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Regenbogen | Philosophische Werke des 19. Jahrhunderts | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 124 Seiten

Reihe: Chronik der Philosophischen Werke

Regenbogen Philosophische Werke des 19. Jahrhunderts

Eine Chronik

E-Book, Deutsch, 124 Seiten

Reihe: Chronik der Philosophischen Werke

ISBN: 978-3-7873-4703-2
Verlag: Felix Meiner
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die 'Chronik der philosophischen Werke' ist ein Lexikon von ganz besonderer Art: Sie gibt annotierte Übersicht über die zeitliche Nähe (oder auch Ferne) der Erstveröffentlichungen bedeutender philosophischer Schriften und Werke seit Gutenbergohne eine vorlaufende Einordnung und Sortierung
der einzelnen Titel nach Schulen, Richtungen oder anderen
Kriterien.
Die 'Chronik' gibt für jedes aufgeführte Werk eine kurze Inhaltsangabe und gliedert sich – anders als andere Lexika, die die Werke entweder nach Autorennamen oder nach dem Titel in alphabethischer Folge auflisten – nach dem Jahr der Erstveröffentlichung im Druck. Damit wird zugleich der Blick auf das Umfeld aller bedeutenden philosophischen Publikationen eröffnet, die zeitnah oder zeitgleich oder kurz darauf hier oder dort erschienen waren und so allgemein zugänglich wurden.
Dies ermöglicht überraschende Erkenntnisse über die philosophische Publikationslandschaft eines bestimmten Zeitabschnitts und den Nachvollzug neuer, bisher unbeachtet gebliebener Querverbindungen oder wechselseitiger Einflüsse, die seit der Einführung des Buchdrucks den Diskurs sehr viel offener und umtriebiger bestimmten und belebten als in den alten Zeiten der Klosterhandschriften.
Der Band umfasst neben einer Einführung in die Epoche Hinweise auf und Kurzbeschreibungen der wichtigsten philosophischen Werke des 19. Jahrhunderts.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Philosophische Texte: 19. Jahrhundert
1801 Destutt de Tracy, Antoine Louis Claude: Projet d’Élémens d’Idéologie (Entwurf für Elemente einer Ideenlehre)
1801 erscheint dieser »Entwurf« mit dem Titelvermerk »zum Gebrauch in Zentralschulen der französischen Republik«. Er wird 1803 unter dem Titel »Idéologie proprement dite« (»Eigentliche Ideenlehre«) als erster Band in das mehrbändige Hauptwerk »Élémens d’Idéologie« einbezogen. Es folgen als zweiter Teil 1803 die Grammaire, als dritter 1805 die Logique, als vierter und fünfter Teil 1815 der Traité de la volonté et de ses effets. 1817/18 erscheinen die Bände in 2. bzw. 3. Auflage und 1824/25 wird das Gesamtwerk in vier Bänden erneut vorgelegt. Die Theorie der »Idéologie« liegt seit 1801 mit Destutt de Tracys »Elementarlehre« und 1802 mit P.-J.-G. Cabanis’ »Rapports du physique et du morale de l’homme« systematisch ausgearbeitet vor. Dieses Forschungsprogramm analysiert die Bedingungen der Möglichkeit von Empfindung, Wahrnehmung, Denken, Antizipation, Vergessen und Vorurteil – nicht in transzendentaler Perspektive, sondern auf physiologischer und sprachanalytischer Grundlage. Es knüpft philosophiehistorisch an die Entwicklung von Hobbes über Locke zu Helvétius und Condillac an, erweitert aber die Tradition des Wissens über Ideen um die Dimension empirischer naturwissenschaftlicher und medizinischer Forschung. Zugleich teilt die Idéologie mit dem Materialismus und Naturalismus der französischen Aufklärung die Weite des Horizonts der Kritik, auch an den gesellschaftlichen Verhältnissen. »Idéologie« ist der Name einer neuen Wissenschaft vom Denken, genauer: von der Natur des Denkens. Mit seiner Ideenlehre als »Teil der Zoologie« (Préface, EA p. 1) zielt der »Ideo-Logiker« (idéologiste) auf eine Vertiefung der wissenschaftlichen Formen der Selbstreflexion (Logik, Grammatik), orientiert am Erkenntnisideal der Naturwissenschaften, unter Berufung auf das Wissen der Physiologie. Destutt bezieht sich auf Condillac als den eigentlichen Schöpfer der Idéologie (ebd. 3). Der Autor geht von dem Grundsatz aus: »Denken […] ist immer empfinden, nichts als empfinden« (ebd. 35). Ein weiterer Grundsatz lautet: »Tatsächlich beginnt der Mensch immer mit der Beobachtung der Tatsachen; von seinen Bedürfnissen bewegt, zieht er daraus zunächst praktische Schlussfolgerungen« (ebd., chap. XVI, p. 256 f.). Er variiert, kombiniert und modifiziert die Tatsachen, und dies begründet seine Fertigkeiten und Künste. Der Vergleich, die Untersuchung der Beziehungen zwischen den Tatsachen und die Entdeckung konstanter Gesetzmäßigkeiten – kurz: »Theorie« – folgen nach. Theorie bietet zwar »große Vorteile für das Zukünftige«, erreicht aber wenig »für die Bedürfnisse des Augenblicks« (ebd. 257). Dieser allgemeine genetisch begründete Sachverhalt erklärt auch den Status der Idéologie: »Es ist deshalb ganz natürlich, dass die oft höchst-vervollkommnete Praxis jeder guten Theorie vorausgeht […]. Dies erklärt uns auch, warum die Wissenschaft, die uns beschäftigt – die der Entstehung der Ideen, so neuartig und so wenig vorangetrieben ist: weil sie die Theorie der Theorien ist, muss sie als letzte das Licht der Welt erblicken« (ebd. 307). Die späteren Bände IV und V der Éléments u. d. T. »Traité de la volonté et de ses effets« (1815) behandeln Aspekte einer Theorie der Bedürfnisse, der Ökonomie sowie u. d. T. »De nos sentiments et de nos passions, ou Morale« eine Theorie der Liebe. – Hans Jörg Sandkühler EA franz. Paris 1801 u. d. T. Projet d’Élémens d’Idéologie à l’usage des Écoles centrales de la République française; ND der 1. Aufl. Stuttgart-Bad Cannstatt 1977 – Einzelausg. u. d. T. Eléments d’Idéologie, 4 Bde., Paris 1970 – dt. Übers. u. d. T. Grundzüge einer Ideenlehre, hrg. H. J. Sandkühler, Stuttgart-Bad Cannstatt 2016 ff. 1801 Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph: Darstellung meines Systems der Philosophie
