Reilly | Ice Station | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 656 Seiten

Reihe: Ullstein eBooks

Reilly Ice Station

Thriller
Version 1.null
ISBN: 978-3-8437-0652-0
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Thriller

E-Book, Deutsch, 656 Seiten

Reihe: Ullstein eBooks

ISBN: 978-3-8437-0652-0
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Shane Schofields Elitetruppe wird in das weiße Nichts der Antarktis entsandt: Wissenschaftler haben auf einem Routine-Tauchgang mitten in einer Schicht aus über 100 Millionen Jahre altem Eis ein riesiges Objekt gefunden. Ein Objekt aus Metall. Doch plötzlich verschwinden die Männer spurlos in der eiskalten Tiefe des Ozeans. Ein Wettlauf um Leben und Tod in der weißen Hölle der Antarktis beginnt.

Matthew Reilly wurde 1974 in Sydney geboren, wo er heute auch lebt. Seine Bücher wurden in über 20 Sprachen übersetzt. Zuletzt erschien bei List Arctic Fire. Weitere Informationen finden Sie unter: www.matthewreilly.com
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Prolog

Wilkes Land, Antarktis

13.Juni

Es war jetzt drei Stunden her, seitdem sie den Funkkontakt zu den beiden Tauchern verloren hatten.

Der Abstieg war problemlos verlaufen, trotz der Tatsache, dass es so tief hinabging. Price und Davis waren die erfahrendsten Taucher der Station und hatten auf dem ganzen Weg nach unten locker über Funk geplaudert.

Nachdem sie auf halbem Weg zu einem erneuten Druckausgleich angehalten hatten, waren sie weiter auf eintausend Meter abgestiegen, wo sie die Taucherglocke verlassen und ihren Aufstieg in die diagonal verlaufende, schmale, eisbedeckte Höhle begonnen hatten.

Die Wassertemperatur hatte stabil bei 1,9 °Celsius gelegen. Noch vor zwei Jahren war das Tauchen in der Antarktis wegen der Kälte auf extrem kurze – und, wissenschaftlich gesehen, extrem unbefriedigende – Ausflüge von zehn Minuten Dauer beschränkt gewesen. Mit ihren neuen, von der Navy entwickelten thermoelektrischen Anzügen jedoch sollten Taucher in der Antarktis für wenigstens drei Stunden in dem nahezu gefrierenden Wasser des Kontinents eine angenehme Körpertemperatur beibehalten können.

Die beiden Taucher hatten über Funk ein stetiges Gespräch aufrechterhalten, während sie den steilen Unterwasser-Eistunnel aufgestiegen waren; sie hatten die rissige, grobe Struktur des Eises beschrieben und Bemerkungen über dessen satte, fast engelhaft himmelblaue Färbung geäußert.

Und dann war ihr Gespräch jäh verstummt.

Sie hatten die Oberfläche ausgemacht.

Die beiden Taucher blickten von unten zur Wasseroberfläche auf.

Es war dunkel, das Wasser ruhig. Unnatürlich ruhig. Keine Welle durchbrach die glasige, spiegelglatte Ebene. Im hellen Schein ihrer Maglites glitzerten die Eiswände ringsumher wie Kristall. Sie schwammen nach oben.

Auf einmal vernahmen sie ein Geräusch.

Die beiden Taucher hielten inne.

Zunächst war es lediglich ein einzelner, quälender Pfeifton, der durch das klare, eisige Wasser hallte. Der Gesang eines Wals, dachten sie.

Möglicherweise: Killerwale. Vor kurzem war ein Schwarm Killerwale gesichtet worden, der um die Station gestrichen war. Zwei davon – jugendliche Männchen – hatten es sich zur Gewohnheit gemacht, innerhalb des Tümpels an der Basis der Eisstation Wilkes zum Luftholen aufzutauchen.

Wahrscheinlicher jedoch war es ein Blauwal, der vielleicht fünf oder sechs Kilometer vor der Küste einer Gefährtin zusang. Darin bestand das Problem bei den Gesängen der Wale: Wasser war ein derart guter Leiter, dass man nie wusste, ob der Wal einen Kilometer entfernt war oder zehn.

