E-Book, Deutsch, Band 29, 110 Seiten
Reihe: Until Us
Reynolds Until Us: Kat
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-903519-15-2
Verlag: Romance Edition
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, Band 29, 110 Seiten
Reihe: Until Us
ISBN: 978-3-903519-15-2
Verlag: Romance Edition
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Eine feurige Weihnachtslovestory mit jeder Menge Mayson-Action.
Mike Rouger hat vor vielen Jahren beschlossen, sich nicht mehr auf eine Frau einzulassen. Das macht alles nur kompliziert. Stattdessen genießt er die Zeit mit seiner Tochter November und seinen Enkeltöchtern June und July. Als Kathleen Mullings mit ihrem Teenagersohn nach Tennessee zurückkehrt, gerät sein Vorsatz ins Wanken. Sie wirkt noch genauso anziehend auf ihn wie damals in der Highschool. Und sie macht ihm unmissverständlich klar, was sie will: Eine zweite Chance für ihre Liebe.
Aurora Rose Reynolds lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und ihrer Dogge Blue in Tennessee. Wenn sie ihre Zeit nicht mit ihrer Familie oder dem Schreiben verbringt, steckt sie ihre Nase am liebsten in Bücher.
Auf ihren Reisen quer durch die Welt und ihren Lebensabschnitten in vielen Teilen der USA hat Aurora unzählige Freundschaften geschlossen - all diese Erfahrungen und Menschen liefern ihr heute Material für ihre Geschichten.
Weitere Infos & Material
Kat Fast ein Jahr später ... Ich bücke mich nach meiner Jeans und ziehe sie an. Mein Tanktop folgt, bevor ich mich hinsetze, um in meine Stiefel zu schlüpfen. Ich hasse diesen Teil. Mit jemanden Schluss zu machen, fällt mir alles andere als leicht. Ich fühle mich schäbig, als hätte ich etwas falsch gemacht. Doch wie kann etwas, das sich so richtig anfühlt, falsch sein? Als ich Mike vor fast einem Jahr nach so langer Zeit wieder begegnete, wusste ich nicht, wie mir geschieht. Aus dem Jungen, dem ich früher beim Lernen geholfen hatte, war ein stattlicher Mann geworden. Mike hatte schon immer gut ausgesehen, doch die Jahre hatten ihn noch attraktiver gemacht; alles an ihm erzählt eine Geschichte, von den kleinen Lachfältchen um seine Augen bis zu den Schwielen an seinen Händen. Ich bezweifle, dass ihn jemand tatsächlich auf seine siebenundvierzig Jahre schätzen würde. Seine Körpergröße von ein Meter zweiundachtzig würde den meisten wahrscheinlich nicht groß vorkommen. Aber ich mit meinen knapp ein Meter sechzig muss den Kopf in den Nacken legen, um in seine Augen zu sehen. Sein dunkles Haar sieht immer noch so widerspenstig aus wie früher, dass es einem in den Fingern kribbelt, weil man hindurchfahren möchte. Seine natürlich gebräunte Haut, die sich im Sommer golden färbt, lässt seine haselnussbraunen Augen fast schon smaragdgrün leuchten. Neu sind die Tätowierungen, die seine Arme und Brust bedecken. Sie erzählen ihre eigene Geschichte und verwandeln sein klassisch gutes Aussehen in etwas Raues. Seit der Highschool bin ich in diesen Mann verknallt, und die Jahre haben meine Gefühle nicht abgeschwächt. Wenn überhaupt, dann hat sich meine Schwärmerei in Sehnsucht verwandelt, und in den vergangenen Wochen hat sich Liebe dazugesellt. Mit der Verliebtheit konnte ich umgehen. Es war nur ein unschuldiges Gefühl, das ich leicht verdrängen konnte. Lust? Das ist etwas ganz anderes. Mein Körper sehnt sich nach seiner Berührung, ich will in seiner Nähe sein, und ich möchte, dass er mich begehrt. Doch jetzt, wo sich dieses Gefühl von Liebe eingestellt hat, ist es nicht mehr nur mein Körper, der ihn will. Ich möchte ihn