschaftler als der erste moderne Roman überhaupt, dessen direkter oder indirekter Einfluss auf nachfolgende Schriftsteller, darunter bedeutende Vordenker der Aufklärung, gar nicht überschätzt werden kann: Fielding, John Cleland, Rousseau, Diderot, Lessing, Goethe, De Sade, Laclos, Jane Austen, die Bronte-Schwestern, George Eliot, Charles Dickens, Proust, D.H. Lawrence, Virginia Woolf und viele mehr.

Der Engländer Samuel Richardson (1689-1761) zählt zu den bedeutendsten Romanautoren des 18. Jahrhunderts. Horst Tran hat parallel zu seiner Übersetzung von 'Pamela, oder die belohnte Tugend' auch eine deutsche Übersetzung von Henry Fieldings Pamela-Satire 'Shamela' erstellt und als Ebook veröffentlicht.
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Pamela, oder die belohnte Tugend - Vorwort


PAMELA, ODER DIE BELOHNTE TUGEND

In einer Reihe von vertraulichen Briefen eines schönen jungen Mädchens an seine Eltern. Jetzt erstmals veröffentlicht, um die Prinzipien von Tugend und Religion in den Köpfen der Jugend beiderlei Geschlechts zu fördern.

Vorwort des Herausgebers.

WENN es darum geht, den Leser zu zerstreuen und zu unterhalten und zur gleichen Zeit zu belehren und den Geist der Jugend beiderlei Geschlechts zu veredeln:

WENN es darum geht, dem Leser Religion und Moral in einer so leichten und angenehmen Weise einzuprägen, dass diese für die jüngeren Leser gleichermaßen ergötzlich und von Nutzen erscheinen und auch die Beachtung der reiferen und verständigeren Leser verdienen:

WENN es darum geht, die elterlichen, die kindlichen und die gesellschaftlichen Pflichten in ihrer vorbildlichsten Gestalt darzulegen, wie sie für Arme und für Reiche gelten:

WENN es darum geht, das LASTER in seinen wahren Farben zu malen, damit es zu Recht als abscheulich erscheint, und die TUGEND in ihr eigenes liebenswertes Licht zu setzen, um ihre wahre Schönheit zu zeigen:

WENN es darum geht, Charaktere wahrhaftig darzustellen und sie in gleichem Maße gerecht zu behandeln:

WENN es darum geht, eine Not aus natürlichen Ursachen erwachsen zu lassen und Mitgefühl aus den richtigen Motiven zu erwecken:

WENN es darum geht, um reiche Menschen zu lehren, wie Reichtum zu verwenden ist; einen leidenschaftliche Menschen zu lehren, wie Leidenschaft zu beherrschen ist; und einen intriganten Menschen zu lehren, wie er in Anmut und Ehre zur Tugend findet:

WENN es darum geht, praktische Beispiele zu geben, die es in den gefährlichsten und bewegendsten Situationen wert sind, von der sittsamen Jungfrau, der keuschen Braut und der dienstfertigen Gattin befolgt zu werden:

WENN es darum geht, all diese guten Zwecke in einer so wahrscheinlichen, natürlichen und lebendigen Weise zu bewirken, dass sie die Gefühle jedes empfindsamen Lesers anrühren und ihre Anteilnahme an der erbaulichen Geschichte stärken:

UND das alles, ohne eine einzelne Idee aus dem Ganzen hervorzuheben, welche die vollkommene Reinheit verderben würde, sogar an jenen lieblichen Stellen, wo die vollkommene Reinheit am ehesten in Gefahr wäre:

WENN dies (ausgeschmückt durch eine große Vielfalt an unterhaltsamen Ereignissen) eine rühmliche oder würdige Empfehlung für jedes Werk wäre, dann wagt der Herausgeber der folgenden Briefe, die ihre Grundlage in der Wahrheit und in der Natur haben, zu behaupten, dass all diese wünschenswerten Zwecke auf diesen Seiten verwirklicht sind. Und weil er sich deshalb der wohlwollenden Aufnahme sicher ist, die er diesem kleinen Werk kühn voraussagt, meint er, dass weitere Ausführungen oder Rechtfertigungen in diesem Vorwort nicht erforderlich ist. Und das umso mehr aus diesen zwei Gründen.