Solchermaßen beruhigt setzten die beiden Taucher ihren Aufstieg fort.

Genau da erfolgte auf das erste Pfeifen eine Antwort.

Sogleich tönten etwa ein Dutzend ähnlicher Pfeiflaute über die dichte Wasserebene hinweg und überfluteten die beiden Taucher. Lauter als der erste Pfeifton.

Näher.

Die beiden Taucher fuhren herum und spähten, in dem klaren blauen Wasser schwebend, auf der Suche nach der Quelle des Lärms in jede Richtung. Einer von ihnen nahm die Harpune vom Rücken und spannte den Bolzen und jäh verwandelte sich das schrille Pfeifen in schmerzliches Geheul und Gebell.

Und dann ertönte auf einmal ein lautes Wumm! und beide Taucher schnellten gerade rechtzeitig nach oben, so dass sie sahen, wie die glasartige Oberfläche des Wassers in tausende von Wellen zerbrach, als etwas Großes von oben ins Wasser plumpste.

Laut klatschend durchbrach die gewaltige Taucherglocke die Oberfläche.

Benjamin K. Austin schritt, Befehle brüllend, zielstrebig um das Wasser. Über seinem ausladenden, gewölbten Brustkasten spannte sich ein schwarzer, wärmeisolierter Schutzanzug. Austin war Meeresbiologe aus Stanford. Außerdem war er Chef der Eisstation Wilkes.

»Gut so! Anhalten!«, rief Austin dem jungen Techniker zu, der die Winsch vom Deck C aus bediente. »Okay, meine Damen und Herren, keine Zeit zu verlieren. Rein mit Ihnen!«

Eine nach der anderen sammelten sich die sechs Gestalten in den Kälteschutzanzügen um den Tümpel an der Basis der Eisstation Wilkes. Wilkes war fünf Stockwerke tief, eine Forschungsstation an einer entlegenen Küste, eine gewaltige, unterirdische Röhre, die buchstäblich in das Schelfeis geschnitten worden war. Eine Anzahl schmaler Laufplanken und Leitern umgab die Peripherie der vertikalen Röhre, wodurch sich ein breiter, kreisförmiger Schacht in der Mitte der Station ergab. Von jeder der Laufplanken führten Gänge in das Eis hinein; somit lagen dort die fünf Ebenen der Station. Wie so viele andere vor ihnen hatten die Bewohner von Wilkes längst entdeckt, dass man das raue Polarwetter am besten überstand, wenn man darunter lebte.

Austin setzte sich das Atemgerät auf die Schultern, wobei er zum hundertsten Mal die Berechnungen im Kopf anstellte.

Drei Stunden, seitdem die Funkverbindung zu den Tauchern abgebrochen war. Zuvor eine Stunde freies Tauchen den Eistunnel hinauf. Und eine Stunde Abstieg in der Taucherglocke … Innerhalb der Taucherglocke hätten sie Luft »von draußen« geatmet – aus den Vorräten der Taucherglocke an Heliox, einer Helium-Sauerstoff-Mischung –, also zählte das nicht. Erst, nachdem sie die Taucherglocke verlassen und angefangen hatten, die Luft im Tauchgerät zu benutzen, hätte die Uhr zu ticken begonnen.

Machte also vier Stunden.

Die beiden Taucher hätten vier Stunden lang Luft aus den Tauchgeräten geatmet.

Das Problem war, dass ihre Flaschen lediglich für drei Stunden Atemluft enthielten.

Und für Austin hatte das einen kniffligen Balanceakt bedeutet.

Die letzten Worte, die er und die anderen von den beiden Tauchern gehört hatten – ehe ihr Funksignal abrupt statischem Rauschen gewichen war –, war irgendwelches ängstliches Geplapper über merkwürdige Pfeifgeräusche gewesen.