lachen sehen, ihn beim Reden zuhören. Ich möchte meine Tage mit ihm teilen. Aber schon bei unserem ersten Date waren wir uns einig, dass wir nie mehr sein würden als das: Freunde mit gewissen Vorzügen. Ich bin dreiundvierzig und möchte nicht mein restliches Leben auf diese Weise verbringen. Mein Sohn wird bald achtzehn und geht Ende des Jahres aufs College. Ich werde nicht jünger. Ich will jemanden, mit dem ich zusammen alt werden kann. Ich betrachte die geschlossene Badezimmertür, hinter der Mike gerade verschwunden ist, und seufze. Ich weiß, was ich tun muss, aber das heißt nicht, dass ich es auch tun will. Nachdem ich meine Stiefel angezogen habe, stehe ich auf und fahre mir mit den Fingern durchs Haar, um es zu bändigen. Ein Blick zum Bett, und mir dreht sich der Magen um. Der Sex mit ihm ist phänomenal. Er weiß genau, wie er mich berühren muss, aber ich brauche mehr. Nein, ich verdiene mehr. Die Badezimmertür öffnet sich, und ich spüre Anspannung in mir hochsteigen. Der Anblick von Mike, der nur mit einem Handtuch bekleidet den Raum betritt, hilft mir dabei überhaupt nicht. Ich habe immer noch keine Ahnung, wie er in seinem Alter so gut trainierte Muskeln haben kann, aber sie sind nicht zu übersehen. Ich schließe die Augen, atme tief ein und öffne sie langsam, als ich seine Stimme höre. »Du gehst?« Ich sehe die Verwirrung in seinem Blick. Nicht dass ich nie nach dem Sex gehen würde, aber normalerweise verbringen wir noch ein paar Stunden zusammen. Da mir jedoch vorhin immer wieder das Wort Liebe auf der Zunge lag, sodass ich am liebsten weinen wollte, wurde mir klar, dass ich es beenden muss. »Ich kann das nicht mehr. Das war’s.« Die Worte sind raus. Ich kann wieder atmen. »Was meinst du mit Ich kann das nicht mehr. Das war’s?« Seine Augen verengen sich, und er beobachtet, wie ich meine Tasche aufhebe. »Diese Sache zwischen uns ... Ich kann das nicht mehr.« Ich schüttle den Kopf und schiebe mir meine Tasche über die Schulter. »Diese Sache?«, knurrt er und lässt seinen Blick durch den Raum schweifen. Ich überlege kurz, was ich sagen soll, bevor ich den Mund wieder aufmache. »Du warst ehrlich zu mir und hast erklärt, dass du keine Beziehung suchst.« Tief durchatmend spüre ich, wie mein Herz schneller zu schlagen beginnt. »Vor einigen Monaten war das für mich in Ordnung, weil ich genauso empfunden habe.« Ich lächle, aber ich spüre, wie zittrig es ist. »Ich fühle nicht mehr so. Ich will mehr.« Mike fährt sich mit den Händen durchs Haar, und ich sehe Schmerz in seinen Augen aufblitzen. Mich überkommt das Bedürfnis, ihn zu trösten. »Ich habe dir erzählt, warum das nicht möglich ist«, flüstert er. Das stimmt. Er hat mir erzählt, was die Mutter seiner Tochter ihm angetan hat, aber das ist Jahre her. Ich will nicht wie ein herzloses Miststück klingen, aber Menschen werden jeden Tag verarscht. Manchmal muss man über diesen Mist hinwegkommen. Mein Ex-Mann hat mich ebenfalls verlassen. Und so schrecklich das ist, ich weiß, dass nicht alle Männer gleich sind und es irgendwo einen Mann gibt, der mich so liebt, wie ich geliebt werden will. Auch wenn der Mann, der mich lieben sollte, es nicht tut. »Du warst ehrlich zu mir, das stimmt, aber ich kann nicht mit dir in der Vergangenheit stecken bleiben, Mike. Ich will nicht den Rest meines Lebens allein sein.« »Du bist nicht allein«, entgegnet er und runzelt die Stirn. Ich möchte über seine Ahnungslosigkeit lachen. »Mike, ich sehe dich ein paarmal die Woche für wenige Stunden. Wir haben Sex. Dann gehe ich nach Hause. Wir essen nicht gemeinsam zu Abend und reden nicht über unser Leben, also ja, ich bin allein, und in fünf Jahren, Mike, will ich das nicht mehr sein.