Buch, Deutsch, Band 35, 318 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm
Reihe: Freiburger Studien zur Geographischen Entwicklungsforschung
Existenzsicherung äthiopischer Nomaden im Kontext von Hungerkrisen, Konflikten und Entwicklungsinterventionen
Buch, Deutsch, Band 35, 318 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm
Reihe: Freiburger Studien zur Geographischen Entwicklungsforschung
ISBN: 978-3-88156-794-7
Verlag: VERBVersum Kultur und Medien
Im Mittelpunkt des Buches steht der gesellschaftliche Umgang mit krisenhaften gesellschaftlichen und ökologischen Veränderungen in einer ariden Tieflandregion des nordöstlichen Äthiopiens, der Afar-Region. Das besondere Interesse richtet sich dabei auf die Handlungsstrategien der dort lebenden Menschen, der Afar, sowie deren diskursive Auseinandersetzung mit bedrohlichen Aspekten der Lebenshaltungssicherung im Schnittfeld von Naturgefahren, Konflikten und externen Interventionen. Die Nomaden der Afar-Region waren in den letzten drei Jahrzehnten mit einem rapide beschleunigten sozialen und ökologischen Wandel konfrontiert, der mit massiven Verlusten von Mobilität und Land und einer gestiegenen Verwundbarkeit verbunden war. Der Verlust weiter Weidegebiete hat dazu geführt, dass sich aus Phasen dürreinduzierter akuter Nahrungsknappheit in der Gegenwart ein Zustand chronischer Ernährungsunsicherheit für den größten Teil der nomadischen Bevölkerung ergeben hat. Anhand einer empirischen Fallstudie der Nomaden der Baadu-Region, gelegen im mittleren Awash-Becken, werden die lokalen Deutungsprozesse des gewandelten strukturellen Gefährdungskontexts und der Umgang mit den aufgezeigten Veränderungen bzw. den sich neu herausbildenden Risikolagen dargestellt und analysiert. Die Autorin zeigt hierbei, wie die Afar-Nomaden Gefahren der sozialen und natürlichen Umwelt wahrnehmen, bewerten, diskursiv (re-)konstruieren und durch Handlungsentscheidungen in Risiken übersetzen.