Reinhardt | Perfect Storm | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 414 Seiten, Umfang der Printauflage 414 S.

Reinhardt Perfect Storm


1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-8369-9213-8
Verlag: Gerstenberg Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 414 Seiten, Umfang der Printauflage 414 S.

ISBN: 978-3-8369-9213-8
Verlag: Gerstenberg Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



LFF, das sind Dylan, Luisa, Felix, Boubacar, Kyoko und Matthew. Die jungen Hacker aus der ganzen Welt haben sich online bei einem Computerspiel kennengelernt und angefreundet. Als sie von Menschenrechtsverletzungen im Kongo erfahren, in die zwei US-Konzerne verwickelt sind, beschließen sie, sich in deren Netzwerke einzuhacken. Sollte es ihnen gelingen, belastendes Material öffentlich zu machen, könnten die Enthüllungen einen weltweiten Sturm der Empörung auslösen. Doch ein junger Agent des amerikanischen Geheimdienstes ist ihnen auf der Spur.

Dirk Reinhardt, Jahrgang 1963, studierte Geschichte und Germanistik. Nach seiner Promotion war er bis 1994 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Universität Münster tätig, anschließend arbeitete er als freier Journalist. 2009 erschien sein erstes Kinderbuch, dem bald weitere folgten. 2016 wurde er mit dem Friedrich Gerstäcker-Preis für Jugendliteratur ausgezeichnet.
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I-7:
Quest der Langloria Freedom Fighters
(aus den »Romantic Tales« der »Hall of Fame«, heruntergeladen am 24. Juli 2020)


Wie Vogelschnäbel ragen die Türme der Burg, die auf einem Felsen an der Biegung des Flusses steht, in den Himmel. Die Nacht ist hereingebrochen, über den Türmen verschwindet gerade die Silhouette des Mondes hinter blassen Wolken. Aus dem Tor der Burg tritt der Raubritter Most Wanted (Level 88, narbengesichtig, gelbe Rüstung, Schwert der Bestrafung). Das Klirren seines Kettenhemdes ist zu hören, als er in den Sattel des Pferdes Meldor steigt, das ihn mit stampfenden Hufen bereits auf der Zugbrücke erwartet. Er schnalzt mit der Zunge und reitet den steinigen Pfad zum Fluss hinab. Dann folgt er der alten Handelsstraße, die sich an seinem Ufer entlangzieht.

Nach einigen Meilen taucht zu seiner Linken der Wald Gaderoth auf. Er verlässt die Straße und reitet in den Wald hinein, über einen schmalen, von Wurzeln durchzogenen Weg, der sich unter den Bäumen hindurchwindet. Vereinzelte Laternen, die an den Ästen hängen, spenden etwas Licht, aus dem Unterholz dringen klagende Stimmen. Schließlich mündet der Weg auf eine Lichtung: Die Stadt der Waldelfen taucht zwischen den Bäumen auf. In der Mitte erhebt sich auf einer frei stehenden Eiche der Palast der Königin, die übrigen Mitglieder des Volkes leben in Baumhäusern an den Rändern der Lichtung.

Aus einem der Häuser klettert – so schnell, dass man ihr mit den Augen kaum zu folgen vermag – eine Gestalt herab. Es ist die Waldelfe Arrow (Level 83, scharfäugig, grünes Wams, Bogen der Genauigkeit), die schon ungeduldig zu warten scheint. Leichtfüßig läuft sie auf Most Wanted zu und springt mit einem Satz hinter ihm auf den Rücken des Pferdes. Zur Begrüßung tätschelt sie die Flanke des Tieres, es hebt den Kopf und schnaubt.

Gemeinsam setzen sie den Weg fort, reiten am Palast der Königin vorüber und erreichen auf der anderen Seite der Lichtung einen Pfad, der sie aus dem Wald hinausführt. Auf schwankenden Stegen durchqueren sie die stinkenden Totholzsümpfe des Tieflandes und erreichen jenseits davon schon bald das mächtige Zentralmassiv von Langloria. Über die Straßen der Zwerge, die zu den Eisenminen führen, reiten sie hinauf, immer weiter empor, bis sie über einen winzigen Gebirgspfad, hoch oben im ewigen Eis, zu einer verschneiten Hütte kommen.

