Renee | The Veiled Kingdom (Die Veiled-Kingdom-Serie 1) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 336 Seiten

Reihe: Die Veiled-Kingdom-Serie

Renee The Veiled Kingdom (Die Veiled-Kingdom-Serie 1)

Knisternde Enemies-to-Lovers Romantasy in düsterem High-Fantasy-Setting
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-646-94034-3
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Knisternde Enemies-to-Lovers Romantasy in düsterem High-Fantasy-Setting

E-Book, Deutsch, Band 1, 336 Seiten

Reihe: Die Veiled-Kingdom-Serie

ISBN: 978-3-646-94034-3
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sie kann niemandem vertrauen - weder ihrem König, noch ihrem Herzen Nyra lebt in ständiger Angst. Als Tochter eines brutalen Königs ist ihr ganzes Leben geprägt von ständigem Machtstreben und sinnloser Gewalt. Und weil Nyra nie die magischen Kräfte entwickeln konnte, die für ihre Rolle als Erbin unabdingbar sind, muss sie mit dem Schlimmsten rechnen. Während eines Überfalls auf den Königspalast, ergreift sie ihre Chance und flieht in die dunklen Slums von Marmoris. Jetzt muss sie sich den Menschen anschließen, die alles bekämpfen, wofür ihr Vater steht. Verzweifelt versucht Nyra, ihre wahre Identität zu verschleiern, doch der charismatische und gefährliche Rebellenanführer Dacre durchschaut sie - und nutzt ihre Abhängigkeit für seine Zwecke. Gefangen in einem gefährlichen Geflecht aus Leidenschaft, Verrat, Gewalt und magischer Energie, wird Nyras Loyalität auf eine harte Probe gestellt. Wird sie kämpfen - oder alles opfern, was sie beschützen will? Intensiv, morally grey und voller Leidenschaft: The Veiled Kingdom entführt in eine Welt, in der Liebe tödlich, Magie unberechenbar und Loyalität eine Illusion ist. Der Auftakt einer knisternden Romantasy-Trilogie!

Holly Renee liefert ihren Leser*innen in jedem Buch eine Prise Spannung, einen Hauch Leidenschaft und genau die richtige Menge Romantik. Sie ist in East Tennessee aufgewachsen und lebt heute mit ihrer Familie noch immer in ihrer Heimat. Wenn sie nicht gerade schreibt, liest sie - oder tut zum hundertsten Mal am Tag so, als wäre sie ein Drache. Man findet sie aber auch oft mit Sonnenbrille und Floß mitten auf dem See. Holly liebt alles, was mit Romantik zu tun hat - allen voran ihren Mann -, dazu mexikanisches Essen und bequeme Yogahosen.
Renee The Veiled Kingdom (Die Veiled-Kingdom-Serie 1) jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


KAPITEL 2

DACRE

Zähneknirschend hörte ich mir die Schelte meines Vaters an.

Als wäre es meine Schuld, dass meine Schwester erwischt wurde.

Als wäre ich nicht schon dabei, mir das Hirn zu zermartern, wie wir sie rausholen könnten.

Das war nichts Neues.

Fast täglich wurden Rebellen von der Palastwache gefangen genommen.

Manche brachten sie auf der Stelle für ihren Verrat um, während andere zum Schicksalsgott beten mussten, damit der Tod sie holen kam. Gefangene des Königs wurden gefoltert, und die Rebellen hatten viele Geheimnisse, die es wert waren, verraten zu werden.

Außerdem war meine Schwester viel zu jung und viel zu hübsch, sie würden sie nicht so schnell töten. Die Wachen hatten sicherlich weit schlimmere Pläne für sie, als ihr Geheimnisse zu entlocken.

Doch ich würde bis zum letzten Atemzug bluten und kämpfen, um sie herauszuholen.

Wir kauerten am Waldrand, warteten darauf, dass sich die letzten Sonnenstrahlen hinter die Küste zurückzogen.

Die Abgabe war schon in zwei Tagen fällig, bis dahin musste ich sie befreit haben.

Hinter der Baumgrenze suchte ich unsere Umgebung ab, während mein Vater weiterfaselte.

Ich hatte keine Energie für ihn übrig.

Er mochte der Anführer der Rebellion sein, aber er war auch für den Tod meiner Mutter verantwortlich.

Er war für eine Vielzahl von Toten verantwortlich, als er einen Überfall plante, auf den wir nicht vorbereitet waren.

Ein Überfall, der unser Leben veränderte, der dafür sorgte, dass ich den Respekt vor ihm verlor.

