E-Book, Deutsch, 128 Seiten
Reihe: Digital Edition
Reid Insel der erfüllten Träume
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7337-8672-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Digital Edition
E-Book, Deutsch, 128 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-8672-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Flitterwochen auf einer Jacht mit einem griechischen Millionär: für viele Frauen traumhaft, nicht für Jemma! Denn Leon Stephanades hat sie lediglich geheiratet, weil sie sein Kind erwartet. Liebe ausgeschlossen – bis sie eines Abends vor seiner Heimatinsel vor Anker gehen ...
Michelle Reid ist eine populäre britische Autorin, seit 1988 hat sie etwa 40 Liebesromane veröffentlicht. Mit ihren vier Geschwistern wuchs Michelle Reid in Manchester in England auf. Als Kind freute sie sich, wenn ihre Mutter Bücher mit nach Hause brachte, die sie in der Leihbücherei für Michelle und ihre Geschwister ausgeliehen hatte. Das Aufregendste und Schönste war seit jeher für Michelle das Lesen. Nach dem College arbeitete sie mehrere Jahre als Sekretärin, sie wanderte von Job zu Job, dabei traf sie ihren Mann und heiratete. Zu den Lieblingsbeschäftigungen der Autorin zählte weiterhin das Lesen, besonders gern las sie Liebesromane. Nachdem ihre beiden Töchter geboren wurden, entschloss sich Michelle Reid selbst einen Liebesroman zu schreiben und fand ihren Traumberuf. Ihr erster Roman wurde vom Verlag Mills & Boon veröffentlicht, zu diesem Zeitpunkt hätte Michelle Reid nie vermutet, dass sie eine Karriere als Autorin machen würde. Bei jeder Gelegenheit geht sie in ihr kleines Büro und schreibt. Ihre Freizeit verbringt die Autorin am liebsten mit ihrem Mann in einem Cottage, welches mitten in der englischen Seenlandschaft liegt. Hier ist es paradiesisch ruhig und sie kann sich bei den langen Spaziergängen mit ihrem Mann erholen. Außerdem reist sie gern an das Mittelmeer, um die verschiedenen Länder kennenzulernen. Geboren wurde Michelle Reid in Manchester, heute lebt sie mit ihrem Mann in England. Sie hat zwei Töchter sowie drei Enkelkinder.
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2. KAPITEL
„Fehlbar?“, wiederholte Josh wütend. „Diese Hexe ist leider unfehlbar. Und sie scheut nicht davor zurück, die fürchterlichste Waffe einzusetzen, die die Menschheit kennt.“
„Ich soll dir sagen, dass sie sich wieder bei dir melden wird“, richtete Jemma aus. Allerdings sprach sie diese Worte nicht mit so viel Verachtung aus, wie Cassie es vor etwa zehn Minuten getan hatte, als sie mit Leon das Büro verließ.
„Ich will diese verfluchte Hexe nicht wiedersehen!“, rief Josh. Dann blickte er Jemma durchdringend an. „Hat sie zugegeben, dass sie absichtlich schwanger geworden ist?“
Jemma nickte. „Leon Stephanades hat ihr das Geständnis entlockt.“
„Wie schön, dass er dabei war“, bemerkte er bitter. „Weißt du, was ich glaube?“
„Nein.“
„Die beiden haben das gemeinsam geplant.“
„Wie bitte? Gemeinsam? Soll Leon Stephanades Cassie etwa den Rat gegeben haben, schwanger zu werden?“ Jemma schüttelte den Kopf. „Eher würde er sich die Kehle durchschneiden.“
„Donnerwetter! Enorm, deine Menschenkenntnis. Soweit ich weiß, hast du ihn erst heute kennengelernt.“
„Man braucht nicht lange, um zu wissen, zu welcher Sorte Mann er gehört“, erwiderte Jemma. „Ich habe dich seinerzeit auch gleich durchschaut.“
Josh sah sie nachdenklich an, einen Moment schien er seine eigenen Probleme vergessen zu haben.
„Weibliche Intuition?“, fragte er schließlich ironisch. „Ich hoffe, du warst vernünftig genug, Stephanades eine ähnliche Abfuhr zu erteilen wie mir“, fuhr er fort. „Dieser Kerl ist mindestens eine Nummer zu groß für dich. Er spielt nach anderen Regeln als unsereins.“
„Wie ich bereits sagte – du und er gehört demselben Typ Mann an“, entgegnete Jemma kühl. „Dem Typ Casanova.“
„Wie auch immer, Stephanades ist wesentlich reicher und mächtiger als ich“, sagte Josh.