Einerseits hätte das Pfeifen alles Mögliche bedeuten können: Blauwale, Minkwale oder irgendeine Art harmloser Wale. Und der Ausfall des Funks konnte leicht das Resultat von Interferenzen sein, deren Ursache in fast einem halben Kilometer Eis und Wasser liegen mochte. Soweit Austin wußte, hatten die beiden Taucher sogleich kehrtgemacht und sich auf den einstündigen Rückweg zur Taucherglocke begeben. Die Glocke vorzeitig hochzuhieven hätte bedeutet, sie dort unten stranden zu lassen, wo ihnen Zeit und Luft ausgingen.

Waren die Taucher andererseits tatsächlich auf Schwierigkeiten gestoßen – Killerwale, Leopardenrobben –, dann hätte Austin natürlich die Taucherglocke so rasch wie möglich hochziehen lassen und andere zur Hilfe hinabschicken wollen.

Am Ende entschied er, dass jegliche Hilfe, die er schicken konnte – nachdem er die Taucherglocke hochgezogen und wieder hinabgeschickt hätte –, sowieso zu spät gekommen wäre. Wenn Price und Davis überleben sollten, war es am besten, die Taucherglocke unten zu lassen.

Das war drei Stunden her – und so viel Zeit wollte Austin ihnen zugestehen. Und daher hatte er die Taucherglocke jetzt hochgezogen, und ein zweites Team bereitete sich auf den Abstieg vor …

»Hallo!«

Austin drehte sich um. Sarah Hensleigh, eine der Paläontologinnen, trat zu ihm.

Austin mochte Hensleigh. Sie war intelligent, während sie zugleich praktisch veranlagt und zäh war; sie hatte keine Angst, sich die Hände schmutzig zu machen. Es überraschte ihn nicht weiter, dass sie auch Mutter war. Ihre zwölfjährige Tochter Kirsty war seit der vergangenen Woche auf der Station zu Besuch.

»Was ist?«, fragte Austin.

»Die Antenne oben hat was abgekriegt. Das Signal dringt nicht durch«, erwiderte Hensleigh. »Sieht auch so aus, als ob wir einen Flare reinbekämen.«

»O Scheiße …«

»Ich weiß nicht, ob’s was bringt – ich habe Abby drangesetzt, sie soll alle militärischen Frequenzen absuchen, aber ich denke, du solltest dir nicht allzu viel Hoffnung machen.«

»Wie steht’s draußen?«

»Ziemlich übel. An den Klippen haben wir 25-Meter-Brecher und an der Oberfläche einen Wind von hundert Knoten. Wenn es Verletzte gibt, bringen wir sie aus eigener Kraft nicht von hier weg.«

Austin wandte sich um und starrte die Taucherglocke an. »Und Renshaw?«

»Er ist noch immer in seinem Zimmer eingeschlossen.« Hensleigh sah nervös zum Deck B hinüber.

Austin meinte: »Wir können nicht länger warten. Wir müssen runter.«

Hensleigh sah ihn nur an.

»Ben …«, begann sie.

»Denk nicht mal dran, Sarah.« Austin trat von ihr weg zum Wasser. »Ich brauche dich hier oben. Ebenso dein Kind. Du musst einfach dieses Signal absenden. Wir holen die anderen.«

»Erreichen eintausend Meter.« Austins Stimme tönte knisternd aus den Wandlautsprechern. Sarah Hensleigh saß in dem abgedunkelten Funkraum der Eisstation Wilkes. »Roger, Mawson«, erwiderte sie in das Mikrofon vor sich.

»Draußen ist es offenbar völlig ruhig, Kontrolle. Die Luft ist rein. Also gut, meine Damen und Herren, wir stoppen die Winsch. Vorbereiten zum Verlassen der Taucherglocke!«

Einen Kilometer unterhalb des Meeresspiegels kam die Taucherglocke ruckartig zum Stehen.

Drinnen schaltete Austin das Funkgerät ein. »Kontrolle, bitte bestätigen Sie die Zeit. 21.32Uhr.«

Die sieben Taucher, die in dem eng begrenzten,...


Reilly, Matthew
Matthew Reilly wurde 1974 in Sydney geboren, wo er heute auch lebt. Seine Bücher wurden in über 20 Sprachen übersetzt. Zuletzt erschien bei List Arctic Fire.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.matthewreilly.com



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