E-Book, Deutsch, Band 231, 400 Seiten
Reihe: Julia Best of
Reid Julia Best of Band 231
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1473-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 231, 400 Seiten
Reihe: Julia Best of
ISBN: 978-3-7337-1473-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
VERFÜHRUNG UNTER GOLDENER SONNE von MICHELLE REID
Wie magisch fühlt sich Francesca zu dem Fremden hingezogen, dessen Blicke sie in den Straßen Roms auffängt. Noch am selben Abend lädt der faszinierende Millionär Carlo Carlucci sie in seinen eleganten Palazzo ein - und macht ihr einen spontanen Heiratsantrag. Doch warum so eilig?
WO WARST DU HEUTE NACHT? von MICHELLE REID
Rachel fühlt sich wie in einem goldenen Käfig: Für ihren Mann, den Millionär Daniel Masterson, gibt es nur die Firma. Als Daniel sie angeblich auch noch betrügt, bricht für sie eine Welt zusammen. Doch Rachel will um ihren Mann kämpfen! Hat ihre Liebe noch eine Chance?
KOMM ZURÜCK NACH ITALIEN von MICHELLE REID
In seiner Traumvilla über der Bucht von Neapel schenkte der charmante Vito Giordani der süßen Catherine den Himmel auf Erden - bis sie vor der intriganten Marietta floh. Doch jetzt, verspricht ihr Vito, wird er es besser machen. Wenn sie nur zu ihm zurückkehrt ...
Michelle Reid ist eine populäre britische Autorin, seit 1988 hat sie etwa 40 Liebesromane veröffentlicht. Mit ihren vier Geschwistern wuchs Michelle Reid in Manchester in England auf. Als Kind freute sie sich, wenn ihre Mutter Bücher mit nach Hause brachte, die sie in der Leihbücherei für Michelle und ihre Geschwister ausgeliehen hatte. Das Aufregendste und Schönste war seit jeher für Michelle das Lesen. Nach dem College arbeitete sie mehrere Jahre als Sekretärin, sie wanderte von Job zu Job, dabei traf sie ihren Mann und heiratete. Zu den Lieblingsbeschäftigungen der Autorin zählte weiterhin das Lesen, besonders gern las sie Liebesromane. Nachdem ihre beiden Töchter geboren wurden, entschloss sich Michelle Reid selbst einen Liebesroman zu schreiben und fand ihren Traumberuf. Ihr erster Roman wurde vom Verlag Mills & Boon veröffentlicht, zu diesem Zeitpunkt hätte Michelle Reid nie vermutet, dass sie eine Karriere als Autorin machen würde. Bei jeder Gelegenheit geht sie in ihr kleines Büro und schreibt. Ihre Freizeit verbringt die Autorin am liebsten mit ihrem Mann in einem Cottage, welches mitten in der englischen Seenlandschaft liegt. Hier ist es paradiesisch ruhig und sie kann sich bei den langen Spaziergängen mit ihrem Mann erholen. Außerdem reist sie gern an das Mittelmeer, um die verschiedenen Länder kennenzulernen. Geboren wurde Michelle Reid in Manchester, heute lebt sie mit ihrem Mann in England. Sie hat zwei Töchter sowie drei Enkelkinder.
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1. KAPITEL
Francesca stoppte die Vespa an einer Ampel und stellte den Fuß auf den Boden, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ihre langen Beine waren gebräunt, und sie trug Riemchensandaletten. Es war ein herrlicher Tag und noch sehr früh. Fast hatte sie das Gefühl, als hätte sie den Corso für sich. Das kommt in dieser verrückten Stadt selten vor, dachte sie und warf den Kopf zurück, sodass ihr das lange goldbraune Haar in weichen Wellen über den Rücken fiel. Dann schloss sie die braunen Augen und hielt das Gesicht in die Sonne, um die warmen Strahlen zu genießen, die die Stadt in das für Italien so typische goldfarbene Licht tauchten.
Francesca lächelte strahlend. Das Leben war einfach perfekt. Sie lebte in einer der schönsten Städte der Welt, und in wenigen Tagen würde sie sich sogar offiziell mit dem wunderbarsten Mann überhaupt verloben. In einem Monat würden Angelo und sie sich dann in einer hübschen kleinen Kirche am Albaner See das Jawort geben. Die Flitterwochen wollten sie in Venedig verbringen.
Und sie war überglücklich. Francesca seufzte zufrieden, während sie darauf wartete, dass die Ampel auf Grün schaltete. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie den schnittigen roten Sportwagen, der nun neben ihr hielt, gar nicht bemerkte. Erst als der Fahrer das Verdeck herunterließ und Musik von Puccini erklang, nahm sie ihn wahr.
