Buch, Deutsch, Band 109, 500 Seiten, mit 3 Übersichten und 7 Tab. im Text, Format (B × H): 158 mm x 233 mm, Gewicht: 709 g
Entstehung und Entwicklung des Journalistenberufs im 19. Jahrhundert
Buch, Deutsch, Band 109, 500 Seiten, mit 3 Übersichten und 7 Tab. im Text, Format (B × H): 158 mm x 233 mm, Gewicht: 709 g
Reihe: Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft
ISBN: 978-3-525-35772-9
Verlag: Vandenhoeck + Ruprecht
Mit dem Aufstieg der Presse im 19. Jahrhundert bildete sich auch der Beruf des Journalisten heraus. Jörg Requate beschreibt diesen Vorgang vor allem in Deutschland, bezieht aber vergleichend die Entwicklung in den USA, in England und besonders in Frankreich ein. In allen vier Ländern wandelte sich der Journalismus, indem er sich aus der ganz unmittelbaren Verbindung mit der Politik, mit einzelnen politischen Strömungen löste und autonome Züge annahm, wobei der Journalistenberuf zugleich ein schärferes Profil erhielt. Tempo und Ausprägung dieses Prozesses waren jedoch sehr verschieden. Während in den USA die Jagd nach immer neuen Nachrichten (notfalls auch mit rabiaten Methoden) schon früh die Arbeit des Journalisten und sein Selbstverständnis bestimmte, hat in Frankreich die Verbindung von Presse und Politik lange gehalten. Nicht in der Beschaffung von Informationen sahen die Journalisten dort ihre Hauptaufgabe, sondern in der politischen Auseinandersetzung.Vor diesem internationalen Hintergrund wird die Entstehung des Journalistenberufs in Deutschland untersucht. Konkret, erforderlichenfalls auch ins einzelne gehend stellt Jörg Requate diesen Professionalisierungsprozeß dar. Wer wurde Journalist? Welche Wege führten in den Beruf und wie akademisch war er geprägt? War Journalist zu sein ein Lebensberuf? Wie sahen Karrieremuster aus und wie war die materielle Situation der Journalisten? Was für ein Selbstverständnis entwickelten sie, wie hat es ihre Arbeit, wie ihre gesellschaftliche Funktion beeinflußt? Ähnlich wie in Frankreich verstanden sich die politischen Journalisten als Streiter für bestimmte politische Ideen und sahen ihre Ehre in ihrer 'Gesinnungsfestigkeit'. Hierher gehört auch die Frage, wie sich Zensur und andere Einschränkungen der Pressefreiheit auf die journalistische Arbeit und allgemein auf das Zeitungswesen ausgewirkt haben.Der Journalistenberuf gewann im Laufe des Jahrhunderts immer mehr an Bedeutung. Trotzdem gibt es darüber kaum Forschungsarbeiten. Dies Buch ist die erste Geschichte der Journalisten und des Journalismus im 19. Jahrhundert in Deutschland, geschrieben in international vergleichender Perspektive.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Sprachwissenschaft Schreiben und Publizieren, Kreatives Schreiben
- Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftssektoren & Branchen Medien-, Informations und Kommunikationswirtschaft Presse & Journalismus
- Sozialwissenschaften Medien- und Kommunikationswissenschaften Medienwissenschaften Journalismus & Presse
Weitere Infos & Material
Teil A: USA, England und Frankreich: Unterschiedliche Vergleichsperspektiven:
I. Die Vorreiterländer der Presseentwicklung: USA und England
II. Frankreich: Journalismus zwischen Engagement und Kumpanei.
Teil B: Deutschland: Vom Zeitungsschreiber zum Journalisten. Die Entwicklung des »freien« Berufes unter staatlicher Vormundschaft:
I. Das Zusammenwachsen von Nachrichtenübermittlung und Nachrichtenbewertung zu einem neuen Beruf
II. Zur Sozialgeschichte des Journalistenberufs
III. Die Rolle der Journalisten im Prozeß der öffentlichen Kommunikation
IV. Schluß und Ausblick: Der deutsche Journalistenberuf im ausgehenden 19. Jahrhundert. Eine Zusammenfassung in vergleichender Perspektive.