Mit dem Theorieprogramm dieser Schrift will Schelling die bis dahin getrennt abgehandelten Entwürfe zu einer Naturphilosophie und zu einer Philosophie des Geistes vereinheitlichen. Dazu verzichtet Schelling hier auf eine philosophische Ableitung des Einheitsprinzips für die Genese von Natur und Geist. Stattdessen geht er von einer ursprünglichen Einheit alles Seins und Werdens in einer ununterschienenen »Identität« aus. Das hier erstmals formulierte Denken im Rahmen einer »Identitätsphilosophie« leitet nicht mehr die »absolute Vernunft« ab, sondern setzt diese voraus. Aufgabe allen Erkennens ist die Bewahrung der Voraussetzung, dass alles als eines und als mit sich selbst identisch, d. h. von seinem gemeinsamen Grund für die Natur und für den Geist her gedacht wird. Die »Indifferenz« von Subjekt und Objekt, von Ideellem und Reellem sei das, was über alle Gegensätze und Unterschiede erhaben ist. Gott und das Universum seien nur unterschiedliche Ansichten eines und desselben; Gott sei das Universum von der Seite der Identität her betrachtet. Nur ihm allein komme Realität im umfassenden Sinne zu. Dem Endlichen als solchem komme kein wahres Sein zu, sondern nur insofern es als Moment der Unendlichkeit gedacht wird. Das Absolute differenziert sich in zwei »Pole« aus (Ideelles und Reelles, Subjekt und Objekt). Jedoch überwiegt auf verschiedenen Seinsstufen (»Potenzen«) der eine oder der andere Pol. Schelling unterscheidet Natur- und Geistes-Potenzen. Als erste Naturpotenz bezeichnet er die Schwere, als zweite das Licht, als dritte den Organismus. Die Materie wird dynamisch als ein unendlicher »Magnet«, die Wärme als eine Form des Lichts begriffen. Auch die Organismen werden mit Kennzeichen beschrieben, die schon in ihren dynamischen Begriffen für die Materie verwendet wurden – ein Hinweis auf seinen Ansatz, nach dem das organische Leben vollständig aus der Einheit mit dem Materieprinzip erklärt werden kann. Schelling beendet seine Darstellung mit einer eigenständigen Theorie des Organismus. Analogien zwischen materiellen und organisch-physiologischen Prozessen sind für ihn Belege einer Belebtheit der Materie insgesamt. Der neue Aufbau des »Systems« endet bei der Naturphilosophie. In späteren Ausgaben der »Neuen Zeitschrift für speculative Physik« publiziert Schelling nur noch Fragmente seiner System-Philosophie. In seinen im Folgejahr erschienenen »Ferneren Darstellungen aus dem System der Philosophie« fasst er noch einmal – beginnend mit dem »Absoluten« – die Potenzenlehre zusammen. Die Relevanz naturphilosophischer Themen, die mit der »Construction der Materie« beginnen, wird anhand von Spekulationen über das Planetensystem dargestellt. Es bleibt hier bei »Darstellungen aus dem System«. Das später verfasste (entst. 1804) Skript »System der gesamten Philosophie und der Naturphilosophie insbesondere«, das erst postum in der Werkausgabe von K. F. A. Schelling (Abt. I, Bd. 6) erschien, blieb ebenfalls Fragment, enthält aber Spezifikationen der Idee des »Alls« als Idee Gottes und als »Realität« von Dingen, jedoch keine spezifische Naturphilosophie mehr. EA 1801 in: Ztschr. f. speculative Physik, 2. Bd., 2. Heft – Werkausg.: Sämmtl. Werke, hrsg. K. F. A. Schelling, Abt. I/4, Stuttgart / Augsburg 1859. 1802 Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph: Bruno
In diesem Dialog wendet sich Schelling gegen alle Versuche, dem endlichen oder auch dem transzendentalen Subjekt (Ich) wie bei Kant (zuerst in der »Kritik der reinen Vernunft« von 1781) und Fichte (zuerst in dessen Wissenschaftslehre) eine einheitsstiftende Funktion zuzuerkennen. Im »Bruno« bewegt sich der Autor auf dem Standpunkt einer voraussetzungslosen »Identitätsphilosophie«, welche von der ursprünglichen Einheit von Subjekt und Objekt, von Seele und Leib ausgeht. »Der Grundirrtum aller bisherigen Philosophie ist die Voraussetzung, die absolute Identität sei wirklich aus sich heraus getreten« (§ 14). Stattdessen betont Schelling das ursprüngliche Zusammenfallen der Gegensätze in der absoluten Einheit, aus der alles entsteht, was ist, und in die alles zurückgeht, was je sein wird. Von diesem überzeitlichen Sein, das mit dem Absoluten identifiziert wird, sondern sich die Einzeldinge ab. Für Schelling ist hier z. B. der Raum nichts anderes als das in sich ruhende...