„Wie mächtig?“
„Er ist einer der zwanzig reichsten Männer der Welt“, erklärte er und strich sich frustriert durchs Haar. „Und Gnade der Frau, die versuchen sollte, Cassies schmutzigen Trick bei ihm anzuwenden.“
„Josh.“ Jemma streckte die Hand aus und berührte seinen Arm. „Cassie liebt dich. Ich weiß es. Was sie getan hat, ist dumm und nicht fair, aber ich bin sicher, dass sie es aus Liebe getan hat. Zählt das denn nicht?“
Josh schüttelte den Kopf. „Muss man einen Menschen sozusagen an den Galgen bringen, wenn man ihn liebt?“
„Der Vergleich hinkt. Liebe, Ehe, Kinder … das ist normal, hat nichts mit ‚An-den-Galgen-Bringen‘ zu tun.“
„Da magst du recht haben. Aber wenn man zur Ehe gezwungen werden soll … Ist Liebe so selbstsüchtig, berechnend und rücksichtslos?“
Plötzlich erkannte Jemma den tiefen Schmerz, der sich hinter Joshs Wut verbarg. „Ich war noch nie verliebt genug, um dir darauf antworten zu können“, erwiderte sie sanft und berührte erneut seinen Arm.
„Ich fühle mich hintergangen“, sagte Josh.
Sie verstand, was in Josh vorging, andererseits vermochte sie inzwischen auch Cassies Motive nachzuvollziehen. Immerhin hatte Cassie nie geleugnet, was ihre Ziele waren: heiraten und Kinder haben. Jemma war allerdings davon überzeugt, dass Cassie das alles hätte haben können, wenn sie ein wenig mehr Geduld gehabt hätte. Unter diesen Umständen jedoch …
„Was wirst du tun?“, fragte Jemma vorsichtig.
Josh seufzte. „Ich weiß es noch nicht“, antwortete er müde. „Ich weiß nur, dass Cassie schwanger ist und ich nichts daran ändern kann. Wenn sie das Kind behalten will, werde ich sie natürlich unterstützen. Und wenn sie eine Abtreibung wünscht, werde ich dafür bezahlen. Doch wenn sie mich haben will, wird sie erst zur Hölle gehen müssen, bevor sie mich wiedersieht.“
Jemma war todmüde, als sie an diesem Abend in ihr Apartment zurückkehrte. Sie stellte ihre Tasche ab und ließ sich im Wohnzimmer in den nächstbesten Sessel fallen. Am Nachmittag hatte sie noch einige Arbeiten erledigt, aber es war nicht besonders viel gewesen. Mit Josh hatte sie nur das Allernötigste besprochen.
Tina, Jemmas Freundin und Mitbewohnerin des Apartments, kam ins Zimmer. „Schlechter Tag?“, fragte sie, als sie Jemmas müdes Gesicht sah.
„Ja“, erwiderte Jemma matt.
„Soll ich dich aufheitern?“ Tina, die attraktivste Raumpflegerin Londons, war mit ihrer Arbeit gewöhnlich schon fertig, wenn Jemma nach Hause kam, denn die meisten Kunden wollten ihre Wohnung vor drei am Nachmittag sauber haben. Tina hatte ganz simpel als Putzfrau angefangen, dann ein eigenes Unternehmen gegründet und war nun Chefin einer ansehnlichen Zahl von Teilzeitkräften. Ihre Mitarbeiter arbeiteten in Teams, trugen von ihr entworfene Uniformen und fuhren in einheitlich bemalten Lieferwagen zu ihren Einsätzen.
Sie bezahlte die Angestellten sehr gut, aber sie stellte auch hohe Anforderungen. Der Erfolg gab ihr recht, denn inzwischen war ihre Warteliste fast ebenso lang wie die Liste der alten Kunden. Sie hatte weiter expandieren wollen, doch die Rezession hatte diese Idee vereitelt. Die Rezession – und Tinas attraktiver Freund Frew.
Jemma blickte Tina kurz an und schloss die Augen. „Nein, danke“, sagte sie. „Ich glaube, ich bin für deine Überraschungen nicht in der richtigen Stimmung.“
„Schade“, erwiderte Tina. „Dieses Mal ist es nämlich wirklich eine außergewöhnliche Überraschung.“
Jemma öffnete die Augen und sah, dass Tina sich zum Gehen wandte.
„Aber ich denke, sie werden sich halten“, sagte Tina, bevor sie in der Küche verschwand.