Arrow springt ab, läuft über den Schnee, fast ohne ihn zu berühren, und klopft an die Tür der Hütte, aus deren Schornstein dünne Rauchfahnen steigen. Gleich darauf tritt der Feuermagier Gödel (Level 100, spitzohrig, rotes Gewand, Zauberstab der Verwandlung) zu ihnen heraus. Nachdem er sie mit einer etwas steif wirkenden Verbeugung begrüßt hat, verschließt er die Hütte mit mehreren Schlüsseln.

Zu dritt überqueren sie den vereisten Pass, der gleich oberhalb der Hütte verläuft. Während Most Wanted und Arrow auf der anderen Seite des Gebirges hinabreiten, schwebt Gödel, von einem inneren Licht erhellt, hoch aufgerichtet wie eine Statue neben ihnen über dem Boden. Es dauert lange, bis der Schnee und die Kälte endlich hinter ihnen liegen. Dann erreichen sie am Fuß der Berge ein sanft gewelltes Hügelland und jenseits davon eine steinige Ebene. Sie ist völlig kahl und von Spalten und Abgründen durchzogen, aus denen übel riechende Dämpfe quellen.

Meldor scheut, er wittert die Schrecken, die dort lauern. Erst als Arrow abspringt und vorausgeht, wagt er sich weiter. Vor einem der Abgründe bleiben sie stehen, Arrow greift nach einem Stein und wirft ihn hinab. Zunächst kommt nur ein Brodeln aus der Tiefe, dann erheben sich braun-gelbe Rauchschwaden, in deren Schutz nach einer Weile der Untote Black Lumumba (Level 74, runzelhäutig, schwarzer Umhang, Keule der Verwesung) zu ihnen heraufsteigt. Er nickt ihnen zur Begrüßung zu und scheint dann sofort wieder mit der Nacht zu verschmelzen.

Sie beeilen sich, die Ebene der Untoten zu verlassen. Während Gödel, noch immer neben ihnen herschwebend, die Umgebung in ein schwaches Licht taucht, ist Black Lumumba fast unsichtbar. Nur hin und wieder tritt er in Erscheinung, wie ein Schatten, mal vor und mal hinter ihnen. So ziehen sie weiter, bis die ersten Sträucher ankündigen, dass sie die Ebene überwunden haben. Sie atmen auf: Der Gestank aus der Tiefe lässt nach und ein frischer, fast frühlingshafter Lufthauch weht ihnen entgegen.

Die Sträucher werden von Bäumen abgelöst, durch deren Wipfel der Wind streicht. Sie überqueren einen Höhenzug und erklimmen einen weiteren. Kaum stehen sie auf der Kuppe, ziehen sich die Wolken, die bisher den Himmel bedeckt haben, zurück und vor ihnen liegt – in seiner ganzen Schönheit – das Tal des Mondes. Die Bäche aus den Quellen der umliegenden Hügel laufen hier zusammen, sprudeln über Steine und Wurzeln und sammeln sich am Grund des Tales in Teichen, die das Mondlicht wie Spiegel zurückwerfen.

Einige Zeit bewundern die vier den Anblick, dann steigen sie in das Tal hinunter. Als sie den ersten der Teiche erreichen, stößt Most Wanted einen lang gezogenen Pfiff aus. In der Tiefe sehen sie eine Bewegung, gleich darauf erscheint an der Oberfläche die Wassernixe Shirahoshi (Level 92, langhaarig, blaues Schuppenkleid, Dreizack des Untergangs). Sie lächelt ihnen zu, taucht aber sofort wieder auf den Grund hinab. Die vier anderen ziehen den Bach entlang, der die Teiche verbindet, sodass sie sich ihnen anschließen kann. Immer wieder sehen sie ihren schmalen Körper neben sich durch das Wasser gleiten.