Erstens, weil er von seinen eigenen Gefühlen (die durch die Lektüre dieser anrührenden Szenen ungemein bewegt wurden) auf die Gefühle aller schließen kann, die sie mit auch nur der geringsten Aufmerksamkeit lesen. Und zweitens, weil von einem Herausgeber vernünftigerweise angenommen werden kann, ein unparteiliches Urteil zu haben, was bei einem Autor gegenüber seinen Werken nur selten anzutreffen ist.

Der Herausgeber.

An den Herausgeber des Stücks mit dem Titel PAMELA, oder die belohnte TUGEND.

Lieber Sir,

ich habe eure PAMELA mit einem unbeschreiblichen Vergnügen gelesen. Es wird dem Charakter vollkommen gerecht, den ihr dem Werk in eurem Vorwort zusprecht. Nicht ein Wort von dem, was ihr in Empfehlung eines so nützlichen, vortrefflichen und einzigartigen Stücks gesagt habt, war zu viel. Denn abgesehen von der schönen Schlichtheit des Stils und einer glücklichen Korrektheit und Klarheit des Ausdrucks (die Briefe wurden unter dem unmittelbaren Eindruck jeder Begebenheit geschrieben, die Anlass für sie waren, und zwar an jene, die das Recht hatten, die geheimsten Gedanken der liebreizenden Verfasserin zu kennen), müssen die verschiedenen Leidenschaften des Geistes dann selbstredend in einer besonders ergreifenden Weise geschildert werden, und das Natürliche kann in seinen unverhüllten Neigungen richtiger und genauer erfasst werden, als dies in ausführlichen Darstellungen von Handlungen gefunden werden kann, die lange vergangen sind und nie mit der gleichen Rührung, Hoffnung und Furcht erinnert werden wie man sie in den Momenten empfindet, wenn sie auftreten.

Dieses kleine Buch wird unfehlbar als das bisher so sehnlich erwünschte Vorbild oder Muster für diese Art des Schreibens angesehen werden. Denn es strömt über von lebhaften Vorstellungen und Bildern, von natürlichen und überraschenden Begebenheiten, die in vollkommener Weise in die Geschichte eingefügt sind, und von Situationen, die für Leute von gewöhnlichem Stand genauso interessant sind wie für Leute von höheren Ständen. Überall darin werden dem Anstand und allen Lebenspflichten die höchste Beachtung geschenkt. Der Stil wird den beschriebenen Personen und Charakteren immerfort gerecht; Vergnügen und Belehrung gehen durchweg Hand in Hand: Das Laster und die Tugend sind fortwährend in einen Gegensatz gestellt. Die Religion wird überall in ihrer ursprünglichen Schönheit und heiteren Liebenswürdigkeit eingeprägt und weder in ein steifes, melancholisches oder düsteres Gewand gekleidet, noch in einer Weise herabgesetzt, die ihrer Würde nicht gebührt, nur um einem allzu modischen, aber verderbten Geschmack zu schmeicheln. Und ich wage zu sagen, dass es für wert befunden wird, einen Platz nicht nur in allen Familien (insbesondere denen mit jungen Menschen beiderlei Geschlechts), sondern auch in den Sammlungen der wissbegierigsten und vornehmsten Leser zu haben. Denn weil es für seine Vortrefflichkeiten keine Anleihen bei den Schwärmereien einer hochfliegenden und unnatürlichen Phantasie nimmt, wird seine Fundierung in der Wahrheit und in der Natur eine immerwährende Empfehlung für die Scharfsinnigen und Vernünftigen sein, während die angenehme Vielfalt an Begebenheiten und Charakteren, von denen das Buch überfließt, gewiss die Aufmerksamkeit der heiteren und übermütigeren Leser finden wird.