Regenbogen, Arnim
Arnim Regenbogen (* 2. Februar 1939 in Berlin) ist ein deutscher Philosoph und außerplanmäßiger Professor im Ruhestand an der Universität Osnabrück. Regenbogen studierte von 1958 bis 1966 Philosophie, Soziologie und Geschichte in Berlin und Tübingen. Er promovierte 1968 an der Freien Universität Berlin und war anschließend Assistent im Fach Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Osnabrück. Als die Hochschule in die Universität Osnabrück überging, wurde Regenbogen 1974 Akademischer Rat, 1978 Akademischer Oberrat. Nach der Habilitation 1993 in Osnabrück erhielt er dort im Folgejahr eine Hochschuldozentur und wurde 1995 zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Die Universität Osnabrück wählte ihn 1997 zum Vizepräsidenten. Regenbogen hat unter anderem über philosophische Gerechtigkeit, sozialwissenschaftliche Werte und Didaktik des Ethikunterrichts geforscht. Er gehört der Interdisziplinären Forschungsstelle Werte-Bildung an. Regenbogen war langjähriges Mitglied der Redaktion der Europäischen Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften. Auch nach der Pensionierung ist er in Lehre und Forschung an der Universität Osnabrück aktiv.

Regenbogen, Arnim
Arnim Regenbogen (* 2. Februar 1939 in Berlin) ist ein deutscher Philosoph und außerplanmäßiger Professor im Ruhestand an der Universität Osnabrück. Regenbogen studierte von 1958 bis 1966 Philosophie, Soziologie und Geschichte in Berlin und Tübingen. Er promovierte 1968 an der Freien Universität Berlin und war anschließend Assistent im Fach Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Osnabrück. Als die Hochschule in die Universität Osnabrück überging, wurde Regenbogen 1974 Akademischer Rat, 1978 Akademischer Oberrat. Nach der Habilitation 1993 in Osnabrück erhielt er dort im Folgejahr eine Hochschuldozentur und wurde 1995 zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Die Universität Osnabrück wählte ihn 1997 zum Vizepräsidenten. Regenbogen hat unter anderem über philosophische Gerechtigkeit, sozialwissenschaftliche Werte und Didaktik des Ethikunterrichts geforscht. Er gehört der Interdisziplinären Forschungsstelle Werte-Bildung an. Regenbogen war langjähriges Mitglied der Redaktion der Europäischen Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften. Auch nach der Pensionierung ist er in Lehre und Forschung an der Universität Osnabrück aktiv.

Arnim Regenbogen ist außerplanmäßiger Professor im Ruhestand an der Universität Osnabrück. Er ist u.a. Mitherausgeber des 'Wörterbuchs der philosophischen Begriffe (PhB 500) und der 'Enzyklopädie Philosophie'.


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