Als sie den Kopf wandte und sah, warum der Fahrer das Verdeck heruntergelassen hatte, wünschte sie sich sofort, sie hätte es nicht getan. Sie bekam eine Gänsehaut, und der Ausdruck in ihren Augen wurde ernst, was allerdings nichts damit zu tun hatte, dass der Mann sie von Kopf bis Fuß musterte. Schließlich bewunderte der Durchschnittsitaliener die Frauen, wann immer sich ihm die Gelegenheit bot. Nein, sie reagierte deshalb so, weil sie diesen Mann kannte, oder besser gesagt, ihm einige Male begegnet war.
„Buon giorno, Signorina Bernard“, grüßte er höflich.
„Signore.“ Francesca deutete ein Nicken an.
Falls er ihr abweisendes Verhalten bemerkte, ignorierte er es. Er streckte die Hand aus und stellte die Musik leiser. Als er den Kopf neigte, glänzte sein schwarzes Haar in der Sonne. Signor Carlo Carlucci war ein Mann, den die meisten Leute als sehr attraktiv bezeichnet hätten. Noch nie hatte sie einen Mann mit so perfekten Zügen gesehen – hohen Wangenknochen, einer klassisch römischen Nase, wohlgeformten Lippen und einem markanten Kinn. Unruhig verlagerte sie ihre Position auf dem Sitz.
Carlo Carlucci hatte fast gerade schwarze Brauen und von dichten, langen Wimpern gesäumte dunkelbraune Augen. Er war tief gebräunt, und als er sich zu ihr umdrehte, um ihr seine volle Aufmerksamkeit zu schenken, beobachtete sie das Spiel seiner Muskeln unter dem blütenweißen Hemd. Er hatte Stil und Klasse und wirkte gleichermaßen gewandt und beherrscht. Es hätte eigentlich nicht sein dürfen, aber er machte sie nervös und brachte sie gegen sich auf.
Selbst sein höfliches Lächeln beunruhigte sie, als er sagte: „Sie haben eben so einen glücklichen Eindruck gemacht. Das liegt sicher am Wetter.“
Jetzt bin ich nicht mehr glücklich, dachte Francesca ärgerlich. Und wünschte, sie würde verstehen, warum sie immer argwöhnte, dass er sich über sie lustig machte, wenn er mit ihr sprach. Bereits bei ihrer ersten Begegnung auf einer Party bei Angelos Eltern hatte sie das Gefühl gehabt. Selbst die Art, wie er sie ansah, vermittelte ihr den Eindruck, dass er tatsächlich Dinge über sie wusste, die sie selbst nicht einmal ahnte.
Und genau das tat er auch jetzt. Ja, er machte sich eindeutig über sie lustig!
„Endlich ist es Sommer“, bestätigte sie, um bei dem unverfänglichen Thema zu bleiben.
„Und deswegen sind Sie so früh unterwegs.“ Carlo Carlucci nickte ernst.
„Ich bin so früh unterwegs, weil ich heute meinen freien Tag habe und noch einiges erledigen muss, bevor ich shoppen gehen kann.“
„Ah.“ Wieder nickte er. „Jetzt ist mir klar, warum Sie so glücklich gewirkt haben. Shoppen macht bestimmt mehr Spaß, als müde Touristen durch die Sixtinische Kapelle oder zur Spanischen Treppe zu führen.“
Er hatte das Spötteln zur eigenen Kunstform erhoben, wie Francesca sich eingestehen musste. Sie arbeitete bereits seit einigen Monaten als Fremdenführerin für britische Touristen und hatte schnell die Erfahrung gemacht, dass die Römer ein wenig auf die Urlauber herabblickten, obwohl der Fremdenverkehr eine wichtige Einnahmequelle für die Stadt war. Dies ging manchmal so weit, dass sie ihnen gegenüber richtig unhöflich waren, vor allem in der Hochsaison, wenn sie nirgends hingehen konnten, ohne auf Reisegruppen zu stoßen.
„Sie sollten eigentlich stolz auf Ihr Erbe sein“, tadelte sie ihn steif.
„Oh, das bin ich auch, sehr sogar. Ich teile nur nicht gern“, erklärte er. „Das liegt nicht in meiner Natur.“
„Das klingt sehr egoistisch.“
„Nicht egoistisch, sondern besitzergreifend.“
„Was im Grunde dasselbe ist“, beharrte Francesca.
„Finden Sie?“ Carlo Carlucci dachte flüchtig darüber nach. Dabei legte er den Arm zuerst auf die Lehne des Ledersitzes und fasste sich dann an die frisch rasierte Wange. Er war umwerfend. Plötzlich wurde ihr Mund ganz trocken, ihr Magen krampfte sich zusammen, und ihr war überdeutlich bewusst, wie sehr der Motorroller vibrierte.