»Hast du mir zugehört?«, knurrte er mit seiner tiefen Stimme, und ich erwiderte endlich seinen Blick.

»Was?«

»Du hörst mir nicht einmal zu, Dacre, verdammt noch mal.« Auf seiner Stirn bildeten sich zwei tiefe Furchen, als er enttäuscht die Brauen zusammenzog, und seine grünen Augen funkelten mich an.

Seine Haare waren tiefschwarz wie die unendliche Weite des Nachthimmels. In weichen Wellen fielen sie herab, umrahmten sein Gesicht und bildeten einen Kontrast zu seinem kantigen Kiefer, an dem noch eine Narbe vom Überfall zu sehen war.

Hätte ich nicht die dunklen Augen meiner Mutter, wäre ich sein Ebenbild.

»Wir wissen, wo sie die Gefangenen einsperren.« Ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare, schaute am Palast hoch und zu der Brücke mit dem Markt, die wir um jeden Preis zu meiden versuchten. »Kai und ich gehen allein rein. Wenn wir sie nicht innerhalb einer halben Stunde finden, ziehen wir uns zurück.«

Nur über meine verdammte Leiche.

»Eine halbe Stunde«, bekräftigte er den Zeitrahmen. »Wenn ihr sie in der Zeit nicht finden könnt, verschwindet ihr. Du bist zu wichtig.«

Ich schnaubte höhnisch, aber er achtete nicht darauf.

»Wir sollten Kai und Mal reinschicken.«

»Ich gehe rein, ob du einverstanden bist oder nicht«, erwiderte ich entschieden und sah meinen Vater fest an. »Sie ist meine Schwester, und ich werde sie bestimmt nicht ihrem Schicksal überlassen.«

Er entspannte seine Kiefermuskeln, legte einen kurzen Moment den Kopf schief, während er mich betrachtete. Er hätte darauf bestehen sollen, selbst hineinzugehen, um seine Tochter zu retten. »Ihr habt dreißig Minuten.«

Es war nicht von Bedeutung, was er sagte, denn ich hatte mich bereits entschieden. Ich hatte nicht vor, mich zurückzuziehen, wenn ich sie nicht innerhalb einer halben Stunde fand. Egal, was das für Folgen hatte.

Ohne auf weitere Befehle meines Vaters zu warten, drehte ich mich zu den dunkler werdenden Schatten der Hauptstadt um.

Kai und ich hatten jeden Zentimeter des Palastes studiert, sämtliche Routinen der Wachen und jeden möglichen Eingang. Wir beschäftigten uns schon seit Jahren damit. Doch jetzt, als wir uns bereit machten, zum ersten Mal seit dem Überfall das Palastgelände zu betreten, pulsierten die Adern an meinem Hals. Ich atmete schwer und mein Herz raste.

»Bist du bereit?«, fragte Kai kaum hörbar trotz der Stille.

»So bereit ich nur sein kann.« Meine Hände waren schweißnass und meine Stimme unsicher.

Wir bewegten uns durch die Schatten, unsere Schritte waren auf dem moosbedeckten Boden kaum zu hören, als wir meinen Vater und die anderen hinter uns ließen. Wir steuerten nicht direkt auf die Brücke zu, sondern nach rechts, wo die wenigen Straßenhändler zu hören waren, die noch unterwegs waren.

»Jetzt fängt der Spaß an«, flüsterte Kai verängstigt.

Ich nickte. Von derselben Beklommenheit erfüllt schaute ich mich um. Wir bewegten uns im Einklang miteinander, wie zwei Windungen derselben Schlange, einen Schritt nach dem anderen machend steuerten wir durch das Gewirr aus Personen und Waren.

Vom Markt aus waren immer noch Feilschen und Gelächter zu hören. Vor uns ragte der Palast über der Stadt auf, seine Macht und Herrlichkeit ein starker Kontrast zu der Misere der königlichen Untertanen.

Kai nickte nach rechts und ich folgte ihm in eine schmale Gasse, die zwischen zwei hohen Gebäuden durchführte. Bei einem Blick über die Schulter sah ich das vertraute Haus, das so von Efeu bewachsen war, dass es beinahe nicht zu erkennen war. Dann richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder nach vorn.

Ich durfte nicht über dieses Haus nachdenken. Nicht jetzt.

Mir standen die Härchen im Nacken zu Berge, und ich ballte die Fäuste, versuchte, meine Nervosität zu unterdrücken.

Kai führte uns durch die nächste schmale Straße, tiefer zwischen die Häuser der Stadt und weiter weg von der Menge. Hier war der Geruch des Meeres unverkennbar, und ich konnte beinahe das Salz auf meiner Zunge schmecken.