« Ich warte darauf, dass er etwas erwidert, etwas, das meine momentanen Gefühle verändert. Dass er versuchen wird, mich zum Bleiben zu überreden. Aber er steht nur da und sieht mich an. Enttäuscht schüttle ich den Kopf und gehe zur Tür. »Warte. Wir können zusammen essen«, bietet er an. Ein Lachen, so schmerzhaft, dass ich die Hand auf mein Herz legen muss, bricht aus meinem Mund, bevor ich es unterdrücken kann. Ich drehe mich nicht einmal um, als ich antworte. »Mike, ein Abendessen wird nichts an meinen Gefühlen ändern.« Ich bin sicher, ein Abendessen würde alles nur noch komplizierter machen, und das muss nicht sein. »Würdest du bitte damit aufhören?« Seine Hand legt sich um meinen Ellenbogen, als ich die Haustüre öffne. Ich lasse den Kopf hängen und drehe mich zu ihm um. »Gib mir etwas Zeit.« Meine Kehle ist wie zugeschnürt, und der Schmerz, den ich in seiner Stimme höre, treibt mir die Tränen in die Augen. »Ich kann nicht. Es tut mir leid.« Wieder schüttle ich den Kopf, entziehe ihm meinen Ellenbogen und gehe zu meinem Auto. Ich will nicht, dass es so endet, aber so geht es nicht weiter. Ich schnalle mich an und starte den Wagen. Ein letztes Mal schaue ich zu seinem Haus. Als ich Mike auf der Veranda stehen sehe, überdenke ich meine Entscheidung noch einmal. Ich denke über mein Leben nach und darüber, was ich für mich will. Ich lege den Rückwärtsgang ein, wende den Blick von ihm ab und fahre aus der Einfahrt. Ich schaue den Mann an, der mir gegenübersitzt, und beiße mir auf die Innenseite meiner Wange. Ich habe mich vor drei Wochen beim Onlinedating angemeldet und bin bisher mit zwei Männern ausgegangen. Dieser Typ sieht besser aus als der letzte, aber ich meine besser, nicht gut. »Ich bin gleich wieder da«, sage ich zu Steve. Er nickt, ohne den Blick von seinem Handy zu heben. Ich verdrehe die Augen und greife nach meiner Tasche. Auf der Toilette stelle ich mich vor das Waschbecken und drehe das kalte Wasser auf. Ich spritze mir etwas auf die Wangen, bevor ich mich im Spiegel betrachte. Ich habe Mike gesagt, dass ich in fünf Jahren nicht allein sein will, und damit das nicht passiert, muss ich mich verabreden. Und das tue ich nun. Mike hat ein paarmal angerufen, und wenn er sich meldet, kann ich nicht anders, als den Anruf anzunehmen. Es mag schwach wirken, aber was soll ich sagen? Ich liebe ihn. Er sagt nie, dass wir uns wiedersehen sollen. Er fragt nur, wie es mit der Arbeit läuft und ob es Brandon gut geht. Ich versuche, unsere Gespräche kurz zu halten. Mehr hält mein Herz nicht aus. Nachdem ich die Gedanken an Mike aus meinem Kopf verbannt und ein paar Papiertaschentücher aus dem Spender gezogen habe, tupfe ich mir das Gesicht ab und erinnere mich daran, dass ich nur noch das Abendessen überstehen muss. Dann kann ich nach Hause gehen, ein Glas Wein trinken und mich mit einem heißen Typen in den Zwanzigern mit Tattoos auf meinem Kindle ins Bett legen. Ich trage meinen Lipgloss auf, trete aus der Toilette und renne direkt gegen eine massive Wand. »Sorry«, murmle ich, als sich warme Hände beruhigend um meine Schultern legen. Ein vertrauter Geruch hüllt mich ein, als mein Blick nach oben wandert und auf ein Paar warmer, haselnussbrauner Augen trifft. »Kat.« Der Klang meines Namens aus seinem Mund verursacht eine Gänsehaut auf meiner Haut und ein flaues Gefühl in der Magengegend. »Mike.« Ich versuche zurückzuweichen, doch...