„Nein, da bin ich anderer Meinung, cara“, fuhr Carlo Carlucci fort, und sofort ließ Francesca den Blick zu seinen Lippen schweifen. „Fänden Sie es immer noch egoistisch, wenn ich von meiner festen Freundin erwarten würde, dass sie mir treu ist?“
Ob er eine feste Freundin hatte? Aus irgendeinem unerfindlichen Grund wurde ihr plötzlich heiß. Ärgerlich fragte sich Francesca, was mit ihr los war. Sie kannte ihn schließlich kaum und mochte ihn nicht einmal. Außerdem waren Männer wie er unerreichbar für sie, und so sollte es auch bleiben.
„Wir haben von Rom gesprochen“, erinnerte sie ihn und sah zur Ampel. Wann wurde es endlich Grün?
„Ach ja? Ich dachte, wir hätten darüber geredet, dass ich nicht gern teile“, erwiderte er lässig. Wieder zog er sie auf, aber warum? „Sind Sie bereit, Ihre Liebhaber mit anderen Frauen zu teilen, Francesca?“, fragte er anschließend. „Wenn ich zum Beispiel Ihr Liebhaber wäre, würden Sie dann von mir erwarten, dass ich Ihnen treu bin?“
Das war wirklich albern! „Da dieser Fall sicher nie eintreten wird, Signore, sehe ich keinen Sinn darin, darüber zu sprechen“, verkündete Francesca so abweisend wie möglich, ganz die kühle Engländerin.
„Schade!“ Er seufzte. „Und ich dachte schon, wir könnten unser Gespräch in einer netteren Umgebung fortführen.“
In einer netteren Umgebung?
Das war ein eindeutiger Annäherungsversuch. Schockiert sah sie Carlo Carlucci an. Es war ein Fehler, wie ihr sofort klar wurde. Ihr stockte der Atem, und ein Schauer überlief sie, denn Carlo Carlucci ließ gerade den Blick über ihr Bein schweifen. Plötzlich schien die Luft zu knistern, und Francesca verspürte ein erregendes Prickeln, als würde er sie berühren. Beinah hätte sie laut aufgestöhnt. Sie musste ihre ganze Willenskraft aufbieten, um den weißen Rock, der über ihrem Schenkel spannte, nicht hinunterzuziehen.
Lassen Sie das! hätte sie Carlo Carlucci am liebsten angeschrien, brachte jedoch kein Wort über die Lippen. Sie beobachtete, wie er seinen Blick zu ihrem knappen blauen Top schweifen ließ, und spürte zu ihrem Entsetzen, wie ihre Knospen sich aufrichteten und sich darunter abzeichneten. Wie erstarrt saß sie da und betrachtete ihn unverwandt, bis ihre Blicke sich begegneten.
Er begehrte sie. Die Erkenntnis schockierte Francesca, und ihr wurde wieder heiß. Der Ausdruck in seinen Augen bewies, dass er genau wusste, was in ihr vorging, und, was noch schlimmer war, dass Carlo Carlucci genauso empfand. Sie spürte förmlich sein Verlangen, sah es in seinen Augen, die nun schwarz wirkten. Zu ihrem Entsetzen merkte sie, wie Hitzewellen ihren Schoß durchfluteten. Sie war vierundzwanzig, und noch nie zuvor war ihr so etwas passiert. Noch einige schreckliche Sekunden lang konnte sie nicht atmen, sich nicht rühren, keinen klaren Gedanken fassen …
„Trinken Sie einen Kaffee mit mir“, drang plötzlich Carlo Carluccis Stimme an ihr Ohr. „Treffen Sie sich im Café Milano mit mir …“
Trinken Sie Kaffee mit mir, wiederholte Francesca langsam im Stillen. Es dauerte eine Weile, bis ihr die Bedeutung seiner Worte bewusst wurde. Sie atmete tief ein. Irgendjemand hupte. Abrupt kehrte sie auf den Boden der Tatsachen zurück. Mühsam wandte sie den Blick von Carlo Carlucci ab und sah zur Ampel, die inzwischen auf Grün umgeschaltet hatte. In Panik gab sie Gas und ergriff die Flucht.
Francesca einzuholen wäre ein Kinderspiel gewesen, doch Carlo ignorierte das Hupen hinter ihm und blieb, wo er war. Aus zusammengekniffenen Augen blickte er dem Motorroller und dessen Fahrerin nach, deren seidiges braunes Haar im Wind flatterte. Er hatte sie zu Tode erschreckt. Hatte er das beabsichtigt? Er war sich hinsichtlich seiner Beweggründe nicht ganz sicher, wusste nur, dass sich ihm eine Gelegenheit geboten und er sie ergriffen hatte, ohne Rücksicht auf Verluste.
Der leise Klang der klassischen Musik, die gerade zu einem Crescendo anwuchs, drang in sein Bewusstsein. Nachdem Carlo die Anlage lauter gedreht hatte, gab er Gas. Er merkte, wie ihm feine Schweißperlen über den Oberkörper liefen, und verzog das Gesicht. Francesca Bernard war...