In der Ferne hörte man das Geräusch der Wellen, wenn sie sich an den Felsen brachen, und ich nahm mir einen Moment, um durchzuatmen.

Am Ende der Gasse kamen wir abseits der geschäftigen Massen in den ruhigeren Teil der Altstadt. Der Palast war immer noch weit weg, sein schattenhafter Umriss zog uns an wie ein Leuchtturm in der Dunkelheit.

»Hier entlang.« Kai deutete nach vorn und ich folgte ihm.

Wir bewegten uns zügig, unsere Schritte hallten von dem feuchten Kopfsteinpflaster wider. Wir überquerten verlassene Straßen, mieden vereinzelte Fußgänger und streunende Katzen auf der Suche nach Futter.

Als wir uns den Palastmauern näherten, sahen wir zwei Wachen, die vor dem Haupttor auf und ab gingen und unentwegt die Umgebung absuchten. Kai und ich tauschten einen stummen Blick, dann teilten wir uns auf.

Ich schlich an der Mauer entlang, weg vom Tor, und wurde das Gefühl nicht los, dass hier etwas nicht stimmte. In meinem Nacken kribbelte es, ich zögerte einen Moment und sah mich misstrauisch um.

Doch da war nichts.

Also schlich ich weiter an der Mauer entlang, bis ich zu der Stelle kam, über die Kai und ich gesprochen hatten. Ich begann zu klettern. Als ich mich auf der anderen Seite lautlos aufs Palastgelände fallen ließ, hörte ich links von mir ein Rascheln.

Ich erstarrte, versuchte, kein Geräusch zu machen, das Herz schlug mir bis zum Hals.

Eine plötzliche Bewegung war zu erahnen, und ich zog meinen Dolch aus seiner Scheide an meiner Brust. Gerade wollte ich ihn werfen, da merkte ich, dass es Kai war, das Gesicht eine Maske der Besorgnis.

»Wir haben ein Problem.«

Ich schaute über die Schulter zum Tor, und da hörte ich es: die leisen Bewegungen von Wachen, die wussten, dass etwas nicht stimmte.

Früher glaubten wir, es sei unmöglich, in den Palast einzudringen, aber hineinzukommen war nie das Problem gewesen. Das Problem war, wieder herauszukommen.

Doch jetzt gab es kein Zurück mehr.

Keine Bedrohung auf dieser Welt brachte mich dazu, meine Schwester zurückzulassen.

»Rebellen!«, rief eine der Wachen, und Kai und ich sahen uns an.

»Wir müssen sie finden.« Meine Stimme war kaum mehr als ein Wispern. »Schnell.«

Kai suchte mit zusammengekniffenen Augen die Tore ab. »Meine Magie?«

»Benutz sie.« Ich nickte zu den Wachen hinüber. »Sie wissen sowieso schon, dass wir hier sind.«

Kai warf einen kurzen Blick auf den Palast. »Wir müssen schnell sein«, sagte er, schloss die Lider und ich spürte ein Beben in der Luft. Er grub die Finger in die lose Erde, griff einen Moment lang fest zu und lockerte sie dann wieder. Dichte schwarze Rauchfäden sickerten aus seinen Fingerspitzen und schlängelten sich über den Boden, bevor sie darin verschwanden.

Die Erde bebte, und die erschrockenen Stimmen der Wachen wurden lauter.

»Wir müssen los.« Mein Herz hämmerte, als Kai die Augen wieder aufriss. Sie waren fast vollkommen schwarz, sogar noch dunkler als normalerweise.

»Auf der Hinterseite des Palastes. Der Kerker.«

Wir standen auf, bewegten uns, so schnell wir konnten, und versuchten dabei, im Schatten zu bleiben. Als wir an der Palastrückseite ankamen, standen dort zwei Wachen, beide mit gezogenen Schwertern.

Rauch schoss aus Kais Fingern, krachte dem einen gegen die Brust, meinen Dolch versenkte ich in den anderen.

An meinen Schläfen rann der Schweiß herunter, und ich wischte ihn eilig weg, während der Druck auf meiner Brust zunahm. Ein Leben zu nehmen war eine schwerwiegende Angelegenheit, das war mir bewusst, und doch durfte ich jetzt nicht darüber nachdenken.

Für meine Schwester hätte ich sie alle getötet.

Schuld und Reue konnten mich später zerfressen.

Wir stiegen über sie weg, einer von ihnen zitterte noch, als das letzte bisschen Leben...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.