Die moralischen Reflexionen und der Nutzen, der an vielen Stellen aus dieser bewundernswerten Geschichte gezogen werden kann, sind in abschließenden Teil des Werks so glücklich aus einer Menge von Geschehnissen und Charakteren abgeleitet, dass ich zu diesem Thema nicht viel sagen werde. Ich denke aber, dass ihr die Hinweise, die ihr mir gegeben habt, in einer Einleitung auch der Leserschaft geben solltet, und zwar: Dass aus verschiedenen in den Briefen erwähnten Dingen hervorgeht, dass die Geschichte in den letzten dreißig Jahren geschehen sein muss; und dass ihr verpflichtet wart, die Namen einiger Personen, Orte &c. abzuändern und einige wenige Geschehnisse zu verschleiern, um einigen Personen Ärger zu ersparen, die es nicht wollten, allzu offen dargestellt zu werden, obwohl sie Freude daran hätten, zu dem Guten beizutragen, welches diese Publikation in so löblicher Weise bezweckt. Und weil ihr mir vertrauensvoll einige dieser Varianten zur Beurteilung vorgelegt habt, bin ich sehr erfreut darüber, dass ihr die Angelegenheit auf eine Weise bewältigt habt, dass die Tatsachen nicht entstellt wurden, und zugleich weitschweifige Abweichungen vermieden habt, wie man sie bei solchen Gelegenheiten nur allzu oft vorfindet.

Du kleines Buch, bezaubernde PAMELA! Trete ein in die Welt und zweifle nie daran, Freunde und Bewunderer zu finden, nicht nur in deinem eigenen Land, sondern auch in der Ferne, wo du den Dichtern in einem benachbarten Land ein Beispiel der Reinheit geben kannst, welches nun die Gelegenheit hat, Gold zu empfangen im Tausch für sein eigenes Blech, das so lange schon bei uns in Werken im Umlauf ist, die von den Leichtfertigkeiten der flatterhaften Einwohner jenes Landes überfließen. Die vorherrschende Lasterhaftigkeit dieses Zeitalters hat der Tugend aber viele Verehrer hinterlassen. Um ihren Schutz brauchst du nicht zu bangen. Möge jeder eigensinnige Libertin, der dich in die Hände nimmt, geläutert werden, und jede versuchte Jungfrau, die dich liest, die Tugend der hochverdienten, aber niedrig geborenen PAMELA nachahmen und ihre Belohnung empfangen. Ich bin, Sir,

Euer gehorsamster

und treuester Diener,

J.B.D.F.

An meinen werten Freund, den Herausgeber der PAMELA, &c.

Sir,

ich sende das Manuskript der PAMELA, das ich ich mit viel Freude gelesen habe, an den Urheber zurück. Es ist im Geiste der Wahrheit und mit einer liebenswürdigen Schlichtheit verfasst, die, obgleich sehr erwünscht, nur selten in jenen Werken anzutreffen sind, welche auf die Unterhaltung und Belehrung der Leserschaft zielen. In allen Teilen vermag es zu überzeugen, und die Begebenheiten sind so natürlich und interessant, dass ich die hübsche Heldin durch alle ihre Leiden hindurch begleitet und mit ihr mitgefühlt habe. Auf jeder Seite war ich in Sorge vor den schlimmen Folgen, die ihr aus ihrem löblichen Widerstand erwachsen konnten. An ihren Fluchtplänen nahm ich regen Anteil und schwankte zwischen Freude und Zorn, wenn sie davor zurückschreckte: Freude, wenn sie ihre kleinen Täuschungen und Finessen ausführte, um sich zu befreien, Zorn, wenn ihre Furcht dies alles zunichte machte. Stets beklagte ich voller Sorge das Scheitern ihrer Hoffnungen und Pläne. Kurz, das Ganze ist so ergreifend, dass man es nicht lesen kann, ohne auf ungewöhnliche Weise bewegt zu sein und mitzufühlen. So weit zu dem...



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