Viele Zuflüsse speisen den allmählich anschwellenden Bach, bis er breit wie ein Fluss dahinströmt. Die fünf folgen ihm, vorbei an Höfen und Dörfern, deren Lichter zu ihnen herüberblinken. Nach einer Weile bleibt das letzte Dorf hinter ihnen zurück und der Fluss durchquert die Hügel der Gesetzlosen, eine Gegend mit verfallenen Gemäuern, zwischen deren Ruinen lichtscheue Kreaturen auftauchen, sie mit bleichen Augen anstarren und gleich darauf wieder verschwinden.

Die Straße, die sie benutzen, führt über eine hölzerne Brücke auf die andere Seite des Flusses. Sie reiten hinüber und genau dort, in der Mitte der Brücke, wartet auf sie der Schurke Silver Surfer (Level 77, hakennasig, grauer Mantel, Giftarsenal der Peinigung). Als sie sich nähern, springt er auf, bleibt aber in gebückter Haltung stehen, das Gesicht unter der Kapuze seines Mantels verborgen. Nur in dem Moment, als Shirahoshi in der Tiefe die Brücke passiert, schiebt er die Kapuze zurück und wirft einen sehnsüchtigen Blick zu ihr hinunter.

Dann wendet er sich ab und läuft hinter den anderen her, mit seltsam humpelnden Sprüngen, keuchend und kichernd zugleich. Jetzt sind sie komplett, die »Langloria Freedom Fighters«, und nähern sich ihrem Ziel, den Tropfsteinhöhlen von Elgoran. Denn irgendwo dort, in den Tiefen der Höhlen, soll es versteckt sein, das legendäre Buch der Artefakte, in dem all die wertvollen Gegenstände verzeichnet sind, die sich in Langloria verbergen, und ebenso die Wege, die zu ihnen führen.

Als sie den Eingang der Höhlen erreichen, ist es bereits nach Mitternacht. Most Wanted sattelt Meldor ab und befiehlt ihm, sich ein Versteck in der Nähe zu suchen. Dann ziehen sie ihre Waffen und dringen in die Höhlen ein. Vorsichtig, Schritt für Schritt, einer hinter dem anderen, folgen sie einem Gang, der in die Tiefe führt. Als sich dann die erste der unterirdischen Hallen vor ihnen öffnet, verschlägt es ihnen regelrecht den Atem. Die Höhlen sind traumhaft schön, von Kristallen in den Wänden beleuchtet, mit einem warmen Licht, das von den Tropfsteinen wie auch den Teichen, die sich unter ihnen gebildet haben, tausendfach zurückgeworfen wird.

Es bleibt ihnen jedoch nur wenig Zeit, das Wunder zu bestaunen, denn wie sie es erwartet haben, werden sie schon bald für ihr Eindringen zur Rechenschaft gezogen. Eine Armee aus Ratten und Spinnen, die in der Einsamkeit der Höhlen zu überdimensionaler Größe herangewachsen sind, greift sie an. Die sechs schwärmen aus, um ihre Feinde zu verwirren. Most Wanted springt in eine Nische in der Höhlenwand, die ihn von drei Seiten schützt. In der Linken hält er seinen Schild, in der Rechten sein Schwert, mit dem er einen Hieb nach dem anderen austeilt. Arrow klettert die Wand hinauf, zu einem Felsvorsprung, von dem sie die Höhle überblicken kann. Bald ist die Luft erfüllt vom Sirren ihrer Pfeile. Gödel schwebt in der Mitte der Höhle, hoch über dem Boden. Sein Zauberstab glüht tiefrot und sendet tödliche Feuerbälle aus. Black Lumumba verschwindet, erscheint aber wie ein Geist immer wieder an einer neuen Stelle und erschlägt einen Gegner nach dem anderen mit seiner Keule. Shirahoshi taucht in einen der Teiche und...


Reinhardt, Dirk
Dirk Reinhardt, Jahrgang 1963, studierte Geschichte und Germanistik. Nach seiner Promotion war er bis 1994 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Universität Münster tätig, anschließend arbeitete er als freier Journalist. 2009 erschien sein erstes Kinderbuch, dem bald weitere folgten. 2016 wurde er mit dem Friedrich Gerstäcker-Preis für Jugendliteratur ausgezeichnet.



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