Jemma blieb genau dreißig Sekunden sitzen. Dann seufzte sie und stand auf. „Also gut!“, rief sie. „Du hast gewonnen.“ Sie ging ebenfalls zur Küche. An der Türschwelle verharrte sie wie angewurzelt. „Wo kommt der denn her?“
Auf dem Küchentisch stand ein riesiger Korb, der mit Früchten und Blumen gefüllt war. Weiße Lilien, duftender Jasmin, roter Hibiskus und blassrote Bougainvillea bildeten den Rand, und auf dem Boden lagen Orangen, an denen noch dunkelgrüne Blätter hingen, große rosige Pfirsiche, Ananas mit stacheligen Blätterkronen, grüne und schwarze Trauben sowie frische Feigen, bei denen einem allein schon vom Hinsehen das Wasser im Munde zusammenlief.
„Wahrscheinlich aus der ganzen Welt“, erwiderte Tina, nahm einen Briefumschlag aus dem Korb und reichte ihn Jemma. „Für Sie, Madam“, meinte sie ironisch. „Mir scheint, du hast einen leidenschaftlichen Verehrer. Die Handschrift auf dem Umschlag wirkt jedenfalls ausgesprochen sexy. Ich frage mich, wer das sein mag. Jedenfalls musst du ihn kennen. Nun?“
Jemma antwortete nicht. Stattdessen blickte sie auf den Umschlag, als fürchtete sie sich davor, ihn zu öffnen. Sie wusste, von wem das Geschenk kam. Sie hatte keine Ahnung, wie Leon Stephanades ihre Adresse herausgefunden hatte, aber wahrscheinlich war das für einen Mann von seinem Format nicht sehr schwer.
Was hatte Josh über ihn gesagt? Er sollte einer der mächtigsten und reichsten Männer der Welt sein.
Und Cassie, was hatte sie über Leon Stephanades erzählt? Dass er sexy, loyal und unschlagbar sei. Selbst sein eigener Vater hätte ihm keine Vorschriften machen können.
Und was hielt sie, Jemma, von Leon Stephanades? Sie hatte ihn ja selbst kennengelernt. Er war sehr attraktiv und sehr gefährlich. Und wie sein Geschenk bewies, offenbar auch sehr entschlossen.
Jemma holte tief Luft, bevor sie den Briefumschlag öffnete, die Karte herausnahm und die Zeilen las.
Heute war eine schlechte Gelegenheit, die Frau näher kennenzulernen, die dazu bestimmt ist, die wichtigste Person in meinem Leben zu werden. Es war ein Tag, der einen schlechten Geschmack zurückgelassen hat. Deshalb schicke ich Dir diese Früchte, die Deinen Geschmacksnerven bestimmt schmeicheln, und diese Blumen aus meiner Heimat, deren Duft Deinen Geruchssinn betören werden. Gib den Blumen Wasser, denn sonst werden sie sterben, bevor ich Dich wiedersehen kann. Und wenn Du die Früchte genießt, sollst Du an mich denken. Leon
Jemma zog einen Stuhl unter dem Küchentisch hervor und setzte sich. „Meine Güte“, sagte sie und ließ die Hand mit der Karte auf die Tischplatte sinken.
„Was ist?“, fragte Tina besorgt.
Jemma reichte ihrer Freundin die Karte. „Trau den Griechen nicht, selbst wenn sie Geschenke bringen“, sagte sie ironisch und überließ es Tina, ihre eigenen Schlüsse zu ziehen.
„Wer ist dieser Leon?“, fragte die, nachdem sie die Karte gelesen hatte. „Ich habe dich bisher nie von ihm reden hören.“
„Das liegt daran, dass ich ihn erst heute kennengelernt habe“, erklärte Jemma. „Er heißt Leon Stephanades und tauchte heute in Joshs Büroräumen auf.“
„Leon Stephanades … Wow!“, rief Tina und setzte sich ebenfalls auf einen Stuhl.
„Offenbar hast du bereits von ihm gehört“, bemerkte Jemma bitter und ziemlich sarkastisch.
Tina nickte. „Richtig. Allerdings war ich bisher der Meinung, dass er einige Nummern zu groß für Frauen wie uns ist.“
„Ich weiß“, sagte Jemma. „Doch versuch das einmal meinen Gefühlen zu erklären.“ Sie verzog das Gesicht. „Ich habe mich heute selbst zum Narren gemacht. Leon Stephanades kam ins Büro, und ich hatte plötzlich das Gefühl, ein Erdbeben bräche über mich herein. Ich konnte ihn nur anstarren und war zu keinem klaren Gedanken mehr fähig. Er hat mich angelächelt, und das Herz schlug mir bis...